Anmerkung: Der Antragstext wurde am 08.04.21 vom Parteiarbeitskreis Mobilität des KV Köln ohne Gegenstimmen beschlossen.
„Elektromobilität“ ist ein Buzzword der Automobilindustrie, um vorzugaukeln nur der MIV würde Mobilität ermöglichen. Dies ist nicht mehr als eine Marketingstrategie und gerade wir Grünen wissen ganz genau, dass gute Mobilität in erster Linie aus Fuß-, Rad- und Schienenverkehr besteht und Autoverkehr nur eine punktuelle sinnvolle Unterstützung bieten kann. So sehen wir ebenfalls die Zukunft des MIV in der geteilten Nutzung statt im Besitz, bei dem Autos statistisch 23 Stunden am Tag ungenutzt herum stehen und als (unästhetische) Sichtblockade eine Gefahr für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen darstellen.
Der Wandel im Selbstverständnis der Automobilindustrie vom Statussymbol-Verkäufer hin zu einem Mobilitätsdienstleister unter Vielen – mit echter Wahlfreiheit zwischen verschiedenen Mobilitätsformen – muss sich auch in unserem Programm niederschlagen. Die ursprüngliche Formulierung suggiert, die Automobilindustrie würde die Mobilitätskonzepte schreiben, die Bürger*innen seien nur Nutzer*innen. Es muss aber andersherum sein. Mobilitätskonzepte für lebenswerte Städte und Kommunen entstehen durch Nachbarschaftsvereine, Bürger*innen-Initiativen oder Arbeitsgruppen, die bspw. von Verwaltung/Ministerien eingesetzt werden können. Die Automobilindustrie muss dem Gemeinwohl dienen.
Dazu muss der Verbrenner hier nicht explizit betont werden. Für lebenswerte Städte stellen Elektroautos nur eine geringfügige Verbesserung dar, da Probleme des Platzverbrauchs, der Sicherheit und Zersiedelung durch hohe Geschwindigkeiten,sowie alle Emissionen außer CO2 durch Elektroautos nicht gelöst werden. Auch Elektroautos verursachen bekanntermaßen schon in der Produktion Klimafolgeschäden, die zu minimieren sind.
Kommentare