Antrag: | Für einen solidarischen Feminismus für alle |
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Antragsteller*in: | Katja Meier (Meißen KV) |
Status: | Behandelt |
Eingereicht: | 02.05.2019, 06:32 |
V-01-056: Für einen solidarischen Feminismus für alle
Antragstext
In Zeile 56:
Gegen härtere Konfrontation nur mit dem Islam
Für Offenheit und Vielfalt
Unsere Gesellschaft ist vielfältig. Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten,
Religionen und Prägungen leben hier zusammen. Ein zeitgenössischer Feminismus ist einer, der
diese Verschiedenheit anerkennt, wertschätzt und sich damit natürlich auch kritisch
auseinandersetzt. Mit einer Haltung, die Vielfalt als Problem wahrnimmt und Vorurteile
reproduziert, lösen sich die Herausforderungen der vielschichtigen und komplexen
Gesellschaft dagegen nicht.
Feminismus muss andere Diskriminierungsformen einbeziehen
Unser Feminismus akzeptiert, dass Menschen unterschiedlich sind. Und dass es mehr
Diskriminierungen gibt als nur die aufgrund des Geschlechts. Die Welt teilt sich nicht nur
in Männer und Frauen. Menschen werden auch aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Religion,
Behinderung, sexueller Identität oder sozialer Klasse diskriminiert. Und Feministinnen
müssen auch diese Diskriminierungen bekämpfen.
Deswegen ist für uns das Konzept des intersektionalen Feminismus ein wichtiger Ansatzpunkt.
Der Begriff „intersektional“ wurde von Kimberlé Crenshaw geprägt und bedeutet so viel wie
Kreuzung oder Überschneidung. Gemeint sind sich kreuzende Formen der Diskriminierung, oft
auch „Mehrfachdiskriminierung“ genannt.
Intersektionaler Feminismus ist ein Feminismus, der den Blick weitet und nicht nur die
Benachteiligung von Frauen gegenüber Männern bekämpft, sondern andere Diskriminierungsformen
einbezieht. Ein kraftvoller Feminismus, der es schafft, dass sich verschiedene Frauen in
ihrem jeweils individuellen Emanzipationsstreben solidarisch unterstützen und Seite an Seite
füreinander einstehen können.
Feministinnen kämpfen gegen jede patriarchale Gewalt
Gleichzeitig wissen wir, es gibt nach wie vor strukturelle Diskriminierungen, die alle
Frauen betreffen, einfach weil sie Frauen sind. Diese Strukturen gemeinsam und nicht in
Abgrenzung zueinander zu bekämpfen, das macht Frauen stärker – alle Frauen. Dafür steht
unsere grüne Frauenpolitik. Intersektionaler Feminismus bedeutet für uns, dass wir
patriarchale Strukturen, das Machtgefälle von Männern gegenüber Frauen, benennen, und
politisch bekämpfen.
Für uns ist klar: Keine Ideologie, keine Religion, keine Kultur kann rechtfertigen, die
Würde, die Selbstbestimmung und die Rechte von Frauen einzuschränken. Wo immer das dennoch
passiert, da kritisieren wir dies. Wer immer das dennoch versucht, dem stellen wir uns
entgegen. Egal ob patriarchale Gewalt von weißen Deutschen oder von Männern mit
Migrationsgeschichte, von Muslimen, Christen oder von Atheisten ausgeübt wird, Feministinnen
stehen dagegen auf.
Solidarischer Feminismus
Genauso klar ist für uns, dass Feminismus niemals die Rechtfertigung dafür sein kann, Frauen
zu entmündigen. Selbstbestimmungsrechte gelten für jede Frau – egal, wie sie lebt und wo sie
sich zugehörig fühlt. Jede Frau hat das Recht, über sich, ihren Körper, ihre Identität und
auch über ihr Aussehen und ihre Kleidung selbst zu entscheiden. Zugespitzt: Kein Mann darf
einer Frau ein Kopftuch aufzwingen. Aber genauso wenig darf eine Mehrheit einer Frau
pauschal ein Kopftuch herunterreißen. Solidarischer Feminismus bedeutet, dass wir - jede
nach ihrer Fasson – gemeinsam für die universalen Rechte von Frauen kämpfen.
Ein intersektionaler Feminismus übersieht nicht, dass wir es gesamtgesellschaftlich mit
einem gefährlichen Rechtsruck zu tun haben, der sich nicht nur, aber insbesondere gegen den
Islam und hier lebende Muslim*innen richtet, genauso wie gegen Menschen, die hierher
einwandern. Das ist umso wichtiger, weil rechte Kräfte ganz gezielt vermeintlich
Frauenrechte als Treibmittel für ihren Populismus missbrauchen. Da werden Frauenmärsche
organisiert, an denen überwiegend Männer teilnehmen. Mordfälle an Frauen und sexuelle
Übergriffe werden missbraucht, um Menschen gegeneinander aufzuwiegeln und um gegen
Geflüchtete und Migrant*innen zu hetzen.
Diese gezielte Methode der Rechten hat konkrete und brutale Auswirkungen auf Frauen, auch
auf Musliminnen. Statt Frauen zu schützen, wie es die Kampagnen der Rechten suggerieren,
werden sie als Propaganda-Mittel für eigene Zwecke benutzt. Die hasserfüllte Stimmung, die
dadurch erzeugt wird, führt dazu, dass Musliminnen oder Frauen of Colour auf offener Straße
beleidigt und immer öfter sogar tätlich angegriffen werden.
Gegen härtere Konfrontation nur mit dem Islam
Für Offenheit und Vielfalt
Für uns als grüne Frauen ist es selbstverständlich, uns solidarisch an die Seite aller
Frauen zu stellen, die angegriffen, beleidigt oder diffamiert werden. Dass Frauen Frauen
stärken, ist ein wesentlicher Bestandteil von Feminismus.
Wir stellen uns gegen eine einseitige und härtere Konfrontation nur mit dem Islam, wie sie
von einigen eingefordert wird. Das spaltet uns und ist gefährlich. Es kann den Rechten in
die Hände spielen und damit die Situation von Frauen verschlimmern. Die Pauschalverurteilung
ganzer Bevölkerungsgruppen steht unserer Idee von Feminismus entgegen.
Gerade in Zeiten des Rechtsrucks treten wir für einen Feminismus ein, der alle Frauen meint.
Für einen Feminismus, der solidarisch und antirassistisch ist. Gerade in diesen Zeiten muss
Feminismus Position beziehen – für Offenheit und Vielfalt.
Unterstützer*innen
- Sandra Hildebrand (KV Kreisfrei Berlin)
In Zeile 56:
Gegen härtere Konfrontation nur mit dem Islam
Für Offenheit und Vielfalt
Unsere Gesellschaft ist vielfältig. Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten,
Religionen und Prägungen leben hier zusammen. Ein zeitgenössischer Feminismus ist einer, der
diese Verschiedenheit anerkennt, wertschätzt und sich damit natürlich auch kritisch
auseinandersetzt. Mit einer Haltung, die Vielfalt als Problem wahrnimmt und Vorurteile
reproduziert, lösen sich die Herausforderungen der vielschichtigen und komplexen
Gesellschaft dagegen nicht.
Feminismus muss andere Diskriminierungsformen einbeziehen
Unser Feminismus akzeptiert, dass Menschen unterschiedlich sind. Und dass es mehr
Diskriminierungen gibt als nur die aufgrund des Geschlechts. Die Welt teilt sich nicht nur
in Männer und Frauen. Menschen werden auch aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Religion,
Behinderung, sexueller Identität oder sozialer Klasse diskriminiert. Und Feministinnen
müssen auch diese Diskriminierungen bekämpfen.
Deswegen ist für uns das Konzept des intersektionalen Feminismus ein wichtiger Ansatzpunkt.
Der Begriff „intersektional“ wurde von Kimberlé Crenshaw geprägt und bedeutet so viel wie
Kreuzung oder Überschneidung. Gemeint sind sich kreuzende Formen der Diskriminierung, oft
auch „Mehrfachdiskriminierung“ genannt.
Intersektionaler Feminismus ist ein Feminismus, der den Blick weitet und nicht nur die
Benachteiligung von Frauen gegenüber Männern bekämpft, sondern andere Diskriminierungsformen
einbezieht. Ein kraftvoller Feminismus, der es schafft, dass sich verschiedene Frauen in
ihrem jeweils individuellen Emanzipationsstreben solidarisch unterstützen und Seite an Seite
füreinander einstehen können.
Feministinnen kämpfen gegen jede patriarchale Gewalt
Gleichzeitig wissen wir, es gibt nach wie vor strukturelle Diskriminierungen, die alle
Frauen betreffen, einfach weil sie Frauen sind. Diese Strukturen gemeinsam und nicht in
Abgrenzung zueinander zu bekämpfen, das macht Frauen stärker – alle Frauen. Dafür steht
unsere grüne Frauenpolitik. Intersektionaler Feminismus bedeutet für uns, dass wir
patriarchale Strukturen, das Machtgefälle von Männern gegenüber Frauen, benennen, und
politisch bekämpfen.
Für uns ist klar: Keine Ideologie, keine Religion, keine Kultur kann rechtfertigen, die
Würde, die Selbstbestimmung und die Rechte von Frauen einzuschränken. Wo immer das dennoch
passiert, da kritisieren wir dies. Wer immer das dennoch versucht, dem stellen wir uns
entgegen. Egal ob patriarchale Gewalt von weißen Deutschen oder von Männern mit
Migrationsgeschichte, von Muslimen, Christen oder von Atheisten ausgeübt wird, Feministinnen
stehen dagegen auf.
Solidarischer Feminismus
Genauso klar ist für uns, dass Feminismus niemals die Rechtfertigung dafür sein kann, Frauen
zu entmündigen. Selbstbestimmungsrechte gelten für jede Frau – egal, wie sie lebt und wo sie
sich zugehörig fühlt. Jede Frau hat das Recht, über sich, ihren Körper, ihre Identität und
auch über ihr Aussehen und ihre Kleidung selbst zu entscheiden. Zugespitzt: Kein Mann darf
einer Frau ein Kopftuch aufzwingen. Aber genauso wenig darf eine Mehrheit einer Frau
pauschal ein Kopftuch herunterreißen. Solidarischer Feminismus bedeutet, dass wir - jede
nach ihrer Fasson – gemeinsam für die universalen Rechte von Frauen kämpfen.
Ein intersektionaler Feminismus übersieht nicht, dass wir es gesamtgesellschaftlich mit
einem gefährlichen Rechtsruck zu tun haben, der sich nicht nur, aber insbesondere gegen den
Islam und hier lebende Muslim*innen richtet, genauso wie gegen Menschen, die hierher
einwandern. Das ist umso wichtiger, weil rechte Kräfte ganz gezielt vermeintlich
Frauenrechte als Treibmittel für ihren Populismus missbrauchen. Da werden Frauenmärsche
organisiert, an denen überwiegend Männer teilnehmen. Mordfälle an Frauen und sexuelle
Übergriffe werden missbraucht, um Menschen gegeneinander aufzuwiegeln und um gegen
Geflüchtete und Migrant*innen zu hetzen.
Diese gezielte Methode der Rechten hat konkrete und brutale Auswirkungen auf Frauen, auch
auf Musliminnen. Statt Frauen zu schützen, wie es die Kampagnen der Rechten suggerieren,
werden sie als Propaganda-Mittel für eigene Zwecke benutzt. Die hasserfüllte Stimmung, die
dadurch erzeugt wird, führt dazu, dass Musliminnen oder Frauen of Colour auf offener Straße
beleidigt und immer öfter sogar tätlich angegriffen werden.
Gegen härtere Konfrontation nur mit dem Islam
Für Offenheit und Vielfalt
Für uns als grüne Frauen ist es selbstverständlich, uns solidarisch an die Seite aller
Frauen zu stellen, die angegriffen, beleidigt oder diffamiert werden. Dass Frauen Frauen
stärken, ist ein wesentlicher Bestandteil von Feminismus.
Wir stellen uns gegen eine einseitige und härtere Konfrontation nur mit dem Islam, wie sie
von einigen eingefordert wird. Das spaltet uns und ist gefährlich. Es kann den Rechten in
die Hände spielen und damit die Situation von Frauen verschlimmern. Die Pauschalverurteilung
ganzer Bevölkerungsgruppen steht unserer Idee von Feminismus entgegen.
Gerade in Zeiten des Rechtsrucks treten wir für einen Feminismus ein, der alle Frauen meint.
Für einen Feminismus, der solidarisch und antirassistisch ist. Gerade in diesen Zeiten muss
Feminismus Position beziehen – für Offenheit und Vielfalt.
Unterstützer*innen
- Sandra Hildebrand (KV Kreisfrei Berlin)
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