In der Nutztierhaltung gibt es trotz Bemühungen kaum eine Verbesserung des Antibiotikaeinsatzes. Weiterhin werden Medikamente vorbeugend verabreicht, um Mängel der Haltungssysteme zu kompensieren. Insbesondere in der Geflügelmast ist der Antibiotikaeinsatz in den letzten Jahren nicht zurückgegangen. Der Einsatz von Reserveantibiotika macht dort einen Anteil von 40% aus und auch in der Schweinemast wird das Reserveantibiotikum Colistin in beträchtlichem Ausmaß eingesetzt. Und das, obwohl ein prophylaktischer Einsatz oder die Verwendung der Medikamente als Wachstumsförderer verboten ist.
Laut WHO sind Reserveantibiotika nur für die Humanmedizin im Notfall vorgesehen. Die vielfach nachgewiesenen Antibiotikaresistenzen können verheerende Auswirkungen auf die Behandlung verschiedener Krankheiten für den Menschen haben und ein post-antibiotisches Zeitalter einleiten. Die Vereinten Nationen bezeichnen Antibiotikarestistenzen als globale Krise. Eine Selbstverpflichtung, den Einsatz von Reserveantibiotika zu reduzieren, wird nicht ausreichen. Deshalb fordern die WHO, Natur- und Tierschutzverbände und der „One-Health“ Ansatz ein klares Verbot von Reserveantibiotika in der Nutztierhaltung.
Quellen:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/reserveantibiotika-who-umweltschuetzer-frontal21-100.html
Kommentare