- Müllvermeidungsziele: Der Müllvermeidung sollte im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft absolute Priorität zukommen, daher der Zusatz „ambitionierte“ und nicht nur verbindliche Müllvermeidungsziele. Kunststoffverpackungen (nicht nur beim Verbraucher, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette) machen einen Großteil des Plastikmülls aus und insbesondere in Hinblick auf Meeresmüll. Demnach sollten sie hier explizit erwähnt werden.
- Mikroplastik: Neben dem Eintrag von größeren Kunststoff Gegenständen (z. B. Kunststoffverpackungen) in die Umwelt, muss ein weiterer Fokus auf der stark ansteigenden Menge an Mikroplastik in terrestrische und aquatische Ökosystemen liegen. Die bisher nur abschätzbaren Mengen geben laut zahlreicher Studien Anlass zur großen Sorge.[1] Auf Grund der Ansteigenden Menge an verwendetem Kunststoff wird insbesondere die Menge an unabsichtlich in die Umwelt eigetragenem Mikroplastik (Zersetzung größerer Kunststoffpartikel in der Umwelt) weiter stark ansteigen. Produktgruppen die große Mengen an Mikroplastik produzieren und für die bis dato keine wirksamen gesetzlichen Maßnahmen zur Reduktion der Mikroplastik Emissionen erlassen wurden, sind z. B. Autoreifen/Reifenabrieb, Fassadenfarben, Textilien, Fahrbahnmarkierungen und in der Landwirtschaft und dem Gartenbau verwendete Kunststoffe.[2] Mikroplastik tritt bereits in allen Umweltkompartimenten auf – selbst in Polarregionen wurden signifikante Mengen an Mikroplastik festgestellt. Mikroplastik wird von Pflanzen aufgenommen, findet sich in Tierischen Produkten wie Honig und gelangt auch in den menschlichen Körper. Untersuchungen zur öko- und humantoxikologischen Wirkung von Mikroplastik sind immer noch rar aber geben ebenso Anlass zur Sorge.[3] Das „Problem Mikroplastik“ sollte daher an dieser Stelle im Wahlprogramm stärker berücksichtigt werden, insbesondere auch, da es nur an einer einzigen anderen Stelle im Programm erwähnt wird. Der Zusatz „aber auch in terrestrische Ökosysteme“ ist wichtig, da letztendlich der Ursprung des meisten Kunststoffes und Mikroplastiks am Land liegt. Außerdem - und was in der täglichen Kommunikation über Mikroplastik in Meeren unter den Tisch fällt – verbleibt ein Großteil des Mikroplastiks in Ökosystemen an Land, wie z. B. landwirtschaftlich genutzten Flächen.
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