| Antrag: | Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | KV Tübingen (dort beschlossen am: 06.10.2020) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: GSP.L-01-154 | 
| Angelegt: | 07.10.2020, 12:41 | 
GSP.L-01-164-2: Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen
Verfahrensvorschlag zu GSP.L-01-154: Antragstext
Von Zeile 151 bis 164:
Wohnen
NEU (78) Jeder Mensch hat das Recht auf Wohnen. Nur wer ein gesichertes Zuhause hat, kann Freiheit und Teilhabe erleben. Allen dieses Recht zu ermöglichen, ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Eine sozial-ökologische Wohnungspolitik garantiert jedem Menschen ein würdiges Zuhause innerhalb der planetaren Grenzen.
(79) Im urbanen Raum zeigen sich die Herausforderungen der ökologischen Moderne wie unter einem Brennglas. Das überholte Leitbild der autogerechten Stadt kostet Lebensqualität und macht krank. DurchMehr Wohnraum und mehr FlächenPlatz für WohnenGrün und Freizeit, für saubere LuftStadtnatur, städtisches Leben, StadtgrünFreizeit, Begegnungen und Erholung entsteht dieschaffen lebenswerte StadtStädte mit kurzen Wegen, in derdenen die Menschen gerne wohnen und arbeiten. Das Stadtklima wird verbessert, die Bodenversiegelung minimiert und das Recht auf saubere Luft sichergestellt.
(80) Die lebenswerte Stadt der Zukunft ist eine Null-Emissionen-Stadt. Dies gelingt, wenn erneuerbare Energien, saubere Mobilität und klimaneutrales Heizen verbunden werden. Dazu gehören Plus-Energiehäuser, Gebäude, die Solarenergie ernten, begrünte Fassaden und Dächer sowie Gebäude, die mit kreislauffähigen, ökologischen Baustoffen errichtet, modernisiert und gedämmt werden und die vielfältigen erneuerbaren Wärmequellen gemeinsam nutzen. So tragen die Quartiere der Zukunft aktiv zur klimafreundlichen Stadt bei.
(81) Der gesamte Gebäudebestand soll CO2-neutral geheizt, gekühlt, belüftet und beleuchtet werden. Klimagerechte Energiestandards für Neu- und Altbauten, die den gesamten Lebenszyklus der Gebäude und Baumaterialien berücksichtigen, sowie Wärme- und Kühlsysteme, die auf erneuerbaren Energien basieren, geben den Weg dahin vor. Zugleich müssen die Städte durch klimagerechte Planung, mehr Grün und ein ausgeklügeltes Wassermanagement widerstandsfähig gegen Hitze, Dürre, Stürme und Starkregen gestaltet werden. Klimagerechtigkeit bedeutet auch, dass energieeffizientes Wohnen für alle erschwinglich und barrierefrei zur Verfügung steht.[Zeilenumbruch]
(79) Die lebenswerte Stadt der Zukunft ist eine Null-Emissionen-Stadt. Dies gelingt, wenn erneuerbare Energien, saubere Mobilität und klimaneutrales Heizen verbunden werden. Dazu gehören Dächer, die Sonnenstrom erzeugen, sowie Gebäude, die nachhaltig gedämmt sind und die vielfältigen klimafreundlichen Wärmequellen gemeinsam nutzen.
(80) Wohnungen sowie öffentliche und gewerbliche Gebäude sollen CO2-neutral geheizt, gekühlt und beleuchtet werden. Klimagerechte Energiestandards für Neu- und Altbauten sowie Wärme- und Kühlsysteme, die auf erneuerbaren Energien basieren, geben den Weg dahin vor. Nachhaltige und möglichst kreislauffähige Baumaterialien schützen das Klima.
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(82) Im Zuge der ökologischen Modernisierung muss sichergestellt werden, dass alle Menschen Zugang zu essenziellen Gütern der Daseinsvorsorge wie Wohnen, Wasser, Strom, gesunder Ernährung, Mobilität und Breitbandanschluss haben. Deshalb müssen sozialstaatliche Garantien immer mit
Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen
Klima und Energie
(53) Nach dem fossilen Zeitalter beginnt die ökologische Moderne. War der Fortschritt der 
Moderne bislang angetrieben von Kohle, Öl und Gas und verlagerte er seine sozialen und 
ökologischen Kosten zu großen Teilen in andere Weltregionen und in die Zukunft, geht es beim 
Fortschritt heute darum, die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren sowie den 
gegenwärtigen und kommenden Generationen weltweit ein Leben in Freiheit, Würde und Wohlstand 
zu ermöglichen. Je entschiedener wir handeln, umso mehr Freiheiten und Alternativen haben 
wir in den kommenden Jahrzehnten.
(54) In der ökologischen Moderne ist das Prinzip der Nachhaltigkeit leitend. Die natürlichen 
Ressourcen dürfen demnach nur in dem Maße genutzt werden, wie sie sich auch wieder erneuern 
können. Das gilt für Technologien, Wirtschaftsweisen, für den privaten Verbrauch und Konsum. 
Konkret bedeutet das: Politische Entscheidungen müssen daran gemessen werden, ob ihre Folgen 
mit der Einhaltung der planetaren Grenzen vereinbar sind.
(55) Wir leben in Zeiten der Klimakrise. Der Anstieg der Meeresspiegel bedroht das Leben an 
den Küsten. Trockenheit und Wüstenbildung zerstören Lebensräume von Mensch und Tier. 
Hitzesommer und Wetterextreme sorgen für extreme Schäden und nehmen lebensbedrohliche 
Ausmaße an. Es ist Aufgabe der Menschheit, die Katastrophe so weit wie möglich zu 
verhindern. Leitlinie ist das Klimaabkommen von Paris, das vorsieht, die Erderhitzung auf 
deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Europa muss so schnell wie 
möglich Klimaneutralität erreichen. Deutschland als einem der größten Verursacher von 
Treibhausgasen kommt dabei eine besondere Verantwortung zu. Jedes Zehntelgrad weniger 
Erhitzung zählt.
(56) Maßstab erfolgreicher Klimapolitik ist der Budget-Ansatz. Er zeigt auf, wie viele 
Treibhausgasemissionen jedes Land noch ausstoßen darf, um den eigenen Anteil am Pariser 
Klimaabkommen einzuhalten. Daraus folgt die Notwendigkeit, jeden Tag konkret zu handeln. 
„Morgen ist auch noch ein Tag“ gilt beim Klimaschutz nicht. Nur wenn substanzielle 
Einsparungen schnell erzielt werden, gibt es später noch ausreichend Handlungsspielraum.
(57) Der Übergang zu 100 Prozent erneuerbaren Energien, der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas 
und damit die Dekarbonisierung sind die Schlüsselaufgaben des Klimaschutzes. Die 
Dekarbonisierung aller Wirtschaftsprozesse gelingt nur, wenn Rohstoffe und die für ihre 
Herstellung nötige und in ihnen gespeicherte Energie massiv eingespart, möglichst 
vollständig im Kreislauf geführt und hocheffizient genutzt werden. Dafür ist eine völlig 
neue Vernetzung innerhalb und zwischen den Sektoren Strom, Wärme, Verkehr, Industrie, 
Dienstleistungen und Landwirtschaft nötig.
(58) Technologie ist als Beitrag für Klimaneutralität notwendig. Technologische Lösungen 
müssen immer dem Vorsorgeprinzip folgen. Das heißt, dass die Abwägung von Nutzen und 
Schäden, mögliche Umkehrbarkeit sowie die Eingriffstiefe zu berücksichtigen sind. Sie werden 
grundlegende Veränderungen und schnelles Handeln nicht ersetzen, sondern nur ergänzen 
können.
(59) Die Digitalisierung kann einen großen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Sie 
ermöglicht es, eine schwankende erneuerbare Produktion mit dem Verbrauch eng zu verzahnen 
und so den Energiebedarf zu senken. Das Potential der Digitalisierung für 
Ressourceneffizienz, sparsamen Energieverbrauch, Dematerialisierung und Suffizienz soll 
bestmöglich gefördert werden. Zugleich zeigt die Digitalisierung bisher selbst einen 
ungezügelten Ressourcenhunger. Daher muss sie mit Maßnahmen flankiert werden, die den 
Ressourcenverbrauch begrenzen und Rebound-Effekte vermeiden.
(60) Erneuerbare Energien sind dezentral in der Erzeugung, aber eine Versorgung mit ihnen 
wird leichter sicherzustellen sein, je größer der Raum ist. Unser Kontinent hat die richtige 
Größe für die Energiewende. Die europäische Energieunion soll die verschiedenen Stärken der 
Regionen – Solarenergie im Süden, Geothermie und Wasserkraft in Skandinavien und den Alpen, 
Offshore-Windkraft im Atlantik, im Mittelmeer und in der Ostsee, Onshore-Windkraft in ganz 
Europa – miteinander verbinden. Zentral dafür sind Aufbau und Nutzung von Netzen und 
Speichern. Entscheidende Akteur*innen der Energiewende sind die Bürger*innen und Kommunen, 
aber auch regionale Unternehmen und das Handwerk.
(61) Es braucht eine vorausschauende Energieaußenpolitik. Denn auch im Zeitalter der 
erneuerbaren Energien wird es Energieimporte geben. Sie hilft den Partnerländern beim Aufbau 
der entsprechenden Strukturen und stellt sicher, dass die importierte Energie nachhaltig und 
unter sozial gerechten Bedingungen erzeugt wurde.
(62) Um die Klimakrise zu bewältigen, ist es weder notwendig noch vertretbar, zur Atomkraft 
zurückzukehren. Diese Hochrisikotechnologie birgt eine existenzielle Bedrohung für Natur, 
Mensch und Tier.
(63) Es ist Aufgabe in diesem Jahrzehnt, ein Endlager für den hochradioaktiven Atommüll mit 
höchstmöglichen Sicherheitsstandards und bei bestmöglichen geologischen Bedingungen zu 
finden. Bei der Suche ist die gesamtgesellschaftliche Verantwortung vor regionale 
Eigeninteressen zu stellen.
Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft
(64) Der Verlust an Biodiversität ist so dramatisch wie die Klimakrise. Schlimmer noch: Die 
beiden Krisen bedingen sich gegenseitig und können daher auch nur gemeinsam gelöst werden. 
Die Roten Listen und die planetaren Grenzen müssen als „Barometer des Lebens“ zum Gradmesser 
für politische Handlungsleitlinien werden, denn die biologische Vielfalt sichert das Leben 
auf dem Planeten. Ökologischer Landbau, die Ökologisierung der konventionellen 
Landwirtschaft, der Erhalt wertvoller Lebensräume, mehr Schutzgebiete und Biotope sowie mehr 
freie Natur an Land, in Flüssen, Seen und im Meer sind als wirksamer Schutz für 
Artenvielfalt und Umwelt zu betreiben.
(65) Das Vordringen des Menschen in die letzten, noch nicht zerstörten natürlichen Gebiete 
und die grenzenlose Aneignung von Umwelt und Tierwelt zum Verbrauch oder Verzehr gefährden 
nicht nur die Natur, sondern auch die menschliche Gesundheit. Sogenannte zoonotische 
Krankheiten können fatale gesellschaftliche Folgen haben. Der Schutz von Ökosystemen trägt 
auch dazu bei, Seuchen und Pandemien zu verhindern.
(66) Die Wiedervernässung von Moorböden und ein nachhaltiger Waldumbau – weg von 
Monokulturen und hin zu naturnahen, klimaresilienten Mischwäldern – leisten einen großen 
Beitrag, um den CO2-Ausstoß zu senken. Dazu müssen die Trockenlegung von Mooren und die 
Abholzung von Wäldern gestoppt werden.
(67) Artenschutz erfordert den Schutz von Lebensräumen und mehr Wissen. Das Ziel ist der 
Aufbau eines vernetzten Verbundes von Schutzflächen. Die Forschung über die verschiedenen 
Arten und ihr Zusammenspiel im Ökosystem soll gefördert werden, denn geschätzt sind heute 
weniger als ein Viertel aller Arten bekannt. Zum Schutz von Arten gehört es auch, den 
Wildtierhandel und die Trophäenjagd effektiv zu unterbinden. Zudem sollen alle Bestände der 
großen Naturkundemuseen digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
(68) Ein Ende der Verschmutzung der Erde mit Luft- und Wasserschadstoffen, Plastik, Müll, 
giftigen Chemikalien und Pestiziden ist essenziell für Umwelt- und Klimaschutz. Leitlinien 
für die Regulierung von Umweltverschmutzungen sind das Vorsorge- und Verursacherprinzip. 
Wenn Schadstoffe bereits Teil von Produkten und Produktionsverfahren sind, lassen sich ihre 
Umweltauswirkungen nachträglich in der Regel nur unvollständig und zu hohen Kosten 
begrenzen. Vorrang haben deshalb Gebote für umweltverträgliche Produkte und 
Produktionsverfahren.
(69) Um den Raubbau an der Natur zu beenden, muss der absolute Verbrauch von natürlichen 
Ressourcen substanziell und rasch reduziert werden. Dies gilt auch für Ressourcen, die 
importiert werden. Die Achtung der planetaren Grenzen bedeutet, dass Wohlstand und 
Lebensqualität so weit wie möglich vom Ressourcenverbrauch entkoppelt und Ressourcen in 
geschlossene Stoffkreisläufe überführt werden.
(70) Eine zukunftsfähige Landwirtschaft arbeitet mit der Natur. Statt wachsender 
Abhängigkeit von Pestiziden, Weltmärkten, wenigen Großkonzernen und engen Produktionszwängen 
gehört die Zukunft einer modernen, regional verwurzelten Landwirtschaft, die ältestes Wissen 
mit modernen Techniken und digitalen Lösungen kombiniert. Sie produziert nicht für Märkte, 
sondern für Menschen, die ein Recht auf sichere, gesunde und nachhaltige Lebensmittel haben. 
Sie arbeitet ressourcenschonend, naturverträglich und tiergerecht. Der Wandel hin zur 
zukunftsfähigen Landwirtschaft gelingt nur zusammen mit den Bäuer*innen.
(71) Die Sicherung und Versorgung mit Nahrungsmitteln ist ein hohes Gut. Der Landwirtschaft 
gebührt Anerkennung, dass sie dies gewährleistet. Im Sinne der globalen 
Ernährungssouveränität gilt es, bäuerliche Strukturen zu stärken sowie regionale 
Wertschöpfungsketten und solidarische Systeme zu fördern, dagegen die Exportorientierung der 
Landwirtschaft zulasten anderer Regionen abzubauen. Ziel muss sein, dass Bäuer*innen einen 
Ausweg aus dem System des „Wachse oder Weiche“ erhalten. Dazu gehört auch, dass sie für ihre 
vielfältigen Gemeinwohlleistungen gezielt entlohnt werden.
(72) Tiere haben Rechte und dürfen nicht zu Rohstofflieferanten degradiert werden. Solange 
Menschen Tiere halten, um sie zu töten und zu essen oder um ihre Produkte zu nutzen, sind 
wir verpflichtet, für mehr Tierschutz und mehr Tierwohl in der Tierhaltung zu sorgen. 
Entsprechend ist die Landwirtschaft so zu gestalten, dass entlang den Bedürfnissen von 
Tieren gewirtschaftet werden kann. Es sollen immer weniger Tiere immer besser gehalten 
werden. So sinkt auch der Konsum von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln. 
Tierversuche müssen konsequent reduziert und möglichst überflüssig werden.
Mobilität und Wohnen
(73) Jeder Mensch hat das Recht auf Mobilität. Sie ermöglicht Freiheit und Teilhabe und ist 
Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie muss sich an den menschlichen Bedürfnissen 
orientieren, barrierefrei gestaltet sein und zugleich die planetaren Grenzen wahren. Eine 
sozial-ökologische Mobilitätspolitik schafft die Verkehrswende und garantiert allen Menschen 
nachhaltige Mobilität. Sie sorgt für bessere Luft, weniger Verkehrslärm und stärkt die 
Sicherheit. Vision ist ein Straßenverkehr, in dem keine Menschen mehr sterben.
(74) Die öffentliche Förderung der einzelnen Verkehrsmittel muss sich in Zukunft am 
ökologischen Fußabdruck ausrichten. Es gilt das Prinzip: Schiene stärken, Straßen- und 
Luftverkehr dekarbonisieren. Der Raum in den Städten wird Stück für Stück neu aufgeteilt. 
Sichere und barrierefreie Infrastruktur für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Menschen 
mit Behinderung sowie ein attraktiver, kostengünstiger und verlässlicher Nahverkehr bilden 
das Rückgrat einer sozial-ökologischen Mobilität. Insgesamt wird es deutlich weniger Autos 
und weniger unnötigen Verkehr geben, die Autozentrierung von Verkehrspolitik, Stadtplanung 
und Gesellschaft gehört der Vergangenheit an, die Zukunft gehört der autofreien Innenstadt.
(75) Die Mobilität in der ökologischen Moderne ist vernetzt und digital. Verschiedene 
Mobilitätsformen greifen nahtlos ineinander und ermöglichen individuelle Mobilität, ohne ein 
eigenes Auto besitzen zu müssen.
(76) Gerade im ländlichen Raum werden auch in Zukunft viele Menschen weiterhin auf das Auto 
angewiesen sein. Dazu muss es jedoch emissionsfrei und digital vernetzt sein. Nicht mehr das 
Parken, sondern das Nutzen steht im Fokus.
(77) Die Verkehrswende in der Stadt und auf dem Land gelingt nur mit einer starken Bahn. Das 
erfordert einen Aus- und Umbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs. Dazu gehören die 
Anbindung an Regionalzentren auch über Landkreisgrenzen und nationale Grenzen hinweg sowie 
der Ausbau des Schienennetzes, damit alle größeren Städte angebunden sind und 
Kurzstreckenflüge überflüssig werden. Die europäischen Großstädte sind durch schnelle 
transnationale Bahnverbindungen, ein komfortables Nachtzugangebot und ein einheitliches 
europäisches Buchungssystem zu vernetzen. Auch der Güterverkehr muss dekarbonisiert werden.
Wohnen
NEU 
(78) Jeder Mensch hat das Recht auf Wohnen. Nur wer ein gesichertes Zuhause hat, kann Freiheit und Teilhabe erleben. Allen dieses Recht zu ermöglichen, ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Eine sozial-ökologische Wohnungspolitik garantiert jedem Menschen ein würdiges Zuhause innerhalb der planetaren Grenzen.
(79) Im urbanen Raum zeigen sich die Herausforderungen der ökologischen Moderne wie unter 
einem Brennglas. Das überholte Leitbild der autogerechten Stadt kostet Lebensqualität und 
macht krank. DurchMehr Wohnraum und mehr FlächenPlatz für WohnenGrün und Freizeit, für saubere LuftStadtnatur, städtisches 
Leben, StadtgrünFreizeit, Begegnungen und Erholung entsteht dieschaffen lebenswerte StadtStädte mit kurzen Wegen, in derdenen die 
Menschen gerne wohnen und arbeiten. Das Stadtklima wird verbessert, die Bodenversiegelung minimiert und das Recht auf saubere Luft sichergestellt.
(80) Die lebenswerte Stadt der Zukunft ist eine Null-Emissionen-Stadt. Dies gelingt, wenn erneuerbare Energien, saubere Mobilität und klimaneutrales Heizen verbunden werden. Dazu gehören Plus-Energiehäuser, Gebäude, die Solarenergie ernten, begrünte Fassaden und Dächer sowie Gebäude, die mit kreislauffähigen, ökologischen Baustoffen errichtet, modernisiert und gedämmt werden und die vielfältigen erneuerbaren Wärmequellen gemeinsam nutzen. So tragen die Quartiere der Zukunft aktiv zur klimafreundlichen Stadt bei.
(81) Der gesamte Gebäudebestand soll CO2-neutral geheizt, gekühlt, belüftet und beleuchtet werden. Klimagerechte Energiestandards für Neu- und Altbauten, die den gesamten Lebenszyklus der Gebäude und Baumaterialien berücksichtigen, sowie Wärme- und Kühlsysteme, die auf erneuerbaren Energien basieren, geben den Weg dahin vor. Zugleich müssen die Städte durch klimagerechte Planung, mehr Grün und ein ausgeklügeltes Wassermanagement widerstandsfähig gegen Hitze, Dürre, Stürme und Starkregen gestaltet werden. Klimagerechtigkeit bedeutet auch, dass energieeffizientes Wohnen für alle erschwinglich und barrierefrei zur Verfügung steht.
(79) Die lebenswerte Stadt der Zukunft ist eine Null-Emissionen-Stadt. Dies gelingt, wenn 
erneuerbare Energien, saubere Mobilität und klimaneutrales Heizen verbunden werden. Dazu 
gehören Dächer, die Sonnenstrom erzeugen, sowie Gebäude, die nachhaltig gedämmt sind und die 
vielfältigen klimafreundlichen Wärmequellen gemeinsam nutzen.
(80) Wohnungen sowie öffentliche und gewerbliche Gebäude sollen CO2-neutral geheizt, gekühlt 
und beleuchtet werden. Klimagerechte Energiestandards für Neu- und Altbauten sowie Wärme- 
und Kühlsysteme, die auf erneuerbaren Energien basieren, geben den Weg dahin vor. 
Nachhaltige und möglichst kreislauffähige Baumaterialien schützen das Klima.
Soziales und Ökologie
(81) Der Übergang in die ökologische Moderne muss den sozialen Zusammenhalt stärken. Bei 
allen Maßnahmen des Übergangs gilt es, auf den sozialen Ausgleich zu achten. Je schneller 
und verlässlicher der notwendige Umbau weg von den fossilen Energien angegangen wird, umso 
besser können abrupte Veränderungen vermieden werden.
(82) Im Zuge der ökologischen Modernisierung muss sichergestellt werden, dass alle Menschen 
Zugang zu essenziellen Gütern der Daseinsvorsorge wie Wohnen, Wasser, Strom, gesunder Ernährung, 
Mobilität und Breitbandanschluss haben. Deshalb müssen sozialstaatliche Garantien immer mit 
Blick auf Preisänderungen angepasst werden. Um Klimaneutralität zu erreichen, braucht es 
eine Daseinsvorsorge, die es den Menschen ermöglicht, klimaneutral zu leben. Investitionen 
in eine solche Daseinsvorsorge tragen zu sozialer Gerechtigkeit und Klimaschutz bei.
(83) Die ökologische Moderne bietet viele Chancen für neue Arbeitsplätze. Zugleich bedeutet 
der Übergang massive Veränderungen für diejenigen, die bisher in von fossilen Energieträgern 
geprägten Industrien arbeiten. Es braucht eine vorausschauende Industriepolitik, um 
möglichst viele Arbeitsplätze über den Wandel hin zu grünen Technologien und Produkten zu 
erhalten. Gleichzeitig ist es Aufgabe der Gesellschaft, den betroffenen Menschen umfassende 
Möglichkeiten zu beständiger Fort- und Weiterbildung oder Arbeitszeitverkürzung zu eröffnen.
(84) Subventionen in umwelt- und klimaschädliche Produktionsweisen und Produkte erschweren 
den ökologischen Umbau von Wirtschaft und Industrie. Es gilt daher, diese abzubauen.
(85) Eine Politik, welche die ökologischen Kosten der Produktion in den Preisen abbildet, 
ist ökonomisch effizient, sie kann aber auch zu sozialen Schieflagen führen. Deswegen gilt 
es, Preispolitik immer mit Maßnahmen zu kombinieren, die zu mehr Verteilungsgerechtigkeit 
führen. Indem die Einnahmen aus ökologisch lenkenden Instrumenten an die Bürger*innen 
zurückfließen, werden Umweltschutz, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit miteinander 
verbunden.
(86) Die Kosten des Übergangs sollen gerecht und solidarisch getragen werden. Dem Staat 
kommt hier eine relevante Aufgabe zu. Den Weg in die ökologische Moderne nicht zu gehen, 
würde noch wesentlich mehr kosten.
(87) Kapitalströme müssen in nachhaltige Aktivitäten umgelenkt werden. Im Rahmen von 
Divestment wird auf den Finanzmärkten nicht mehr in Kohle, Öl und Gas investiert, sondern in 
erneuerbare Energie, emissionsfreie Mobilität, Gesundheit und grüne IT. Der Staat und die 
öffentliche Hand müssen hierbei vorangehen, indem sie Transparenz gewährleisten und ihre 
Anlagestrategien an den Pariser Klimazielen und an sozial-ethischen Kriterien orientieren.
(88) Der Weg in die ökologische Moderne braucht Pionier*innen. Menschen, die es anders 
machen wollen, die in ihrem unternehmerischen oder in ihrem privaten Handeln neue Maßstäbe 
setzen. Sie gilt es zu unterstützen, statt ihnen Steine in den Weg zu legen.
(89) Es ist Aufgabe der Politik, bessere Regeln zu schaffen, nicht den besseren Menschen. 
Sinnvolle Umweltpolitik begnügt sich nicht mit Appellen, sondern setzt klare Regeln und 
vollzieht diese. Sie fördert neue Technologien und investiert in neue Infrastrukturen.
Original-Änderungsantrag: Antragstext
Von Zeile 163 bis 164 einfügen:
und Kühlsysteme, die auf erneuerbaren Energien basieren, geben den Weg dahin vor. Nachhaltige und möglichst kreislauffähige Baumaterialien schützen das Klima. Wir wollen deshalb eine Bauwende einleiten. Unser Ziel ist eine möglichst hohe Baukultur bei der Stadtentwicklung und der Gebäudeplanung.
Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen
Klima und Energie
(53) Nach dem fossilen Zeitalter beginnt die ökologische Moderne. War der Fortschritt der 
Moderne bislang angetrieben von Kohle, Öl und Gas und verlagerte er seine sozialen und 
ökologischen Kosten zu großen Teilen in andere Weltregionen und in die Zukunft, geht es beim 
Fortschritt heute darum, die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren sowie den 
gegenwärtigen und kommenden Generationen weltweit ein Leben in Freiheit, Würde und Wohlstand 
zu ermöglichen. Je entschiedener wir handeln, umso mehr Freiheiten und Alternativen haben 
wir in den kommenden Jahrzehnten.
(54) In der ökologischen Moderne ist das Prinzip der Nachhaltigkeit leitend. Die natürlichen 
Ressourcen dürfen demnach nur in dem Maße genutzt werden, wie sie sich auch wieder erneuern 
können. Das gilt für Technologien, Wirtschaftsweisen, für den privaten Verbrauch und Konsum. 
Konkret bedeutet das: Politische Entscheidungen müssen daran gemessen werden, ob ihre Folgen 
mit der Einhaltung der planetaren Grenzen vereinbar sind.
(55) Wir leben in Zeiten der Klimakrise. Der Anstieg der Meeresspiegel bedroht das Leben an 
den Küsten. Trockenheit und Wüstenbildung zerstören Lebensräume von Mensch und Tier. 
Hitzesommer und Wetterextreme sorgen für extreme Schäden und nehmen lebensbedrohliche 
Ausmaße an. Es ist Aufgabe der Menschheit, die Katastrophe so weit wie möglich zu 
verhindern. Leitlinie ist das Klimaabkommen von Paris, das vorsieht, die Erderhitzung auf 
deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Europa muss so schnell wie 
möglich Klimaneutralität erreichen. Deutschland als einem der größten Verursacher von 
Treibhausgasen kommt dabei eine besondere Verantwortung zu. Jedes Zehntelgrad weniger 
Erhitzung zählt.
(56) Maßstab erfolgreicher Klimapolitik ist der Budget-Ansatz. Er zeigt auf, wie viele 
Treibhausgasemissionen jedes Land noch ausstoßen darf, um den eigenen Anteil am Pariser 
Klimaabkommen einzuhalten. Daraus folgt die Notwendigkeit, jeden Tag konkret zu handeln. 
„Morgen ist auch noch ein Tag“ gilt beim Klimaschutz nicht. Nur wenn substanzielle 
Einsparungen schnell erzielt werden, gibt es später noch ausreichend Handlungsspielraum.
(57) Der Übergang zu 100 Prozent erneuerbaren Energien, der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas 
und damit die Dekarbonisierung sind die Schlüsselaufgaben des Klimaschutzes. Die 
Dekarbonisierung aller Wirtschaftsprozesse gelingt nur, wenn Rohstoffe und die für ihre 
Herstellung nötige und in ihnen gespeicherte Energie massiv eingespart, möglichst 
vollständig im Kreislauf geführt und hocheffizient genutzt werden. Dafür ist eine völlig 
neue Vernetzung innerhalb und zwischen den Sektoren Strom, Wärme, Verkehr, Industrie, 
Dienstleistungen und Landwirtschaft nötig.
(58) Technologie ist als Beitrag für Klimaneutralität notwendig. Technologische Lösungen 
müssen immer dem Vorsorgeprinzip folgen. Das heißt, dass die Abwägung von Nutzen und 
Schäden, mögliche Umkehrbarkeit sowie die Eingriffstiefe zu berücksichtigen sind. Sie werden 
grundlegende Veränderungen und schnelles Handeln nicht ersetzen, sondern nur ergänzen 
können.
(59) Die Digitalisierung kann einen großen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Sie 
ermöglicht es, eine schwankende erneuerbare Produktion mit dem Verbrauch eng zu verzahnen 
und so den Energiebedarf zu senken. Das Potential der Digitalisierung für 
Ressourceneffizienz, sparsamen Energieverbrauch, Dematerialisierung und Suffizienz soll 
bestmöglich gefördert werden. Zugleich zeigt die Digitalisierung bisher selbst einen 
ungezügelten Ressourcenhunger. Daher muss sie mit Maßnahmen flankiert werden, die den 
Ressourcenverbrauch begrenzen und Rebound-Effekte vermeiden.
(60) Erneuerbare Energien sind dezentral in der Erzeugung, aber eine Versorgung mit ihnen 
wird leichter sicherzustellen sein, je größer der Raum ist. Unser Kontinent hat die richtige 
Größe für die Energiewende. Die europäische Energieunion soll die verschiedenen Stärken der 
Regionen – Solarenergie im Süden, Geothermie und Wasserkraft in Skandinavien und den Alpen, 
Offshore-Windkraft im Atlantik, im Mittelmeer und in der Ostsee, Onshore-Windkraft in ganz 
Europa – miteinander verbinden. Zentral dafür sind Aufbau und Nutzung von Netzen und 
Speichern. Entscheidende Akteur*innen der Energiewende sind die Bürger*innen und Kommunen, 
aber auch regionale Unternehmen und das Handwerk.
(61) Es braucht eine vorausschauende Energieaußenpolitik. Denn auch im Zeitalter der 
erneuerbaren Energien wird es Energieimporte geben. Sie hilft den Partnerländern beim Aufbau 
der entsprechenden Strukturen und stellt sicher, dass die importierte Energie nachhaltig und 
unter sozial gerechten Bedingungen erzeugt wurde.
(62) Um die Klimakrise zu bewältigen, ist es weder notwendig noch vertretbar, zur Atomkraft 
zurückzukehren. Diese Hochrisikotechnologie birgt eine existenzielle Bedrohung für Natur, 
Mensch und Tier.
(63) Es ist Aufgabe in diesem Jahrzehnt, ein Endlager für den hochradioaktiven Atommüll mit 
höchstmöglichen Sicherheitsstandards und bei bestmöglichen geologischen Bedingungen zu 
finden. Bei der Suche ist die gesamtgesellschaftliche Verantwortung vor regionale 
Eigeninteressen zu stellen.
Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft
(64) Der Verlust an Biodiversität ist so dramatisch wie die Klimakrise. Schlimmer noch: Die 
beiden Krisen bedingen sich gegenseitig und können daher auch nur gemeinsam gelöst werden. 
Die Roten Listen und die planetaren Grenzen müssen als „Barometer des Lebens“ zum Gradmesser 
für politische Handlungsleitlinien werden, denn die biologische Vielfalt sichert das Leben 
auf dem Planeten. Ökologischer Landbau, die Ökologisierung der konventionellen 
Landwirtschaft, der Erhalt wertvoller Lebensräume, mehr Schutzgebiete und Biotope sowie mehr 
freie Natur an Land, in Flüssen, Seen und im Meer sind als wirksamer Schutz für 
Artenvielfalt und Umwelt zu betreiben.
(65) Das Vordringen des Menschen in die letzten, noch nicht zerstörten natürlichen Gebiete 
und die grenzenlose Aneignung von Umwelt und Tierwelt zum Verbrauch oder Verzehr gefährden 
nicht nur die Natur, sondern auch die menschliche Gesundheit. Sogenannte zoonotische 
Krankheiten können fatale gesellschaftliche Folgen haben. Der Schutz von Ökosystemen trägt 
auch dazu bei, Seuchen und Pandemien zu verhindern.
(66) Die Wiedervernässung von Moorböden und ein nachhaltiger Waldumbau – weg von 
Monokulturen und hin zu naturnahen, klimaresilienten Mischwäldern – leisten einen großen 
Beitrag, um den CO2-Ausstoß zu senken. Dazu müssen die Trockenlegung von Mooren und die 
Abholzung von Wäldern gestoppt werden.
(67) Artenschutz erfordert den Schutz von Lebensräumen und mehr Wissen. Das Ziel ist der 
Aufbau eines vernetzten Verbundes von Schutzflächen. Die Forschung über die verschiedenen 
Arten und ihr Zusammenspiel im Ökosystem soll gefördert werden, denn geschätzt sind heute 
weniger als ein Viertel aller Arten bekannt. Zum Schutz von Arten gehört es auch, den 
Wildtierhandel und die Trophäenjagd effektiv zu unterbinden. Zudem sollen alle Bestände der 
großen Naturkundemuseen digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
(68) Ein Ende der Verschmutzung der Erde mit Luft- und Wasserschadstoffen, Plastik, Müll, 
giftigen Chemikalien und Pestiziden ist essenziell für Umwelt- und Klimaschutz. Leitlinien 
für die Regulierung von Umweltverschmutzungen sind das Vorsorge- und Verursacherprinzip. 
Wenn Schadstoffe bereits Teil von Produkten und Produktionsverfahren sind, lassen sich ihre 
Umweltauswirkungen nachträglich in der Regel nur unvollständig und zu hohen Kosten 
begrenzen. Vorrang haben deshalb Gebote für umweltverträgliche Produkte und 
Produktionsverfahren.
(69) Um den Raubbau an der Natur zu beenden, muss der absolute Verbrauch von natürlichen 
Ressourcen substanziell und rasch reduziert werden. Dies gilt auch für Ressourcen, die 
importiert werden. Die Achtung der planetaren Grenzen bedeutet, dass Wohlstand und 
Lebensqualität so weit wie möglich vom Ressourcenverbrauch entkoppelt und Ressourcen in 
geschlossene Stoffkreisläufe überführt werden.
(70) Eine zukunftsfähige Landwirtschaft arbeitet mit der Natur. Statt wachsender 
Abhängigkeit von Pestiziden, Weltmärkten, wenigen Großkonzernen und engen Produktionszwängen 
gehört die Zukunft einer modernen, regional verwurzelten Landwirtschaft, die ältestes Wissen 
mit modernen Techniken und digitalen Lösungen kombiniert. Sie produziert nicht für Märkte, 
sondern für Menschen, die ein Recht auf sichere, gesunde und nachhaltige Lebensmittel haben. 
Sie arbeitet ressourcenschonend, naturverträglich und tiergerecht. Der Wandel hin zur 
zukunftsfähigen Landwirtschaft gelingt nur zusammen mit den Bäuer*innen.
(71) Die Sicherung und Versorgung mit Nahrungsmitteln ist ein hohes Gut. Der Landwirtschaft 
gebührt Anerkennung, dass sie dies gewährleistet. Im Sinne der globalen 
Ernährungssouveränität gilt es, bäuerliche Strukturen zu stärken sowie regionale 
Wertschöpfungsketten und solidarische Systeme zu fördern, dagegen die Exportorientierung der 
Landwirtschaft zulasten anderer Regionen abzubauen. Ziel muss sein, dass Bäuer*innen einen 
Ausweg aus dem System des „Wachse oder Weiche“ erhalten. Dazu gehört auch, dass sie für ihre 
vielfältigen Gemeinwohlleistungen gezielt entlohnt werden.
(72) Tiere haben Rechte und dürfen nicht zu Rohstofflieferanten degradiert werden. Solange 
Menschen Tiere halten, um sie zu töten und zu essen oder um ihre Produkte zu nutzen, sind 
wir verpflichtet, für mehr Tierschutz und mehr Tierwohl in der Tierhaltung zu sorgen. 
Entsprechend ist die Landwirtschaft so zu gestalten, dass entlang den Bedürfnissen von 
Tieren gewirtschaftet werden kann. Es sollen immer weniger Tiere immer besser gehalten 
werden. So sinkt auch der Konsum von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln. 
Tierversuche müssen konsequent reduziert und möglichst überflüssig werden.
Mobilität und Wohnen
(73) Jeder Mensch hat das Recht auf Mobilität. Sie ermöglicht Freiheit und Teilhabe und ist 
Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie muss sich an den menschlichen Bedürfnissen 
orientieren, barrierefrei gestaltet sein und zugleich die planetaren Grenzen wahren. Eine 
sozial-ökologische Mobilitätspolitik schafft die Verkehrswende und garantiert allen Menschen 
nachhaltige Mobilität. Sie sorgt für bessere Luft, weniger Verkehrslärm und stärkt die 
Sicherheit. Vision ist ein Straßenverkehr, in dem keine Menschen mehr sterben.
(74) Die öffentliche Förderung der einzelnen Verkehrsmittel muss sich in Zukunft am 
ökologischen Fußabdruck ausrichten. Es gilt das Prinzip: Schiene stärken, Straßen- und 
Luftverkehr dekarbonisieren. Der Raum in den Städten wird Stück für Stück neu aufgeteilt. 
Sichere und barrierefreie Infrastruktur für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Menschen 
mit Behinderung sowie ein attraktiver, kostengünstiger und verlässlicher Nahverkehr bilden 
das Rückgrat einer sozial-ökologischen Mobilität. Insgesamt wird es deutlich weniger Autos 
und weniger unnötigen Verkehr geben, die Autozentrierung von Verkehrspolitik, Stadtplanung 
und Gesellschaft gehört der Vergangenheit an, die Zukunft gehört der autofreien Innenstadt.
(75) Die Mobilität in der ökologischen Moderne ist vernetzt und digital. Verschiedene 
Mobilitätsformen greifen nahtlos ineinander und ermöglichen individuelle Mobilität, ohne ein 
eigenes Auto besitzen zu müssen.
(76) Gerade im ländlichen Raum werden auch in Zukunft viele Menschen weiterhin auf das Auto 
angewiesen sein. Dazu muss es jedoch emissionsfrei und digital vernetzt sein. Nicht mehr das 
Parken, sondern das Nutzen steht im Fokus.
(77) Die Verkehrswende in der Stadt und auf dem Land gelingt nur mit einer starken Bahn. Das 
erfordert einen Aus- und Umbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs. Dazu gehören die 
Anbindung an Regionalzentren auch über Landkreisgrenzen und nationale Grenzen hinweg sowie 
der Ausbau des Schienennetzes, damit alle größeren Städte angebunden sind und 
Kurzstreckenflüge überflüssig werden. Die europäischen Großstädte sind durch schnelle 
transnationale Bahnverbindungen, ein komfortables Nachtzugangebot und ein einheitliches 
europäisches Buchungssystem zu vernetzen. Auch der Güterverkehr muss dekarbonisiert werden.
(78) Im urbanen Raum zeigen sich die Herausforderungen der ökologischen Moderne wie unter 
einem Brennglas. Das überholte Leitbild der autogerechten Stadt kostet Lebensqualität und 
macht krank. Durch mehr Flächen für Wohnen und Freizeit, für saubere Luft, städtisches 
Leben, Stadtgrün und Erholung entsteht die lebenswerte Stadt mit kurzen Wegen, in der die 
Menschen gerne wohnen.
(79) Die lebenswerte Stadt der Zukunft ist eine Null-Emissionen-Stadt. Dies gelingt, wenn 
erneuerbare Energien, saubere Mobilität und klimaneutrales Heizen verbunden werden. Dazu 
gehören Dächer, die Sonnenstrom erzeugen, sowie Gebäude, die nachhaltig gedämmt sind und die 
vielfältigen klimafreundlichen Wärmequellen gemeinsam nutzen.
(80) Wohnungen sowie öffentliche und gewerbliche Gebäude sollen CO2-neutral geheizt, gekühlt 
und beleuchtet werden. Klimagerechte Energiestandards für Neu- und Altbauten sowie Wärme- 
und Kühlsysteme, die auf erneuerbaren Energien basieren, geben den Weg dahin vor. 
Nachhaltige und möglichst kreislauffähige Baumaterialien schützen das Klima. Wir wollen deshalb eine Bauwende einleiten. Unser Ziel ist eine möglichst hohe Baukultur bei der Stadtentwicklung und der Gebäudeplanung.
Soziales und Ökologie
(81) Der Übergang in die ökologische Moderne muss den sozialen Zusammenhalt stärken. Bei 
allen Maßnahmen des Übergangs gilt es, auf den sozialen Ausgleich zu achten. Je schneller 
und verlässlicher der notwendige Umbau weg von den fossilen Energien angegangen wird, umso 
besser können abrupte Veränderungen vermieden werden.
(82) Im Zuge der ökologischen Modernisierung muss sichergestellt werden, dass alle Menschen 
Zugang zu essenziellen Gütern der Daseinsvorsorge wie Wasser, Strom, gesunder Ernährung, 
Mobilität und Breitbandanschluss haben. Deshalb müssen sozialstaatliche Garantien immer mit 
Blick auf Preisänderungen angepasst werden. Um Klimaneutralität zu erreichen, braucht es 
eine Daseinsvorsorge, die es den Menschen ermöglicht, klimaneutral zu leben. Investitionen 
in eine solche Daseinsvorsorge tragen zu sozialer Gerechtigkeit und Klimaschutz bei.
(83) Die ökologische Moderne bietet viele Chancen für neue Arbeitsplätze. Zugleich bedeutet 
der Übergang massive Veränderungen für diejenigen, die bisher in von fossilen Energieträgern 
geprägten Industrien arbeiten. Es braucht eine vorausschauende Industriepolitik, um 
möglichst viele Arbeitsplätze über den Wandel hin zu grünen Technologien und Produkten zu 
erhalten. Gleichzeitig ist es Aufgabe der Gesellschaft, den betroffenen Menschen umfassende 
Möglichkeiten zu beständiger Fort- und Weiterbildung oder Arbeitszeitverkürzung zu eröffnen.
(84) Subventionen in umwelt- und klimaschädliche Produktionsweisen und Produkte erschweren 
den ökologischen Umbau von Wirtschaft und Industrie. Es gilt daher, diese abzubauen.
(85) Eine Politik, welche die ökologischen Kosten der Produktion in den Preisen abbildet, 
ist ökonomisch effizient, sie kann aber auch zu sozialen Schieflagen führen. Deswegen gilt 
es, Preispolitik immer mit Maßnahmen zu kombinieren, die zu mehr Verteilungsgerechtigkeit 
führen. Indem die Einnahmen aus ökologisch lenkenden Instrumenten an die Bürger*innen 
zurückfließen, werden Umweltschutz, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit miteinander 
verbunden.
(86) Die Kosten des Übergangs sollen gerecht und solidarisch getragen werden. Dem Staat 
kommt hier eine relevante Aufgabe zu. Den Weg in die ökologische Moderne nicht zu gehen, 
würde noch wesentlich mehr kosten.
(87) Kapitalströme müssen in nachhaltige Aktivitäten umgelenkt werden. Im Rahmen von 
Divestment wird auf den Finanzmärkten nicht mehr in Kohle, Öl und Gas investiert, sondern in 
erneuerbare Energie, emissionsfreie Mobilität, Gesundheit und grüne IT. Der Staat und die 
öffentliche Hand müssen hierbei vorangehen, indem sie Transparenz gewährleisten und ihre 
Anlagestrategien an den Pariser Klimazielen und an sozial-ethischen Kriterien orientieren.
(88) Der Weg in die ökologische Moderne braucht Pionier*innen. Menschen, die es anders 
machen wollen, die in ihrem unternehmerischen oder in ihrem privaten Handeln neue Maßstäbe 
setzen. Sie gilt es zu unterstützen, statt ihnen Steine in den Weg zu legen.
(89) Es ist Aufgabe der Politik, bessere Regeln zu schaffen, nicht den besseren Menschen. 
Sinnvolle Umweltpolitik begnügt sich nicht mit Appellen, sondern setzt klare Regeln und 
vollzieht diese. Sie fördert neue Technologien und investiert in neue Infrastrukturen.

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