Veranstaltung: | 2. Ordentlicher Diversitätsrat 2022 |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | TOP 8 Wahlen Kommission Vielfaltscent |
Antragsteller*in: | Federico Masson (KV Frankfurt-Oder) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 30.08.2022, 08:35 |
K-01: Federico Masson
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
Februar 2021 erschien das Buch vom TAZ-Journalist Ulrich Schulte “Die Grüne Macht”. Ein Kapitel des Buches heißt: “Bündnis 90/Die Weißen”. Dort wird eine von uns bekannte Kritik an unsere Partei formuliert, die an manchen Stellen auch richtig ist:
“Wie viele ihrer rund 104000 Mitglieder (Stand: Sept 2020) einen Migrationshintergrund haben, wissen die Grünen laut Bundesgeschäftsführer Michael Kellner nicht. Bei einer Befragung von Neumitgliedern gaben 10 Prozent an, einen Migrationshintergrund zu haben. Also nicht mal halb so viele wie im deutschen Durchschnitt.” (S. 139)
Ich habe mich selbst mehrmals gefragt, warum das so ist. Warum diese angestrebte Vielfalt in unseren Parteistrukturen nicht verankert oder umgesetzt ist. Unser im Dezember 2020 verabschiedeten Vielfaltsstatut enthält einen konkreten Vorschlag dazu, wie sich das ändern könnte. Mit dem neuen grünen Diversitätsrat sind wir die erste Partei in Deutschland, die sich proaktiv mit den Barrieren, Hürden und/oder Vorurteilen in ihren eigenen Parteistrukturen auseinandersetzen möchte. Deswegen wollte ich einer der Ersten sein, der dieses neue Gremium mitgestaltet und der Landesverband Brandenburg hat mich als Basisdelegierter gewählt.
Als queerer und ausgewanderter Migrant in Deutschland ist es mir ein wichtiges Anliegen, dass wir als Partei die Bedingungen dafür schaffen, um mehr Vielfalt in unseren Listen und Teams zu schaffen. Aber auch in unseren Gremien. Wir müssen unsere Strukturen und Posten anders besetzen, um die Vielfalt unserer Partei besser abzubilden. Nicht nur, um neue Mitglieder mit vielfältigen Hintergründen zu gewinnen, sondern auch um unsere diversen Mitglieder, ob alt oder neu, darüber zu informieren und zu motivieren, sich für bestimmte Posten zu bewerben. Nur so können wir echte Repräsentanz ermöglichen.
Heute haben wir in Schleswig-Holstein die erste Schwarze Ministerin Deutschlands. Sie ist ein Vorbild fürs uns alle aber vor allem für alle Menschen mit Migrationsbiografie, die sich politisch engagieren können. Aminata sagte in einem Interview: "Für viele Menschen wird es sehr viel einfacher sein, in die Politik zu gehen, wenn vor ihnen schon mal jemand da war.” Sie sagt, dass wir mehr sein können. Genauso wie sie möchte ich nicht, dass ein Migrant in einer Kommission etwas Besonderes ist, sondern dass es normal ist. Dementsprechend und vor dem Hintergrund meines persönlichen, politischen und beruflichen Werdegangs möchte ich Mitglied der Kommission zum Aktionstopf des Vielfaltscents werden, um die Perspektive einer zugewanderten Person in die Kommission einbringen zu können.
Über Eure Unterstützung würde ich mich sehr freuen.
Federico
- Alter:
- 32
- Geschlecht:
- männlich
- Geburtsort:
- La Plata, Argentinien