| Antrag: | Zukunft GRÜN gestalten | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | KV Friedrichshain-Kreuzberg (dort beschlossen am: 09.01.2018) | 
| Status: | Behandelt | 
| Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme | 
| Angelegt: | 10.01.2018, 11:08 | 
A-01-063: Zukunft GRÜN gestalten
Verfahrensvorschlag: Antragstext
Von Zeile 62 bis 64:
kreativer machen wollen. Wir haben in den letzten beiden Jahren einen deutlichen Mitgliederzuwachs verzeichnet und sind so viele Grüne wie noch nie. Dieses Wachstum wollenGemeinsam können wir fortsetzender Politikverdrossenheit entgegenwirken und so noch mehr Menschen für Grün begeistern.
Durch den Wahlkampf und die anschließenden Jamaika-Sondierungsgespräche ist es uns gelungen, 
Klimaschutz und einer ökologisch-sozialen Politik wieder einen hohen Stellenwert zu geben. 
All das gelang nur gegen den oft erheblichen Widerstand anderer Parteien. Die Erfahrung der 
letzten Wochen zeigt, wie wichtig eine engagierte, kontinuierliche und beharrliche grüne 
Politik ist. Jetzt, in der sich abzeichnenden Opposition, ist es unsere Aufgabe, grüne 
Politik kreativ umzusetzen und unseren Themen Einfluss und Geltung zu verschaffen.
Schon mit bündnisgrüner Regierungsbeteiligung wäre es sehr schwierig geworden, die deutschen 
Klimaziele zu erreichen. Ohne uns sind sie faktisch verloren. Denn alle anderen politischen 
Kräfte scheuen konkrete Vorschläge wie einen schnellen Kohleausstieg oder eine 
emissionsfreie Mobilität. Und auch in vielen anderen Bereichen gilt: Grün macht den 
Unterschied. Wenn es um eine starke weltoffene Gesellschaft geht, in der wir Integration 
fördern und die sich durch eine humane und rechtsstaatliche Flüchtlingspolitik auszeichnet. 
Wie wir eine menschenrechtsbasierte Außenpolitik verwirklichen können, die die 
Globalisierung gerecht gestaltet, Fluchtursachen bekämpft und auf eine faire Handelspolitik 
setzt. Bei der Aufgabe, den Zusammenhalt eines starken und vereinten Europas zu sichern. 
Dabei, wie eine gerechte Verteilung zwischen starken und schwachen Schultern aussieht, wie 
die skandalöse Kinderarmut in unserem vermögenden Land beendet und gerechte Bildungschancen 
für alle Kinder – egal aus welchem Elternhaus – erreicht werden können. Ebenso dabei, wie 
wir die sozialen Sicherungssysteme fit für die Zukunft machen, die Zweiklassenmedizin 
abschaffen, Altersarmut beenden und zu gleichen Rechten und Möglichkeiten für Frauen und 
Männer kommen – überall sind unsere Antworten gefordert wie nie.
Und auch das haben die Sondierungen gezeigt: Es kann keine Rede davon sein, dass alle 
Parteien mehr oder weniger gleich sind. Die Unterschiede zwischen den Parteien in wichtigen 
Feldern sind teilweise tiefgreifend. Es ist ein großer Gewinn für unsere Demokratie, wenn 
diese Unterschiede zum Ausdruck kommen. Es gibt wahrhaft keinen Grund für Verdruss an der 
Demokratie. Meinungsstreit und Wertekonkurrenz sind so lebendig wie selten. Unser Anspruch 
ist es, langfristige Visionen und konkretes Handeln zusammenzubringen, um unsere Zukunft zu 
gestalten. Wir wollen Verantwortung für gesellschaftlichen Fortschritt übernehmen. Dafür ist 
unser Maßstab im Handeln: Wie können wir das Leben der Menschen heute und in Zukunft konkret 
verbessern und unsere Lebensgrundlagen schützen? Als progressive Kraft der linken Mitte 
haben wir den Anspruch, die Debatten in diesem Land, in Europa und weltweit in diesem Sinne 
voranzutreiben. Wir wollen den Menschen in Zeiten der Verunsicherung Orientierung bieten, 
mögliche Weichenstellungen aufzeigen. Wir setzen auf ein starkes Gemeinwesen als Rahmen, in 
dem sich Einzelinteressen entfalten. Wir schützen unseren Planeten. Wir schauen nicht nur 
auf Deutschland, sondern haben Europa und die ganze Welt im Blick.
Es muss auch und gerade unsere Aufgabe sein, Orientierung und Halt zu geben, um dem 
Erstarken der antidemokratischen Kräfte und autoritären Tendenzen entgegenzuwirken. Indem 
wir daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft durch Solidarität und Zusammenhalt gewinnt, 
statt dass sie durch Ausgrenzung und gnadenlosen Wettbewerb verliert. Durch eine Vielfalt an 
spannenden politischen Alternativen. Und nicht zuletzt durch ein starkes grünes Angebot. Wie 
auch immer sich der politische Prozess in diesem Land weitergestalten wird, wir stehen 
bereit, ihm einen starken grünen Stempel aufzudrücken. Egal ob aus der Opposition, in 
Regierungsverantwortung, bei einer Minderheitsregierung oder auch, falls es zu Neuwahlen 
kommen sollte: Wir werden entschieden für unsere Inhalte eintreten. Wir Grünen werden in den 
Ländern und Kommunen, im Bund und in Europa für die grüne Sache kämpfen – mit unseren 
Mitgliedern, mit unseren Abgeordneten und Regierungsmitgliedern, mit Unterstützer*innen in 
allen gesellschaftlichen Bereichen.
Wir bleiben eine Partei in Bewegung. Wir werden weiterhin den engen Schulterschluss mit 
unseren Bündnispartner*innen suchen und noch intensivieren. Die sich abzeichnenden 
ökologischen Katastrophen im Klimabereich oder beim Artensterben, aber auch die Umsetzung 
einer humanitären Flüchtlingspolitik und die Verringerung der sozialen Spaltung in diesem 
Land brauchen Druck im Parlament und durch die Zivilgesellschaft. Für unsere Positionen 
werben wir auf der Straße und im Netz gemeinsam mit vielen anderen, die für die gleichen 
Ziele streiten. Wir setzen auf Bündnisse mit den Umweltverbänden, mit den vielen - oft 
ehrenamtlichen - Flüchtlingshelfer*innen, mit den fortschrittlichen Gewerkschaften und 
Unternehmen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und eine Brücke bauen zwischen Umwelt 
und Wirtschaft, mit Menschen, die sich für eine gerechte Welt einsetzen, die Menschenrechte, 
Gleichberechtigung und Rechtsstaatlichkeit hoch halten, die Nazis und Rassist*innen die rote 
Karte zeigen, die sich für gleiche Rechte von allen Menschen, egal welchen Geschlechts, 
einsetzen. Darüber hinaus sind wir als Partei Ansprechpartnerin für alle, die gemeinsam mit 
uns die ökologisch-soziale Modernisierung vorantreiben und unser Land innovativer und 
kreativer machen wollen. Wir haben in den letzten beiden Jahren einen deutlichen 
Mitgliederzuwachs verzeichnet und sind so viele Grüne wie noch nie. Dieses Wachstum wollenGemeinsam können 
wir fortsetzender Politikverdrossenheit entgegenwirken und so noch mehr Menschen für Grün begeistern.
Auch wenn die Bundesregierung noch nicht gebildet ist, dreht sich die Welt weiter. Im 
Bundestag stehen wichtige Entscheidungen an. Im März 2018 läuft endlich die Aussetzung des 
Familiennachzugs für subsidiär Geschützte aus. Diese Aussetzung des Familiennachzugs 
widerspricht nicht nur dem Schutz der Familie im Grundgesetz und humanitären Grundwerten, 
sondern sie steht einer gelingenden Integration im Wege. Eine Trennung von Müttern, Vätern 
und ihren Kindern über den März 2018 hinaus wird von uns Grünen keine Zustimmung erhalten. 
Wir werden mit einem breiten gesellschaftlichen Bündnis die gesellschaftliche Mehrheit für 
den Familiennachzug in eine politische Mehrheit übersetzen und die Regelung auslaufen 
lassen. Wir streiten für eine humanitäre Flüchtlingspolitik, geordnete, rechtsstaatliche 
Verfahren und das uneingeschränkte Grundrecht auf Asyl.
Nach dem unverantwortlichen Alleingang von CSU-Landwirtschaftsminister Schmidt in Brüssel 
geht es uns jetzt um Schadensbegrenzung. Auch wenn nationales Handeln nur der zweitbeste Weg 
ist, müssen wir jetzt in Deutschland den Glyphosatausstieg einleiten, so wie es andere 
europäische Länder bereits angekündigt haben. Wir brauchen Anwendungsverbote von Glyphosat, 
zum Beispiel in öffentlichen Parks und auf Spielplätzen. Doch das Hauptproblem ist der 
massive Glyphosateinsatz auf den Äckern. Unser Ziel ist daher, den Glyphosateinsatz hier 
deutlich zu reduzieren und nach einer Übergangszeit mit den Bäuerinnen und Bauern ganz auf 
umweltfreundliche Alternativen umzusteigen. Für uns zählt jeder Acker, jede Kommune, jeder 
Grünstreifen in jedem Bundesland: Wir werden gegen Gift kämpfen, damit wir dem Artensterben 
Einhalt gebieten.
Kommende Aufgaben
Wahlergebnis weiter auswerten
Wir haben damit begonnen, unser grünes Wahlergebnis mit vielen Aktiven auszuwerten. Das 
werden wir fortsetzen und daraus werden wir Konsequenzen ziehen, um für die kommenden Wahlen 
zu lernen.
Bündnisgrün in den Ländern stärken
In den kommenden Jahren stehen wichtige Wahlen an. 2018 werden die Landtage in Bayern und 
Hessen gewählt. Unsere Freundinnen und Freunde in den wahlkämpfenden Landesverbänden werden 
wir als Gesamtpartei mit aller Kraft unterstützen. Denn es geht um viel. In Bayern wollen 
wir einen kraftvollen, eigenen Gestaltungsanspruch erheben. Unser Ziel ist es, erstmals in 
Bayern ein gutes, zweistelliges Ergebnis zu erreichen und unsere grünen Ideen in 
Regierungsverantwortung umzusetzen. Wir werden die CSU deutlich in ihre Schranken weisen und 
sie inhaltlich stellen - in der Integrationspolitik, beim maßlosen Flächenverbrauch und der 
damit einhergehenden Zerstörung der Heimat und zeigen, wie es besser geht. Bayern ist 
längst weiter als die CSU - die Menschen in Bayern haben die ewige Quertreiberei der CSU in 
der Bundespolitik satt. In Hessen wollen wir als eine starke eigenständige Gestaltungskraft 
in die Wahlauseinandersetzung gehen. Mit einem starken Ergebnis haben wir die Chance, Teil 
einer Landesregierung zu bleiben. Wir haben die Richtung der Politik in Hessen geändert und 
wir sind noch nicht am Ziel. Unser Motto lautet: „Grün wirkt weiter - #Hessen 2025“. Hessen 
soll weiter grüner und gerechter werden und weltoffen bleiben.
Bündnisgrüne als gesamtdeutsche Partei
2019 stehen die Landtagswahlen von Sachsen, Brandenburg und Thüringen an, dazu kommen 
Kommunalwahlen im Frühjahr 2019 in allen fünf ostdeutschen Bundesländern. Es sind für uns 
entscheidende Wahlen, um unseren Charakter als gesamtdeutsche Partei zu bestätigen. Daher 
werden wir gemeinsam mit den Landesverbänden frühzeitig diese Wahlen vorbereiten. Das 
bedeutet vor allem auch, die Strukturen in diesen Ländern zu stärken, damit wir bei den 
anstehenden Wahlen und darüber hinaus zulegen und uns entschieden für die bündnisgrüne Sache 
einsetzen können.
Europawahl vorbereiten
Wir bereiten uns intensiv auf die Europawahl im Frühjahr 2019 vor. Diese Wahl wird 
entscheidend sein, wie sich die EU in den kommenden Jahren entwickeln wird. Packen wir die 
Zukunft Europas gestaltend an, wie Frankreichs Präsident Macron in seinen Reformvorschlägen 
anregt? Oder werden im Zuge des Austritts Großbritanniens aus der EU die 
auseinanderstrebenden Kräfte gestärkt? Wir stehen für eine starke EU, die auch in Zeiten von 
Globalisierung und Digitalisierung soziale und ökologische Rechte setzen kann. Sie gerät 
aber derzeit stark unter Druck von Rechtspopulist*innen, völkischen Nationalist*innen und 
Europafeind*innen. Diesen bieten wir die Stirn und setzen auf eine bessere EU, die Umwelt- 
und Klimaschutz, den Abbau sozialer Ungleichheit, Demokratie und Rechtstaatlichkeit, 
Freiheit und Frieden, Solidarität und Weltoffenheit ins Zentrum stellt. Unser Ziel für die 
Europawahl 2019 ist es, das bisher beste grüne Ergebnis bei bundesweiten Wahlen zu 
erreichen, um wieder eine starke und gesamteuropäische Grüne Fraktion in Brüssel zu stellen. 
Dafür werden wir auf einer BDK bis Ende 2018 ein überzeugendes Programm beschließen (mit den 
gleichen Antragsfristen wie bei der letzten Bundestags- und Europawahl) und eine 
schlagkräftige Liste aufstellen. Dazu wollen wir auf europäischer Ebene mit einem Programm 
der European Green Party und europäischen Spitzenkandidat*innen in einer grün-europäischen 
Kampagne einen klar proeuropäischen Wahlkampf führen. Wir wollen für ein besseres Europa 
kämpfen - an der Seite von progressiven Bewegungen und über die Landesgrenzen hinweg. Wir 
sind die Europapartei.
Demokratie stärken, Rechtsextremismus bekämpfen
In einem breiten Bündnis gegen Rechts stehen wir an der Seite der Zivilgesellschaft, mit der 
wir zusammen gegen Rechtsextremismus und für eine freiheitliche, plurale, demokratische und 
weltoffene Gesellschaft streiten. Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen und 
anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit treten wir entschieden entgegen. 
Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung lehnen wir ab.
Die Grüne Rechtsextremismuskommission des Bundesvorstandes wird auch in den kommenden Jahren 
zusammen mit grünen Rechtsextremismusexpert*innen aus Bund und Ländern, der Wissenschaft und 
Zivilgesellschaft Strategien gegen Rechts erarbeiten und evaluieren.
Es gilt auch, der Verstetigung rechter Rhetorik in unserem öffentlichen Diskurs und den 
Parlamenten verstärkt und strategisch entgegenzutreten. Mit Schulungen, Seminaren und 
konkreten Handreichungen wollen wir unsere Mitglieder fortbilden, damit sie gruppenbezogene 
Menschenfeindlichkeit, Antisemitismus und rechtsextreme Narrative erkennen und dagegen 
halten können. Auch die zahlreichen zivilgesellschaftlichen Institutionen in diesem Bereich 
verdienen staatliche und politische Unterstützung und Anerkennung. Jeglichen staatlichen 
Generalverdacht und Druck gegen zivilgesellschaftliche Akteure, etwa anlasslose 
Überwachungen durch den Verfassungsschutz, lehnen wir ab.
Programmatik neu vermessen und Beteiligung stärken
Für uns als Partei steht 2020 der 40. Geburtstag an. Auf der BDK im November 2016 haben wir 
beschlossen, dass wir aus diesem Anlass ein neues Grundsatzprogramm erarbeiten und unsere 
Beteiligungsmöglichkeiten durch die Chancen von Digitalisierung ausweiten. Unser aktuelles 
Grundsatzprogramm „Die Zukunft ist Grün“ hat uns gute Dienste geleistet. Aber seit dem 
Beschluss im Jahr 2002 hat sich die Welt weitergedreht. Die Digitalisierung und 
Automatisierung stellt unsere Gesellschaften vor neue Herausforderungen und bietet 
gleichzeitig neue Chancen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist brüchiger geworden, 
während die Globalisierung die Welt näher zusammenwachsen hat lassen. Die Klimakrise und das 
Artensterben haben sich beschleunigt. Die globalen Machtverhältnisse haben sich verändert. 
Europa steht vor neuen Aufgaben. Für uns gilt es, unsere grünen Antworten auf diese 
Herausforderungen anzupassen.
Im Prozess zum Grundsatzproramm werden wir alle Ebenen der Partei einbinden und die 
Beteiligungsmöglichkeiten deutlich ausweiten. Zur Steuerung und Koordinierung des Prozesses 
bitten wir den Bundesvorstand, eine Grundsatzkommission einzusetzen. Der Startschuss für die 
Erarbeitung soll in der ersten Jahreshälfte 2018 gegeben werden. Die Mitglieder, die 
Landesverbände und Bundesarbeitsgemeinschaften sollen in zwei Diskussionsphasen eingebunden 
werden. Der gesamte Prozess soll durch einen online-gestützten Beteiligungsprozess begleitet 
werden. Dabei sollen mit inhaltlichen Mitgliederbefragungen und elektronischen 
Mitgliederbegehren neue Wege der Beteiligung gegangen werden. Wir werden dabei auf die 
gleichberechtigte Beteiligung von Frauen achten. Als Bewegungspartei wollen wir auch unsere 
Bündnispartner in den Prozess einbeziehen und uns mit ihren Forderungen auseinandersetzen.
Original-Änderungsantrag: Antragstext
Von Zeile 62 bis 64:
kreativer machen wollen. Wir haben in den letzten beiden Jahren einen deutlichen Mitgliederzuwachs verzeichnet und sind so viele Grüne wie noch nie. Dieses WachstumGemeinsam mit unseren Neumitgliedern wollen wir fortsetzenals Partei aktiv dem gesellschaftlichen Rechtsruck und der Politikverdrossenheit entgegenwirken. So können wir noch mehr Menschen für Grün begeistern.
Durch den Wahlkampf und die anschließenden Jamaika-Sondierungsgespräche ist es uns gelungen, 
Klimaschutz und einer ökologisch-sozialen Politik wieder einen hohen Stellenwert zu geben. 
All das gelang nur gegen den oft erheblichen Widerstand anderer Parteien. Die Erfahrung der 
letzten Wochen zeigt, wie wichtig eine engagierte, kontinuierliche und beharrliche grüne 
Politik ist. Jetzt, in der sich abzeichnenden Opposition, ist es unsere Aufgabe, grüne 
Politik kreativ umzusetzen und unseren Themen Einfluss und Geltung zu verschaffen.
Schon mit bündnisgrüner Regierungsbeteiligung wäre es sehr schwierig geworden, die deutschen 
Klimaziele zu erreichen. Ohne uns sind sie faktisch verloren. Denn alle anderen politischen 
Kräfte scheuen konkrete Vorschläge wie einen schnellen Kohleausstieg oder eine 
emissionsfreie Mobilität. Und auch in vielen anderen Bereichen gilt: Grün macht den 
Unterschied. Wenn es um eine starke weltoffene Gesellschaft geht, in der wir Integration 
fördern und die sich durch eine humane und rechtsstaatliche Flüchtlingspolitik auszeichnet. 
Wie wir eine menschenrechtsbasierte Außenpolitik verwirklichen können, die die 
Globalisierung gerecht gestaltet, Fluchtursachen bekämpft und auf eine faire Handelspolitik 
setzt. Bei der Aufgabe, den Zusammenhalt eines starken und vereinten Europas zu sichern. 
Dabei, wie eine gerechte Verteilung zwischen starken und schwachen Schultern aussieht, wie 
die skandalöse Kinderarmut in unserem vermögenden Land beendet und gerechte Bildungschancen 
für alle Kinder – egal aus welchem Elternhaus – erreicht werden können. Ebenso dabei, wie 
wir die sozialen Sicherungssysteme fit für die Zukunft machen, die Zweiklassenmedizin 
abschaffen, Altersarmut beenden und zu gleichen Rechten und Möglichkeiten für Frauen und 
Männer kommen – überall sind unsere Antworten gefordert wie nie.
Und auch das haben die Sondierungen gezeigt: Es kann keine Rede davon sein, dass alle 
Parteien mehr oder weniger gleich sind. Die Unterschiede zwischen den Parteien in wichtigen 
Feldern sind teilweise tiefgreifend. Es ist ein großer Gewinn für unsere Demokratie, wenn 
diese Unterschiede zum Ausdruck kommen. Es gibt wahrhaft keinen Grund für Verdruss an der 
Demokratie. Meinungsstreit und Wertekonkurrenz sind so lebendig wie selten. Unser Anspruch 
ist es, langfristige Visionen und konkretes Handeln zusammenzubringen, um unsere Zukunft zu 
gestalten. Wir wollen Verantwortung für gesellschaftlichen Fortschritt übernehmen. Dafür ist 
unser Maßstab im Handeln: Wie können wir das Leben der Menschen heute und in Zukunft konkret 
verbessern und unsere Lebensgrundlagen schützen? Als progressive Kraft der linken Mitte 
haben wir den Anspruch, die Debatten in diesem Land, in Europa und weltweit in diesem Sinne 
voranzutreiben. Wir wollen den Menschen in Zeiten der Verunsicherung Orientierung bieten, 
mögliche Weichenstellungen aufzeigen. Wir setzen auf ein starkes Gemeinwesen als Rahmen, in 
dem sich Einzelinteressen entfalten. Wir schützen unseren Planeten. Wir schauen nicht nur 
auf Deutschland, sondern haben Europa und die ganze Welt im Blick.
Es muss auch und gerade unsere Aufgabe sein, Orientierung und Halt zu geben, um dem 
Erstarken der antidemokratischen Kräfte und autoritären Tendenzen entgegenzuwirken. Indem 
wir daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft durch Solidarität und Zusammenhalt gewinnt, 
statt dass sie durch Ausgrenzung und gnadenlosen Wettbewerb verliert. Durch eine Vielfalt an 
spannenden politischen Alternativen. Und nicht zuletzt durch ein starkes grünes Angebot. Wie 
auch immer sich der politische Prozess in diesem Land weitergestalten wird, wir stehen 
bereit, ihm einen starken grünen Stempel aufzudrücken. Egal ob aus der Opposition, in 
Regierungsverantwortung, bei einer Minderheitsregierung oder auch, falls es zu Neuwahlen 
kommen sollte: Wir werden entschieden für unsere Inhalte eintreten. Wir Grünen werden in den 
Ländern und Kommunen, im Bund und in Europa für die grüne Sache kämpfen – mit unseren 
Mitgliedern, mit unseren Abgeordneten und Regierungsmitgliedern, mit Unterstützer*innen in 
allen gesellschaftlichen Bereichen.
Wir bleiben eine Partei in Bewegung. Wir werden weiterhin den engen Schulterschluss mit 
unseren Bündnispartner*innen suchen und noch intensivieren. Die sich abzeichnenden 
ökologischen Katastrophen im Klimabereich oder beim Artensterben, aber auch die Umsetzung 
einer humanitären Flüchtlingspolitik und die Verringerung der sozialen Spaltung in diesem 
Land brauchen Druck im Parlament und durch die Zivilgesellschaft. Für unsere Positionen 
werben wir auf der Straße und im Netz gemeinsam mit vielen anderen, die für die gleichen 
Ziele streiten. Wir setzen auf Bündnisse mit den Umweltverbänden, mit den vielen - oft 
ehrenamtlichen - Flüchtlingshelfer*innen, mit den fortschrittlichen Gewerkschaften und 
Unternehmen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und eine Brücke bauen zwischen Umwelt 
und Wirtschaft, mit Menschen, die sich für eine gerechte Welt einsetzen, die Menschenrechte, 
Gleichberechtigung und Rechtsstaatlichkeit hoch halten, die Nazis und Rassist*innen die rote 
Karte zeigen, die sich für gleiche Rechte von allen Menschen, egal welchen Geschlechts, 
einsetzen. Darüber hinaus sind wir als Partei Ansprechpartnerin für alle, die gemeinsam mit 
uns die ökologisch-soziale Modernisierung vorantreiben und unser Land innovativer und 
kreativer machen wollen. Wir haben in den letzten beiden Jahren einen deutlichen 
Mitgliederzuwachs verzeichnet und sind so viele Grüne wie noch nie. Dieses WachstumGemeinsam mit unseren Neumitgliedern wollen 
wir fortsetzenals Partei aktiv dem gesellschaftlichen Rechtsruck und der Politikverdrossenheit entgegenwirken. So können wir noch mehr Menschen für Grün begeistern.
Auch wenn die Bundesregierung noch nicht gebildet ist, dreht sich die Welt weiter. Im 
Bundestag stehen wichtige Entscheidungen an. Im März 2018 läuft endlich die Aussetzung des 
Familiennachzugs für subsidiär Geschützte aus. Diese Aussetzung des Familiennachzugs 
widerspricht nicht nur dem Schutz der Familie im Grundgesetz und humanitären Grundwerten, 
sondern sie steht einer gelingenden Integration im Wege. Eine Trennung von Müttern, Vätern 
und ihren Kindern über den März 2018 hinaus wird von uns Grünen keine Zustimmung erhalten. 
Wir werden mit einem breiten gesellschaftlichen Bündnis die gesellschaftliche Mehrheit für 
den Familiennachzug in eine politische Mehrheit übersetzen und die Regelung auslaufen 
lassen. Wir streiten für eine humanitäre Flüchtlingspolitik, geordnete, rechtsstaatliche 
Verfahren und das uneingeschränkte Grundrecht auf Asyl.
Nach dem unverantwortlichen Alleingang von CSU-Landwirtschaftsminister Schmidt in Brüssel 
geht es uns jetzt um Schadensbegrenzung. Auch wenn nationales Handeln nur der zweitbeste Weg 
ist, müssen wir jetzt in Deutschland den Glyphosatausstieg einleiten, so wie es andere 
europäische Länder bereits angekündigt haben. Wir brauchen Anwendungsverbote von Glyphosat, 
zum Beispiel in öffentlichen Parks und auf Spielplätzen. Doch das Hauptproblem ist der 
massive Glyphosateinsatz auf den Äckern. Unser Ziel ist daher, den Glyphosateinsatz hier 
deutlich zu reduzieren und nach einer Übergangszeit mit den Bäuerinnen und Bauern ganz auf 
umweltfreundliche Alternativen umzusteigen. Für uns zählt jeder Acker, jede Kommune, jeder 
Grünstreifen in jedem Bundesland: Wir werden gegen Gift kämpfen, damit wir dem Artensterben 
Einhalt gebieten.
Kommende Aufgaben
Wahlergebnis weiter auswerten
Wir haben damit begonnen, unser grünes Wahlergebnis mit vielen Aktiven auszuwerten. Das 
werden wir fortsetzen und daraus werden wir Konsequenzen ziehen, um für die kommenden Wahlen 
zu lernen.
Bündnisgrün in den Ländern stärken
In den kommenden Jahren stehen wichtige Wahlen an. 2018 werden die Landtage in Bayern und 
Hessen gewählt. Unsere Freundinnen und Freunde in den wahlkämpfenden Landesverbänden werden 
wir als Gesamtpartei mit aller Kraft unterstützen. Denn es geht um viel. In Bayern wollen 
wir einen kraftvollen, eigenen Gestaltungsanspruch erheben. Unser Ziel ist es, erstmals in 
Bayern ein gutes, zweistelliges Ergebnis zu erreichen und unsere grünen Ideen in 
Regierungsverantwortung umzusetzen. Wir werden die CSU deutlich in ihre Schranken weisen und 
sie inhaltlich stellen - in der Integrationspolitik, beim maßlosen Flächenverbrauch und der 
damit einhergehenden Zerstörung der Heimat und zeigen, wie es besser geht. Bayern ist 
längst weiter als die CSU - die Menschen in Bayern haben die ewige Quertreiberei der CSU in 
der Bundespolitik satt. In Hessen wollen wir als eine starke eigenständige Gestaltungskraft 
in die Wahlauseinandersetzung gehen. Mit einem starken Ergebnis haben wir die Chance, Teil 
einer Landesregierung zu bleiben. Wir haben die Richtung der Politik in Hessen geändert und 
wir sind noch nicht am Ziel. Unser Motto lautet: „Grün wirkt weiter - #Hessen 2025“. Hessen 
soll weiter grüner und gerechter werden und weltoffen bleiben.
Bündnisgrüne als gesamtdeutsche Partei
2019 stehen die Landtagswahlen von Sachsen, Brandenburg und Thüringen an, dazu kommen 
Kommunalwahlen im Frühjahr 2019 in allen fünf ostdeutschen Bundesländern. Es sind für uns 
entscheidende Wahlen, um unseren Charakter als gesamtdeutsche Partei zu bestätigen. Daher 
werden wir gemeinsam mit den Landesverbänden frühzeitig diese Wahlen vorbereiten. Das 
bedeutet vor allem auch, die Strukturen in diesen Ländern zu stärken, damit wir bei den 
anstehenden Wahlen und darüber hinaus zulegen und uns entschieden für die bündnisgrüne Sache 
einsetzen können.
Europawahl vorbereiten
Wir bereiten uns intensiv auf die Europawahl im Frühjahr 2019 vor. Diese Wahl wird 
entscheidend sein, wie sich die EU in den kommenden Jahren entwickeln wird. Packen wir die 
Zukunft Europas gestaltend an, wie Frankreichs Präsident Macron in seinen Reformvorschlägen 
anregt? Oder werden im Zuge des Austritts Großbritanniens aus der EU die 
auseinanderstrebenden Kräfte gestärkt? Wir stehen für eine starke EU, die auch in Zeiten von 
Globalisierung und Digitalisierung soziale und ökologische Rechte setzen kann. Sie gerät 
aber derzeit stark unter Druck von Rechtspopulist*innen, völkischen Nationalist*innen und 
Europafeind*innen. Diesen bieten wir die Stirn und setzen auf eine bessere EU, die Umwelt- 
und Klimaschutz, den Abbau sozialer Ungleichheit, Demokratie und Rechtstaatlichkeit, 
Freiheit und Frieden, Solidarität und Weltoffenheit ins Zentrum stellt. Unser Ziel für die 
Europawahl 2019 ist es, das bisher beste grüne Ergebnis bei bundesweiten Wahlen zu 
erreichen, um wieder eine starke und gesamteuropäische Grüne Fraktion in Brüssel zu stellen. 
Dafür werden wir auf einer BDK bis Ende 2018 ein überzeugendes Programm beschließen (mit den 
gleichen Antragsfristen wie bei der letzten Bundestags- und Europawahl) und eine 
schlagkräftige Liste aufstellen. Dazu wollen wir auf europäischer Ebene mit einem Programm 
der European Green Party und europäischen Spitzenkandidat*innen in einer grün-europäischen 
Kampagne einen klar proeuropäischen Wahlkampf führen. Wir wollen für ein besseres Europa 
kämpfen - an der Seite von progressiven Bewegungen und über die Landesgrenzen hinweg. Wir 
sind die Europapartei.
Demokratie stärken, Rechtsextremismus bekämpfen
In einem breiten Bündnis gegen Rechts stehen wir an der Seite der Zivilgesellschaft, mit der 
wir zusammen gegen Rechtsextremismus und für eine freiheitliche, plurale, demokratische und 
weltoffene Gesellschaft streiten. Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen und 
anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit treten wir entschieden entgegen. 
Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung lehnen wir ab.
Die Grüne Rechtsextremismuskommission des Bundesvorstandes wird auch in den kommenden Jahren 
zusammen mit grünen Rechtsextremismusexpert*innen aus Bund und Ländern, der Wissenschaft und 
Zivilgesellschaft Strategien gegen Rechts erarbeiten und evaluieren.
Es gilt auch, der Verstetigung rechter Rhetorik in unserem öffentlichen Diskurs und den 
Parlamenten verstärkt und strategisch entgegenzutreten. Mit Schulungen, Seminaren und 
konkreten Handreichungen wollen wir unsere Mitglieder fortbilden, damit sie gruppenbezogene 
Menschenfeindlichkeit, Antisemitismus und rechtsextreme Narrative erkennen und dagegen 
halten können. Auch die zahlreichen zivilgesellschaftlichen Institutionen in diesem Bereich 
verdienen staatliche und politische Unterstützung und Anerkennung. Jeglichen staatlichen 
Generalverdacht und Druck gegen zivilgesellschaftliche Akteure, etwa anlasslose 
Überwachungen durch den Verfassungsschutz, lehnen wir ab.
Programmatik neu vermessen und Beteiligung stärken
Für uns als Partei steht 2020 der 40. Geburtstag an. Auf der BDK im November 2016 haben wir 
beschlossen, dass wir aus diesem Anlass ein neues Grundsatzprogramm erarbeiten und unsere 
Beteiligungsmöglichkeiten durch die Chancen von Digitalisierung ausweiten. Unser aktuelles 
Grundsatzprogramm „Die Zukunft ist Grün“ hat uns gute Dienste geleistet. Aber seit dem 
Beschluss im Jahr 2002 hat sich die Welt weitergedreht. Die Digitalisierung und 
Automatisierung stellt unsere Gesellschaften vor neue Herausforderungen und bietet 
gleichzeitig neue Chancen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist brüchiger geworden, 
während die Globalisierung die Welt näher zusammenwachsen hat lassen. Die Klimakrise und das 
Artensterben haben sich beschleunigt. Die globalen Machtverhältnisse haben sich verändert. 
Europa steht vor neuen Aufgaben. Für uns gilt es, unsere grünen Antworten auf diese 
Herausforderungen anzupassen.
Im Prozess zum Grundsatzproramm werden wir alle Ebenen der Partei einbinden und die 
Beteiligungsmöglichkeiten deutlich ausweiten. Zur Steuerung und Koordinierung des Prozesses 
bitten wir den Bundesvorstand, eine Grundsatzkommission einzusetzen. Der Startschuss für die 
Erarbeitung soll in der ersten Jahreshälfte 2018 gegeben werden. Die Mitglieder, die 
Landesverbände und Bundesarbeitsgemeinschaften sollen in zwei Diskussionsphasen eingebunden 
werden. Der gesamte Prozess soll durch einen online-gestützten Beteiligungsprozess begleitet 
werden. Dabei sollen mit inhaltlichen Mitgliederbefragungen und elektronischen 
Mitgliederbegehren neue Wege der Beteiligung gegangen werden. Wir werden dabei auf die 
gleichberechtigte Beteiligung von Frauen achten. Als Bewegungspartei wollen wir auch unsere 
Bündnispartner in den Prozess einbeziehen und uns mit ihren Forderungen auseinandersetzen.

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