logo grüne-2015

Antragsgrün
43. Bundesdelegiertenkonferenz Leipzig
Hauptmenü:
  • Start
  • Login
  1. 43. BDK Leipzig
  2. EP-U-01
  3. EP-U-01-159

EP-U-01-159: Kapitel 1: Erhalten, was uns erhält: unsere natürlichen Lebensgrundlagen schützen

Antrag: Kapitel 1: Erhalten, was uns erhält: unsere natürlichen Lebensgrundlagen schützen
Antragsteller*in: Julia Verlinden (Lüneburg KV)
und 21 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 27%)
Status: Geprüft
Verfahrensvorschlag: Erledigt durch: EP-U-01-153
Eingereicht: 02.10.2018, 11:36

Verfahrensvorschlag zu EP-U-01-153: Antragstext

Von Zeile 151 bis 160:

Selbst wenn Energiepolitik innerhalb der EU heute immer noch vor allem in der nationalen Kompetenz liegt, sind die Mitgliedsländer durch den gemeinsamen Strommarkt eng miteinander verbunden. Europa muss sich energiepolitisch weitgehend unabhängig machen. Doch die geplante Gaspipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee, die von Russland und der deutschen Bundesregierung vorangetrieben wird und die osteuropäischen und baltischen Staaten nicht miteinbezieht, konterkariert dieses Ziel und widerspricht dabei auch der gemeinsamen europäischen Energieunion. Zudem ist Nord Stream 2 – wie auch neue Pipeline- und Fracking-Projekte in anderen Ländern – klimapolitisch falsch, stellt die europäische Solidarität in Frage und ist für die Ukraine politisch desaströs. Deshalb muss es gestoppt werden. Wir brauchen nicht mehr Erdgas, sondern mehr Erneuerbare und Energieeffizienz.

Selbst wenn Energiepolitik innerhalb der EU heute immer noch vor allem in der nationalen Kompetenz liegt, sind die Mitgliedsländer durch den gemeinsamen Strommarkt eng miteinander verbunden. Europa muss sich energiepolitisch weitgehend unabhängig machen. Wir brauchen nicht mehr Erdgas, sondern mehr Erneuerbare und höhere Energieeffizienz. Die Weichen dafür stellen wir, indem wir die Energiewende im Wärmesektor vorantreiben und dafür sorgen, dass Gebäude in Europa energieeffizient werden und erneuerbare Energien nutzen. Das Projekt Nord Stream 2 lehnen wir daher ebenso ab wie neue Pipelineprojekte, Frackingvorhaben und den Import von gefracktem Gas. Doch auch der Bau von LNG-Terminals ist keine Alternative für die Dekarbonisierung der europäischen Energieversorgung. Die starke Abhängigkeit Europas von klimaschädlichen Energieimporten muss in einer gemeinsamen europäischen Anstrengung überwunden werden.

Von Zeile 166 bis 169:

Für Europa brauchen wir dringenddazu ein intelligentes Stromnetz, das sowohl die erneuerbaren Energien dezentral verknüpft und überregional verbindet als auch über flexibel steuerbaren Stromverbrauch clever das zunehmend erneuerbare Stromangebot vernetzt. Dafür wollen wir eine echte europäische Energienetzgesellschaft.

In Zeile 174 einfügen:

Strukturen. Auch die zukünftig erforderliche Speicherstruktur muss europäisch gedacht und geplant werden. Um mehr Speicherkapazitäten zu schaffen, setzen wir uns für ein Markteinführungsprogramm für Energiespeicher ein.

Original-Änderungsantrag: Antragstext

Von Zeile 159 bis 160:

Frage und ist für die Ukraine politisch desaströs. Deshalb muss esdieses unsinnige Projekt gestoppt werden. Fossiles Erdgas ist keine Brücke für Klimaschutz und Energiewende, sondern ein folgenschwerer, fossiler Umweg. Wir brauchen nicht mehr Erdgas, sondern mehr Erneuerbare und Energieeffizienz. Nur, wenn der Gasbedarf sinkt, wird es uns gelingen, Erdgas perspektivisch durch erneuerbare Gase zu ersetzen. Die Weichen dafür stellen wir, indem wir die Energiewende im Wärmesektor vorantreiben. Wir wollen die Mitgliedstaaten unterstützen, mehr erneuerbare Wärme in den Gebäudebestand zu bringen, die energetische Modernisierung ganzer Stadtviertel zu fördern sowie bestehende Wärmenetze klimafreundlich umzurüsten. Durch den Umstieg auf klimaschonende Wärme und Kälte in Europa gehen Klimaschutz und bezahlbares Wohnen Hand in Hand.

weitere Antragsteller*innen

  • Christian Kühn (Tübingen KV)
  • Imke Byl (Gifhorn KV)
  • Ekkehard Darge (Kassel-Stadt KV)
  • Marcel Kühle (Mainz KV)
  • Stephan Wiese (Stormarn KV)
  • Jutta Paulus (Neustadt-Weinstraße KV)
  • Bernd Voß (Steinburg KV)
  • Luca Brunsch (Kiel KV)
  • Sabine Kaufmann (Herzogtum Lauenburg KV)
  • Tim Meyer (München KV)
  • Philipp Schmagold (Kiel KV)
  • Kai Wehnemann (Oldenburg-Stadt KV)
  • Hans-Jörg Kohlenberg (Schaumburg KV)
  • Werner Weindorf (München KV)
  • Raphael Weyland (Hamburg-Nord KV)
  • Carl-Christian Heinze (Lüneburg KV)
  • Hans-Heinrich Schmidt-Kanefendt (Goslar KV)
  • Michael Kruse (Bremen-Nordost KV)
  • Anne Schierenbeck (Bremen-Nordost KV)
  • Peter Krämer (Hamburg-Harburg KV)
  • Anna Leidreiter (Segeberg KV)

Kommentare

03.10.2018

Hans-Jörg Kohlenberg:

Deutlich werden (statt radikal)
04.10.2018

Christian Meyer:

Liebe Julia,

dein Antrag solltest du etwas differenzierter sehen und einen Satz umformulieren.

Auch wenn wir europaweit den EEG Anteil nur alleine bezogen auf den Strom auf 65% steigern, benötigen alle europäische Staaten inkl. Deutschland noch viele Tausend MW konventionelle Kraftwerke. Wird mehr Strom im Wärme- und Verkehrssektor eingesetzt steigt der Bedarf noch zusätzlich an.
Selbst wenn wir Europaweit einen 65%tigen EEG Strom erreichen sollten, was ein ambitioniertes Ziel bis zum Jahr 2040 ist, müssen wir Lösungen bieten, um die konventionelle Atom- und Kohlekraftwerke so schnell wie möglich abzuschalten und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Dies gelingt nur, wenn wir Erdgas als Brückentechnologie zulassen. Damit möglichst wenig zusätzliches Erdgas benötigt wird, muss dieses möglichst in der Kraftwärmekopplung (KWK) eingesetzt werden. Diese KWK-Anlagen können flexibel gesteuert werden, um den PV und Windstrom auszuregeln.
Mangels dieser Perspektive setzen viele Staaten (u.a. Frankreich, Großbritannien, Schweden, Finnland, Belgien) auf die Atomkraft. Polen und viele Osteuropäische Staaten liebäugeln mit dem Bau von Atomkraftwerken, um die Klimaziele einzuhalten und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Damit das Erdgas möglichst schnell durch (Power to Gas p2g) (inkl. konsequenter Abwärmenutzung bei der Elektrolyse wie auch bei der Rückverstromung mittels Kraftwärmekopplung) effizient ersetzt werden kann, müssen wir das Erdgassystem auf ein System mit variablen Wasserstoff/Erdgas-Gemisch umstellen. Auf die Methanisierung von Wasserstoff muss verzichtet werden (Wirkungsgradverlust, Kohlenstoffquelle notwendig, hoher Strombedarf, teuer). Nur so können wir die sehr kostengünstige Erdgasinfrastruktur nutzen und die notwendigen großen vorhandenen Energiespeicher auf eine 100% erneuerbare Energieversorgung umstellen.

Deshalb bitte ich dich deinen Satz „Fossiles Erdgas ist keine Brücke für Klimaschutz und Energiewende, sondern ein folgenschwerer, fossiler Umweg“ wie folgt zu ändern:

„Fossiles Erdgas ist als Brückentechnologie zur Sicherstellung der Stromversorgung und der Energieeffizienzgewinne vorzugsweise in der hocheffizienten und flexible betriebenen Kraftwärmekopplungsanlagen einzusetzen. Im Gegensatz zum Einsatz in Kondensationskraftwerken wird nur relativ wenig mehr Erdgas benötigt.“

Hinweise:
In der Nordsee sinkt die Erdgasförderung rapide. Die Abschaltung der Erdgasleitung durch die Ukraine ist der EU und vielen Mitgliedstaaten derart böse aufgestoßen, dass sich diese unbedingt mittels eines zweiten Beines absichern möchten. Großbritannien hat u.a. aus diesen Grund sowie aufgrund der geplanten Abschaltung der Kohlekraftwerke, beschossen 6 weitere AKWs zu bauen. Um die Baukosten gering zu halten ist geplant, dass nun auch chinesische AKW gebaut werden dürfen (China ist schon heute beim Bau von Hinkley Point als Junior Partner beteiligt).
Aus Gründen der Erdgasversorgungssicherheit versucht Europa den Erdgasbezug zu diversifizieren. Um in Ländern wie Frankreich und Großbritannien den Atomkraftbefürwortern weiter Wind aus den Segeln zu nehmen, welche natürlich Gegner von Erdgaspipelines sind, müssen wir Optionen für Kompromisse vorhalten.
Jeglicher zusätzlicher Strombedarf führt zu einem zusätzlichen Betrieb von Kohlekraftwerken. Siehe hierzu auch die Wirkungsweise Strommarktdesign (siehe Bild / siehe email auf den BAG Energie Verteiler).
Um den CO2 Anstieg im Wärmemarkt zu begrenzen sind folgende Maßnahmen notwendig:
1. Ländlicher Raum ohne Erdgasversorgung:
Einsatz von Holz-Pelletheizungen kombiniert mit Solarthermie.
2. Auf den Einsatz auf elektrische Wärmepumpen als Übergangstechnologie ist zu verzichten. Andernfalls steigen die CO2 Emissionen sogar noch an, wenn man die tatsächlichen Systemarbeitszahlen, welche in der Praxis durch viele Feldversuche nachgewiesen sind, angesetzt wird und ebenso der tatsächliche Kraftwerkseinsatz berücksichtigt wird!
3. Stätischer Raum:
vorzugsweise Nahwärmeversorgung auf der Basis erdgasgefeuerten flexiblen KWK-Anlagen,
a. um Kohle- und Atomkraftwerke schnellstens abzuschalten,
b. gleichzeitig die enormen Energieeffizienz-Potentiale zu heben (der Energieverbrauch sinkt im Vergleich zu Kondensationskraftwerken um rd. 60%)
c. Die CO2 Emissionen reduzieren sich im Vergleich zum Kohlestrom (Mix Braun- und Steinkohle) um rd. 80%.
d. und die Stromversorgungssicherheit zu gewährleisten
e. wo keine KWK-Nahwärme möglich ist, Solarthermie Anlagen Kesselanlagen ggf. auch Holz-Pellets (wg. Holzmangel sollte diese vorzugsweise dem ländlichen Raum vorbehalten werden); ja auch Erdgasbrennwertkessel als Übergangslösung, da noch viele Jahrzehnte geringere CO2 Emissionen (gemessen! inkl. Trinkwarmwasser) als Systeme mit elektrischen Wärmepumpen



07.10.2018

Carolin Schenuit:

Ich unterstütze den Antrag.
KV Charlottenburg-Wilmersdorf
  Logge dich ein, um kommentieren zu können.
  • PDF-Version herunterladen
  • Zurück zum Antrag
  • tweet
  • share
Impressum DatenschutzAntragsgrün, Version 4.2.0rc2