Der Wandel von der autogerechten Stadt hin zur menschengerechten Stadt bedeutet auch, dass dem Verkehrsfluss der Autos nicht mehr alles untergeordnet wird. Stattdessen stehen die Lebensqualität und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen im Mittelpunkt.
Gestaltung und Qualität der Infrastruktur spielen eine zentrale Rolle, um Fußverkehr und Radverkehr attraktiver zu machen und dabei auch die Sicherheit zu erhöhen. Eine gute Infrastruktur ist außerdem selbsterklärend und kommt mit weniger Schildern aus, was das Stadtbild verbessert.
Der große Erfolg des Radverkehrs in den Niederlanden liegt nicht nur an den gut ausgebauten Radwegen, sondern insbesondere an den dort mittlerweile bewährten Schutzkreuzungen (Protected Intersections):
Durch engere Radien wird dort der Autoverkehr beim Abbiegen abgebremst, was die Aufmerksamkeit erhöht. Durch die Verschwenkung der Radwege und die dadurch entstehenden Schutzinseln befinden sich Fahrradfahrende außerdem nicht mehr im toten Winkel, sondern können mit den Fahrer*innen der abbiegenden Fahrzeuge Blickkontakt aufnehmen. In Kombination mit getrennten Ampelphasen werden so Sicherheit und Komfort für alle maximiert - unabhängig von elektronischen Assistenzsystemen.
Für eine echte Verkehrswende müssen wir nicht nur Symptome behandeln, sondern auch direkt bei den Ursachen ansetzen – mit einer sicheren Infrastruktur.
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Anmerkung: Der Antragstext wurde am 8.4.21 vom Parteiarbeitskreis Mobilität des KV Köln ohne Gegenstimmen beschlossen.
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