Letztes jahr haben wir ein neues Grundsatzprogramm verabschiedet, das sich klar für Wissenschaft und Forschung ausspricht. Nur mit neuem Wissen und neuen Technologien haben wir heute noch eine Chance. Nun müssen wir handeln und Chancen ergreifen. Genau wie in der Medizin brauchen wir in der Landwirtschaft mehr Innovationen, weil wir ökologisch nicht mehr warten können, bis die weltweite Landwirtschaft komplett auf Ökolandwirtschaft umgestellt hat.
Pflanzen, die durch neue gentechnische Verfahren wie die Genomeditierung hergestellt wurden, sind naturidentisch. Sie können nämlich genau so durch ungerichtete spontane Evolution entstehen. Warum sollten wir diese Pflanzen weniger schätzen als die, die durch traditionelle Züchtungsverfahren entstanden sind? Unsere fundamentale Ablehnung der Gentechnik wurde spätestens in den letzten Jahren durch die Wissenschaft überholt und passt nicht mehr zum heutigen Stand der Wissenschaft.
Dieselben Wissenschaftsorganisationen, die den Klimawandel bestätigt haben, bestätigen mittlerweile auch die Sicherheit von Gentechnik.
(Quelle: https://www.transgen.de/aktuell/2770.weltklimarat-landwirtschaft.html)
Mit Genomeeditierung können Pflanzen gezüchtet werden, die optimal an den Klimawandel angepasst sind, viel schneller und billiger als mit traditionellen Methoden. Ebenso ist es möglich, Pflanzen zu züchten, die besser gegen Schädlinge geschützt sind und so können wir den Einsatz von Pestiziden drastisch reduzieren.
(Quellen: https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acsomega.0c01435, https://www.cell.com/iscience/pdf/S2589-0042(20)30670-2.pdf)
„Gentechnikfreiheit“ zu fordern führt dazu, „Fortschrittsfreiheit“ zu bekommen. Denn das Ergebnis von drei Jahrzehnten Risikoforschung, mehr als 3.000 Studien und der Evaluierung durch mehr als 280 wissenschaftliche und öffentliche Einrichtungen zeigt: Pflanzen, die durch gentechnische Verfahren hergestellt wurden, sind weder für den Menschen, noch für die Umwelt gefährlich. Darin sind sich weltweit alle Wissenschaftsorganisationen einig.
Es gibt andere Maximen, für die es sich zu kämpfen lohnt: Klimagerechtigkeit, Zugang zu Nahrung,Wissenschaftsfreiheit und nicht zuletzt Nachhaltigkeit. Dies sind Ziele, für die wir gewählt werden wollen und sollen – und nicht für eine Absage an den wissenschaftlichen Konsens und die Technologieoffenheit.
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