Bislang fehlt eine konkrete Beschreibung von Tierschutzmaßnahmen und der Tierhaltung, wie wir uns sie mittelfristig vorstellen – dabei ist Tierschutz in der Landwirtschaft das wichtigste tierpolitische Thema, die Zahlen der betroffenen Tiere sind absurd hoch und die EU ist genau die richtige politische Ebene für verbindliche Vorgaben. Wir brauchen klare, ambitionierte Ziele.
Es war ein Erfolg, mit der EU-Ökoverordnung einen europaweiten Standard einzuführen, doch dieser war von Anfang an auch ein Kompromiss. Tierhaltung nach EU-Bio entspricht keineswegs dem, was wir GRÜNEN uns als akzeptable Haltungsbedingungen vorstellen:
- Tausende Hühner in einem Stall, obwohl sie nur in kleinen Sozialgruppen von 50 Hühnern noch klarkommen.
- Ein unstrukturierter Auslauf, den die Hühner aus Angst vor Greifvögeln oft gar nicht nutzen (können). Zehn Hühner pro Quadratmeter Stallfläche in der Mast.
- Hochgezüchtete Rassen, die nach kurzer Zeit ausgelaugt sind und getötet werden müssen.
- 1,3 Quadratmeter Stallfläche für ein Mastschwein von 100 kg.
- Rindern werden die Hörner ausgebrannt, Milchkühen die Kälber weggenommen.
- Küken werden geschreddert.
- …
Die meisten Menschen würden wohl bei Betrachtung dieser Haltungsbedingungen sagen, dass diese Form der Tierhaltung nicht in Ordnung ist. Es muss deshalb unser Ziel sein, den gesetzlichen Mindeststandard für Tierhaltung oberhalb der EU-Ökoverordnung anzusiedeln.
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