Wenn wir über Sicherheit sprechen, dürfen wir in diesen Zeiten Gesundheitssicherheit nicht vernachlässigen. Der WHO Pandemievertrag ist hier ein wichtiges aktuelles Werkzeug um strukturelle Lösungen für Probleme, die wir in der Pandemie sehen konnten, zu verhandeln. Besonders wichtig ist es in der Zukunft einen schnelleren Zugang zu Gesundheitsprodukten weltweit zu sichern. Das beinhaltet das Teilen von Innovationen mit Produzenten weltweit, Zusicherungen bei Preisgestaltung und stärkere lokale Produktionskapazitäten.
Dies sind Forderungen des Globalen Südens und vieler NGOs, die eine Grüne Partei dringend unterstützen sollte gegen Widerstände auch innerhalb der deutschen Regierung und Verwaltung. Es kann nicht sein, dass ein grünes BMWK hier weiterhin auf die Bremse tritt.
Außerdem ist der Zugang zu Covid-19 Therapeutika und Diagnostika global weiterhin stark ungleich verteilt. Die Ausweitung der WTO-Entscheidung auf Therapeutika und Diagnostika kann einen Beitrag leisten Generikaproduktion, und damit Zugang zu günstigen Medikamenten, zu ermöglichen. Der ursprünglich geforderte TRIPS Waiver sollte nicht nur Impfstoffe, sondern auch Therapeutika und Diagnostika umfassen. Im Verhandlungsprozess vor und bei der 12. WTO Ministerkonferenz wurde auf Druck der USA nur zu Impfstoffen gesprochen, die EU hatte zwischenzeitlich einen Kompromissvorschlag inklusive Therapeutika und Diagnostika akzeptiert. Deutschland sollte, vertreten auf WTO-Ebene durch ein grünes BMWK, hier nicht blockieren, sondern Kompromissbereitschaft signalisieren.
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