Derzeit müssen sich Landwirt*innen entscheiden, ob sie konventionell arbeiten oder aber auf ökologischen Anbau mit einem völligen Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide umstellen wollen. Diese Entscheidung stellt oft eine Hürde dar, weil Landwirt*innen z.B. während der Umstellungszeit ihre Erzeugnisse noch nicht mit Biosiegel und damit zu einem höheren Marktpreis verkaufen können, aber ggf. Ertragseinbusen haben.
Zudem ist es notwendig, bei konventionellen Landwirt*innen einen Anreiz zu setzten, 1. weniger und 2. vor allem vergleichsweise risikoarme Pestizide zu verwenden.
Ein Umweltverträglichkeitssiegel, z.B.ein dem „Blauen Engel“ analoger „Grüner Engel“, könnte ein landwirtschaftliches Produkt dann erhalten, wenn das aufsummierte Gesamtrisiko aller eingesetzten Pestizide für die Umwelt in einem nach wissenschaftlichen Erkenntnissen verträglichen Rahmen bleibt. Um dieses Siegel zu erhalten, müssen Landwirt*innen ihr Spritztagebuch für eine Auswertung zur Verfügung stellen. Eine webbasiert Software (App) soll die Landwirt*innen zusätzlich dabei unterstützen, die aufsummierten Gesamtrisiken der eingesetzten Pestizide im Blick zu behalten.
Ein solches Umweltverträglichkeitssiegel hat also das Gesamtziel, die Transformation hin zu einer naturnahen Landwirtschaft zu beschleunigen und so die Artenvielfalt im Agrarraum wieder zu erhöhen.
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