| Antrag Kapitel: | Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | BAG Energie (dort beschlossen am: 10.04.2021) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: PB.L-01-316-4 | 
| Angelegt: | 29.04.2021, 10:46 | 
PB.L-01-316-2: Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen
Verfahrensvorschlag zu PB.L-01-316-4: Antragstext
Von Zeile 316 bis 320:
Es ist höchste Zeit, dass alle Neubauten und Bauwerke im gesamten Lebenszyklus inkl. der Baustoffe klimaneutral geplant werden und entsprechend umfassende energetische Sanierungen klimaneutral erfolgen. Dreh- und Angelpunkt sind hohe Baustandardsist die Festlegung hoher Bau- und Sanierungsstandards: bei Neubauten KfW 40, was in etwa dem Passivhausstandard entspricht, im Gebäudebestand nach Sanierung KfW 55 – mit Ausnahmen für denkmalgeschützte Gebäude. Die KfW-Förderprogramme werden wir weiterentwickeln, auch in Bezug auf die Verwendung nachhaltiger Baustoffe. Für die Aussöhnung von Baukultur und energetischer Sanierung wollen wir klare Regelungen schaffen, die beiden Zielen angemessen sind. Die Sanierungsquote muss deutlichsehr schnell verdoppelt und weiter gesteigert werden. Der Einsatz von serieller Sanierung kann hier ein Weg sein. Die öffentliche Hand muss mit ihren Gebäuden als Vorbild vorangehen. Für den Bestand muss gelten: Sobald ein Eigentümerwechsel erfolgt, wird ein Sanierungsfahrplan 
Die Klimakrise ist die Existenzfrage unserer Zeit. Daher ist Klimaschutz keine 
Zukunftsaufgabe, sondern Klimaschutz ist jetzt. Wenn wir zu Beginn dieses Jahrzehnts 
konsequent handeln und die sozial-ökologische Transformation einläuten, können wir die Krise 
noch stemmen. Klimaneutralität ist dabei eine große Chance für höhere Lebensqualität, mehr 
soziale Gerechtigkeit und einen klimagerechten Wohlstand. Sie gilt es zu ergreifen.
Wir haben in den vergangenen Jahren mit Hitzesommern, Waldsterben und Dürren die Vorboten 
der Krise gespürt. Sie haben dramatische Konsequenzen: etwa für die Gesundheit der Menschen 
– und es sind vor allem die mit den geringsten Einkommen, die den Preis dafür zahlen, dass 
der ökologische Fußabdruck der Reichsten am größten ist. Oder für die Bäuerinnen und Bauern, 
denen zunehmend die Grundlage entzogen wird. Und für den Zusammenhalt in unserer 
Gesellschaft. Alle diese Folgen werden sich vervielfachen, wenn wir jetzt nicht umsteuern. 
Je entschiedener wir handeln, desto mehr Freiheiten und Alternativen sichern wir für jetzige 
und künftige Generationen. Wir werden deshalb konsequent den Weg zur Klimaneutralität gehen.
Das verlangt Können, Mut und Machen. Wir stellen in einer künftigen Regierung das Pariser 
Klimaabkommen in den Mittelpunkt und richten das Handeln aller Ministerien danach aus. Wir 
lenken all unsere Kraft darauf, Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die uns auf den 1,5-Grad-
Pfad führen. Klimaschutz ist eine Frage des politischen Kanons. Wir begreifen es als unsere 
Aufgabe, bessere Regeln zu schaffen, nicht den besseren Menschen. Solch klare politische 
Ordnungsrahmen entlasten auch uns als Menschen im Alltag und schaffen Freiheit.
Natürlich bedeutet Klimaneutralität Veränderung, aber diese Veränderung schafft Halt in der 
Zukunft. Wir bringen Energie, Wärme, Verkehr und Industrie zusammen und sorgen so für eine 
effiziente Verzahnung dieser Bereiche. Statt auf Kohle, Öl und fossilem Gas wird das 
Energiesystem auf Sonnen- und Windenergie basieren. Statt an fossilen Verbrennungsmotoren 
festzuhalten, schaffen wir eine neue Mobilität mit E-Autos, der Bahn oder dem Rad. Statt 
Ölheizungen werden Wärmepumpen, Power-to-Heat und Strom aus erneuerbaren Energien die 
Heizquellen der Zukunft. Die Zukunft wird damit leiser, sauberer und gesünder. Weniger Autos 
in der Stadt bedeuten mehr Platz für uns Menschen. Leisere Straßen und saubere Luft dienen 
besonders jenen, die sich nicht die Villa am ruhigen Stadtrand leisten können. Mehr Angebote 
an klima- und umweltfreundlichen Verkehrsmitteln, zum Beispiel Rufbusse oder Carsharing, 
erleichtern zu pendeln und befördern ein gutes Leben auf dem Land.
Mit dieser großen Veränderung entstehen neue Geschäftsfelder, neue Industriezweige, neue 
Arbeitsplätze. Andere Bereiche werden sich wandeln, einige völlig neu entstehen, wieder 
andere verschwinden. Für viele Menschen ist das auch eine große Herausforderung, ja 
Zumutung. Die sozial-ökologische Transformation gelingt nur, wenn wir gemeinsam alles dafür 
tun, Verluste zu verringern und Brücken zu bauen. So müssen diejenigen, die neue Chancen 
oder Weiterbildung brauchen, sie auch bekommen. Und es ist unsere Aufgabe, Sorge dafür zu 
tragen, dass die Kosten und Belastungen dieser Veränderung gerecht verteilt sind. 
Klimagerechter Wohlstand bedeutet Ökologie und Soziales zusammenzudenken und den Übergang 
gut zu gestalten: für Menschen in der Stadt und auf dem Land. Für die Handwerkerin wie für 
den Stahlarbeiter.
Wenn wir unsere Lebensgrundlagen schützen wollen, wenn wir auch die zweite große ökologische 
Krise, das Artensterben, eindämmen wollen, dann bedarf es mehr als einer Kurskorrektur, dann 
brauchen wir einen neuen Kurs. Wir machen die planetaren Grenzen zum Leitprinzip unserer 
Politik und verändern entsprechend die Wirtschaftsweise. Wir setzen Prioritäten. Von jetzt 
an wird belohnt und gefördert, was Mensch und Tier, Klima und Natur schützt. Und was 
zerstörerisch wirkt, muss dafür auch die Kosten tragen und Schritt für Schritt überwunden 
werden. Indem wir den Schutz der Meere und Gewässer, des Klimas und der Böden, der Tiere und 
der Pflanzen zum Bestandteil unseres Wirtschaftssystems machen, kann es gelingen, die 
Stabilität der Ökosysteme und unserer Lebensgrundlagen zu gewährleisten. Und damit auch 
unsere Grundlagen für ein gutes und friedliches Zusammenleben.
Wir schaffen klimagerechten Wohlstand
Mehr Lebensqualität durch Klimaneutralität
Der Weg in die Klimaneutralität bietet riesige Chancen auf mehr Lebensqualität: Städte mit 
weniger Staus und Abgasen, mit Platz, um sicher Rad zu fahren und zu Fuß zu gehen, zu 
spielen und zu leben. Dörfer, die endlich angebunden sind an den öffentlichen Nahverkehr. 
Wälder, in denen auch unsere Kinder noch die Schönheit der Natur entdecken können. Gesundes 
Essen, hergestellt unter Wahrung von Tier- und Umweltschutz. Klimaschutz ist so viel mehr 
als reine Technik, er ist der Weg in eine bessere Zukunft. Überall in Deutschland haben sich 
Kommunen, Unternehmen, Initiativen und Bewegungen längst auf diesen Weg begeben. Sie 
brauchen endlich Rückenwind von der Politik. Wir wollen Kommunen befähigen, bei sich die 
Mobilitätswende voranzubringen. Die Bahn und den ÖPNV machen wir fit für dieses Jahrhundert. 
Wir sorgen für den Erhalt unserer wertvollen Wälder, Moore und Flüsse. Und wir begründen 
einen Gesellschaftsvertrag zwischen Politik, Landwirt*innen und Verbraucher*innen.
Die Energierevolution: erneuerbar heizen, wohnen, wirtschaften
Klimaneutralität heißt: raus aus den fossilen Energien. Nicht nur der Strom, auch das Benzin 
in unseren Autos, das Kerosin im Flugzeugtank, das Öl für die Heizung und das Gas im 
Industriebetrieb müssen auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Das ist nichts weniger 
als eine Energierevolution. Dazu braucht es zuallererst eine massive Ausbauoffensive für die 
Erneuerbaren. Daran hängt die Zukunft unseres Industriestandortes und unsere 
Versorgungssicherheit. Mit einer umfassenden Steuer- und Abgabenreform wollen wir dafür 
sorgen, dass die Sektorenkoppelung vorankommt und Strom zu verlässlichen und 
wettbewerbsfähigen Preisen vorhanden ist. Das Energiemarktdesign ändern wir, sodass 
erneuerbarer Strom nicht länger ausgebremst und doppelt belastet wird, sondern für Speicher 
und die Produktion von Wärme oder Wasserstoff nutzbar gemacht wird – nach dem Prinzip 
„nutzen statt abschalten“. Verteilnetze und Verbraucher*innen statten wir mit intelligenter 
Technik aus, damit sie flexibel reagieren können, wenn gerade viel erneuerbarer Strom 
produziert wird.
Ein Ordnungsrahmen für eine sozial-ökologische Marktwirtschaft
Wir müssen unsere Wirtschaft auf die Ziele der Klimaneutralität ausrichten und eine 
Kreislaufwirtschaft etablieren. Den wirtschaftlichen Aufbruch nach der Corona-Krise und die 
ökologische Modernisierung wollen wir zusammenbringen. Dazu braucht es eine sozial-
ökologische Neubegründung unserer Marktwirtschaft. Wir wollen mit ehrgeizigen Vorgaben in 
Form von Grenzwerten, CO2-Reduktionszielen und Produktstandards der deutschen und 
europäischen Wirtschaft Planungssicherheit geben und Impulse für neue Investitionen setzen. 
Faire Preise sorgen dafür, dass sich klimagerechtes Handeln lohnt. Forschung und 
Innovationen für klimagerechtes Wirtschaften wollen wir stärker fördern. Die öffentliche 
Beschaffung richten wir konsequent auf die ressourcenschonendsten Produkte und 
Dienstleistungen aus. So machen wir unsere Wirtschaft zum Spitzenreiter bei den modernsten 
Technologien und schützen unsere natürlichen Lebensgrundlagen.
Grüne Digitalisierung
Ob vernetzte Fahrzeuge, effiziente Industrie, punktgenaue Verteilung regenerativer Energie 
oder intelligente Bewässerung auf Feldern: Mit digitalen und datengetriebenen Innovationen 
können wir den Energie- und Ressourcenverbrauch besser reduzieren und bei 
Zukunftstechnologien führend werden. Hierzu fördern und priorisieren wir digitale 
Anwendungen und Lösungen, die einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten oder nachhaltiger 
sind als analoge. Rebound-Effekte gilt es zu vermeiden, Suffizienz zu unterstützen. 
Ausschreibungs- und Beschaffungskriterien sind so anzupassen, dass möglichst ökologisch 
nachhaltige Technologien vorrangig zum Einsatz kommen. Bei IT-Beschaffungen des Bundes 
müssen Faktoren wie Herstellerabhängigkeit, Folgebeschaffung, technische Offenheit, 
Reparaturfähigkeit und Nachhaltigkeit zwingend in die Bewertungen einfließen und 
Zertifizierungen wie der Blaue Engel für IT-Produkte zum Standard werden. Wir wollen alle 
Rechen- und Datencenter des Bundes nachhaltig umstellen, mit erneuerbarer Energie betreiben 
und zertifizierte umweltfreundliche Hardware einsetzen.
Neue Arbeitsplätze mit guten Bedingungen
Eine ambitionierte Klimaschutzpolitik und der klimaneutrale Umbau der Wirtschaft sind die 
beste Chance, um bestehende Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten und neue zu schaffen. 
Die ökologische Modernisierung stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Unternehmen und 
kann zur einer Renaissance von Industriearbeitsplätzen führen. Auf dem Weg zur 
Klimaneutralität werden in den kommenden Jahren Hunderttausende neue Jobs entstehen – Green 
Jobs. Sie entstehen im Handwerk und der Bauwirtschaft, in neuen Industriebereichen und der 
Kreislaufwirtschaft, in der Batteriezellenproduktion und der Wasserstoffindustrie sowie in 
neuen Dienstleistungsfeldern. Unser Anspruch ist, dass die neuen Jobs gut bezahlt und 
tarifvertraglich organisiert sind sowie der betrieblichen Mitbestimmung unterliegen. Darauf 
werden wir auch bei der Förderung von neuen Wirtschaftsfeldern achten.
Sicher im Wandel mit einem Qualifizierungs-Kurzarbeitergeld
Wir sehen es als unsere Verpflichtung, Unternehmen und ihre Beschäftigten auf dem Weg hin zu 
einem klimaneutralen Wirtschaftssystem zu unterstützen. Gerade auch dort, wo sich Jobprofile 
grundlegend verändern oder Arbeitsplätze verloren gehen. Es braucht in der ökologischen 
Transformation ein noch viel besseres Angebot an Weiterbildung und Qualifizierung. Dazu 
wollen wir ein Recht auf Weiterbildung einführen und mit einem Weiterbildungsgeld auch für 
Erwerbstätige in Qualifizierungsphasen eine soziale Absicherung schaffen. Mit einem 
Qualifizierungs-Kurzarbeitergeld ermöglichen wir Unternehmen, in Phasen der Transformation 
ihre Beschäftigten im Betrieb zu halten und nachhaltig zu qualifizieren. Die 
Qualifizierungs-Kurzarbeit koppeln wir eng an die Sozialpartnerschaft. Zudem wollen wir die 
betriebliche Mitbestimmung bei Entscheidungen über die ökologische Transformation stärken. 
Unternehmen, Gewerkschaften und Betriebsräte wissen gemeinsam am besten, wie die 
Transformation zu gestalten ist.
Transformationsfonds für die Regionen
Die ökologische Modernisierung ist gerade für viele industriell geprägte Regionen eine große 
Herausforderung. Um Regionen und insbesondere die dort ansässigen kleinen und mittleren 
Unternehmen zu unterstützen, wollen wir regionale Transformationsfonds auflegen. Die 
Förderung richtet sich an Unternehmen, die aus eigener Kraft den ökologischen Strukturwandel 
nicht bewältigen können, mit ihrem Standort aber fest in der Region verankert sind und dort 
bleiben wollen. Regionale Akteure aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften 
sollen eingebunden werden und gemeinsame Visionen erarbeiten, wo die Region sozial und 
wirtschaftlich in Zukunft stehen sollte. Gleichzeitig wollen wir neue Formate wie Reallabore 
und Experimentierräume fördern, in denen Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und 
Kommunen gemeinsam an Lösungen für Herausforderungen vor Ort arbeiten und forschen.
Klimaschutz-Sofortprogramm auflegen
Zentrale Grundlagen unserer Politik sind das Klimaabkommen von Paris sowie der Bericht des 
Weltklimarates zum 1,5-Grad-Limit, der verdeutlicht, dass jedes Zehntelgrad zählt, um das 
Überschreiten von relevanten Kipppunkten im Klimasystem zu verhindern. Es ist daher 
notwendig, auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen. Dafür ist unmittelbares und substanzielles 
Handeln in den nächsten Jahren entscheidend. Doch aktuell lahmt der Ausbau der erneuerbaren 
Energien, der Kohleausstieg kommt zu spät, im Verkehrs- und Gebäudesektor geht es kaum 
voran. Wir werden ein Klimaschutz-Sofortprogramm auf den Weg bringen, das in allen Sektoren 
sofort wirksame Maßnahmen anstößt, bestehende Ausbauhindernisse beseitigt, naheliegende 
Einsparmöglichkeiten umsetzt. Wir werden das ungenügende Klimaschutzgesetz und den 
Klimaschutzplan überarbeiten und – im Einklang mit dem höheren neuen europäischen Klimaziel 
– das deutsche Klimaziel 2030 auf -70 Prozent anheben. Nur so kann es gelingen, dass wir 
Europäer*innen deutlich vor Mitte des Jahrhunderts klimaneutral werden.
Klimagerechtes Wirtschaften belohnen
Effektiver und sozial gerechter Klimaschutz muss sich auch ökonomisch lohnen. Da derzeit die 
Kosten der Schäden, die durch den Ausstoß einer Tonne CO2 entstehen, nur sehr gering 
eingepreist werden, sind klimafreundlichere Alternativen oftmals noch nicht 
wettbewerbsfähig. Das wollen wir durch einen klugen Mix aus CO2-Preisen, Anreizen und 
Förderung sowie Ordnungsrecht ändern. Wollte man die Klimaziele allein über die Bepreisung 
von CO2 erreichen, müsste der Preis 180 Euro betragen, was unweigerlich zu erheblichen 
sozialen Unwuchten führen würde. Einige könnten sich rauskaufen, andere nicht mehr 
teilhaben. Wir sehen in der CO2-Bepreisung also ein Instrument von vielen, das wir wirksam 
und sozial gerecht einsetzen wollen. Das Europäische Emissionshandelssystem (ETS) ist im 
Lichte des neuen EU-Klimaziels für 2030 zu reformieren, um seine Lenkungswirkung endlich 
voll und ganz zu erfüllen. Mit einer deutlichen Reduzierung von Emissionszertifikaten und 
der Löschung überschüssiger Zertifikate vom Markt erreichen wir einen CO2-Preis im Bereich 
Strom und Industrie, der dafür sorgt, dass erneuerbare Energie statt Kohlestrom zu Einsatz 
kommt. Sollte das auf europäischer Ebene nicht schnell genug gelingen, setzen wir auf einen 
nationalen CO2-Mindestpreis im ETS für Industrie und Strom. Für die Bereiche Verkehr und 
Wärme wurde in Deutschland auf Druck der Klimabewegung und von uns Grünen zudem ein CO2-
Preis eingeführt, dessen Lenkungswirkung aber weiter verbessert werden muss. Wir wollen die 
Erhöhung des CO2-Preises auf 60 Euro auf das Jahr 2023 vorziehen. Danach soll der CO2-Preis 
so ansteigen, dass er im Konzert mit den Fördermaßnahmen und ordnungsrechtlichen Vorgaben 
die Erfüllung des neuen Klimaziels 2030 absichert.
Energiegeld einführen
Damit Klimaschutz sozial gerecht ist, wollen wir die Einnahmen aus dem CO2-Preis direkt an 
die Bürger*innen zurückgeben. Dazu streben wir neben der Senkung der EEG-Umlage ein 
Energiegeld an, das jede*r Bürger*in erhält. Über das Energiegeld geben wir alle 
zusätzlichen CO2-Einnahmen an die Menschen zurück, und zwar fair aufgeteilt pro Kopf. So 
kann man mit Klimaschutz Geld verdienen und es findet ein sozialer Ausgleich im System 
statt. Unterm Strich werden so Geringverdiener*innen und Familien entlastet und vor allem 
Menschen mit hohen Einkommen belastet. Bezieher*innen von Transferleistungen wie 
Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe profitieren ebenfalls, da das Energiegeld nicht auf die 
Grundsicherung angerechnet werden soll. Um zum Beispiel Pendler*innen mit niedrigen 
Einkommen bei der Anpassung zu unterstützen, legen wir einen Fonds für 
Transformationszuschüsse auf, der mit großzügigen Hilfen unterstützt, etwa beim Umstieg auf 
ein emissionsfreies Auto.
CO2-Bremse für alle Gesetze
Wir wollen Klimaschutz systematisch in unserer Rechtsordnung aufnehmen. Die Vorgaben des 
Pariser Klimavertrages wollen wir im Grundgesetz verankern und dem Staat mehr Möglichkeiten 
geben, durch eine intelligente Steuergesetzgebung klimaschonendes Verhalten zu belohnen und 
die fossilen Energieträger den wahren Preis zahlen zu lassen. Für Genehmigungsprozesse 
führen wir eine Klimaverträglichkeitsprüfung ein. Mit einer CO2-Bremse machen wir 
Klimaschutz zur Querschnittsaufgabe, indem wir Gesetze an ihrer Vereinbarkeit mit den 
nationalen Klimaschutzzielen messen und ihre Klimawirkung entsprechend prüfen.
Wir schaffen Versorgungssicherheit mit Erneuerbaren
Schneller raus aus der Kohle
Nach dem Willen der Großen Koalition werden in Deutschland Kohlekraftwerke noch bis 2038 dem 
Klima und unserer Gesundheit schaden. Das ist mit den Klimazielen nicht vereinbar. Wir 
setzen uns dafür ein, den Kohleausstieg bis 2030 zu vollenden. Um nicht erneut den 
Kohlekonzernen Milliarden an Steuergeldern zu schenken, wollen wir die massiven Klimaschäden 
der Kohleverstromung einpreisen. Das ist am sinnvollsten über den EU-Emissionshandel zu 
regeln – mit einem lenkenden CO2-Preis, der dem neuen EU-Klimaziel entspricht. Ein 
beschleunigter Kohleausstieg bedarf im Sinne der Versorgungssicherheit eines massiven 
Ausbaus der erneuerbaren Energien. Zugleich wollen wir für den Gesundheitsschutz die 
Grenzwerte für Immissionen, insbesondere Quecksilber, aus Großfeuerungsanlagen anheben. 
Niemand soll mehr für einen Tagebau sein Zuhause verlassen müssen.
Auf jedes neue Dach eine Solaranlage
Wir wollen eine Energiewende, bei der alle mitmachen können – Mieter*innen wie 
Hausbesitzer*innen. Unsere Dächer können zu Kraftwerken werden – jedes Dach mit Solaranlage 
hilft dem Klimaschutz. Die eigene Strom- und Wärmeenergie wird dezentral und vor Ort erzeugt 
und genutzt. Unser Ziel sind 1 Million neue Solardächer in den kommenden vier Jahren. 
Deshalb werden wir Solardächer fördern und zum Standard machen. Beginnend mit Neubauten, 
öffentlichen und Gewerbegebäuden sowie Dachsanierungen wollen wir diesen Standard 
perspektivisch auf den Bestand ausweiten. Leasing- und Pachtmodelle können hier 
unterstützend wirken. Die Mieterstrom-Regeln werden wir deutlich vereinfachen. Mit allen 
diesen Maßnahmen schaffen wir eine Verdoppelung der derzeitigen Photovoltaik-Zubaurate.
Photovoltaik in die Fläche bringen
Die Photovoltaik wollen wir nicht nur auf die Dächer, sondern auch in die Fläche bringen. 
Neue Flächenkonkurrenzen wollen wir dabei vermeiden. Der Ausbau soll neben Autobahnen und 
Schienen auf versiegelten Flächen, etwa über Parkplätzen und Brachen und auf Konversions- 
oder Bergbauflächen, erfolgen und nicht auf wertvollem Ackerland. Agri-Photovoltaikanlagen, 
d. h. Stromproduktion und landwirtschaftliche bzw. gartenbauliche Nutzung auf einer Fläche, 
können einen wichtigen Beitrag für Klimaschutz und Ökologie leisten. Wenn man es richtig 
anstellt, können Freiflächen-Anlagen zu kleinen Biotopen werden. Landwirtschaftsbetriebe 
sollen für ökologische Leistungen Geld erhalten und so zusätzliche Erträge erzielen. Wichtig 
zudem ist die Möglichkeit, direkte langfristige Stromlieferverträge abschließen zu können. 
Bei der Planung gilt es die Bürger*innen frühzeitig einzubeziehen und zu beteiligen, von den 
Erlösen müssen die Kommunen profitieren.
Mit Windenergieausbau den Wirtschaftsstandort Deutschland sichern
Auch beim Ausbau der Windkraft müssen wir schneller vorankommen. Unser Ziel ist ein 
jährlicher Zubau von 5 bis 6 GW Wind an Land, bei Wind auf See wollen wir 35 GW bis 2035 
erreichen. Beim Windausbau gilt es den Konflikt mit Natur- und Artenschutz zu minimieren, 
Anwohner*innen zu schützen und die Verfahren zur Genehmigung zu beschleunigen. In einem 
ersten Schritt wollen wir die erneuerbaren Energien als zwingend für die 
Versorgungssicherheit definieren und dafür 2 Prozent der Fläche bundesweit nutzen. Alle 
Bundesländer haben hierfür ihre entsprechenden Beiträge zu leisten. Verhinderungsplanungen, 
etwa über exzessive Mindestabstände zu Siedlungen, müssen der Vergangenheit angehören. Mit 
frühzeitiger Bürger*innenbeteiligung, klaren Vorrang- bzw. Eignungsgebieten für Wind sowie 
mit Ausschlussgebieten sorgen wir für eine anwohner*innenfreundliche und naturverträgliche 
Standortwahl und stärken den Populationsschutz bei Vögeln. Wir werden die Planungs- und 
Genehmigungsverfahren durch vereinfachte Verfahren, mehr Personal und einheitliche 
Bewertungsmaßstäbe beschleunigen. Repowering wollen wir erleichtern, sodass alte 
Windenergieanlagen am gleichen Standort zügig durch leistungsstärkere ersetzt werden können. 
Wir bauen unsere Offshore-Parks weiter aus und verbinden sie in der Europäischen 
Energieunion mit den Solarparks der Mittelmeerstaaten, mit der Wasserkraft Skandinaviens und 
der Alpen. Je vernetzter, desto stärker. Ein Kontinent ist für die Energiewende eine gute 
Größe.
Unsere Energieinfrastruktur klimaneutral machen
Klimaneutralität in weniger als 30 Jahren heißt, dass die eine fossile Infrastruktur nicht 
einfach durch eine andere fossile Infrastruktur ersetzt werden darf. Die Planung unserer 
Infrastruktur für Strom, Wärme und Wasserstoff braucht daher ein Update und muss 
Klimaneutralität in den Mittelpunkt stellen. Neue Gaskraftwerke oder Infrastrukturen, die 
wir für den Kohleausstieg brauchen, darf es deshalb nur geben, wenn sie bereits Wasserstoff-
ready geplant und gebaut werden. Denn auch Erdgas ist ein klimaschädlicher Brennstoff, 
insbesondere wenn man die zusätzlichen Emissionen bei seiner Förderung und dem Transport mit 
einrechnet. Öffentliche Gelder für neue Import-Infrastruktur wollen wir daran binden, dass 
die fossilen Energieträger darüber nur noch in einem begrenzten Zeitrahmen transportiert 
werden. Neue Erdgas-Pipelines wie Nord Stream 2 zementieren auf Jahrzehnte Abhängigkeiten 
von klimaschädlichen Ressourcen und konterkarieren die Energiewende. Sie sollten daher – im 
konkreten Fall von Nord Stream 2 – auch aus geopolitischen Gründen gestoppt werden. Damit 
stärken wir unsere energiepolitische Souveränität.
Eine grüne Wasserstoffstrategie
Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ist zentral für eine klimaneutrale Welt. Deutschland 
ist bei den Technologien zur Erzeugung von Wasserstoff vorne, diese Führungsrolle wollen wir 
weiter ausbauen. Mit einer klaren Priorisierung und einem umfassenden Förderprogramm werden 
wir die Kapazitäten zur Wasserstoffherstellung in Deutschland schaffen. Die Infrastruktur 
für Wasserstoffimporte müssen wir jetzt etablieren. Wir werden faire Kooperationen mit wind- 
und sonnenreichen Ländern anstoßen und ausbauen, um zusätzlich Wasserstoff zu importieren. 
Für den Erfolg dieser Kooperationen ist es unabdingbar, die lokale Bevölkerung 
einzubeziehen, Menschenrechte zu schützen und sich an den nachhaltigen Entwicklungszielen zu 
orientieren. Damit Wasserstoff zur Klimaneutralität beiträgt, muss er aus erneuerbaren 
Energien hergestellt werden. Das gilt auch für Wasserstoffimporte. Die Vorstellung, alte 
fossile Technologien wie Verbrennungsmotoren mit Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen 
zu betreiben, ist bestenfalls eine Illusion, schlimmstenfalls eine Verzögerungstaktik. Die 
Herstellung von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen ist extrem energieintensiv und 
teuer, die direkte Nutzung von Strom durch Batterien oder Wärmepumpen viel effizienter. Es 
gilt daher Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe dort zum Einsatz zu bringen, wo sie 
wirklich gebraucht werden: etwa in der Industrie oder beim Flugverkehr.
Einen Markt für Ökostrom schaffen
Die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vor über 20 Jahren war der 
Startschuss für die Energiewende in Deutschland. Doch jetzt, bei einem Erneuerbaren-Anteil 
von fast 50 Prozent im Strombereich, brauchen wir ein Energiemarktdesign, das Ökostrom in 
den Mittelpunkt rückt und zugleich die Sektorenkopplung unterstützt. Unser Ziel ist, dass 
erneuerbarer Strom künftig stärker marktgetrieben und systemdienlich vergütet wird. In einem 
ersten Schritt werden wir dafür sorgen, dass auch außerhalb des EEG langfristige 
Lieferverträge zwischen Ökostromerzeugern und Verbraucher*innen geschlossen werden können. 
Zudem wollen wir den Ökostrommarkt für neue EEG-Anlagen öffnen, sodass Endkund*innen deren 
Strom direkt kaufen können. In einem zweiten Schritt geht es darum, nicht die Arbeit, 
sondern die zur Verfügung gestellte Leistung zu entlohnen. Damit stärken wir 
Sektorenkopplung und Versorgungssicherheit. Wenn bei fossilen Energien die CO2-Kosten 
stärker eingepreist und neue Instrumente etwa für Refinanzierung und Mietermodelle 
geschaffen sind, kann in einem dritten Schritt die EEG-Umlage für Neuanlagen auslaufen.
Die Bürger*innen an der Energiewende beteiligen
Wir wollen, dass von der Energiewende möglichst viele profitieren. Deshalb werden wir 
Bürger*innen-Projekte bei Wind- und Solarparks besonders fördern und die Kommunen 
verbindlich an den Einnahmen aus den Erneuerbaren-Anlagen beteiligen. Gerade der ländliche 
Raum kann so von den Gewinnen profitieren. Bürger*innen-Energieprojekte wollen wir mit einer 
Ausnahmeregelung bei den Ausschreibungen wieder stärken. Zudem wollen wir Mieterstrom 
fördern und entbürokratisieren, damit Mieter*innen stärker die Möglichkeit bekommen, vom 
Ausbau der Erneuerbaren zu profitieren.
Netzausbau beschleunigen
Um die Energiewende zum Erfolg führen zu können, müssen wir auch die Stromleitungen 
schneller ausbauen. Sie sorgen dafür, dass der Strom von dort, wo er erzeugt wird, so 
schnell wie möglich dorthin gelangt, wo er benötigt wird. Voraussetzung für einen weiteren 
Netzausbau ist, dass er systemdienlich erfolgt und alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, 
die bestehenden Netze optimal auszunutzen. Zentral ist eine frühzeitige 
Bürger*innenbeteiligung. Sie erhöht die Qualität der Planung und trägt nachweislich dazu 
bei, dass potenzielle Klagegründe bereits zu Beginn gemeinsam ausgeräumt statt am Ende vor 
Gericht geklärt werden. Klar ist auch: Die Erneuerbaren genießen Vorrang im Netz. Da 
Stromübertragungsnetze natürliche Monopole und zugleich kritische Infrastruktur darstellen, 
wollen wir den öffentlichen Einfluss darauf stärken. Dazu wollen wir nach Möglichkeit die 
staatlichen Anteile an den vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland erhöhen und sie in 
eine Bundesnetzgesellschaft in Bundeshand überführen. Wir treiben außerdem eine Reform der 
Netzentgelte voran, um über einheitliche Netzentgelte zu mehr Fairness zwischen Stadt und 
Land und Nord und Süd beizutragen.
Klima-Sanierungsoffensive bei Gebäuden
Es ist höchste Zeit, dass alle Neubauten und Bauwerke im gesamten Lebenszyklus inkl. der Baustoffe klimaneutral geplant werden und entsprechend umfassende energetische Sanierungen klimaneutral erfolgen. 
Dreh- und Angelpunkt sind hohe Baustandardsist die Festlegung hoher Bau- und Sanierungsstandards: bei Neubauten KfW 40, was in etwa dem 
Passivhausstandard entspricht, im Gebäudebestand nach Sanierung KfW 55 – mit Ausnahmen für 
denkmalgeschützte Gebäude. Die KfW-Förderprogramme werden wir weiterentwickeln, auch in Bezug auf die Verwendung nachhaltiger Baustoffe. Für die Aussöhnung von Baukultur und energetischer Sanierung wollen wir klare Regelungen schaffen, die beiden Zielen angemessen sind. Die Sanierungsquote muss deutlichsehr schnell verdoppelt und weiter gesteigert werden. Der Einsatz von serieller Sanierung kann hier ein Weg sein. Die öffentliche Hand muss mit ihren Gebäuden als Vorbild vorangehen. Für den 
Bestand muss gelten: Sobald ein Eigentümerwechsel erfolgt, wird ein Sanierungsfahrplan 
erstellt. Wenn im Gebäudebestand ein Heizungsaustausch ansteht oder umfassend saniert wird, 
sollen Erneuerbare, wo immer möglich, verbindlich zum Einsatz kommen. Wir legen dazu ein 
Investitionsprogramm für 2.000.000 Wärmepumpen bis 2025 auf. Auch die Fern- und Nahwärme 
wollen wir dekarbonisieren. Dabei ist es für die Energieeffizienz maßgeblich, von der 
Einzelbefeuerung weg und hin zu verknüpften Systemen zu kommen, in denen aus verschiedenen 
Erneuerbaren-Quellen wie Abwärme, Solarthermie oder Power-to-Heat Wärme eingespeist wird. 
Solche verbundenen Energiesysteme werden wir fördern, besonders in städtischen Gebieten.
Wärmewende fair gestalten
Die Wärmewende muss mit wirksamem Mieter*innenschutz und gezielter Förderung einhergehen. 
Wir wollen mit dem sogenannten Drittelmodell die Kosten für klimafreundliche 
Modernisierungen fair zwischen Vermieter*innen, Staat und Mieter*innen verteilen, sodass sie 
für alle bezahlbar und für die Vermieter*innen angemessen wirtschaftlich werden. Die 
Modernisierungsumlage wollen wir strikt begrenzen, damit Kosten nicht einfach auf die 
Mieter*innen abgewälzt werden können. Mit einem Zuschuss zum Wohngeld, dem Klimawohngeld, 
ermöglichen wir auch Empfänger*innen von Wohngeld, in klimafreundlichen Wohnungen zu leben. 
Eigenheimbesitzer*innen werden wir mit Steuervergünstigungen und zielgerichteten 
Förderprogrammen helfen.
Atomausstieg vollenden – Endlagersuche zum Erfolg führen
Wir werden Ende 2022 den Atomausstieg in Deutschland vollenden. Doch obwohl Atomkraft eine 
Hochrisikotechnologie ist, wird bei uns immer noch Uran angereichert, werden Brennstäbe 
hergestellt und exportiert. Unser Ziel ist es, die Atomfabriken in Gronau und Lingen durch 
eine restriktivere Exportpolitik stark einzuschränken und perspektivisch zu schließen. Zum 
Atomausstieg gehört auch, einen Endlagerstandort für den hochradioaktiven Atommüll zu 
finden. Wir bekennen uns zum verabredeten Pfad der Endlagersuche. Entscheidend für den 
Endlagerstandort sind höchste Sicherheitsstandards bei bestmöglichen geologischen 
Bedingungen und Rückholbarkeit; die Suche hat auf Basis von wissenschaftlichen Kriterien und 
mit größtmöglicher Transparenz und Beteiligung der Bevölkerung zu erfolgen. Auch in der EU 
wollen wir den Einstieg in den Ausstieg vorantreiben. Wir setzen uns dafür ein, den Euratom-
Vertrag zu reformieren. Gemeinsam mit anderen engagierten Mitgliedstaaten wollen wir dafür 
sorgen, dass nicht mehr die Atomkraft privilegiert wird, sondern die erneuerbaren Energien 
stärker gefördert werden.
Wir sorgen für nachhaltige Mobilität
Investitionen für starke Bahnen in Stadt und Land
Die Bahn ist ein öffentliches, soziales Gut und das Rückgrat einer nachhaltigen 
Mobilitätswende. Wir wollen den Bahnverkehr ausbauen, alle deutschen Großstädte mit 
regelmäßigen Verbindungen an den Fernverkehr anschließen und in ländlichen Räumen in 
größerem Umfang Anschlüsse an das Schienennetz reaktivieren. Entwidmung von Bahnstrecken 
soll es nicht mehr geben. Auch den grenzüberschreitenden Zugverkehr gilt es im Rahmen eines 
Europatakts deutlich zu stärken, ein attraktives europäisches Schnell- und Nachtzugnetz 
aufzubauen und die Lücken in regionalen, grenzüberschreitenden Nahverkehrsverbindungen zu 
schließen. Bahnhöfe wollen wir zu modernen Mobilitätsstationen aufwerten und die Kombination 
von Fahrrad und öffentlichem Verkehr stark verbessern. Die Investitionsmittel für die Bahn 
werden wir dafür massiv anheben. Den Deutsche-Bahn-Konzern wollen wir transparenter und 
effizienter machen, die Strukturen für mehr Schienenverkehr neu ordnen und in neuer 
staatlicher Verantwortung am Gemeinwohl ausrichten. Der Bund muss zudem mehr Verantwortung 
für das Schienennetz und die Koordinierung des Zugverkehrs im Deutschlandtakt übernehmen. 
Wir setzen auf ein Wachstum der Schiene und sichere Arbeitsplätze im Bahnbereich.
ÖPNV ausbauen
Busse und Bahnen sind für alle da, bieten preiswerte Mobilität und verringern den 
Autoverkehr. Wir wollen die Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 verdoppeln. Dazu muss der 
öffentliche Personennahverkehr attraktiver und innovativer und mit dem Fernverkehr verknüpft 
werden. Zusammen mit den Ländern werden wir eine Zukunfts- und Ausbauoffensive starten, 
Investitionen in Fahrzeuge und das ÖPNV-Netz erhöhen, die Mittel für den Betrieb von 
Regionalbahnen ausweiten und die Finanzierungsinstrumente an das Ausbauziel anpassen. Auch 
die Beschaffung von emissionsfreien Bussen wollen wir durch attraktive Konditionen für die 
Kommunen vorantreiben. In Modellprojekten sind Kommunen dabei zu unterstützen, auf einen 
umlagefinanzierten preiswerten ÖPNV umzusteigen.
Fahrradnetz für ganz Deutschland
Das Fahrrad hat für die Mobilitätswende riesiges Potenzial. Um es auszuschöpfen, wollen wir 
Deutschland zum Fahrradland machen. Radfahren muss sicher und attraktiv sein – überall. 
Radwege in Städten, Pendelstrecken oder Verbindungen von Dorf zu Dorf wie auch touristische 
Radwege sollen sich durch hohe Qualität und eine gute Beschilderung auszeichnen. Unsere 
Vision ist ein lückenloses Fahrradnetz in ganz Deutschland. Wir richten die Verkehrspolitik 
an den Zielen und Empfehlungen des Nationalen Radverkehrsplans aus, erhöhen die 
Förderprogramme für Ausbau und Modernisierung der Radinfrastruktur und reformieren das 
Straßenverkehrsrecht, damit Radfahrer*innen besser geschützt sind und mehr Platz im 
Straßenraum bekommen.
Mobilpass einführen
Autonomes Fahren, vernetzte Mobilitätsangebote, nutzen statt besitzen – der digitale 
Fortschritt wird unseren Alltag in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Wir wollen die 
deutsche Mobilitätswirtschaft zum Vorreiter für neue Mobilitätslösungen machen und die 
Chancen der Digitalisierung für eine Verkehrswende nutzen. Echtzeitinformationen und ein 
einheitliches Ticketsystem müssen im ÖPNV Standard werden. Damit man problemlos überall von 
A nach B kommt, wollen wir mit dem Mobilpass die Angebote von 120 Verkehrs- und 
Tarifverbünden in Deutschland verknüpfen und Sharing- und Ridepooling-Dienste so 
integrieren, dass Sozial- und Umwelt-Dumping ausgeschlossen sind. Wir wollen den Wechsel zu 
Fahrrad, Bus und Bahn für alle möglich machen und auch finanziell fördern. Deshalb wollen 
wir mit dem Mobilpass auch attraktive Tarife und Sozialtarife fördern. Ein Haushalt, der 
sein Auto dauerhaft abmeldet, soll zudem für ein Jahr eine Mobilitätsprämie für die Nutzung 
umweltfreundlicher Verkehrsmittel bekommen. Für autonomes Fahren schaffen wir einen 
Rechtsrahmen mit Schwerpunkt auf dem öffentlichen Verkehr.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Alle Menschen sollen sich in ihrem Alltag angstfrei fortbewegen und unversehrt ihre Ziele 
erreichen können. Damit mehr Menschen auf das Fahrrad steigen, öfter zu Fuß gehen – sei es 
zur nächsten Haltestelle oder S-Bahn-Station – und auf diese Weise Städte vom Autoverkehr 
entlasten, sind zeitgemäße Verkehrsregeln, die folgenschwere Verkehrsunfälle verhindern, 
entscheidend. Unser Ziel ist die Vision Zero, d. h. keine Toten und Schwerverletzten mehr im 
Straßenverkehr. Wir wollen Kommunen ermöglichen, in geschlossenen Ortschaften das Regel-
Ausnahme-Verhältnis beim Tempolimit umzukehren. Für die Autobahnen wollen wir ein 
Sicherheitstempo von 130 Stundenkilometern. Um die vielen Unfälle von Fahrradfahrer*innen 
und Fußgänger*innen in Innenstädten durch abbiegende Schwerlasttransporter zu verhindern, 
wollen wir verpflichtende Vorgaben für Lkw-Abbiegeassistenzsysteme einführen.
Autos der Zukunft bauen
Das Auto der Zukunft wird im Sinne der Lebensqualität aller leiser, digitaler und 
klimaneutral sein. Der technologische Wettlauf ist in vollem Gange. Damit das Auto der 
Zukunft weiter in Deutschland entwickelt und produziert wird, braucht es klare politische 
Leitplanken. Ab 2030 sollen deshalb nur noch emissionsfreie Autos neu zugelassen werden, zum 
Beispiel durch eine ansteigende nationale Quote für emissionsfreie Autos. So sorgen wir für 
saubere Luft in Innenstädten, erfüllen unsere Klima- und Umweltziele, und die 
Automobilindustrie kann ihre Entwicklungsarbeit verlässlich auf Elektromobilität ausrichten. 
Das sichert zukunftsfähige Arbeitsplätze und neue Geschäftsmodelle. Wir setzen uns für 
schärfere europäische CO2-Flottengrenzwerte ein. Den Kauf emissionsfreier Autos wollen wir 
über ein Bonus-Malus-System in der Kfz-Steuer fördern. Saubere Autos werden billiger, 
klimaschädliche teurer. Wir beenden die Dieselsubvention und gestalten die 
Dienstwagenbesteuerung ökologisch um. Wir beschleunigen den flächendeckenden Ausbau einer 
einheitlichen Ladeinfrastruktur, inklusive Schnellladesäulen und öffentlicher Ladepunkte im 
ländlichen Raum. Laden muss flächendeckend in Deutschland und Europa schnell und bequem 
möglich sein.
Moderne Verkehrsinfrastruktur
Die Verkehrspolitik hat jahrzehntelang einseitig Straßenbau und Pkw-Verkehr gefördert. Sie 
reißt damit alle Klima- und Nachhaltigkeitsziele und führt doch tagtäglich zu Staus. Das hat 
keine Zukunft – moderne Mobilität für dieses Jahrhundert verlangt neue Prioritäten. 
Deutschland braucht eine Infrastrukturentwicklung, die an den Zielen der Mobilität für alle 
und an Klimaneutralität ausgerichtet ist und den Fokus auf den Ausbau von Schienen, Radwegen 
und auf eine intelligente Vernetzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel legt. Auch die 
Vermeidung von Verkehr, unter anderem durch bessere Bedingungen für Homeoffice und die 
Wiederkehr der Nahversorgung in Orte und Stadtviertel, werden wir unterstützen. Wir werden 
einen Bundesnetzplan 2050 erarbeiten, in dem der Neu- und Ausbau der Verkehrsträger Straße, 
Schiene und Wasserstraßen im Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele neu bewertet wird. 
Die anstehende Überprüfung des aktuellen Bundesverkehrswegeplans werden wir nutzen, um nicht 
planfestgestellte Straßenneubauprojekte, insbesondere Autobahnabschnitte, noch einmal auf 
den Prüfstand zu stellen und mit einem Klima- und Umweltcheck neu zu bewerten. Die 
Investitionen werden wir umschichten zugunsten der Sanierung maroder Infrastruktur und des 
Ausbaus der Schienen- und Radwegeinfrastruktur.
Mobil auf dem Land durch eine Mobilitätsgarantie
Das Auto ist für viele Menschen im ländlichen Raum unverzichtbar und gerade für viele 
Familien im ländlichen Raum kaum wegzudenken. Dort setzen wir deshalb an erster Stelle auf 
die Chancen der Antriebswende. Das E-Auto ist insbesondere im Paket mit Solaranlagen auf dem 
Dach, einem Stromspeicher im Keller und einer Wallbox in der Garage eine zukunftsfähige 
Lösung, die wir gerade im ländlichen Raum ausbauen wollen. Doch auch auf dem Land muss 
Mobilität ohne Auto möglich sein, das Angebot muss wachsen, gerade für Pendler*innen, 
Jugendliche und ältere Menschen. Wir wollen die Länder dabei unterstützen, eine 
Mobilitätsgarantie mit Standards für Erreichbarkeit und Erschließung einzuführen, erweiterte 
Angebote an öffentlicher Mobilität in ländlichen Räumen zu entwickeln und Radwege 
auszubauen. Gerade in strukturschwachen Regionen braucht es eine regelmäßige und 
verlässliche Anbindung an den ÖPNV, an Mobilitätsdienstleistungen wie Ridepooling- und On-
Demand-Verkehre sowie öffentliche Stromtankstellen.
Mobilitätswende in der Stadt
Nirgendwo wird die Mobilitätswende sehnlicher erwartet als in den Innenstädten: Unfälle, 
Staus, Abgase, Lärm, zu wenig Platz für Kinder zum Spielen – die autozentrierte Stadt ist 
nicht nur klimaschädlich, sondern auch kein schöner Ort zum Leben. Wir wollen die Städte bei 
der Mobilitätswende gezielt unterstützen, es ihnen erleichtern, sichere Radwege und 
attraktive Fußwege anzulegen und verkehrsberuhigte oder autofreie Innenstädte und 
Stadtviertel zu schaffen. Die Städte sollen mehr Möglichkeiten bekommen, regulierend in den 
Autoverkehr einzugreifen und öffentlichen Raum neu aufzuteilen, zum Beispiel indem Autos 
nicht mehr überall, sondern nur noch auf gekennzeichneten Plätzen parken dürfen. Die 
Ausweitung von umweltfreundlichem Carsharing werden wir fördern, damit der Pkw-Bestand in 
den Städten abnimmt.
Flugverkehr klimaneutral ausrichten
Fliegen hat unsere Welt näher zusammengebracht. Zugleich ist es wegen seines immensen 
Kerosinverbrauchs die klimaschädlichste Fortbewegungsart. Nach der Pandemie wollen wir kein 
Zurück zum blinden Wachstum des Luftverkehrs, sondern diesen am Ziel der Klimaneutralität 
ausrichten. Kurzstreckenflüge wollen wir bis 2030 überflüssig machen, indem wir die Bahn 
massiv ausbauen. Die Zahl von Langstreckenflügen gilt es zu vermindern und das Fliegen 
gleichzeitig zu dekarbonisieren. Um Kerosin durch klimaneutrale Treibstoffe zu ersetzen, 
wollen wir die bestehende Beimischungsquote erhöhen und einen Anstiegspfad festschreiben. 
Den Aufbau von Produktionsanlagen und moderner Flugzeugtechnologie fördern wir. 
Umweltschädliche Subventionen im Flugverkehr sind abzubauen und Finanzhilfen für 
unwirtschaftliche Regionalflughäfen zu beenden. Neben einer Reduktion des Fluglärms durch 
weniger und bessere Flugzeuge braucht es ein echtes Nachtflugverbot.
Zukunftsfähiger Güterverkehr
Jeden Tag werden durch Deutschland Millionen Tonnen an Gütern transportiert, heute zumeist 
in Form endloser Lkw-Karawanen auf unseren Straßen. In einem klimaneutralen Deutschland muss 
auch der Güterverkehr zukunftsfähig sein. Wir setzen auf regionale Wirtschaftskreisläufe, 
die Chancen der Digitalisierung und Vernetzung bei der Organisation der Logistik und wollen 
mehr Güter mit der Bahn transportieren. Dazu wollen wir die Kombination von Straße und 
Schiene ertüchtigen und dafür sorgen, dass Industrie und Gewerbe wieder ans Bahnnetz 
angeschlossen werden. In der Schifffahrt heißt es: weg vom Schweröl und stattdessen den 
Einsatz alternativer Kraftstoffe und Antriebe forcieren. Den ausufernden Lkw-Verkehr wollen 
wir durch eine CO2-orientierte Maut regulieren. Zusammen mit ambitionierten CO2-
Flottengrenzwerten und der Förderung klimafreundlicher Antriebe werden auch Lkw absehbar 
emissionsfrei. Für mehr Sicherheit im Lkw-Bereich braucht es eine bessere Durchsetzung von 
Arbeitszeitvorschriften. Auch die Arbeitsbedingungen der Lkw-Fahrer*innen müssen erheblich 
verbessert werden. In der städtischen Logistik wollen wir den Einsatz von Lastenrädern und 
neue Verteilkonzepte wie Cityhubs oder Güterbeförderung auf Schienen fördern.
Wir schützen Natur und Umwelt für ein gutes Leben
Artensterben stoppen
Biologische Vielfalt sichert das Leben auf der Erde. Ökologische Leitplanken müssen daher 
unser Handeln definieren – als „Barometer des Lebens“. Um die Krise der Artenvielfalt zu 
überwinden und das massenhafte Artensterben zu beenden, brauchen wir vor allem eine andere 
Landnutzung. Wie beim Klimaschutz zählt beim Naturschutz jeder Tag. Deshalb werden wir hier 
ein Sofortprogramm Artenschutz auflegen, mit dem wir den Pestizideinsatz verringern, den 
Einsatz von Glyphosat untersagen, den Verkauf von naturwertvollen bundeseigenen Flächen zur 
Bebauung und die Entwässerung von moorigen Standorten im Bundesbesitz stoppen. Wir werden 
Naturschutzkorridore schaffen, Natura-2000-Gebiete gemeinsam mit den Ländern verteidigen und 
verbessern sowie Schutzgebiete, wo möglich, vergrößern bzw. neue schaffen. 10 Prozent der 
Gelder aus dem Energie- und Klimafonds sollen für Klimaschutz durch Naturschutzmaßnahmen 
eingesetzt werden. Mit einem Wildnisfonds wollen wir dafür sorgen, dass sich auf mindestens 
2 Prozent der Landesfläche wieder echte Wildnis entwickeln kann. Um Natur zu retten, gilt es 
bis 2030 den Flächenverbrauch zu halbieren. Bei neuer Straßenverkehrsinfrastruktur sowie 
Siedlungs- und Industriegebieten muss mehr auf den Naturschutz geachtet werden. Das werden 
wir bei Bundesinfrastrukturprojekten umsetzen und zugleich Landes- und Kommunalverwaltungen 
dabei unterstützen, nicht mehr benötigte versiegelte Flächen der Natur zurückzugeben oder im 
Innenbereich zu verdichten.
Unseren Wald retten
Unser Wald ist durch die Klimakrise stark bedroht. Wir erleben heute schon ein Waldsterben, 
das weitaus größere Schäden anrichtet, als in den 80er Jahren durch den sauren Regen 
entstanden sind. Naturnahe, artenreiche und klimastabile Waldökosysteme sind 
widerstandsfähiger als Monokulturen. Wir wollen gesetzliche Mindeststandards für eine 
naturnahe Waldbewirtschaftung festlegen und den Umbau und die Wiederbewaldung nach 
ökologischen Bewirtschaftungsvorgaben unterstützen. Das dient auch dem ökonomischen 
Mehrwert. Die Bewirtschaftung von Flächen der öffentlichen Hand soll an ökologische 
Kriterien – im Wald nach FSC, in der Landwirtschaft nach Ökolandbau zertifiziert – geknüpft 
werden. Wir wollen 5 Prozent unserer Wälder komplett aus der Nutzung nehmen. Dazu weisen wir 
Naturwälder aus und machen sie zu Urwäldern von morgen. Weitere Dürrejahre vergrößern die 
Waldbrandgefahr. Gemeinsam mit Kommunen und Ländern wollen wir eine bundesweite Präventions- 
und Bekämpfungsstrategie erarbeiten.
Biologische Vielfalt an Land und im Meer schützen
Der Artenrückgang und die Zerstörung natürlicher Lebensräume schreiten auch global weiter 
voran. Wir werden uns für ein ambitioniertes Abkommen der Vereinten Nationen zum Erhalt der 
biologischen Vielfalt einsetzen. Es sollen entsprechend der Biodiversitätsstrategie der 
Europäischen Union mindestens 30 Prozent der Landfläche und 30 Prozent der Meere geschützt 
werden, davon 10 Prozent der EU-Landflächen und 10 Prozent der EU-Meeresgebiete mit strengen 
Schutzvorgaben, nötig ist außerdem ein Entwaldungsstopp für die Schutzgebiete an Land. Die 
UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung wollen wir in einem solchen Abkommen als neue 
Leitprinzipien verankern und für eine kohärente Politik sorgen. Insbesondere im 
Meeresbereich verfolgen wir eine gemeinsame internationale Meeresstrategie. Wir werden uns 
dafür einsetzen, den Schutz der Meere über verbindliche Abkommen zu schärfen, 
Vollzugsdefizite und Regellücken zu schließen und damit den Schutz des Meeres in den Fokus 
zu rücken, damit legale Verschmutzung, wie zum Beispiel Tankwäschen auf hoher See, verboten 
und Übernutzung verhindert wird.
Flüsse und Moore schützen
Die Renaturierung von Flüssen und Wäldern und die Wiedervernässung von Mooren – all das 
schützt nicht nur seltene Lebensräume und die Biodiversität, sondern auch das Klima. 
Naturnahe Bäche und die letzten frei fließenden Flüsse wie die Elbe müssen erhalten bleiben, 
einen Ausbau der Oder lehnen wir ab. Flüsse mit weiten Auen und Überschwemmungsgebieten sind 
auch der beste Schutz gegen Hochwasser. Daher werden wir die Aufgaben der 
Bundeswasserstraßenverwaltungen stärker ökologisch ausrichten. Spezifische Programme für 
wilde Bäche, naturnahe Flüsse, Seen, Auen und Feuchtgebiete wie das Blaue Band wollen wir 
stärken und die EU-Wasserrahmen-Richtlinie konsequent umsetzen. Moorschutz ist Klimaschutz. 
Daher wollen wir unsere Moore so schnell wie möglich wiedervernässen. Dazu legen wir 
gemeinsam mit den Ländern ein großflächig wirksames Moor-Renaturierungsprogramm auf. 
Wiedervernässte Moore müssen zu einem Teil Schutzgebiete werden, ein anderer Teil sollte 
nachhaltig genutzt werden. Daher wollen wir Paludikultur stärken, also die 
landwirtschaftliche Nutzung von nassen Hoch- und Niedermooren.
Sauberes Wasser ist Leben
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Nitrat, Waschmittelrückstände und 
Medikamentenreste, die Grundwasser, Seen und Flüsse belasten, gehören nicht ins Abwasser. 
Deshalb wollen wir klare gesetzliche Vorgaben etwa zur Flächenbindung der Tierhaltung und 
des Pestizideinsatzes verankern. Ein Verursacherfonds und eine Reform der Abwasserabgabe 
sollen so zu einer fairen Verteilung der Kosten von Abwasser- und Trinkwasseraufbereitung 
führen. Durch eine Stärkung der Produktverantwortung von Herstellern und genaue 
Genehmigungs- und Entsorgungsvorschriften für Medikamente können wir die Gefahren von 
Arzneimittelrückständen im Wasser und Resistenzen von Keimen verringern. Setzen wir das EU-
Recht konsequent um, reduzieren wir den Eintrag von hormonverändernden Stoffen und 
Mikroplastik im Wasser. Den Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung gegenüber gewerblicher 
Nutzung gilt es sicherzustellen, Wiederverwendung von Abwässern und Speicherung von 
Regenwasser wollen wir regeln und Anreize zum Wassersparen schaffen.
Meere schützen, Plastikmüllflut stoppen
Die Meere befinden sich in einem katastrophalen Zustand – und dieser droht sich durch 
weitere Versauerung, Überdüngung, Verschmutzung und Plastikmüll noch zu verschlechtern. Um 
die Plastikmüllflut zu stoppen, wollen wir ein Sofortprogramm mit verbindlichen 
Müllvermeidungszielen auflegen. Wir wollen Technik und Maschinen fördern, die eine Bergung 
der Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee ermöglichen. Um die Fischbestände zu 
stabilisieren und Fischer*innen eine nachhaltige Perspektive zu geben, wollen wir eine 
regionale, umwelt- und artenschonende Fischerei unterstützen und die Betriebe fördern, die 
Fangmengen und Netzlängen reduzieren, die neue bzw. althergebrachte Fanggeräte erproben oder 
einsetzen und sich für touristische Angebote öffnen. In Meeresschutzgebieten regulieren wir 
die Schleppnetz- und Stellnetzfischerei sowie die touristische Nutzung. Aus den 
Erdölförderanlagen in der Nordsee treten durch Unfälle, ölhaltigen Bohrschlamm mit 
Bohrabfällen und auch durch die Abfackelung von Gas giftige Stoffe aus. Wir setzen uns für 
ein Ende der Förderung fossiler Energieträger ein. In der deutschen Ausschließlichen 
Wirtschaftszone (AWZ) wollen wir einen sofortigen Stopp neuer Öl- und Gasbohrungen umsetzen 
sowie ein Förderende bis 2025. Auf europäischer und internationaler Ebene setzen wir uns für 
ein Ende der Öl- und Gasförderung in der gesamten Nord- und Ostsee ein. Wir wollen auch den 
Ausstieg aus dem Kies- und Sandabbau vorantreiben. Für lebendige Weltmeere sind die 
Umsetzung der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und verbindliche Abkommen über Fangquoten, 
ein Ende der Fischereisubventionen, ein Tiefseebergbaumoratorium sowie die Ausweisung von 
großflächigen Meeresschutzgebieten überlebensnotwendig.
Das Ende des Mülls
Der Mehrweganteil bei Getränken sinkt seit Jahren. To-go-Becher werden nur für wenige 
Minuten genutzt, bevor sie zu Müll werden. Ausgediente Handys und Tablets verstauben in 
Schubladen, obwohl sie wiederverwendet oder recycelt werden könnten. Unser Ziel ist Zero 
Waste. Es soll kein Müll mehr verursacht und die Ressourcenverschwendung gestoppt werden. 
Dafür wollen wir das komplizierte Pfandsystem entwirren. Jede Flasche soll in jeden 
Pfandautomaten passen, den To-go-Mehrwegbecher machen wir bis 2025 zum Standard. Auf 
europäischer Ebene treten wir für ein EU-weites Pfandsystem ein. Damit Ressourcenschätze aus 
alten Elektrogeräten zurück in den Kreislauf finden, schaffen wir ein Pfand auf Handys, 
Tablets und energieintensive Akkus. Das Verpackungsgesetz entwickeln wir zu einem 
Wertstoffgesetz weiter, das Mehrwegquoten und Pfand auf alle Einweg-Plastikflaschen 
vorsieht. Die Kreislaufwirtschaft wird das neue Normal. Im Kreislaufwirtschaftsgesetz räumen 
wir allen ökologisch vorteilhaften Mehrwegprodukten Vorrang ein. Wir setzen uns für ein 
Verbot des Exports von Plastikmüll in Länder außerhalb der EU ein.
Giftfreie Produkte im Alltag
Plastikrückstände befinden sich bereits in den Körpern von Kindern und Jugendlichen. Die 
Weltgesundheitsorganisation sieht in hormonstörenden Chemikalien eine globale 
Gesundheitsbedrohung. Wir wollen giftige Chemikalien, die Erkrankungen wie Krebs, Diabetes 
oder ungewollte Kinderlosigkeit auslösen können, aus allen Alltagsprodukten verbannen, indem 
wir das EU-Recht im Chemikalienbereich schnell und konsequent umsetzen. Im Rahmen der 
Chemikalienverordnung REACH wollen wir weitere Einschränkungen für gefährliche Stoffe und 
werden entsprechende Vorschläge machen. Besonderes Augenmerk richten wir auf Spielzeug, 
Kinderpflegeprodukte und andere Alltagsprodukte wie Textilien, Möbel oder Elektronik. 
Deutschland sollte dem Beispiel Frankreichs folgen und nachgewiesen giftige Chemikalien wie 
Bisphenol A in Kochgeschirr und Lebensmittelverpackungen oder per- und polyfluorierte 
Kohlenwasserstoffe in Papier und Pappe verbieten. Unser Ziel ist, dass die Menschen gesund 
in einer gesunden Umwelt leben können.
Saubere Luft zum Atmen
Wir alle brauchen saubere Luft zum Atmen. Doch Abgase aus dem Verkehr, aus Kohlekraftwerken 
oder alten Ölheizungen machen krank. Schlimmer noch: Nach Berechnung der Europäischen 
Umweltagentur sterben allein in Deutschland pro Jahr 70.000 Menschen vorzeitig durch von 
Luftverschmutzung verursachte Krankheiten. Um die Luft zu verbessern, bietet die ökologische 
Modernisierung riesige Chancen. E-Autos, Solar- und Windenergie schützen unsere Luft. Wir 
wollen diese Entwicklung beschleunigen und die Minderungsziele für Luftschadstoffe und die 
Grenzwert-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation schnellstmöglich umsetzen.
Klimaanpassung und mehr Natur in der Stadt
Schon heute hat sich die Erde um 1,2 Grad erhitzt. Die Folgen sind mit Hitzesommern, 
Waldsterben und Dürren längst auch in unserem Land spürbar und treffen oft die am härtesten, 
die in schwierigeren Umständen leben. Während wir um jedes Zehntelgrad weniger an 
Erderhitzung kämpfen, müssen wir uns zugleich an diese Veränderungen anpassen. Unsere Städte 
wollen wir besser gegen Hitzewellen wappnen – mit mehr Stadtgrün, Fassadenbegrünung und 
Trinkbrunnen. Es gilt unsere Städte so umzugestalten, dass sie mehr Wasser aufnehmen und 
speichern und im Sommer kühlend wirken. Öffentliche Trinkwasserversorgung muss Vorrang vor 
einer Privatnutzung haben. Auch für Tiere und Pflanzen sind unsere Städte immer wichtigere 
Lebensräume. Wir wollen die Natur in der Stadt ausweiten und dafür zum Beispiel die 
Lichtverschmutzung eindämmen, die sich negativ auf Menschen und Tiere auswirkt.
Wir stärken Bäuer*innen, Tiere und Natur
Landwirtschaft fit für die Zukunft machen
Wir wollen Umwelt-, Tier-, Klima- und Gewässerschutz und landwirtschaftliche Erzeugung 
miteinander versöhnen. Die Landwirtschaft fit für die Zukunft zu machen – das begreifen wir 
als Aufgabe für die nächsten Jahre. Das geht nur mit der Natur zusammen und mit einem 
Verständnis von Natur, das sich an Kreisläufen orientiert und sich dem Ressourcenschutz 
verpflichtet sieht. Das bedeutet fruchtbare Böden, sauberes Wasser und intakte Ökosysteme, 
aber auch faire Bezahlung von Landwirt*innen und ein geändertes Ernährungssystem. Wir werden 
vielfältige Fruchtfolgen und widerstandsfähige Anbausysteme wie Agroforst ebenso stärken wie 
die Nutzung von robusten Pflanzensorten und Tierrassen. Digitale Anwendungen können bei 
entsprechender Ausrichtung die Landwirtschaft umwelt- und klimafreundlicher machen, müssen 
aber auch – zum Beispiel über Sharing-Konzepte – kleineren Betrieben offenstehen und 
bezahlbar sein. Den Ökolandbau wollen wir umfangreich fördern und die Voraussetzungen dafür 
schaffen, dass künftig immer mehr Bäuer*innen und Lebensmittelhersteller umstellen. 
Monokulturen und chemische Dünger führen auch im globalen Süden zu erheblichen Schäden für 
Gesundheit und Umwelt, während Kleinbäuer*innen durch europäische Dumpingexporte, 
patentiertes Saatgut und Landraub weiter in die Abhängigkeit getrieben werden. Das Recht auf 
Nahrung muss garantiert sein, kleinbäuerliche Strukturen sollten gestärkt werden. Dafür 
unterstützen wir mit unserer Agrar- und Entwicklungspolitik eine globale sozial-ökologische 
Agrarwende.
Öffentliches Geld für öffentliche Leistung
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU sollte zu einem Instrument für eine ökologische 
Agrarpolitik werden – und nicht wie bisher für die Industrialisierung der Landwirtschaft. 
Das muss der Ausgangspunkt für einen Gesellschaftsvertrag zwischen Bäuer*innen, 
Verbraucher*innen und Politik für Klima- und Naturschutz sein. Wir wollen eine Reform, damit 
die Milliarden an öffentlichen Geldern künftig für öffentliche Leistungen wie Klima-, 
Umwelt- und Tierschutz eingesetzt werden. Um den nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft 
gemeinsam mit den Bäuer*innen voranzutreiben, gilt es die nationalen Spielräume für die 
bevorstehende Förderperiode bestmöglich zu nutzen. Dazu gehören ein Ökolandbau-Anteil von 30 
Prozent sowie eine Halbierung des Pestizid- und Antibiotika-Einsatzes bis 2030. Wir wollen 
das System der Direktzahlungen schrittweise durch eine Gemeinwohlprämie ablösen, die 
konsequent gesellschaftliche Leistungen honoriert. Bis zum Jahr 2028 wollen wir für die 
Hälfte der Gelder eine ökologische Zweckbindung erreicht haben.
Pestizide reduzieren
Es gibt viele Gründe, den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft deutlich 
herunterzufahren. Der Schutz der menschlichen Gesundheit gehört dazu. Vor allem sind weniger 
Pestizide der wichtigste Hebel, um den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen. Wir wollen den 
Ausstieg aus der Pestizidabhängigkeit unserer Landwirtschaft schnell und machbar gestalten: 
durch eine systematische Pestizidreduktionsstrategie, ein Sofortverbot für besonders 
umwelttoxische Wirkstoffe und das besonders häufig eingesetzte Pestizid Glyphosat. Um den 
Einsatz von Pestiziden insgesamt zu reduzieren, führen wir eine Pestizidabgabe ein. Um 
wirksamen Artenschutz zu betreiben und unser Trinkwasser zu schützen, wollen wir die 
Ausbringung von Pestiziden in Naturschutzgebieten und Trinkwasserschutzgebieten untersagen. 
Die Landwirt*innen werden durch Gelder der Pestizidabgabe dafür entschädigt. Wir werden 
außerdem den Export von Pestiziden beenden, die in Deutschland oder der EU aufgrund von 
Umwelt- und Gesundheitsrisiken nicht zugelassen oder verboten sind. Wir wollen die 
Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel verbessern und so Transparenz und 
Unabhängigkeit stärken sowie ein kombiniertes Forschungs-, Umsetzungs- und Beratungsprogramm 
für nicht synthetischen Pflanzenschutz auflegen.
Vielfältiges Saatgut ohne Patente
Eine vielfältige, gerechte und nachhaltige Landwirtschaft beginnt beim Saatgut. Es ist 
nötig, die Zucht von robusten Sorten voranzutreiben. Angesichts der Klima- und 
Biodiversitätskrise wollen wir sowohl die Forschung für ökologisches Saatgut stärken als 
auch neue Ansätze fördern. Gentechnikfreie Produktion muss durch vorsorgeorientierte 
Zulassungsverfahren und Kennzeichnungspflicht geschützt bleiben. Die Opt-out-Richtlinie der 
EU setzen wir vollständig in nationales Recht um. Die Risiko- und Nachweisforschung sowie 
innovative Ansätze, die auf traditionelle und ökologische Züchtungsverfahren setzen, werden 
wir stärken. Wir wollen das Patentrecht so ausrichten, dass es keine Patente auf Pflanzen 
und Tiere sowie deren genetische Anlagen mehr gibt.
Gerechte Einkommen und Arbeitsbedingungen für Bäuer*innen
Bäuerinnen und Bauern müssen von ihrer Arbeit leben können. Wir werden daher mit Hilfe des 
Wettbewerbsrechts gegen Dumpingpreise im Lebensmittelhandel vorgehen. Wir wollen 
Junglandwirt*innen und Neueinsteiger*innen unterstützen und Maßnahmen gegen Bodenspekulation 
und den Ausverkauf ländlicher Fläche ergreifen. Dazu gehört, dass wir die Flächen der 
bundeseigenen BVVG in eine Bundesstiftung überführen, die die Flächen vorzugsweise an 
kleinere Betriebe statt an große Investoren verpachtet. Auch in der Lebensmittelerzeugung 
und ‑verarbeitung müssen faire Bedingungen herrschen. Ein besserer Arbeits- und 
Gesundheitsschutz für Beschäftigte in Landwirtschaft und Fleischindustrie ebenso wie mehr 
Rechte für die Arbeitnehmer*innen, tarifliche Löhne und starke Gewerkschaften sind 
notwendig.
Regionale Vermarktung stärken
Der Wunsch, wieder mehr regional und handwerklich erzeugte Lebensmittel zu kaufen, beim 
Bäcker, in der Metzgerei, auf dem Bauernhof, wächst stetig. Wir wollen die regionale 
Erzeugung und Vermarktung stärken und so dem Betriebssterben der letzten Jahre 
entgegentreten. Wir unterstützen Regionalsiegel und Direktvermarktungen der Betriebe durch 
lokale Einkaufs-Apps und Regionalwerbung und sorgen mit einer klaren Definition von 
regionalen Produkten für Schutz vor Betrug. Öffentliche Fördergelder sollen vorrangig den 
kleinen und mittleren bäuerlichen Betrieben und Handwerker*innen zugutekommen. Forschung und 
Beratung zur Regionalvermarktung, innovative und partizipative Ansätze wie solidarische 
Landwirtschaft oder Ernährungsräte unterstützen wir.
Lebensmittel retten
Gesunde und ökologisch wertvolle Lebensmittel sollen allen Menschen in Deutschland leicht 
zugänglich sein. Ernährungsbedingte Krankheiten aufgrund von Fehlernährung wollen wir 
gezielt eindämmen. Kitas, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeheime, Mensen und Kantinen 
unterstützen wir dabei, mehr nachhaltiges, gesundes und regionales Essen anzubieten. Gutes 
Essen scheitert allzu oft an mangelndem Angebot und Transparenz. Um das zu ändern, wollen 
wir die Ernährungsindustrie in die Pflicht nehmen. Wir brauchen verbindliche 
Reduktionsstrategien für Zucker, Salz und Fett. Für Lebensmittelwerbung, die sich an Kinder 
richtet, wollen wir klare Regeln, die sich an den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation 
orientieren. Klimaschutz heißt auch, dass wir als Gesellschaft weniger tierische Produkte 
produzieren und konsumieren werden. Wir wollen vegetarische und vegane Ernährung attraktiver 
und zugänglich für alle Menschen machen. Pflanzliche Milchalternativen sollen steuerlich mit 
Milchprodukten gleichgestellt und mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz verkauft werden. 
Auch gegen die Lebensmittelverschwendung gehen wir vor. Wir wollen mit einem Rettet-die-
Lebensmittel-Gesetz verbindliche Reduktionsziele einführen, Lebensmittelhandel und -
produzenten verpflichten, genusstaugliche Lebensmittel weiterzugeben statt wegzuwerfen. 
Lebensmittel aus dem Müll zu retten – das sogenannte Containern – muss entkriminalisiert 
werden.
Klare Lebensmittelkennzeichnung
Gutes, nachhaltiges und gesundes Essen soll leicht zu erkennen sein. Mit verständlichen 
Informationen über Zutaten, Herkunft und Herstellung wollen wir für die nötige Transparenz 
sorgen. Wir werden daher eine verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung für Fleisch und 
andere tierische Produkte einführen. Die Nährwertkennzeichnung Nutriscore wollen wir 
ausbauen und europaweit für alle Fertigprodukte anwenden. Außerdem wollen wir die 
Transparenz über die Herkunft von Lebensmitteln verbessern. Transparenz muss auch bei der 
Lebensmittelhygiene gelten, deshalb sollen die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen in Form 
eines Hygienebarometers für alle erkennbar sein.
Wir ermöglichen Tieren ein besseres Leben
Tierhaltung mit mehr Platz für weniger Tiere
Das System des „Immer billiger, immer mehr“ hat die Landwirtschaft in einen Teufelskreis 
getrieben: Bäuerinnen und Bauern werden von Dumpingpreisen erdrückt und müssen immer mehr 
produzieren, um zu überleben, die Tiere werden immer mehr auf Leistung gezüchtet und leben 
immer kürzer, die ökologischen und gesellschaftlichen Probleme wachsen. Es braucht einen 
Ausweg. Ein Teil der Lösung ist, dass deutlich weniger Tiere gehalten werden als bisher und 
diesen Tieren ein wesentlich besseres Leben ermöglicht wird. Damit Tierschutz wirtschaftlich 
machbar ist, wollen wir die Landwirt*innen durch eine Umbauförderung, faire Preise für ihre 
Arbeit und verpflichtende Haltungskennzeichnungen auf den Produkten für alle Tierarten 
unterstützen. Die Tierhaltung soll an die Fläche – nicht mehr als zwei Großvieheinheiten pro 
Hektar – und Obergrenzen pro Stall gebunden werden. Den Umbau in tiergerechte Ställe werden 
wir durch einen Tierschutz-Cent auf tierische Produkte ebenso gezielt fördern wie die 
Weidetierhaltung, die ökologisch wertvolles Grünland erhält und sinnvoll nutzt. Qualzucht, 
Amputationen, Eingriffe ohne Betäubung und Anbindehaltung wollen wir beenden, den Einsatz 
von Antibiotika senken und Tiertransporte auf vier Stunden begrenzen. Lebendtiertransporte 
in Drittstaaten außerhalb der EU gehören ganz verboten.
Tiere schützen und respektieren
Tiere brauchen Schutz, deshalb werden wir die gesetzlichen Regelungen zur Tierhaltung 
verbessern. Für alle Tiere, die wir Menschen halten, haben wir eine besondere Verantwortung. 
Wir wollen ihnen ein würdevolles, gutes und gesundes Leben frei von Schmerzen, Angst und 
Stress ermöglichen. Dafür gilt es gemeinsam mit den Ländern und Kommunen auf einen 
effektiveren Vollzug hinzuwirken und wirkungsvollere Sanktionen bei Tierschutzvergehen im 
Tierschutzgesetz zu verankern. Wir werden ein Verbandsklagerecht für anerkannte 
Tierschutzorganisationen einführen. Die anerkannten Tierschutzorganisationen und ein*e 
Bundestierschutzbeauftragte*r sollen Auskunfts- und Akteneinsichtsrechte wahrnehmen, die für 
den Tierschutz zuständigen Behörden kontrollieren und Rechtsverstöße beanstanden. Die 
Haltung von Wildtieren in Zirkussen gehört nicht mehr in unsere Zeit. Den Online-Handel mit 
Tieren wollen wir strikt regulieren. Wir streben die weitere konsequente Reduktion von 
Tierversuchen in der Wissenschaft an und wollen Tierversuche mit einer klaren 
Ausstiegsstrategie und innovativen Forschungsmethoden schnellstmöglich überflüssig machen. 
Deswegen muss die zukunftsorientierte Forschung sichergestellt sein, genauso wie auch 
tierfreie Modelle für verbesserte Medikamenten- und Sicherheitsprüfungen weiterentwickelt 
und gefördert werden müssen.
Wildtierhandel an die Leine legen
Die Covid-19-Pandemie muss eine Lehre sein, die Gesundheit von Umwelt, Tier und Mensch 
zusammenzudenken. Sie basiert auf einer Zoonose, einer vom Tier zum Menschen übertragenen 
Infektionskrankheit. Solche neuartigen Krankheiten werden durch die fortschreitende 
Zerstörung der Natur und das Vordringen der Menschen in die letzten natürlichen Lebensräume 
begünstigt. Dem gilt es entgegenzuwirken. Wildtiere gehören in die Wildnis, der Handel mit 
ihnen muss strenger reguliert, Importe von Wildfängen, die Trophäenjagd, ihr Handel auf 
Online-Portalen und Wildtierbörsen müssen ganz verboten werden. Auch die industrielle 
Tierhaltung kann zu Pandemien beitragen, wie sich an coronainfizierten Nerzen gezeigt hat. 
Die Tierhaltung ist deshalb auch an den Notwendigkeiten zur Eindämmung möglicher Zoonosen 
auszurichten. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Pelztierfarmen nicht mehr erlaubt sind.
Original-Änderungsantrag: Antragstext
Von Zeile 316 bis 327:
Es ist höchste Zeit, dass alle Neubauten und umfassende Sanierungen klimaneutral erfolgen. Dreh- und Angelpunkt sind hohe Baustandards: bei Neubauten KfW 40, was in etwa dem Passivhausstandard entspricht, im Gebäudebestand nach Sanierung KfW 55 – mit Ausnahmen für denkmalgeschützte Gebäude. Die Sanierungsquote muss deutlich gesteigert werden. Für den Bestand muss gelten: Sobald ein Eigentümerwechsel erfolgt, wird ein Sanierungsfahrplan erstellt. Wenn im Gebäudebestand ein Heizungsaustausch ansteht oder umfassend saniert wird, sollen Erneuerbare, wo immer möglich, verbindlich zum Einsatz kommen. Wir legen dazu ein Investitionsprogramm für 2.000.000 Wärmepumpen bis 2025 auf. Auch die Fern- und Nahwärme wollen wir dekarbonisieren. Dabei ist es für die Energieeffizienz maßgeblich, von der Einzelbefeuerung weg und hin zu verknüpften Systemen zu kommen, in denen aus verschiedenen Erneuerbaren-Quellen wie Abwärme, Solarthermie oder Power-to-Heat Wärme eingespeist wird. Solche verbundenen Energiesysteme werden wir fördern, besonders in städtischen Gebieten.umfassenden energetische Sanierungen klimaneutral erfolgen, den Vorgaben der EU für das Erreichen der Klimaziele für Gebäude entsprechen. Dreh- und Angelpunkt sind hohe Bau- und Sanierungsstandards für alle Gebäude: bei Neubauten Effizienzhaus 40, was in etwa dem Passivhausstandard entspricht, Sanierungsziel im Bestand Effizienzhaus 55 oder besser. Die Sanierungsquote muss deutlich und schnell gesteigert werden, für die schlechtesten Gebäude sind energetische Mindeststandards und Förderung notwendig. Im Bestand muss gelten: Sobald ein Eigentümer- oder Mieterwechsel erfolgt, wird ein individueller Sanierungsfahrplan erstellt, dem bei schrittweiser Sanierung zu folgen ist. Flankiert wird diese Maßnahme durch eine flächendeckende, aufsuchende: anbieterunabhängige Energieberatung mit dem Ziel die Sanierung „Alles aus einer Hand“ umzusetzen. Bei Neubauten, umfassenden Sanierungen und dem Austausch von Heizungen sollen Erneuerbare, wo immer technisch und ökonomisch realisierbar, verbindlich zum Einsatz kommen. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) muss dazu mit mehr Mitteln ausgestattet und mit einem Innovationsprogramm ergänzt werden. Darüber hinaus muss die öffentliche Hand hier mit seinen Gebäuden als Vorbild vorangehen. Energiespeicherung mit Wärmespeichern und Batterien soll gefördert werden. Wärmenetze spielen für die Energieeffizienz eine besondere Rolle, weil sie im Unterschied zu dezentralen Wärmeerzeugern verschiedenste Quellen wie Abwärme, Solarthermie oder Power-to-Heat nutzen und besonders in städtischen Gebieten eine Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien ermöglichen. Solche verbundenen Energiesysteme werden wir unterstützen.
Die Klimakrise ist die Existenzfrage unserer Zeit. Daher ist Klimaschutz keine 
Zukunftsaufgabe, sondern Klimaschutz ist jetzt. Wenn wir zu Beginn dieses Jahrzehnts 
konsequent handeln und die sozial-ökologische Transformation einläuten, können wir die Krise 
noch stemmen. Klimaneutralität ist dabei eine große Chance für höhere Lebensqualität, mehr 
soziale Gerechtigkeit und einen klimagerechten Wohlstand. Sie gilt es zu ergreifen.
Wir haben in den vergangenen Jahren mit Hitzesommern, Waldsterben und Dürren die Vorboten 
der Krise gespürt. Sie haben dramatische Konsequenzen: etwa für die Gesundheit der Menschen 
– und es sind vor allem die mit den geringsten Einkommen, die den Preis dafür zahlen, dass 
der ökologische Fußabdruck der Reichsten am größten ist. Oder für die Bäuerinnen und Bauern, 
denen zunehmend die Grundlage entzogen wird. Und für den Zusammenhalt in unserer 
Gesellschaft. Alle diese Folgen werden sich vervielfachen, wenn wir jetzt nicht umsteuern. 
Je entschiedener wir handeln, desto mehr Freiheiten und Alternativen sichern wir für jetzige 
und künftige Generationen. Wir werden deshalb konsequent den Weg zur Klimaneutralität gehen.
Das verlangt Können, Mut und Machen. Wir stellen in einer künftigen Regierung das Pariser 
Klimaabkommen in den Mittelpunkt und richten das Handeln aller Ministerien danach aus. Wir 
lenken all unsere Kraft darauf, Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die uns auf den 1,5-Grad-
Pfad führen. Klimaschutz ist eine Frage des politischen Kanons. Wir begreifen es als unsere 
Aufgabe, bessere Regeln zu schaffen, nicht den besseren Menschen. Solch klare politische 
Ordnungsrahmen entlasten auch uns als Menschen im Alltag und schaffen Freiheit.
Natürlich bedeutet Klimaneutralität Veränderung, aber diese Veränderung schafft Halt in der 
Zukunft. Wir bringen Energie, Wärme, Verkehr und Industrie zusammen und sorgen so für eine 
effiziente Verzahnung dieser Bereiche. Statt auf Kohle, Öl und fossilem Gas wird das 
Energiesystem auf Sonnen- und Windenergie basieren. Statt an fossilen Verbrennungsmotoren 
festzuhalten, schaffen wir eine neue Mobilität mit E-Autos, der Bahn oder dem Rad. Statt 
Ölheizungen werden Wärmepumpen, Power-to-Heat und Strom aus erneuerbaren Energien die 
Heizquellen der Zukunft. Die Zukunft wird damit leiser, sauberer und gesünder. Weniger Autos 
in der Stadt bedeuten mehr Platz für uns Menschen. Leisere Straßen und saubere Luft dienen 
besonders jenen, die sich nicht die Villa am ruhigen Stadtrand leisten können. Mehr Angebote 
an klima- und umweltfreundlichen Verkehrsmitteln, zum Beispiel Rufbusse oder Carsharing, 
erleichtern zu pendeln und befördern ein gutes Leben auf dem Land.
Mit dieser großen Veränderung entstehen neue Geschäftsfelder, neue Industriezweige, neue 
Arbeitsplätze. Andere Bereiche werden sich wandeln, einige völlig neu entstehen, wieder 
andere verschwinden. Für viele Menschen ist das auch eine große Herausforderung, ja 
Zumutung. Die sozial-ökologische Transformation gelingt nur, wenn wir gemeinsam alles dafür 
tun, Verluste zu verringern und Brücken zu bauen. So müssen diejenigen, die neue Chancen 
oder Weiterbildung brauchen, sie auch bekommen. Und es ist unsere Aufgabe, Sorge dafür zu 
tragen, dass die Kosten und Belastungen dieser Veränderung gerecht verteilt sind. 
Klimagerechter Wohlstand bedeutet Ökologie und Soziales zusammenzudenken und den Übergang 
gut zu gestalten: für Menschen in der Stadt und auf dem Land. Für die Handwerkerin wie für 
den Stahlarbeiter.
Wenn wir unsere Lebensgrundlagen schützen wollen, wenn wir auch die zweite große ökologische 
Krise, das Artensterben, eindämmen wollen, dann bedarf es mehr als einer Kurskorrektur, dann 
brauchen wir einen neuen Kurs. Wir machen die planetaren Grenzen zum Leitprinzip unserer 
Politik und verändern entsprechend die Wirtschaftsweise. Wir setzen Prioritäten. Von jetzt 
an wird belohnt und gefördert, was Mensch und Tier, Klima und Natur schützt. Und was 
zerstörerisch wirkt, muss dafür auch die Kosten tragen und Schritt für Schritt überwunden 
werden. Indem wir den Schutz der Meere und Gewässer, des Klimas und der Böden, der Tiere und 
der Pflanzen zum Bestandteil unseres Wirtschaftssystems machen, kann es gelingen, die 
Stabilität der Ökosysteme und unserer Lebensgrundlagen zu gewährleisten. Und damit auch 
unsere Grundlagen für ein gutes und friedliches Zusammenleben.
Wir schaffen klimagerechten Wohlstand
Mehr Lebensqualität durch Klimaneutralität
Der Weg in die Klimaneutralität bietet riesige Chancen auf mehr Lebensqualität: Städte mit 
weniger Staus und Abgasen, mit Platz, um sicher Rad zu fahren und zu Fuß zu gehen, zu 
spielen und zu leben. Dörfer, die endlich angebunden sind an den öffentlichen Nahverkehr. 
Wälder, in denen auch unsere Kinder noch die Schönheit der Natur entdecken können. Gesundes 
Essen, hergestellt unter Wahrung von Tier- und Umweltschutz. Klimaschutz ist so viel mehr 
als reine Technik, er ist der Weg in eine bessere Zukunft. Überall in Deutschland haben sich 
Kommunen, Unternehmen, Initiativen und Bewegungen längst auf diesen Weg begeben. Sie 
brauchen endlich Rückenwind von der Politik. Wir wollen Kommunen befähigen, bei sich die 
Mobilitätswende voranzubringen. Die Bahn und den ÖPNV machen wir fit für dieses Jahrhundert. 
Wir sorgen für den Erhalt unserer wertvollen Wälder, Moore und Flüsse. Und wir begründen 
einen Gesellschaftsvertrag zwischen Politik, Landwirt*innen und Verbraucher*innen.
Die Energierevolution: erneuerbar heizen, wohnen, wirtschaften
Klimaneutralität heißt: raus aus den fossilen Energien. Nicht nur der Strom, auch das Benzin 
in unseren Autos, das Kerosin im Flugzeugtank, das Öl für die Heizung und das Gas im 
Industriebetrieb müssen auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Das ist nichts weniger 
als eine Energierevolution. Dazu braucht es zuallererst eine massive Ausbauoffensive für die 
Erneuerbaren. Daran hängt die Zukunft unseres Industriestandortes und unsere 
Versorgungssicherheit. Mit einer umfassenden Steuer- und Abgabenreform wollen wir dafür 
sorgen, dass die Sektorenkoppelung vorankommt und Strom zu verlässlichen und 
wettbewerbsfähigen Preisen vorhanden ist. Das Energiemarktdesign ändern wir, sodass 
erneuerbarer Strom nicht länger ausgebremst und doppelt belastet wird, sondern für Speicher 
und die Produktion von Wärme oder Wasserstoff nutzbar gemacht wird – nach dem Prinzip 
„nutzen statt abschalten“. Verteilnetze und Verbraucher*innen statten wir mit intelligenter 
Technik aus, damit sie flexibel reagieren können, wenn gerade viel erneuerbarer Strom 
produziert wird.
Ein Ordnungsrahmen für eine sozial-ökologische Marktwirtschaft
Wir müssen unsere Wirtschaft auf die Ziele der Klimaneutralität ausrichten und eine 
Kreislaufwirtschaft etablieren. Den wirtschaftlichen Aufbruch nach der Corona-Krise und die 
ökologische Modernisierung wollen wir zusammenbringen. Dazu braucht es eine sozial-
ökologische Neubegründung unserer Marktwirtschaft. Wir wollen mit ehrgeizigen Vorgaben in 
Form von Grenzwerten, CO2-Reduktionszielen und Produktstandards der deutschen und 
europäischen Wirtschaft Planungssicherheit geben und Impulse für neue Investitionen setzen. 
Faire Preise sorgen dafür, dass sich klimagerechtes Handeln lohnt. Forschung und 
Innovationen für klimagerechtes Wirtschaften wollen wir stärker fördern. Die öffentliche 
Beschaffung richten wir konsequent auf die ressourcenschonendsten Produkte und 
Dienstleistungen aus. So machen wir unsere Wirtschaft zum Spitzenreiter bei den modernsten 
Technologien und schützen unsere natürlichen Lebensgrundlagen.
Grüne Digitalisierung
Ob vernetzte Fahrzeuge, effiziente Industrie, punktgenaue Verteilung regenerativer Energie 
oder intelligente Bewässerung auf Feldern: Mit digitalen und datengetriebenen Innovationen 
können wir den Energie- und Ressourcenverbrauch besser reduzieren und bei 
Zukunftstechnologien führend werden. Hierzu fördern und priorisieren wir digitale 
Anwendungen und Lösungen, die einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten oder nachhaltiger 
sind als analoge. Rebound-Effekte gilt es zu vermeiden, Suffizienz zu unterstützen. 
Ausschreibungs- und Beschaffungskriterien sind so anzupassen, dass möglichst ökologisch 
nachhaltige Technologien vorrangig zum Einsatz kommen. Bei IT-Beschaffungen des Bundes 
müssen Faktoren wie Herstellerabhängigkeit, Folgebeschaffung, technische Offenheit, 
Reparaturfähigkeit und Nachhaltigkeit zwingend in die Bewertungen einfließen und 
Zertifizierungen wie der Blaue Engel für IT-Produkte zum Standard werden. Wir wollen alle 
Rechen- und Datencenter des Bundes nachhaltig umstellen, mit erneuerbarer Energie betreiben 
und zertifizierte umweltfreundliche Hardware einsetzen.
Neue Arbeitsplätze mit guten Bedingungen
Eine ambitionierte Klimaschutzpolitik und der klimaneutrale Umbau der Wirtschaft sind die 
beste Chance, um bestehende Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten und neue zu schaffen. 
Die ökologische Modernisierung stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Unternehmen und 
kann zur einer Renaissance von Industriearbeitsplätzen führen. Auf dem Weg zur 
Klimaneutralität werden in den kommenden Jahren Hunderttausende neue Jobs entstehen – Green 
Jobs. Sie entstehen im Handwerk und der Bauwirtschaft, in neuen Industriebereichen und der 
Kreislaufwirtschaft, in der Batteriezellenproduktion und der Wasserstoffindustrie sowie in 
neuen Dienstleistungsfeldern. Unser Anspruch ist, dass die neuen Jobs gut bezahlt und 
tarifvertraglich organisiert sind sowie der betrieblichen Mitbestimmung unterliegen. Darauf 
werden wir auch bei der Förderung von neuen Wirtschaftsfeldern achten.
Sicher im Wandel mit einem Qualifizierungs-Kurzarbeitergeld
Wir sehen es als unsere Verpflichtung, Unternehmen und ihre Beschäftigten auf dem Weg hin zu 
einem klimaneutralen Wirtschaftssystem zu unterstützen. Gerade auch dort, wo sich Jobprofile 
grundlegend verändern oder Arbeitsplätze verloren gehen. Es braucht in der ökologischen 
Transformation ein noch viel besseres Angebot an Weiterbildung und Qualifizierung. Dazu 
wollen wir ein Recht auf Weiterbildung einführen und mit einem Weiterbildungsgeld auch für 
Erwerbstätige in Qualifizierungsphasen eine soziale Absicherung schaffen. Mit einem 
Qualifizierungs-Kurzarbeitergeld ermöglichen wir Unternehmen, in Phasen der Transformation 
ihre Beschäftigten im Betrieb zu halten und nachhaltig zu qualifizieren. Die 
Qualifizierungs-Kurzarbeit koppeln wir eng an die Sozialpartnerschaft. Zudem wollen wir die 
betriebliche Mitbestimmung bei Entscheidungen über die ökologische Transformation stärken. 
Unternehmen, Gewerkschaften und Betriebsräte wissen gemeinsam am besten, wie die 
Transformation zu gestalten ist.
Transformationsfonds für die Regionen
Die ökologische Modernisierung ist gerade für viele industriell geprägte Regionen eine große 
Herausforderung. Um Regionen und insbesondere die dort ansässigen kleinen und mittleren 
Unternehmen zu unterstützen, wollen wir regionale Transformationsfonds auflegen. Die 
Förderung richtet sich an Unternehmen, die aus eigener Kraft den ökologischen Strukturwandel 
nicht bewältigen können, mit ihrem Standort aber fest in der Region verankert sind und dort 
bleiben wollen. Regionale Akteure aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften 
sollen eingebunden werden und gemeinsame Visionen erarbeiten, wo die Region sozial und 
wirtschaftlich in Zukunft stehen sollte. Gleichzeitig wollen wir neue Formate wie Reallabore 
und Experimentierräume fördern, in denen Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und 
Kommunen gemeinsam an Lösungen für Herausforderungen vor Ort arbeiten und forschen.
Klimaschutz-Sofortprogramm auflegen
Zentrale Grundlagen unserer Politik sind das Klimaabkommen von Paris sowie der Bericht des 
Weltklimarates zum 1,5-Grad-Limit, der verdeutlicht, dass jedes Zehntelgrad zählt, um das 
Überschreiten von relevanten Kipppunkten im Klimasystem zu verhindern. Es ist daher 
notwendig, auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen. Dafür ist unmittelbares und substanzielles 
Handeln in den nächsten Jahren entscheidend. Doch aktuell lahmt der Ausbau der erneuerbaren 
Energien, der Kohleausstieg kommt zu spät, im Verkehrs- und Gebäudesektor geht es kaum 
voran. Wir werden ein Klimaschutz-Sofortprogramm auf den Weg bringen, das in allen Sektoren 
sofort wirksame Maßnahmen anstößt, bestehende Ausbauhindernisse beseitigt, naheliegende 
Einsparmöglichkeiten umsetzt. Wir werden das ungenügende Klimaschutzgesetz und den 
Klimaschutzplan überarbeiten und – im Einklang mit dem höheren neuen europäischen Klimaziel 
– das deutsche Klimaziel 2030 auf -70 Prozent anheben. Nur so kann es gelingen, dass wir 
Europäer*innen deutlich vor Mitte des Jahrhunderts klimaneutral werden.
Klimagerechtes Wirtschaften belohnen
Effektiver und sozial gerechter Klimaschutz muss sich auch ökonomisch lohnen. Da derzeit die 
Kosten der Schäden, die durch den Ausstoß einer Tonne CO2 entstehen, nur sehr gering 
eingepreist werden, sind klimafreundlichere Alternativen oftmals noch nicht 
wettbewerbsfähig. Das wollen wir durch einen klugen Mix aus CO2-Preisen, Anreizen und 
Förderung sowie Ordnungsrecht ändern. Wollte man die Klimaziele allein über die Bepreisung 
von CO2 erreichen, müsste der Preis 180 Euro betragen, was unweigerlich zu erheblichen 
sozialen Unwuchten führen würde. Einige könnten sich rauskaufen, andere nicht mehr 
teilhaben. Wir sehen in der CO2-Bepreisung also ein Instrument von vielen, das wir wirksam 
und sozial gerecht einsetzen wollen. Das Europäische Emissionshandelssystem (ETS) ist im 
Lichte des neuen EU-Klimaziels für 2030 zu reformieren, um seine Lenkungswirkung endlich 
voll und ganz zu erfüllen. Mit einer deutlichen Reduzierung von Emissionszertifikaten und 
der Löschung überschüssiger Zertifikate vom Markt erreichen wir einen CO2-Preis im Bereich 
Strom und Industrie, der dafür sorgt, dass erneuerbare Energie statt Kohlestrom zu Einsatz 
kommt. Sollte das auf europäischer Ebene nicht schnell genug gelingen, setzen wir auf einen 
nationalen CO2-Mindestpreis im ETS für Industrie und Strom. Für die Bereiche Verkehr und 
Wärme wurde in Deutschland auf Druck der Klimabewegung und von uns Grünen zudem ein CO2-
Preis eingeführt, dessen Lenkungswirkung aber weiter verbessert werden muss. Wir wollen die 
Erhöhung des CO2-Preises auf 60 Euro auf das Jahr 2023 vorziehen. Danach soll der CO2-Preis 
so ansteigen, dass er im Konzert mit den Fördermaßnahmen und ordnungsrechtlichen Vorgaben 
die Erfüllung des neuen Klimaziels 2030 absichert.
Energiegeld einführen
Damit Klimaschutz sozial gerecht ist, wollen wir die Einnahmen aus dem CO2-Preis direkt an 
die Bürger*innen zurückgeben. Dazu streben wir neben der Senkung der EEG-Umlage ein 
Energiegeld an, das jede*r Bürger*in erhält. Über das Energiegeld geben wir alle 
zusätzlichen CO2-Einnahmen an die Menschen zurück, und zwar fair aufgeteilt pro Kopf. So 
kann man mit Klimaschutz Geld verdienen und es findet ein sozialer Ausgleich im System 
statt. Unterm Strich werden so Geringverdiener*innen und Familien entlastet und vor allem 
Menschen mit hohen Einkommen belastet. Bezieher*innen von Transferleistungen wie 
Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe profitieren ebenfalls, da das Energiegeld nicht auf die 
Grundsicherung angerechnet werden soll. Um zum Beispiel Pendler*innen mit niedrigen 
Einkommen bei der Anpassung zu unterstützen, legen wir einen Fonds für 
Transformationszuschüsse auf, der mit großzügigen Hilfen unterstützt, etwa beim Umstieg auf 
ein emissionsfreies Auto.
CO2-Bremse für alle Gesetze
Wir wollen Klimaschutz systematisch in unserer Rechtsordnung aufnehmen. Die Vorgaben des 
Pariser Klimavertrages wollen wir im Grundgesetz verankern und dem Staat mehr Möglichkeiten 
geben, durch eine intelligente Steuergesetzgebung klimaschonendes Verhalten zu belohnen und 
die fossilen Energieträger den wahren Preis zahlen zu lassen. Für Genehmigungsprozesse 
führen wir eine Klimaverträglichkeitsprüfung ein. Mit einer CO2-Bremse machen wir 
Klimaschutz zur Querschnittsaufgabe, indem wir Gesetze an ihrer Vereinbarkeit mit den 
nationalen Klimaschutzzielen messen und ihre Klimawirkung entsprechend prüfen.
Wir schaffen Versorgungssicherheit mit Erneuerbaren
Schneller raus aus der Kohle
Nach dem Willen der Großen Koalition werden in Deutschland Kohlekraftwerke noch bis 2038 dem 
Klima und unserer Gesundheit schaden. Das ist mit den Klimazielen nicht vereinbar. Wir 
setzen uns dafür ein, den Kohleausstieg bis 2030 zu vollenden. Um nicht erneut den 
Kohlekonzernen Milliarden an Steuergeldern zu schenken, wollen wir die massiven Klimaschäden 
der Kohleverstromung einpreisen. Das ist am sinnvollsten über den EU-Emissionshandel zu 
regeln – mit einem lenkenden CO2-Preis, der dem neuen EU-Klimaziel entspricht. Ein 
beschleunigter Kohleausstieg bedarf im Sinne der Versorgungssicherheit eines massiven 
Ausbaus der erneuerbaren Energien. Zugleich wollen wir für den Gesundheitsschutz die 
Grenzwerte für Immissionen, insbesondere Quecksilber, aus Großfeuerungsanlagen anheben. 
Niemand soll mehr für einen Tagebau sein Zuhause verlassen müssen.
Auf jedes neue Dach eine Solaranlage
Wir wollen eine Energiewende, bei der alle mitmachen können – Mieter*innen wie 
Hausbesitzer*innen. Unsere Dächer können zu Kraftwerken werden – jedes Dach mit Solaranlage 
hilft dem Klimaschutz. Die eigene Strom- und Wärmeenergie wird dezentral und vor Ort erzeugt 
und genutzt. Unser Ziel sind 1 Million neue Solardächer in den kommenden vier Jahren. 
Deshalb werden wir Solardächer fördern und zum Standard machen. Beginnend mit Neubauten, 
öffentlichen und Gewerbegebäuden sowie Dachsanierungen wollen wir diesen Standard 
perspektivisch auf den Bestand ausweiten. Leasing- und Pachtmodelle können hier 
unterstützend wirken. Die Mieterstrom-Regeln werden wir deutlich vereinfachen. Mit allen 
diesen Maßnahmen schaffen wir eine Verdoppelung der derzeitigen Photovoltaik-Zubaurate.
Photovoltaik in die Fläche bringen
Die Photovoltaik wollen wir nicht nur auf die Dächer, sondern auch in die Fläche bringen. 
Neue Flächenkonkurrenzen wollen wir dabei vermeiden. Der Ausbau soll neben Autobahnen und 
Schienen auf versiegelten Flächen, etwa über Parkplätzen und Brachen und auf Konversions- 
oder Bergbauflächen, erfolgen und nicht auf wertvollem Ackerland. Agri-Photovoltaikanlagen, 
d. h. Stromproduktion und landwirtschaftliche bzw. gartenbauliche Nutzung auf einer Fläche, 
können einen wichtigen Beitrag für Klimaschutz und Ökologie leisten. Wenn man es richtig 
anstellt, können Freiflächen-Anlagen zu kleinen Biotopen werden. Landwirtschaftsbetriebe 
sollen für ökologische Leistungen Geld erhalten und so zusätzliche Erträge erzielen. Wichtig 
zudem ist die Möglichkeit, direkte langfristige Stromlieferverträge abschließen zu können. 
Bei der Planung gilt es die Bürger*innen frühzeitig einzubeziehen und zu beteiligen, von den 
Erlösen müssen die Kommunen profitieren.
Mit Windenergieausbau den Wirtschaftsstandort Deutschland sichern
Auch beim Ausbau der Windkraft müssen wir schneller vorankommen. Unser Ziel ist ein 
jährlicher Zubau von 5 bis 6 GW Wind an Land, bei Wind auf See wollen wir 35 GW bis 2035 
erreichen. Beim Windausbau gilt es den Konflikt mit Natur- und Artenschutz zu minimieren, 
Anwohner*innen zu schützen und die Verfahren zur Genehmigung zu beschleunigen. In einem 
ersten Schritt wollen wir die erneuerbaren Energien als zwingend für die 
Versorgungssicherheit definieren und dafür 2 Prozent der Fläche bundesweit nutzen. Alle 
Bundesländer haben hierfür ihre entsprechenden Beiträge zu leisten. Verhinderungsplanungen, 
etwa über exzessive Mindestabstände zu Siedlungen, müssen der Vergangenheit angehören. Mit 
frühzeitiger Bürger*innenbeteiligung, klaren Vorrang- bzw. Eignungsgebieten für Wind sowie 
mit Ausschlussgebieten sorgen wir für eine anwohner*innenfreundliche und naturverträgliche 
Standortwahl und stärken den Populationsschutz bei Vögeln. Wir werden die Planungs- und 
Genehmigungsverfahren durch vereinfachte Verfahren, mehr Personal und einheitliche 
Bewertungsmaßstäbe beschleunigen. Repowering wollen wir erleichtern, sodass alte 
Windenergieanlagen am gleichen Standort zügig durch leistungsstärkere ersetzt werden können. 
Wir bauen unsere Offshore-Parks weiter aus und verbinden sie in der Europäischen 
Energieunion mit den Solarparks der Mittelmeerstaaten, mit der Wasserkraft Skandinaviens und 
der Alpen. Je vernetzter, desto stärker. Ein Kontinent ist für die Energiewende eine gute 
Größe.
Unsere Energieinfrastruktur klimaneutral machen
Klimaneutralität in weniger als 30 Jahren heißt, dass die eine fossile Infrastruktur nicht 
einfach durch eine andere fossile Infrastruktur ersetzt werden darf. Die Planung unserer 
Infrastruktur für Strom, Wärme und Wasserstoff braucht daher ein Update und muss 
Klimaneutralität in den Mittelpunkt stellen. Neue Gaskraftwerke oder Infrastrukturen, die 
wir für den Kohleausstieg brauchen, darf es deshalb nur geben, wenn sie bereits Wasserstoff-
ready geplant und gebaut werden. Denn auch Erdgas ist ein klimaschädlicher Brennstoff, 
insbesondere wenn man die zusätzlichen Emissionen bei seiner Förderung und dem Transport mit 
einrechnet. Öffentliche Gelder für neue Import-Infrastruktur wollen wir daran binden, dass 
die fossilen Energieträger darüber nur noch in einem begrenzten Zeitrahmen transportiert 
werden. Neue Erdgas-Pipelines wie Nord Stream 2 zementieren auf Jahrzehnte Abhängigkeiten 
von klimaschädlichen Ressourcen und konterkarieren die Energiewende. Sie sollten daher – im 
konkreten Fall von Nord Stream 2 – auch aus geopolitischen Gründen gestoppt werden. Damit 
stärken wir unsere energiepolitische Souveränität.
Eine grüne Wasserstoffstrategie
Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ist zentral für eine klimaneutrale Welt. Deutschland 
ist bei den Technologien zur Erzeugung von Wasserstoff vorne, diese Führungsrolle wollen wir 
weiter ausbauen. Mit einer klaren Priorisierung und einem umfassenden Förderprogramm werden 
wir die Kapazitäten zur Wasserstoffherstellung in Deutschland schaffen. Die Infrastruktur 
für Wasserstoffimporte müssen wir jetzt etablieren. Wir werden faire Kooperationen mit wind- 
und sonnenreichen Ländern anstoßen und ausbauen, um zusätzlich Wasserstoff zu importieren. 
Für den Erfolg dieser Kooperationen ist es unabdingbar, die lokale Bevölkerung 
einzubeziehen, Menschenrechte zu schützen und sich an den nachhaltigen Entwicklungszielen zu 
orientieren. Damit Wasserstoff zur Klimaneutralität beiträgt, muss er aus erneuerbaren 
Energien hergestellt werden. Das gilt auch für Wasserstoffimporte. Die Vorstellung, alte 
fossile Technologien wie Verbrennungsmotoren mit Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen 
zu betreiben, ist bestenfalls eine Illusion, schlimmstenfalls eine Verzögerungstaktik. Die 
Herstellung von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen ist extrem energieintensiv und 
teuer, die direkte Nutzung von Strom durch Batterien oder Wärmepumpen viel effizienter. Es 
gilt daher Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe dort zum Einsatz zu bringen, wo sie 
wirklich gebraucht werden: etwa in der Industrie oder beim Flugverkehr.
Einen Markt für Ökostrom schaffen
Die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) vor über 20 Jahren war der 
Startschuss für die Energiewende in Deutschland. Doch jetzt, bei einem Erneuerbaren-Anteil 
von fast 50 Prozent im Strombereich, brauchen wir ein Energiemarktdesign, das Ökostrom in 
den Mittelpunkt rückt und zugleich die Sektorenkopplung unterstützt. Unser Ziel ist, dass 
erneuerbarer Strom künftig stärker marktgetrieben und systemdienlich vergütet wird. In einem 
ersten Schritt werden wir dafür sorgen, dass auch außerhalb des EEG langfristige 
Lieferverträge zwischen Ökostromerzeugern und Verbraucher*innen geschlossen werden können. 
Zudem wollen wir den Ökostrommarkt für neue EEG-Anlagen öffnen, sodass Endkund*innen deren 
Strom direkt kaufen können. In einem zweiten Schritt geht es darum, nicht die Arbeit, 
sondern die zur Verfügung gestellte Leistung zu entlohnen. Damit stärken wir 
Sektorenkopplung und Versorgungssicherheit. Wenn bei fossilen Energien die CO2-Kosten 
stärker eingepreist und neue Instrumente etwa für Refinanzierung und Mietermodelle 
geschaffen sind, kann in einem dritten Schritt die EEG-Umlage für Neuanlagen auslaufen.
Die Bürger*innen an der Energiewende beteiligen
Wir wollen, dass von der Energiewende möglichst viele profitieren. Deshalb werden wir 
Bürger*innen-Projekte bei Wind- und Solarparks besonders fördern und die Kommunen 
verbindlich an den Einnahmen aus den Erneuerbaren-Anlagen beteiligen. Gerade der ländliche 
Raum kann so von den Gewinnen profitieren. Bürger*innen-Energieprojekte wollen wir mit einer 
Ausnahmeregelung bei den Ausschreibungen wieder stärken. Zudem wollen wir Mieterstrom 
fördern und entbürokratisieren, damit Mieter*innen stärker die Möglichkeit bekommen, vom 
Ausbau der Erneuerbaren zu profitieren.
Netzausbau beschleunigen
Um die Energiewende zum Erfolg führen zu können, müssen wir auch die Stromleitungen 
schneller ausbauen. Sie sorgen dafür, dass der Strom von dort, wo er erzeugt wird, so 
schnell wie möglich dorthin gelangt, wo er benötigt wird. Voraussetzung für einen weiteren 
Netzausbau ist, dass er systemdienlich erfolgt und alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, 
die bestehenden Netze optimal auszunutzen. Zentral ist eine frühzeitige 
Bürger*innenbeteiligung. Sie erhöht die Qualität der Planung und trägt nachweislich dazu 
bei, dass potenzielle Klagegründe bereits zu Beginn gemeinsam ausgeräumt statt am Ende vor 
Gericht geklärt werden. Klar ist auch: Die Erneuerbaren genießen Vorrang im Netz. Da 
Stromübertragungsnetze natürliche Monopole und zugleich kritische Infrastruktur darstellen, 
wollen wir den öffentlichen Einfluss darauf stärken. Dazu wollen wir nach Möglichkeit die 
staatlichen Anteile an den vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland erhöhen und sie in 
eine Bundesnetzgesellschaft in Bundeshand überführen. Wir treiben außerdem eine Reform der 
Netzentgelte voran, um über einheitliche Netzentgelte zu mehr Fairness zwischen Stadt und 
Land und Nord und Süd beizutragen.
Klima-Sanierungsoffensive bei Gebäuden
Es ist höchste Zeit, dass alle Neubauten und umfassende Sanierungen klimaneutral erfolgen. umfassenden energetische Sanierungen klimaneutral erfolgen, den Vorgaben der EU für das Erreichen der Klimaziele für Gebäude entsprechen. Dreh- und Angelpunkt sind hohe Bau- und Sanierungsstandards für alle Gebäude: bei Neubauten Effizienzhaus 40, was in etwa dem Passivhausstandard entspricht, Sanierungsziel im Bestand Effizienzhaus 55 oder besser. Die Sanierungsquote muss deutlich und schnell gesteigert werden, für die schlechtesten Gebäude sind energetische Mindeststandards und Förderung notwendig. Im Bestand muss gelten: Sobald ein Eigentümer- oder Mieterwechsel erfolgt, wird ein individueller Sanierungsfahrplan erstellt, dem bei schrittweiser Sanierung zu folgen ist. Flankiert wird diese Maßnahme durch eine flächendeckende, aufsuchende: anbieterunabhängige Energieberatung mit dem Ziel die Sanierung „Alles aus einer Hand“ umzusetzen. Bei Neubauten, umfassenden Sanierungen und dem Austausch von Heizungen sollen Erneuerbare, wo immer technisch und ökonomisch realisierbar, verbindlich zum Einsatz kommen. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) muss dazu mit mehr Mitteln ausgestattet und mit einem Innovationsprogramm ergänzt werden. Darüber hinaus muss die öffentliche Hand hier mit seinen Gebäuden als Vorbild vorangehen. Energiespeicherung mit Wärmespeichern und Batterien soll gefördert werden. Wärmenetze spielen für die Energieeffizienz eine besondere Rolle, weil sie im Unterschied zu dezentralen Wärmeerzeugern verschiedenste Quellen wie Abwärme, Solarthermie oder Power-to-Heat nutzen und besonders in städtischen Gebieten eine Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien ermöglichen. Solche verbundenen Energiesysteme werden wir unterstützen.
Dreh- und Angelpunkt sind hohe Baustandards: bei Neubauten KfW 40, was in etwa dem 
Passivhausstandard entspricht, im Gebäudebestand nach Sanierung KfW 55 – mit Ausnahmen für 
denkmalgeschützte Gebäude. Die Sanierungsquote muss deutlich gesteigert werden. Für den 
Bestand muss gelten: Sobald ein Eigentümerwechsel erfolgt, wird ein Sanierungsfahrplan 
erstellt. Wenn im Gebäudebestand ein Heizungsaustausch ansteht oder umfassend saniert wird, 
sollen Erneuerbare, wo immer möglich, verbindlich zum Einsatz kommen. Wir legen dazu ein 
Investitionsprogramm für 2.000.000 Wärmepumpen bis 2025 auf. Auch die Fern- und Nahwärme 
wollen wir dekarbonisieren. Dabei ist es für die Energieeffizienz maßgeblich, von der 
Einzelbefeuerung weg und hin zu verknüpften Systemen zu kommen, in denen aus verschiedenen 
Erneuerbaren-Quellen wie Abwärme, Solarthermie oder Power-to-Heat Wärme eingespeist wird. 
Solche verbundenen Energiesysteme werden wir fördern, besonders in städtischen Gebieten.
Wärmewende fair gestalten
Die Wärmewende muss mit wirksamem Mieter*innenschutz und gezielter Förderung einhergehen. 
Wir wollen mit dem sogenannten Drittelmodell die Kosten für klimafreundliche 
Modernisierungen fair zwischen Vermieter*innen, Staat und Mieter*innen verteilen, sodass sie 
für alle bezahlbar und für die Vermieter*innen angemessen wirtschaftlich werden. Die 
Modernisierungsumlage wollen wir strikt begrenzen, damit Kosten nicht einfach auf die 
Mieter*innen abgewälzt werden können. Mit einem Zuschuss zum Wohngeld, dem Klimawohngeld, 
ermöglichen wir auch Empfänger*innen von Wohngeld, in klimafreundlichen Wohnungen zu leben. 
Eigenheimbesitzer*innen werden wir mit Steuervergünstigungen und zielgerichteten 
Förderprogrammen helfen.
Atomausstieg vollenden – Endlagersuche zum Erfolg führen
Wir werden Ende 2022 den Atomausstieg in Deutschland vollenden. Doch obwohl Atomkraft eine 
Hochrisikotechnologie ist, wird bei uns immer noch Uran angereichert, werden Brennstäbe 
hergestellt und exportiert. Unser Ziel ist es, die Atomfabriken in Gronau und Lingen durch 
eine restriktivere Exportpolitik stark einzuschränken und perspektivisch zu schließen. Zum 
Atomausstieg gehört auch, einen Endlagerstandort für den hochradioaktiven Atommüll zu 
finden. Wir bekennen uns zum verabredeten Pfad der Endlagersuche. Entscheidend für den 
Endlagerstandort sind höchste Sicherheitsstandards bei bestmöglichen geologischen 
Bedingungen und Rückholbarkeit; die Suche hat auf Basis von wissenschaftlichen Kriterien und 
mit größtmöglicher Transparenz und Beteiligung der Bevölkerung zu erfolgen. Auch in der EU 
wollen wir den Einstieg in den Ausstieg vorantreiben. Wir setzen uns dafür ein, den Euratom-
Vertrag zu reformieren. Gemeinsam mit anderen engagierten Mitgliedstaaten wollen wir dafür 
sorgen, dass nicht mehr die Atomkraft privilegiert wird, sondern die erneuerbaren Energien 
stärker gefördert werden.
Wir sorgen für nachhaltige Mobilität
Investitionen für starke Bahnen in Stadt und Land
Die Bahn ist ein öffentliches, soziales Gut und das Rückgrat einer nachhaltigen 
Mobilitätswende. Wir wollen den Bahnverkehr ausbauen, alle deutschen Großstädte mit 
regelmäßigen Verbindungen an den Fernverkehr anschließen und in ländlichen Räumen in 
größerem Umfang Anschlüsse an das Schienennetz reaktivieren. Entwidmung von Bahnstrecken 
soll es nicht mehr geben. Auch den grenzüberschreitenden Zugverkehr gilt es im Rahmen eines 
Europatakts deutlich zu stärken, ein attraktives europäisches Schnell- und Nachtzugnetz 
aufzubauen und die Lücken in regionalen, grenzüberschreitenden Nahverkehrsverbindungen zu 
schließen. Bahnhöfe wollen wir zu modernen Mobilitätsstationen aufwerten und die Kombination 
von Fahrrad und öffentlichem Verkehr stark verbessern. Die Investitionsmittel für die Bahn 
werden wir dafür massiv anheben. Den Deutsche-Bahn-Konzern wollen wir transparenter und 
effizienter machen, die Strukturen für mehr Schienenverkehr neu ordnen und in neuer 
staatlicher Verantwortung am Gemeinwohl ausrichten. Der Bund muss zudem mehr Verantwortung 
für das Schienennetz und die Koordinierung des Zugverkehrs im Deutschlandtakt übernehmen. 
Wir setzen auf ein Wachstum der Schiene und sichere Arbeitsplätze im Bahnbereich.
ÖPNV ausbauen
Busse und Bahnen sind für alle da, bieten preiswerte Mobilität und verringern den 
Autoverkehr. Wir wollen die Fahrgastzahlen im ÖPNV bis 2030 verdoppeln. Dazu muss der 
öffentliche Personennahverkehr attraktiver und innovativer und mit dem Fernverkehr verknüpft 
werden. Zusammen mit den Ländern werden wir eine Zukunfts- und Ausbauoffensive starten, 
Investitionen in Fahrzeuge und das ÖPNV-Netz erhöhen, die Mittel für den Betrieb von 
Regionalbahnen ausweiten und die Finanzierungsinstrumente an das Ausbauziel anpassen. Auch 
die Beschaffung von emissionsfreien Bussen wollen wir durch attraktive Konditionen für die 
Kommunen vorantreiben. In Modellprojekten sind Kommunen dabei zu unterstützen, auf einen 
umlagefinanzierten preiswerten ÖPNV umzusteigen.
Fahrradnetz für ganz Deutschland
Das Fahrrad hat für die Mobilitätswende riesiges Potenzial. Um es auszuschöpfen, wollen wir 
Deutschland zum Fahrradland machen. Radfahren muss sicher und attraktiv sein – überall. 
Radwege in Städten, Pendelstrecken oder Verbindungen von Dorf zu Dorf wie auch touristische 
Radwege sollen sich durch hohe Qualität und eine gute Beschilderung auszeichnen. Unsere 
Vision ist ein lückenloses Fahrradnetz in ganz Deutschland. Wir richten die Verkehrspolitik 
an den Zielen und Empfehlungen des Nationalen Radverkehrsplans aus, erhöhen die 
Förderprogramme für Ausbau und Modernisierung der Radinfrastruktur und reformieren das 
Straßenverkehrsrecht, damit Radfahrer*innen besser geschützt sind und mehr Platz im 
Straßenraum bekommen.
Mobilpass einführen
Autonomes Fahren, vernetzte Mobilitätsangebote, nutzen statt besitzen – der digitale 
Fortschritt wird unseren Alltag in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Wir wollen die 
deutsche Mobilitätswirtschaft zum Vorreiter für neue Mobilitätslösungen machen und die 
Chancen der Digitalisierung für eine Verkehrswende nutzen. Echtzeitinformationen und ein 
einheitliches Ticketsystem müssen im ÖPNV Standard werden. Damit man problemlos überall von 
A nach B kommt, wollen wir mit dem Mobilpass die Angebote von 120 Verkehrs- und 
Tarifverbünden in Deutschland verknüpfen und Sharing- und Ridepooling-Dienste so 
integrieren, dass Sozial- und Umwelt-Dumping ausgeschlossen sind. Wir wollen den Wechsel zu 
Fahrrad, Bus und Bahn für alle möglich machen und auch finanziell fördern. Deshalb wollen 
wir mit dem Mobilpass auch attraktive Tarife und Sozialtarife fördern. Ein Haushalt, der 
sein Auto dauerhaft abmeldet, soll zudem für ein Jahr eine Mobilitätsprämie für die Nutzung 
umweltfreundlicher Verkehrsmittel bekommen. Für autonomes Fahren schaffen wir einen 
Rechtsrahmen mit Schwerpunkt auf dem öffentlichen Verkehr.
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Alle Menschen sollen sich in ihrem Alltag angstfrei fortbewegen und unversehrt ihre Ziele 
erreichen können. Damit mehr Menschen auf das Fahrrad steigen, öfter zu Fuß gehen – sei es 
zur nächsten Haltestelle oder S-Bahn-Station – und auf diese Weise Städte vom Autoverkehr 
entlasten, sind zeitgemäße Verkehrsregeln, die folgenschwere Verkehrsunfälle verhindern, 
entscheidend. Unser Ziel ist die Vision Zero, d. h. keine Toten und Schwerverletzten mehr im 
Straßenverkehr. Wir wollen Kommunen ermöglichen, in geschlossenen Ortschaften das Regel-
Ausnahme-Verhältnis beim Tempolimit umzukehren. Für die Autobahnen wollen wir ein 
Sicherheitstempo von 130 Stundenkilometern. Um die vielen Unfälle von Fahrradfahrer*innen 
und Fußgänger*innen in Innenstädten durch abbiegende Schwerlasttransporter zu verhindern, 
wollen wir verpflichtende Vorgaben für Lkw-Abbiegeassistenzsysteme einführen.
Autos der Zukunft bauen
Das Auto der Zukunft wird im Sinne der Lebensqualität aller leiser, digitaler und 
klimaneutral sein. Der technologische Wettlauf ist in vollem Gange. Damit das Auto der 
Zukunft weiter in Deutschland entwickelt und produziert wird, braucht es klare politische 
Leitplanken. Ab 2030 sollen deshalb nur noch emissionsfreie Autos neu zugelassen werden, zum 
Beispiel durch eine ansteigende nationale Quote für emissionsfreie Autos. So sorgen wir für 
saubere Luft in Innenstädten, erfüllen unsere Klima- und Umweltziele, und die 
Automobilindustrie kann ihre Entwicklungsarbeit verlässlich auf Elektromobilität ausrichten. 
Das sichert zukunftsfähige Arbeitsplätze und neue Geschäftsmodelle. Wir setzen uns für 
schärfere europäische CO2-Flottengrenzwerte ein. Den Kauf emissionsfreier Autos wollen wir 
über ein Bonus-Malus-System in der Kfz-Steuer fördern. Saubere Autos werden billiger, 
klimaschädliche teurer. Wir beenden die Dieselsubvention und gestalten die 
Dienstwagenbesteuerung ökologisch um. Wir beschleunigen den flächendeckenden Ausbau einer 
einheitlichen Ladeinfrastruktur, inklusive Schnellladesäulen und öffentlicher Ladepunkte im 
ländlichen Raum. Laden muss flächendeckend in Deutschland und Europa schnell und bequem 
möglich sein.
Moderne Verkehrsinfrastruktur
Die Verkehrspolitik hat jahrzehntelang einseitig Straßenbau und Pkw-Verkehr gefördert. Sie 
reißt damit alle Klima- und Nachhaltigkeitsziele und führt doch tagtäglich zu Staus. Das hat 
keine Zukunft – moderne Mobilität für dieses Jahrhundert verlangt neue Prioritäten. 
Deutschland braucht eine Infrastrukturentwicklung, die an den Zielen der Mobilität für alle 
und an Klimaneutralität ausgerichtet ist und den Fokus auf den Ausbau von Schienen, Radwegen 
und auf eine intelligente Vernetzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel legt. Auch die 
Vermeidung von Verkehr, unter anderem durch bessere Bedingungen für Homeoffice und die 
Wiederkehr der Nahversorgung in Orte und Stadtviertel, werden wir unterstützen. Wir werden 
einen Bundesnetzplan 2050 erarbeiten, in dem der Neu- und Ausbau der Verkehrsträger Straße, 
Schiene und Wasserstraßen im Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele neu bewertet wird. 
Die anstehende Überprüfung des aktuellen Bundesverkehrswegeplans werden wir nutzen, um nicht 
planfestgestellte Straßenneubauprojekte, insbesondere Autobahnabschnitte, noch einmal auf 
den Prüfstand zu stellen und mit einem Klima- und Umweltcheck neu zu bewerten. Die 
Investitionen werden wir umschichten zugunsten der Sanierung maroder Infrastruktur und des 
Ausbaus der Schienen- und Radwegeinfrastruktur.
Mobil auf dem Land durch eine Mobilitätsgarantie
Das Auto ist für viele Menschen im ländlichen Raum unverzichtbar und gerade für viele 
Familien im ländlichen Raum kaum wegzudenken. Dort setzen wir deshalb an erster Stelle auf 
die Chancen der Antriebswende. Das E-Auto ist insbesondere im Paket mit Solaranlagen auf dem 
Dach, einem Stromspeicher im Keller und einer Wallbox in der Garage eine zukunftsfähige 
Lösung, die wir gerade im ländlichen Raum ausbauen wollen. Doch auch auf dem Land muss 
Mobilität ohne Auto möglich sein, das Angebot muss wachsen, gerade für Pendler*innen, 
Jugendliche und ältere Menschen. Wir wollen die Länder dabei unterstützen, eine 
Mobilitätsgarantie mit Standards für Erreichbarkeit und Erschließung einzuführen, erweiterte 
Angebote an öffentlicher Mobilität in ländlichen Räumen zu entwickeln und Radwege 
auszubauen. Gerade in strukturschwachen Regionen braucht es eine regelmäßige und 
verlässliche Anbindung an den ÖPNV, an Mobilitätsdienstleistungen wie Ridepooling- und On-
Demand-Verkehre sowie öffentliche Stromtankstellen.
Mobilitätswende in der Stadt
Nirgendwo wird die Mobilitätswende sehnlicher erwartet als in den Innenstädten: Unfälle, 
Staus, Abgase, Lärm, zu wenig Platz für Kinder zum Spielen – die autozentrierte Stadt ist 
nicht nur klimaschädlich, sondern auch kein schöner Ort zum Leben. Wir wollen die Städte bei 
der Mobilitätswende gezielt unterstützen, es ihnen erleichtern, sichere Radwege und 
attraktive Fußwege anzulegen und verkehrsberuhigte oder autofreie Innenstädte und 
Stadtviertel zu schaffen. Die Städte sollen mehr Möglichkeiten bekommen, regulierend in den 
Autoverkehr einzugreifen und öffentlichen Raum neu aufzuteilen, zum Beispiel indem Autos 
nicht mehr überall, sondern nur noch auf gekennzeichneten Plätzen parken dürfen. Die 
Ausweitung von umweltfreundlichem Carsharing werden wir fördern, damit der Pkw-Bestand in 
den Städten abnimmt.
Flugverkehr klimaneutral ausrichten
Fliegen hat unsere Welt näher zusammengebracht. Zugleich ist es wegen seines immensen 
Kerosinverbrauchs die klimaschädlichste Fortbewegungsart. Nach der Pandemie wollen wir kein 
Zurück zum blinden Wachstum des Luftverkehrs, sondern diesen am Ziel der Klimaneutralität 
ausrichten. Kurzstreckenflüge wollen wir bis 2030 überflüssig machen, indem wir die Bahn 
massiv ausbauen. Die Zahl von Langstreckenflügen gilt es zu vermindern und das Fliegen 
gleichzeitig zu dekarbonisieren. Um Kerosin durch klimaneutrale Treibstoffe zu ersetzen, 
wollen wir die bestehende Beimischungsquote erhöhen und einen Anstiegspfad festschreiben. 
Den Aufbau von Produktionsanlagen und moderner Flugzeugtechnologie fördern wir. 
Umweltschädliche Subventionen im Flugverkehr sind abzubauen und Finanzhilfen für 
unwirtschaftliche Regionalflughäfen zu beenden. Neben einer Reduktion des Fluglärms durch 
weniger und bessere Flugzeuge braucht es ein echtes Nachtflugverbot.
Zukunftsfähiger Güterverkehr
Jeden Tag werden durch Deutschland Millionen Tonnen an Gütern transportiert, heute zumeist 
in Form endloser Lkw-Karawanen auf unseren Straßen. In einem klimaneutralen Deutschland muss 
auch der Güterverkehr zukunftsfähig sein. Wir setzen auf regionale Wirtschaftskreisläufe, 
die Chancen der Digitalisierung und Vernetzung bei der Organisation der Logistik und wollen 
mehr Güter mit der Bahn transportieren. Dazu wollen wir die Kombination von Straße und 
Schiene ertüchtigen und dafür sorgen, dass Industrie und Gewerbe wieder ans Bahnnetz 
angeschlossen werden. In der Schifffahrt heißt es: weg vom Schweröl und stattdessen den 
Einsatz alternativer Kraftstoffe und Antriebe forcieren. Den ausufernden Lkw-Verkehr wollen 
wir durch eine CO2-orientierte Maut regulieren. Zusammen mit ambitionierten CO2-
Flottengrenzwerten und der Förderung klimafreundlicher Antriebe werden auch Lkw absehbar 
emissionsfrei. Für mehr Sicherheit im Lkw-Bereich braucht es eine bessere Durchsetzung von 
Arbeitszeitvorschriften. Auch die Arbeitsbedingungen der Lkw-Fahrer*innen müssen erheblich 
verbessert werden. In der städtischen Logistik wollen wir den Einsatz von Lastenrädern und 
neue Verteilkonzepte wie Cityhubs oder Güterbeförderung auf Schienen fördern.
Wir schützen Natur und Umwelt für ein gutes Leben
Artensterben stoppen
Biologische Vielfalt sichert das Leben auf der Erde. Ökologische Leitplanken müssen daher 
unser Handeln definieren – als „Barometer des Lebens“. Um die Krise der Artenvielfalt zu 
überwinden und das massenhafte Artensterben zu beenden, brauchen wir vor allem eine andere 
Landnutzung. Wie beim Klimaschutz zählt beim Naturschutz jeder Tag. Deshalb werden wir hier 
ein Sofortprogramm Artenschutz auflegen, mit dem wir den Pestizideinsatz verringern, den 
Einsatz von Glyphosat untersagen, den Verkauf von naturwertvollen bundeseigenen Flächen zur 
Bebauung und die Entwässerung von moorigen Standorten im Bundesbesitz stoppen. Wir werden 
Naturschutzkorridore schaffen, Natura-2000-Gebiete gemeinsam mit den Ländern verteidigen und 
verbessern sowie Schutzgebiete, wo möglich, vergrößern bzw. neue schaffen. 10 Prozent der 
Gelder aus dem Energie- und Klimafonds sollen für Klimaschutz durch Naturschutzmaßnahmen 
eingesetzt werden. Mit einem Wildnisfonds wollen wir dafür sorgen, dass sich auf mindestens 
2 Prozent der Landesfläche wieder echte Wildnis entwickeln kann. Um Natur zu retten, gilt es 
bis 2030 den Flächenverbrauch zu halbieren. Bei neuer Straßenverkehrsinfrastruktur sowie 
Siedlungs- und Industriegebieten muss mehr auf den Naturschutz geachtet werden. Das werden 
wir bei Bundesinfrastrukturprojekten umsetzen und zugleich Landes- und Kommunalverwaltungen 
dabei unterstützen, nicht mehr benötigte versiegelte Flächen der Natur zurückzugeben oder im 
Innenbereich zu verdichten.
Unseren Wald retten
Unser Wald ist durch die Klimakrise stark bedroht. Wir erleben heute schon ein Waldsterben, 
das weitaus größere Schäden anrichtet, als in den 80er Jahren durch den sauren Regen 
entstanden sind. Naturnahe, artenreiche und klimastabile Waldökosysteme sind 
widerstandsfähiger als Monokulturen. Wir wollen gesetzliche Mindeststandards für eine 
naturnahe Waldbewirtschaftung festlegen und den Umbau und die Wiederbewaldung nach 
ökologischen Bewirtschaftungsvorgaben unterstützen. Das dient auch dem ökonomischen 
Mehrwert. Die Bewirtschaftung von Flächen der öffentlichen Hand soll an ökologische 
Kriterien – im Wald nach FSC, in der Landwirtschaft nach Ökolandbau zertifiziert – geknüpft 
werden. Wir wollen 5 Prozent unserer Wälder komplett aus der Nutzung nehmen. Dazu weisen wir 
Naturwälder aus und machen sie zu Urwäldern von morgen. Weitere Dürrejahre vergrößern die 
Waldbrandgefahr. Gemeinsam mit Kommunen und Ländern wollen wir eine bundesweite Präventions- 
und Bekämpfungsstrategie erarbeiten.
Biologische Vielfalt an Land und im Meer schützen
Der Artenrückgang und die Zerstörung natürlicher Lebensräume schreiten auch global weiter 
voran. Wir werden uns für ein ambitioniertes Abkommen der Vereinten Nationen zum Erhalt der 
biologischen Vielfalt einsetzen. Es sollen entsprechend der Biodiversitätsstrategie der 
Europäischen Union mindestens 30 Prozent der Landfläche und 30 Prozent der Meere geschützt 
werden, davon 10 Prozent der EU-Landflächen und 10 Prozent der EU-Meeresgebiete mit strengen 
Schutzvorgaben, nötig ist außerdem ein Entwaldungsstopp für die Schutzgebiete an Land. Die 
UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung wollen wir in einem solchen Abkommen als neue 
Leitprinzipien verankern und für eine kohärente Politik sorgen. Insbesondere im 
Meeresbereich verfolgen wir eine gemeinsame internationale Meeresstrategie. Wir werden uns 
dafür einsetzen, den Schutz der Meere über verbindliche Abkommen zu schärfen, 
Vollzugsdefizite und Regellücken zu schließen und damit den Schutz des Meeres in den Fokus 
zu rücken, damit legale Verschmutzung, wie zum Beispiel Tankwäschen auf hoher See, verboten 
und Übernutzung verhindert wird.
Flüsse und Moore schützen
Die Renaturierung von Flüssen und Wäldern und die Wiedervernässung von Mooren – all das 
schützt nicht nur seltene Lebensräume und die Biodiversität, sondern auch das Klima. 
Naturnahe Bäche und die letzten frei fließenden Flüsse wie die Elbe müssen erhalten bleiben, 
einen Ausbau der Oder lehnen wir ab. Flüsse mit weiten Auen und Überschwemmungsgebieten sind 
auch der beste Schutz gegen Hochwasser. Daher werden wir die Aufgaben der 
Bundeswasserstraßenverwaltungen stärker ökologisch ausrichten. Spezifische Programme für 
wilde Bäche, naturnahe Flüsse, Seen, Auen und Feuchtgebiete wie das Blaue Band wollen wir 
stärken und die EU-Wasserrahmen-Richtlinie konsequent umsetzen. Moorschutz ist Klimaschutz. 
Daher wollen wir unsere Moore so schnell wie möglich wiedervernässen. Dazu legen wir 
gemeinsam mit den Ländern ein großflächig wirksames Moor-Renaturierungsprogramm auf. 
Wiedervernässte Moore müssen zu einem Teil Schutzgebiete werden, ein anderer Teil sollte 
nachhaltig genutzt werden. Daher wollen wir Paludikultur stärken, also die 
landwirtschaftliche Nutzung von nassen Hoch- und Niedermooren.
Sauberes Wasser ist Leben
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Nitrat, Waschmittelrückstände und 
Medikamentenreste, die Grundwasser, Seen und Flüsse belasten, gehören nicht ins Abwasser. 
Deshalb wollen wir klare gesetzliche Vorgaben etwa zur Flächenbindung der Tierhaltung und 
des Pestizideinsatzes verankern. Ein Verursacherfonds und eine Reform der Abwasserabgabe 
sollen so zu einer fairen Verteilung der Kosten von Abwasser- und Trinkwasseraufbereitung 
führen. Durch eine Stärkung der Produktverantwortung von Herstellern und genaue 
Genehmigungs- und Entsorgungsvorschriften für Medikamente können wir die Gefahren von 
Arzneimittelrückständen im Wasser und Resistenzen von Keimen verringern. Setzen wir das EU-
Recht konsequent um, reduzieren wir den Eintrag von hormonverändernden Stoffen und 
Mikroplastik im Wasser. Den Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung gegenüber gewerblicher 
Nutzung gilt es sicherzustellen, Wiederverwendung von Abwässern und Speicherung von 
Regenwasser wollen wir regeln und Anreize zum Wassersparen schaffen.
Meere schützen, Plastikmüllflut stoppen
Die Meere befinden sich in einem katastrophalen Zustand – und dieser droht sich durch 
weitere Versauerung, Überdüngung, Verschmutzung und Plastikmüll noch zu verschlechtern. Um 
die Plastikmüllflut zu stoppen, wollen wir ein Sofortprogramm mit verbindlichen 
Müllvermeidungszielen auflegen. Wir wollen Technik und Maschinen fördern, die eine Bergung 
der Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee ermöglichen. Um die Fischbestände zu 
stabilisieren und Fischer*innen eine nachhaltige Perspektive zu geben, wollen wir eine 
regionale, umwelt- und artenschonende Fischerei unterstützen und die Betriebe fördern, die 
Fangmengen und Netzlängen reduzieren, die neue bzw. althergebrachte Fanggeräte erproben oder 
einsetzen und sich für touristische Angebote öffnen. In Meeresschutzgebieten regulieren wir 
die Schleppnetz- und Stellnetzfischerei sowie die touristische Nutzung. Aus den 
Erdölförderanlagen in der Nordsee treten durch Unfälle, ölhaltigen Bohrschlamm mit 
Bohrabfällen und auch durch die Abfackelung von Gas giftige Stoffe aus. Wir setzen uns für 
ein Ende der Förderung fossiler Energieträger ein. In der deutschen Ausschließlichen 
Wirtschaftszone (AWZ) wollen wir einen sofortigen Stopp neuer Öl- und Gasbohrungen umsetzen 
sowie ein Förderende bis 2025. Auf europäischer und internationaler Ebene setzen wir uns für 
ein Ende der Öl- und Gasförderung in der gesamten Nord- und Ostsee ein. Wir wollen auch den 
Ausstieg aus dem Kies- und Sandabbau vorantreiben. Für lebendige Weltmeere sind die 
Umsetzung der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und verbindliche Abkommen über Fangquoten, 
ein Ende der Fischereisubventionen, ein Tiefseebergbaumoratorium sowie die Ausweisung von 
großflächigen Meeresschutzgebieten überlebensnotwendig.
Das Ende des Mülls
Der Mehrweganteil bei Getränken sinkt seit Jahren. To-go-Becher werden nur für wenige 
Minuten genutzt, bevor sie zu Müll werden. Ausgediente Handys und Tablets verstauben in 
Schubladen, obwohl sie wiederverwendet oder recycelt werden könnten. Unser Ziel ist Zero 
Waste. Es soll kein Müll mehr verursacht und die Ressourcenverschwendung gestoppt werden. 
Dafür wollen wir das komplizierte Pfandsystem entwirren. Jede Flasche soll in jeden 
Pfandautomaten passen, den To-go-Mehrwegbecher machen wir bis 2025 zum Standard. Auf 
europäischer Ebene treten wir für ein EU-weites Pfandsystem ein. Damit Ressourcenschätze aus 
alten Elektrogeräten zurück in den Kreislauf finden, schaffen wir ein Pfand auf Handys, 
Tablets und energieintensive Akkus. Das Verpackungsgesetz entwickeln wir zu einem 
Wertstoffgesetz weiter, das Mehrwegquoten und Pfand auf alle Einweg-Plastikflaschen 
vorsieht. Die Kreislaufwirtschaft wird das neue Normal. Im Kreislaufwirtschaftsgesetz räumen 
wir allen ökologisch vorteilhaften Mehrwegprodukten Vorrang ein. Wir setzen uns für ein 
Verbot des Exports von Plastikmüll in Länder außerhalb der EU ein.
Giftfreie Produkte im Alltag
Plastikrückstände befinden sich bereits in den Körpern von Kindern und Jugendlichen. Die 
Weltgesundheitsorganisation sieht in hormonstörenden Chemikalien eine globale 
Gesundheitsbedrohung. Wir wollen giftige Chemikalien, die Erkrankungen wie Krebs, Diabetes 
oder ungewollte Kinderlosigkeit auslösen können, aus allen Alltagsprodukten verbannen, indem 
wir das EU-Recht im Chemikalienbereich schnell und konsequent umsetzen. Im Rahmen der 
Chemikalienverordnung REACH wollen wir weitere Einschränkungen für gefährliche Stoffe und 
werden entsprechende Vorschläge machen. Besonderes Augenmerk richten wir auf Spielzeug, 
Kinderpflegeprodukte und andere Alltagsprodukte wie Textilien, Möbel oder Elektronik. 
Deutschland sollte dem Beispiel Frankreichs folgen und nachgewiesen giftige Chemikalien wie 
Bisphenol A in Kochgeschirr und Lebensmittelverpackungen oder per- und polyfluorierte 
Kohlenwasserstoffe in Papier und Pappe verbieten. Unser Ziel ist, dass die Menschen gesund 
in einer gesunden Umwelt leben können.
Saubere Luft zum Atmen
Wir alle brauchen saubere Luft zum Atmen. Doch Abgase aus dem Verkehr, aus Kohlekraftwerken 
oder alten Ölheizungen machen krank. Schlimmer noch: Nach Berechnung der Europäischen 
Umweltagentur sterben allein in Deutschland pro Jahr 70.000 Menschen vorzeitig durch von 
Luftverschmutzung verursachte Krankheiten. Um die Luft zu verbessern, bietet die ökologische 
Modernisierung riesige Chancen. E-Autos, Solar- und Windenergie schützen unsere Luft. Wir 
wollen diese Entwicklung beschleunigen und die Minderungsziele für Luftschadstoffe und die 
Grenzwert-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation schnellstmöglich umsetzen.
Klimaanpassung und mehr Natur in der Stadt
Schon heute hat sich die Erde um 1,2 Grad erhitzt. Die Folgen sind mit Hitzesommern, 
Waldsterben und Dürren längst auch in unserem Land spürbar und treffen oft die am härtesten, 
die in schwierigeren Umständen leben. Während wir um jedes Zehntelgrad weniger an 
Erderhitzung kämpfen, müssen wir uns zugleich an diese Veränderungen anpassen. Unsere Städte 
wollen wir besser gegen Hitzewellen wappnen – mit mehr Stadtgrün, Fassadenbegrünung und 
Trinkbrunnen. Es gilt unsere Städte so umzugestalten, dass sie mehr Wasser aufnehmen und 
speichern und im Sommer kühlend wirken. Öffentliche Trinkwasserversorgung muss Vorrang vor 
einer Privatnutzung haben. Auch für Tiere und Pflanzen sind unsere Städte immer wichtigere 
Lebensräume. Wir wollen die Natur in der Stadt ausweiten und dafür zum Beispiel die 
Lichtverschmutzung eindämmen, die sich negativ auf Menschen und Tiere auswirkt.
Wir stärken Bäuer*innen, Tiere und Natur
Landwirtschaft fit für die Zukunft machen
Wir wollen Umwelt-, Tier-, Klima- und Gewässerschutz und landwirtschaftliche Erzeugung 
miteinander versöhnen. Die Landwirtschaft fit für die Zukunft zu machen – das begreifen wir 
als Aufgabe für die nächsten Jahre. Das geht nur mit der Natur zusammen und mit einem 
Verständnis von Natur, das sich an Kreisläufen orientiert und sich dem Ressourcenschutz 
verpflichtet sieht. Das bedeutet fruchtbare Böden, sauberes Wasser und intakte Ökosysteme, 
aber auch faire Bezahlung von Landwirt*innen und ein geändertes Ernährungssystem. Wir werden 
vielfältige Fruchtfolgen und widerstandsfähige Anbausysteme wie Agroforst ebenso stärken wie 
die Nutzung von robusten Pflanzensorten und Tierrassen. Digitale Anwendungen können bei 
entsprechender Ausrichtung die Landwirtschaft umwelt- und klimafreundlicher machen, müssen 
aber auch – zum Beispiel über Sharing-Konzepte – kleineren Betrieben offenstehen und 
bezahlbar sein. Den Ökolandbau wollen wir umfangreich fördern und die Voraussetzungen dafür 
schaffen, dass künftig immer mehr Bäuer*innen und Lebensmittelhersteller umstellen. 
Monokulturen und chemische Dünger führen auch im globalen Süden zu erheblichen Schäden für 
Gesundheit und Umwelt, während Kleinbäuer*innen durch europäische Dumpingexporte, 
patentiertes Saatgut und Landraub weiter in die Abhängigkeit getrieben werden. Das Recht auf 
Nahrung muss garantiert sein, kleinbäuerliche Strukturen sollten gestärkt werden. Dafür 
unterstützen wir mit unserer Agrar- und Entwicklungspolitik eine globale sozial-ökologische 
Agrarwende.
Öffentliches Geld für öffentliche Leistung
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU sollte zu einem Instrument für eine ökologische 
Agrarpolitik werden – und nicht wie bisher für die Industrialisierung der Landwirtschaft. 
Das muss der Ausgangspunkt für einen Gesellschaftsvertrag zwischen Bäuer*innen, 
Verbraucher*innen und Politik für Klima- und Naturschutz sein. Wir wollen eine Reform, damit 
die Milliarden an öffentlichen Geldern künftig für öffentliche Leistungen wie Klima-, 
Umwelt- und Tierschutz eingesetzt werden. Um den nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft 
gemeinsam mit den Bäuer*innen voranzutreiben, gilt es die nationalen Spielräume für die 
bevorstehende Förderperiode bestmöglich zu nutzen. Dazu gehören ein Ökolandbau-Anteil von 30 
Prozent sowie eine Halbierung des Pestizid- und Antibiotika-Einsatzes bis 2030. Wir wollen 
das System der Direktzahlungen schrittweise durch eine Gemeinwohlprämie ablösen, die 
konsequent gesellschaftliche Leistungen honoriert. Bis zum Jahr 2028 wollen wir für die 
Hälfte der Gelder eine ökologische Zweckbindung erreicht haben.
Pestizide reduzieren
Es gibt viele Gründe, den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft deutlich 
herunterzufahren. Der Schutz der menschlichen Gesundheit gehört dazu. Vor allem sind weniger 
Pestizide der wichtigste Hebel, um den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen. Wir wollen den 
Ausstieg aus der Pestizidabhängigkeit unserer Landwirtschaft schnell und machbar gestalten: 
durch eine systematische Pestizidreduktionsstrategie, ein Sofortverbot für besonders 
umwelttoxische Wirkstoffe und das besonders häufig eingesetzte Pestizid Glyphosat. Um den 
Einsatz von Pestiziden insgesamt zu reduzieren, führen wir eine Pestizidabgabe ein. Um 
wirksamen Artenschutz zu betreiben und unser Trinkwasser zu schützen, wollen wir die 
Ausbringung von Pestiziden in Naturschutzgebieten und Trinkwasserschutzgebieten untersagen. 
Die Landwirt*innen werden durch Gelder der Pestizidabgabe dafür entschädigt. Wir werden 
außerdem den Export von Pestiziden beenden, die in Deutschland oder der EU aufgrund von 
Umwelt- und Gesundheitsrisiken nicht zugelassen oder verboten sind. Wir wollen die 
Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel verbessern und so Transparenz und 
Unabhängigkeit stärken sowie ein kombiniertes Forschungs-, Umsetzungs- und Beratungsprogramm 
für nicht synthetischen Pflanzenschutz auflegen.
Vielfältiges Saatgut ohne Patente
Eine vielfältige, gerechte und nachhaltige Landwirtschaft beginnt beim Saatgut. Es ist 
nötig, die Zucht von robusten Sorten voranzutreiben. Angesichts der Klima- und 
Biodiversitätskrise wollen wir sowohl die Forschung für ökologisches Saatgut stärken als 
auch neue Ansätze fördern. Gentechnikfreie Produktion muss durch vorsorgeorientierte 
Zulassungsverfahren und Kennzeichnungspflicht geschützt bleiben. Die Opt-out-Richtlinie der 
EU setzen wir vollständig in nationales Recht um. Die Risiko- und Nachweisforschung sowie 
innovative Ansätze, die auf traditionelle und ökologische Züchtungsverfahren setzen, werden 
wir stärken. Wir wollen das Patentrecht so ausrichten, dass es keine Patente auf Pflanzen 
und Tiere sowie deren genetische Anlagen mehr gibt.
Gerechte Einkommen und Arbeitsbedingungen für Bäuer*innen
Bäuerinnen und Bauern müssen von ihrer Arbeit leben können. Wir werden daher mit Hilfe des 
Wettbewerbsrechts gegen Dumpingpreise im Lebensmittelhandel vorgehen. Wir wollen 
Junglandwirt*innen und Neueinsteiger*innen unterstützen und Maßnahmen gegen Bodenspekulation 
und den Ausverkauf ländlicher Fläche ergreifen. Dazu gehört, dass wir die Flächen der 
bundeseigenen BVVG in eine Bundesstiftung überführen, die die Flächen vorzugsweise an 
kleinere Betriebe statt an große Investoren verpachtet. Auch in der Lebensmittelerzeugung 
und ‑verarbeitung müssen faire Bedingungen herrschen. Ein besserer Arbeits- und 
Gesundheitsschutz für Beschäftigte in Landwirtschaft und Fleischindustrie ebenso wie mehr 
Rechte für die Arbeitnehmer*innen, tarifliche Löhne und starke Gewerkschaften sind 
notwendig.
Regionale Vermarktung stärken
Der Wunsch, wieder mehr regional und handwerklich erzeugte Lebensmittel zu kaufen, beim 
Bäcker, in der Metzgerei, auf dem Bauernhof, wächst stetig. Wir wollen die regionale 
Erzeugung und Vermarktung stärken und so dem Betriebssterben der letzten Jahre 
entgegentreten. Wir unterstützen Regionalsiegel und Direktvermarktungen der Betriebe durch 
lokale Einkaufs-Apps und Regionalwerbung und sorgen mit einer klaren Definition von 
regionalen Produkten für Schutz vor Betrug. Öffentliche Fördergelder sollen vorrangig den 
kleinen und mittleren bäuerlichen Betrieben und Handwerker*innen zugutekommen. Forschung und 
Beratung zur Regionalvermarktung, innovative und partizipative Ansätze wie solidarische 
Landwirtschaft oder Ernährungsräte unterstützen wir.
Lebensmittel retten
Gesunde und ökologisch wertvolle Lebensmittel sollen allen Menschen in Deutschland leicht 
zugänglich sein. Ernährungsbedingte Krankheiten aufgrund von Fehlernährung wollen wir 
gezielt eindämmen. Kitas, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeheime, Mensen und Kantinen 
unterstützen wir dabei, mehr nachhaltiges, gesundes und regionales Essen anzubieten. Gutes 
Essen scheitert allzu oft an mangelndem Angebot und Transparenz. Um das zu ändern, wollen 
wir die Ernährungsindustrie in die Pflicht nehmen. Wir brauchen verbindliche 
Reduktionsstrategien für Zucker, Salz und Fett. Für Lebensmittelwerbung, die sich an Kinder 
richtet, wollen wir klare Regeln, die sich an den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation 
orientieren. Klimaschutz heißt auch, dass wir als Gesellschaft weniger tierische Produkte 
produzieren und konsumieren werden. Wir wollen vegetarische und vegane Ernährung attraktiver 
und zugänglich für alle Menschen machen. Pflanzliche Milchalternativen sollen steuerlich mit 
Milchprodukten gleichgestellt und mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz verkauft werden. 
Auch gegen die Lebensmittelverschwendung gehen wir vor. Wir wollen mit einem Rettet-die-
Lebensmittel-Gesetz verbindliche Reduktionsziele einführen, Lebensmittelhandel und -
produzenten verpflichten, genusstaugliche Lebensmittel weiterzugeben statt wegzuwerfen. 
Lebensmittel aus dem Müll zu retten – das sogenannte Containern – muss entkriminalisiert 
werden.
Klare Lebensmittelkennzeichnung
Gutes, nachhaltiges und gesundes Essen soll leicht zu erkennen sein. Mit verständlichen 
Informationen über Zutaten, Herkunft und Herstellung wollen wir für die nötige Transparenz 
sorgen. Wir werden daher eine verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung für Fleisch und 
andere tierische Produkte einführen. Die Nährwertkennzeichnung Nutriscore wollen wir 
ausbauen und europaweit für alle Fertigprodukte anwenden. Außerdem wollen wir die 
Transparenz über die Herkunft von Lebensmitteln verbessern. Transparenz muss auch bei der 
Lebensmittelhygiene gelten, deshalb sollen die Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen in Form 
eines Hygienebarometers für alle erkennbar sein.
Wir ermöglichen Tieren ein besseres Leben
Tierhaltung mit mehr Platz für weniger Tiere
Das System des „Immer billiger, immer mehr“ hat die Landwirtschaft in einen Teufelskreis 
getrieben: Bäuerinnen und Bauern werden von Dumpingpreisen erdrückt und müssen immer mehr 
produzieren, um zu überleben, die Tiere werden immer mehr auf Leistung gezüchtet und leben 
immer kürzer, die ökologischen und gesellschaftlichen Probleme wachsen. Es braucht einen 
Ausweg. Ein Teil der Lösung ist, dass deutlich weniger Tiere gehalten werden als bisher und 
diesen Tieren ein wesentlich besseres Leben ermöglicht wird. Damit Tierschutz wirtschaftlich 
machbar ist, wollen wir die Landwirt*innen durch eine Umbauförderung, faire Preise für ihre 
Arbeit und verpflichtende Haltungskennzeichnungen auf den Produkten für alle Tierarten 
unterstützen. Die Tierhaltung soll an die Fläche – nicht mehr als zwei Großvieheinheiten pro 
Hektar – und Obergrenzen pro Stall gebunden werden. Den Umbau in tiergerechte Ställe werden 
wir durch einen Tierschutz-Cent auf tierische Produkte ebenso gezielt fördern wie die 
Weidetierhaltung, die ökologisch wertvolles Grünland erhält und sinnvoll nutzt. Qualzucht, 
Amputationen, Eingriffe ohne Betäubung und Anbindehaltung wollen wir beenden, den Einsatz 
von Antibiotika senken und Tiertransporte auf vier Stunden begrenzen. Lebendtiertransporte 
in Drittstaaten außerhalb der EU gehören ganz verboten.
Tiere schützen und respektieren
Tiere brauchen Schutz, deshalb werden wir die gesetzlichen Regelungen zur Tierhaltung 
verbessern. Für alle Tiere, die wir Menschen halten, haben wir eine besondere Verantwortung. 
Wir wollen ihnen ein würdevolles, gutes und gesundes Leben frei von Schmerzen, Angst und 
Stress ermöglichen. Dafür gilt es gemeinsam mit den Ländern und Kommunen auf einen 
effektiveren Vollzug hinzuwirken und wirkungsvollere Sanktionen bei Tierschutzvergehen im 
Tierschutzgesetz zu verankern. Wir werden ein Verbandsklagerecht für anerkannte 
Tierschutzorganisationen einführen. Die anerkannten Tierschutzorganisationen und ein*e 
Bundestierschutzbeauftragte*r sollen Auskunfts- und Akteneinsichtsrechte wahrnehmen, die für 
den Tierschutz zuständigen Behörden kontrollieren und Rechtsverstöße beanstanden. Die 
Haltung von Wildtieren in Zirkussen gehört nicht mehr in unsere Zeit. Den Online-Handel mit 
Tieren wollen wir strikt regulieren. Wir streben die weitere konsequente Reduktion von 
Tierversuchen in der Wissenschaft an und wollen Tierversuche mit einer klaren 
Ausstiegsstrategie und innovativen Forschungsmethoden schnellstmöglich überflüssig machen. 
Deswegen muss die zukunftsorientierte Forschung sichergestellt sein, genauso wie auch 
tierfreie Modelle für verbesserte Medikamenten- und Sicherheitsprüfungen weiterentwickelt 
und gefördert werden müssen.
Wildtierhandel an die Leine legen
Die Covid-19-Pandemie muss eine Lehre sein, die Gesundheit von Umwelt, Tier und Mensch 
zusammenzudenken. Sie basiert auf einer Zoonose, einer vom Tier zum Menschen übertragenen 
Infektionskrankheit. Solche neuartigen Krankheiten werden durch die fortschreitende 
Zerstörung der Natur und das Vordringen der Menschen in die letzten natürlichen Lebensräume 
begünstigt. Dem gilt es entgegenzuwirken. Wildtiere gehören in die Wildnis, der Handel mit 
ihnen muss strenger reguliert, Importe von Wildfängen, die Trophäenjagd, ihr Handel auf 
Online-Portalen und Wildtierbörsen müssen ganz verboten werden. Auch die industrielle 
Tierhaltung kann zu Pandemien beitragen, wie sich an coronainfizierten Nerzen gezeigt hat. 
Die Tierhaltung ist deshalb auch an den Notwendigkeiten zur Eindämmung möglicher Zoonosen 
auszurichten. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Pelztierfarmen nicht mehr erlaubt sind.

Kommentare