Das Pariser Abkommen ist nicht ausreichend, um das vereinbarte 2°C-Ziel, geschweige denn das ambitioniertere 1,5°C-Ziel, einzuhalten. Das Abkommen ist aus politischer und diplomatischer Sicht zwar ein Fortschritt, mit angestrebten Zielen gehen jedoch keine verpflichtenden Maßnahmen zur Einsparung von CO2 und anderen Klimagasen einher. Jedes Land legt eigenständig fest, wie viel es bereit ist zur gemeinsamen Anstrengung beizutragen (NDCs). Das Ergebnis ist ernüchternd: die aktuellen Beiträge der Länder führen uns auf über 3°C globaler Erwärmung zu[1]. Dem 1,5°C des Pariser Abkommens stehen keine geeigneten Mechanismen gegenüber, um dieses Ziels zu erreichen.
Aus unserer Sicht und der vieler Expert*innen brauchen wir um die 1,5°C einhalten zu können nicht freiwillige selbstgesteckte Ziele, sondern eine Klimakooperation. Nur eine solche Kooperation ermöglicht eine Lösung der Klimakrise, da dadurch mögliche wirtschaftliche Nachteile durch ambitionierten Klimaschutz aufgefangen werden. Wenn alle Länder eine CO2-Abgabe in gleicher Höhe einführen, wird es nicht zu Verlagerungseffekten oder „Emissions-Exporten“ kommen. Wir fordern daher, dass sich alle Länder global zu einem gemeinsamen CO2-Mindestpreis verpflichten. Da die Klimakonferenzen der Vergangenheit gezeigt haben, dass das im Rahmen der UNFCCC nicht möglich ist, müssen Deutschland und die EU gezielt auf Handelspartner zugehen, um mit diesen eine Klimaallianz zu bilden.
Wir bekennen uns klar zu unserer historischen Verantwortung als 4. Größter Treibhausgas-Emittent. Daher, und damit auch ökonomisch schwächere Länder sich einen solchen CO2-Preis leisten können, fordern wir einen Teil der durch den CO2-Preis generierten Einnahmen in den Green Climate Fund zu überführen.
[1] https://climateactiontracker.org/publications/warming-projections-global-update-dec-2018/
Kommentare