Spekulationsursachen benennen
Antrag: | Recht auf Wohnen |
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Antragsteller*in: | BAG Planen Bauen Wohnen (beschlossen am: 23.10.2019) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 24.10.2019, 15:26 |
Antrag: | Recht auf Wohnen |
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Antragsteller*in: | BAG Planen Bauen Wohnen (beschlossen am: 23.10.2019) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 24.10.2019, 15:26 |
von über 20 Euro inzwischen keine Seltenheit mehr. Preistreiber sind oftmals spekulative Bodenpreise. Aber das Problem betrifft schon lange
von über 20 Euro inzwischen keine Seltenheit mehr. Das übersteigt die Investitionskosten bei weitem und ist Grundlage der Spekulation. Aber das Problem betrifft schon lange
Spekulationsursachen benennen
Kommentare
Martin Wolf:
In anderen Gegenden, die es ja auch gibt, laufen die Vermieter den Mietinteressenten her, bieten Umzugspauschalen, drei mietfreie Monate am Anfang, nochmal einen Rabatt auf die Miete ..., um nur endlich jemanden in ihre leerstehende Wohnung zu kriegen. Auch da sind die "Investitionskosten" völlig irrelevant.
Andreas Rieger:
Im Übrigen empfehle ich diesen Film mit Hans-Jochen Vogel:
https://vimeo.com/ondemand/legislatingarchitecture/205952696?autoplay=1
Gerne schick ich dir auch meinen Aufsatz zum Thema. Das ist komplexer als in einer Kommentarspalte erläutert werden kann. Das ist sicher auch ein Grund, warum im politischen Raum so wenig konstruktiv darüber gesprochen wird.
Sonnige Grüsse
Andreas
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Andreas Rieger, Architekt
Sprecher BAG Planen Bauen Wohnen
arieger@gmx.de
twitter.com/AndreasRiegerAr
Martin Wolf:
Jochen Vogel überzeugt mich da überhaupt nicht, das ist mir zu flach. Niemand bestreitet, dass sowohl die Preise für Baugrund als auch die Mieten enorm gestiegen sind. Aber die Korrelation wird falsch interpretiert. Ursache und Wirkung gehen da genau anders herum: durch den großen Mangel an Wohnraum steigen die Mieten, die große Nachfrage nach Wohnungen treibt den Neubau, dieser braucht Baugrund: und die steigende Nachfrage nach Baugrund stößt auf ein begrenztes Angebot => steigende Preise. So rum geht das, nicht anders rum.
Oder glaubt jemand ernsthaft, die Mieten würden wieder runtergehen, wenn die Preise von Baugrund (und Häusern) wieder runter gehen, zum Beispiel infolge einer Wende in der Zinspolitik der EZB? Glaubt jemand, dass ein privater Bauherr (oder -frau oder meinetwegen auch Großkonzern), dem man ein Grundstück schenkt, am Ende die Wohnungen billiger vermieten würde? Dass jemand, der einen Baugrund geerbt hat, weniger Miete verlangt? usw. Man denke auch an die vielen Immobilienbesitzer, die in den Goldrausch-Jahren in den neuen Bundesländern zu überhöhten Preisen investiert haben, aber nie die Mieten durchsetzen konnten, die sie sich kalkuliert haben. Nein: Erstehungskosten (Baugrund, Baukosten, Grunderwerbsteuer ...) spielen nur in der Projektierung eine Rolle, also in der Entscheidungsphase. Steht das Haus einmal, geht es nur darum bestmöglich vermieten. Egal was man vorher investiert hat. Wenn man die nicht-monetären Kriterien mal zur Seite lässt (nette Leute, seriöse Mieter, Nichtraucher, Familienstand, Beruf oder was ein Vermieter eben lieber haben will oder grad nicht), heißt das: die höchste Miete, die gezahlt wird. Das kann über oder unter den erwartungen/der früheren Kalkulation liegen.
Mache ich da irgendwo einen Gedankenfehler??
Schönen Gruß
Martin