Straßenprojekte müssen im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) einen Nutzen/Kosten-Faktor von mindestens 1 erreichen, um als notwendig zu gelten. Der sog. Nutzen/Kosten-Faktor ist eines der wesentlichen Kriterien für die Bewertung im BVWP. Damit möglichst viele Straßen einen Faktor größer als 1 erreichen, wurden Methoden verwendet, die den Nutzenfaktor hochrechnen und den Kostenfaktor klein rechnen. Der wichtigste Trick dabei ist es, Zeitersparnisse privater Fahrten mit einem Nutzen von rund 4.50 Euro/Stunde anzusetzen. Dadurch kommen leicht hohe Millionenbeträge über die Laufzeit von 30 Jahren heraus. Viele Straßenprojekte haben es nur so in den BVWP geschafft. Auf der anderen Seite fließen Eingriffe in das Klima, den Naturhaushalt und in die Erholungsgebiete nicht als Kosten ein (mit Ausnahme einer viel zu niedrigen, fiktiven CO2-Belastung für die Klimaauswirkungen). Dies führt zu einer massiven Unterbewertung der Kosten. Nur durch eine andere Bewertungsmethodik werden wir es schaffen, die ganzen unsinnigen Autobahn- und Bundesstraßenprojekte zu stoppen.
Antrag Kapitel: | Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen |
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Antragsteller*in: | Wolfhard von Thienen (KV Aichach-Friedberg) und 22 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 30%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: PB.L-01-433 |
Eingereicht: | 27.04.2021, 14:36 |
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