Automobilindustrie und Käufer*innen brauchen eine klare Rahmensetzung in unserem Wirtschaftssystem. In dieser Übergangszeit haben Unternehmen die Möglichkeit, die vorhandenen emissionsfreien Technologien weiter zu entwickeln und die Käufer*innen können sich beim Kauf von Neufahrzeugen auf den grundlegenden technologischen Wandel einstellen. Norwegen wird ab 2025 keine Neufahrzeuge mehr mit Verbrennungsmotor zulassen.
Kaufanreize für emissionsfreie Fahrzeuge, wie z. B. mittels eines Bonus-/Malus-System bei der Kfz-Steuer in Schweden sind diesbezüglich hilfreich, um nachhaltiges ökologisches Handeln anzuregen. Klar sein sollte dabei, dass Elektromobilität nur dann sinnvoll ist, wenn der erzeugte Strom nicht aus Kohlekraftwerken, sondern aus regenerativen Energiequellen erzeugt wird. Diese skandinavischen Staaten sind gute Vorbilder für die Vereinbarkeit von radikalen und realistischen ökologischen Maßnahmen mit einem nachhaltigen Wirtschaftssystem.
Klare soziale und ökologische Vorgaben und Rahmensetzungen in der Marktwirtschaft absolut notwendig. Ein wirksamer Klimaschutz kann ohne Regulierung der Marktwirtschaft nicht auskommen, erst recht nicht bei der Transformation zum ökologisch-sozialen Wirtschaftssystem. Dazu gehören auch Verbote, die in Vergangenheit regelmäßig angewendet wurden (z. B. in der Automobilindustrie die Anschnallpflicht im PKW, Airbag-Pflicht, Katalysator-Pflicht, FCKW-Verbot in Kühlmitteln, Gebot der Sicherheitssysteme Reifendruckkontrollsystem/RDKS und Elektronisches Stabilitätsprogramm/ESP). Wir brauchen mehr Regeln, um die ökologischen Auswirkungen des Individualverkehrs zu begrenzen und um die vereinbarten Pariser Klimaziele einzuhalten, dazu gehören neben Anreizen auch Verbote! In dieser Debatte müssen wir als Grüne klare Kante zeigen, denn wir haben keinen Planeten B!
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