Antrag auf Ergänzung um die "tierleidfreie, lokale und nachhaltige Landwirtschaft":
Neben der Wärme-, Energie- und Verkehrswende, stellt auch die Agrar- und Ernährungswende einen essentiellen Pfeiler des Ausstiegs aus der fossilen Abhängigkeit dar.
Was haben "tierleidfrei und lokal" mit fossilem Ausstieg zu tun?
Die Vermeidung von Tierleid geht unmittelbar mit der Verminderung fossiler Treibhausgase einher: die globale Wirtschaft der Tierhaltung verursacht maßloses Tierleid, wie wir es im regelmäßigen Ausbruch der Aviären Influenza (Vogelgrippe) weltweit beobachten können. Zudem hat sie neben der Eutrophierung von Böden & Gewässern, dem Biodiversitätsverlust und der Zunahme von Antibiotikaresistenzen einen hohen Eintrag fossiler Treibhausgase zu verantworten. [1]
Laut Studien beansprucht die sogenannte industrielle Nutztierhaltung rund 60 Prozent des gesamten Energieaufwands in der Landwirtschaft, davon ein Großteil fossiler Herkunft. Obwohl sie nur einen Bruchteil der für den Menschen nutzbaren Kalorien liefert. Dabei werden Emissionen fossiler Herkunft, die bei der Tierfutterproduktion in Form von Mineraldüngern und anderen chemischen Betriebsmitteln entstehen, offiziell nicht einmal der Quellgruppe Landwirtschaft hinzugerechnet. Der Anbau und Transport importierter Futtermittel verursacht je nach Bedingungen im Anbauland jährlich zusätzlich bis zu 24 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. [2]
Die Stärkung pflanzenbasierter, lokaler Lebensmittelproduktion verbessert nicht nur die Treibhausgasbilanz unserer Landwirtschaft und damit die Unabhängigkeit und Resilienz der Betriebe, sondern wird auch das Ansehen und die Innovationskraft ländlicher Räume stärken.
Als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stehen wir für eine ethisch-vertretbare Behandlung von Tieren [3] und eine innovative Landwirtschaft, die Ökologie, Energieeffizienz und lokale Erzeugung verbindet. Wir stehen für eine tierleidfreie Lebensmittelproduktion, die unsere planetaren Grenzen berücksichtigt und fit für die Zukunft ist. Damit setzen wir einen klaren Gegenentwurf zum Rollback der aktuellen Bundesregierung.
Quellen:
[1] https://academic.oup.com/pnasnexus/article/3/12/pgae524/7919164?login=false
[2] https://www.oekolandbau.de/umwelt-und-gesellschaft/umweltleistungen-der-landwirtschaft/klimaschutz/emissionen-landwirtschaft/#:~:text=Die%20Emissionen%20der%20Landwirtschaft%20setzen,der%20Landwirtschaft%20noch%20relevanter%20macht.
[3] https://cms.gruene.de/uploads/assets/Tierschutz_Arguhilfen_2021.pdf
Weitere Studien:
