Die Wohneigentumsquote ist in Deutschland im Vergleich zum europäischen Ausland niedrig. Da selbst genutztes Wohneigentum eine erhebliche Bedeutung in der Absicherung vor sozialen Risiken hat, ist die Förderung von Wohneigentum ein sinnvoller Baustein zur Verringerung sozialer Ungleichheit. Kaufnebenkosten wie Makler- und Notargebühren machen rund 10 % der Kosten eines Immobilienerwerbs aus. Entlastungen in diesem Bereich können Immobilienkäufer*innen sinnvoll unterstützen. Allerdings müssen diese Entlastungen auf Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen begrenzt bleiben. Wenn diese hingegen auch für Hocheinkommensbezieher*innen greift, würde vor allem diese Personengruppe von der Entlastung profitieren, da sie häufiger Immobilien kauft. Mit Blick auf die Verringerung sozialer Ungleichheit in Deutschland sollte das Wahlprogramm wie vorgeschlagen nachgeschärft werden.
Eine Wohnungsbauprämie für Menschen mit geringem Einkommen unterstützt dieses Ziel ebenfalls. Mit Blick auf die Erreichung der Klimaschutzziele ist es dringend erforderlich, dass Neubauvorhaben, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden, höchsten Energieeffizienzanforderungen gerecht werden. Diese Gebäude sollten in den noch verbleibenden Jahren bis 2045 nicht noch einmal umfassend saniert werden müssen, um den dann erforderlichen Null-Emissionen-Standard zu erreichen. Entsprechend sollte die Wohnungsbauprämie an entsprechende Energieeffizienzstandards gekoppelt werden, die über das hinausgehen, was derzeit lt. GEG für Neubauten vorgeschrieben ist.
Mehr Wohnraum bereitzustellen ist insbesondere in angespannten Wohnlagen ein wichtiges wohnungspolitisches Ziel. Mehr Wohnraum kann jedoch nicht nur durch mehr Neubau, sondern auch durch Nutzung leerstehender Wohngebäude geschaffen werden. Es müssen Wege gefunden werden, langfristig leerstehende Gebäude, um die sich Eigentümer*innen nicht kümmern, stärker der Allgemeinheit als Wohnraum zur Verfügung zu stellen.