Veranstaltung: | 48. Bundesdelegiertenkonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | I In Zeiten fossiler Inflation: sozialen Zusammenhalt sichern, Wirtschaft stärken |
Antragsteller*in: | Hans Schmidt (KV Bad Tölz-Wolfratshausen) und 49 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 38%) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: I-11-279 |
Eingereicht: | 24.08.2022, 20:59 |
I-01: Soziale Marktwirtschaft bedeutet, dass Staatshilfen zurückgezahlt werden müssen, bevor wieder Gewinne ausgeschüttet werden
Antragstext
Die BDK fordertFraktion und grüne Regierungsmitglieder dazu auf, unverzüglich eine
Gesetzesinitiative zu starten, dass alle Privatunternehmen, die Staatshilfen aufgrund von
Notlagen in Anspruch nehmen, erst dann wieder Gewinne ausschütten können, wenn diese
Beihilfen vollständig zurückgezahlt sind. Mit einer Bagatellgrenze sollen kleine
Privatunternehmen geschützt werden.
Begründung
In der Bankenkrise, später der Corona-Krise und jetzt der Energiekrise verlangten und erhielten viele Unternehmen und Gesellschaften finanzielle Unterstützung von staatlicher Seite, also von den Steuerzahler*innen. Nachdem sie die Krise überstanden hatten (z.B. Autohersteller mit Hilfe des Kurzarbeitergeldes, das zum großen Teil aus dem Staatshaushalt bezahlt werden musste), schütteten sie umgehend wieder Gewinne aus, ohne die zuvor erhaltenen staatlichen Hilfen zurückzuzahlen (z.B. exorbitante Gewinne der Autohersteller).
Ein Bagatellgrenze soll sichern, dass kleine Privatunternehmen wie z.B. Gaststätten, falls sie zum Überleben auf Gewinne angewiesen sind, ausgenommen sind.
weitere Antragsteller*innen
- Detlef Wilske (KV Berlin-Lichtenberg)
- Bettina Deutelmoser (KV Stade)
- Harald Stengl (KV Nürnberg-Stadt)
- Philipp Schmagold (KV Plön)
- Martin Pilgram (KV Starnberg)
- Barbara Romanowski (Oberberg KV)
- Henning Brockfeld (KV Steinfurt)
- Karl-Wilhelm Koch (KV Vulkaneifel)
- Tabitha Elkins (KV Fürth-Land)
- Cornelia Grantz-Hild (KV Reutlingen)
- Sigrid Pomaska-Brand (KV Mark)
- Anna Katharina Boertz (KV Celle)
- Klemens Griesehop (KV Berlin-Pankow)
- Rudi Seibt (KV Bad Tölz-Wolfratshausen)
- Roman Saakel (KV Köln)
- Ralf Henze (KV Odenwald-Kraichgau)
- Bernhard Ziegler (KV Frankfurt-Oder)
- Hans-Georg Anders (KV Bad Tölz-Wolfratshausen)
- Andrea Piro (KV Rhein-Sieg)
- Sigrid Busch (KV Friesland)
- Josef Reitemann (KV Märkisch-Oderland)
- Jochen Detscher (KV Stuttgart)
- Delphine Scheel (KV Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf)
- Lene Greve (KV Hamburg-Altona)
- Helmuth Kern (KV Esslingen)
- Frank Schellenberger (KV Odenwald)
- Lore Hauschild (KV Steinfurt)
- Franziska Zielke (KV Friesland)
- Mechthild Felsch (KV Bad Tölz-Wolfratshausen)
- Bärbel Kraus (KV Wittmund)
- Thomas Wolff (KV Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf)
- Elisabeth Özge (KV Wilhelmshaven)
- Stephen Kossegi (KV Garmisch-Partenkirchen)
- Georg Berner-Waindok (KV Wilhelmshaven)
- Nicole Henkel (KV Wittmund)
- Hans Aust (KV Aachen)
- Alfred Mayer (KV München)
- Michael König (KV Nienburg)
- David Baltzer (KV Berlin-Kreisfrei)
- Armin Schäfer (KV Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf)
- Edith Ailinger (KV Reutlingen)
- Ulf Berner (KV Wilhelmshaven)
- Alexander von Fintel (KV Wilhelmshaven)
- Sandra Smolka (KV Freising)
- Erich Hinderer (KV Main-Spessart)
- Christian e Seyffer (KV Wilhelmshaven)
- Franz Mayer-Schwendner (KV Bad Tölz-Wolfratshausen)
- Zohra Mojadeddi (KV Hamburg-Wandsbek)
- Mario Hüttenhofer (KV Konstanz)
Kommentare
Rudi Seibt:
Die im Antrag formulierte Selbstverständlichkeit hat was mit dem Begriff "Ehrbarer Kaufmann" zu tun. Dafür müsste sich doch auch die CSU gewinnen lassen.
Rudi Seibt:
GEWINNE sind die Entnahmen aus der Firma für die Anteilseigner.
Gewinne fließen i.d.R. nie wieder zurück in die Firma.
Gewinne werden auch nicht für F&E benötigt, denn F&E sind Kosten, die aus den Erlösen bezahlt werden.
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Evelyne Hohmann:
Deshalb ist es auch notwendig, diese Gruppe auszunehmen. Die wird allerdings auch nie der Millionen an staatlichen Hilfen teilhaftig werden.
Jürgen Söllner:
Linda Guzzetti:
ich finde diese Forderung sehr gut. Bei der Bearbeitung einer Gesetzesinitiative soll zudem berücksichtigt werden, dass einige Corona-Hilfe nicht als direkte Staatshilfen, die zurück zu zahlen sind, geleistet wurden, sondern als Kurzarbeit. Kurzarbeit ist eine Leistung der Bundesagentur für Arbeit, aber in diesem Fall hat die Bundesagentur eine extra-Finanzierung von Bundeshaushalt erhalten, weil die zu bezahlende Kurzarbeit über die Beiträge nicht abzudecken gewesen wäre. Viele Grüße, Linda Guzzetti - Berlin, Kreisfrei
Philipp Falk:
Leonard Winter:
Evelyne Hohmann:
Christl Freier:
Christl Freier
An der Knableite 8
82487 Oberammergau
Begüm Langefeld:
Susanna Sandvoss:
Thomas Unnewehr:
Hugo Heinrich Schröder:
Jens Peter Mysliwietz:
Ich sehe das ja eigentlich auch so, auf diese Weise, zumindest anteilig Steuergeld privatisieren und in die falsche Richtung umverteilen ist verwerflich. Aber ich habe mich gefragt ob es nicht zu Effekten kommen würde, die man so eigentlich nicht will. Es ist ja so, dass Unternehmen bei denen der Staat Hilfen gewährt Probleme haben am Aktienmarkt oder von Banken Kredite zu bekommen. Wenn es nun so wäre, dass Unternehmen auf absehbare Zeit keine Gewinne mehr abwerfen, so wäre der Anreiz für Aktionär*innen verloren in diese zu investieren. Die Notwendigkeit für staatliche Hilfen würde also weiter steigen, weil ggf. Aktionär*innen auch noch aussteigen bei diesen Aussichten. Ich könnte mir also vorstellen, dass es sinnvoller ist zwar auf der Rückzahlung zu bestehen, aber keine feste Bedingung zwischen Rückzahlung der Hilfen und Ausschüttung von Gewinnen herzustellen.
Ich bin leider nicht tief in der Materie, mich würde daher sehr interessieren ob diese Dynamik real ist und wie ihr dieser begegnen würdet.
Alles liebe,
Jens
Michael Jenkner:
Ursula Werheid-Ebert:
Paola Rauscher:
er Münchner Autokonzern BMW zahlt mitten in der tiefsten Krise der Nachkriegszeit fast 800 Mio. Euro Dividende an die Geschwister Susanne Klatten und Stefan Quandt. So zerstört man die moralische Grundlage unseres Wirtschaftssystem. https://www.capital.de/wirtschaft-politik/bmw-unterhoehlt-die-soziale-marktwirtschaft
Thomas Maack:
Frerk Meyer:
Alle denken an Aktienunternehmen und Dividenden, und erwischen tut es nachher die Cafe-Betreiberin,
Christiane Thomaßen: