Das Gebiet der Senne am Teutoburger Wald ist von europäischer Bedeutung. Sie ist ein herausragender Hotspot der Artenvielfalt in Deutschland und eine Arche für aussterbende Pflanzen und Tieren. Schon lange wollen wir Grünen diese einzigartige Landschaft unter den Schutz eines Nationalparks stellen. Dieser einzigartige Hotspot der Biodiversität muss vor der weiteren Zerstörung bewahrt werden.
Die BDK hatte im November 2019 dazu auch einen Antrag beschlossen:
"Der bundesweit einzigartige Naturraum Senne in Ostwestfalen-Lippe muss deshalb endlich Nationalpark werden. Denn nur durch die Schutzkategorie Nationalpark kann der wertvolle Naturraum Senne effektiv geschützt werden."
Die damalige Begründung gilt weiter:
Beim Artenschutz geht es um mehr als den Erhalt einzelner besonderer Tier- und Pflanzenarten. Das vielfach geknüpfte Netz aus Arten, Ökosystemen und genetischer Vielfalt macht unsere Erde erst zu einem bewohnbaren und lebenswerten Planeten. Doch dieses Netz wird immer löchriger – weltweit verschwinden täglich 100 Arten, eine Million von acht Millionen Arten sind akut vom Aussterben bedroht. Auch in Deutschland sind ein Drittel der Pflanzen und Tiere bestandsgefährdet oder bereits kurz davor auszusterben.
Die Biodiversität bildet unsere Existenzgrundlage. Deshalb müssen die Arten und ihre Lebensräume auch in NRW dringend geschützt werden. Der bundesweit einzigartige Naturraum Senne in Ostwestfalen-Lippe muss deshalb endlich Nationalpark werden. Denn nur durch die Schutzkategorie Nationalpark kann der wertvolle Naturraum Senne effektiv geschützt werden.
Die Senne ist in ihrer landschaftlichen Vielfalt und Unzerschnittenheit einmalig in Deutschland. Sie beheimatet unzählige Tier- und Pflanzenarten – darunter mehr als 1.000, die gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind und bereits auf der Roten Liste stehen. Das Ökosystem Senne zu schützen ist einer der überregional bedeutsamsten Beiträge, die die nordrhein-westfälische Landespolitik zum Erhalt der Biodiversität leisten kann. Lange gab es darüber auch politisches Einvernehmen in NRW. Dass die schwarz-gelbe Landesregierung diese Pläne im Jahr 2019 gekippt hat, ist angesichts der Schutzwürdigkeit und der Einzigartigkeit der Senne eine Katastrophe und missachtet sowohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse als auch den Willen vieler Menschen, mehr für den Artenschutz zu tun. So tragen CDU und FDP in der NRW-Landesregierung dazu bei, Begehrlichkeiten zu wecken, im schützenswerten Gebiet zu bauen oder es anderweitig wirtschaftlich zu nutzen. Diesem Vorhaben erteilen wir eine klare Absage.
Auch ökonomisch ist diese Entscheidung Unsinn, denn der erste und bisher einzige NRW-Nationalpark in der Eifel ist ein großer Erfolg – nicht nur touristisch sondern auch wirtschaftlich. Seit 2007 hat sich die Zahl der Besucher*innen dort fast verdoppelt. Der Bruttoumsatz ist durch den Nationalparktourismus in der Eifel seit 2007 von acht auf inzwischen 30 Millionen Euro angestiegen und dementsprechend hat auch die Zahl der Arbeitsplätze zugenommen. Ein Nationalpark stärkt die Wertschöpfung in der Region und schafft neue Perspektiven – das gilt auch für die Senne. Schätzungen zufolge würden hier über einen Zeitraum von 30 Jahren durchschnittlich 5,9 Millionen € jährlich in die Region fließen – zudem würden über 100 neue Arbeitsplätze geschaffen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN halten deshalb am Ziel einer Nationalparkausweisung in der Senne fest.“
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