Schon vor COVID-19 gab es eine Reihe anderer zoonotischer Erkrankungen und Tierseuchen. Darunter waren unter anderem SARS, MERS, Ebola, HIV, Schweinegrippe, Vogelgrippe, Nipah-Virus, Influenza und BSE. Alle hatten gemein, dass die Mensch-Tier-Beziehung, wie sie derzeit durch die landwirtschaftliche Intensivierung gepflegt wird, zusammen mit dem internationalen Handel von tierischen Produkten oder der Nutzung und Missbrauch von Wildtieren, u.a. auch auf Wildtiermärkten, ausschlaggebend für die grenzüberschreitende Verbreitung dieser Zoonosen waren. Drei Viertel der neu auftauchenden Krankheitserreger beim Menschen stammen aus „zoonotischen Quellen“. Es gilt nun Lehren aus der Corona-Krise und den Fakten zu ziehen, um das Risiko für zukünftige Zoonosen und Tierseuchen durch einen Präventiv-Ansatz zu reduzieren.
Ein präventiver Ansatz gegen Pandemien ist weitaus kostengünstiger als ein reaktiver. Wir sehen gerade, wie ein einziger zoonotischer Ausbruch weltweit viele Billionen $ und € an Kosten verursachte (von den Millionen Todesopfern ganz zu schweigen). Die Kosten für Präventivmaßnahmen würden aktuellen Berechnungen zur Folge nur 2 % des finanziellen Schadens durch COVID-19 ausmachen. Über 60 % der Schweinehalter*innen sind zum Ausstieg bereit – und das bereits vor dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest und dem coronabedingten Schweinestau.
Antrag Kapitel: | Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen |
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Antragsteller*in: | BAG Tierschutzpolitik (dort beschlossen am: 26.04.2021) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 29.04.2021, 08:34 |
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