Wir Grüne setzen uns schon immer für ein sozial-gerechtes Gesundheitssystem ein, das eine gute Versorgung für alle gewährleistet.
Für vulnerable Gruppen, wie z.B. obdachlose Personen, gibt es viele Hürden vor der medizinischen Versorgung. Clearingstellen mit einem eigenen Budget können ermitteln, ob ein Krankenversicherungsschutz vorhanden ist bzw. hergestellt werden kann. Im nötigen Einzelfall können sie Behandlungskosten übernehmen.
Für Personen mit unklarem Aufenthaltsstatus brauchen wir die Möglichkeit der Behandlung mit anonymem Krankenschein. Für alle Personen, die aus dem System gefallen sind, braucht es spezielle, niedrigschwellige Ansätze.
Aufsuchende Arbeit in multiprofessionellen Teams ist notwendig, um das Vertrauen obdachloser Personen zu gewinnen Nur wenn wir vulnerable Gruppen flächendeckend regelhaft versorgen, ist ein nachhaltiger Behandlungserfolg gewährleistet. Die bisher vorhandenen, zum Teil ehrenamtlich besetzten Anlaufstellen für die medizinische Versorgung obdachloser Personen leisten großartige Arbeit. Sie finden sich aber fast nur in Großstädten und sind von der Finanzlage ihrer Städte abhängig. Sie können im Allgemeinen nur die Grundversorgung abdecken.
So fehlt es intensiv z.B. an medizinischen Behandlungsmöglichkeiten für obdachlose Frauen und auch für Kinder. Die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln ist davon abhängig, ob Städte und Kreise einen entsprechenden Fonds aufgelegt haben. Schwierig gestaltet sich auch die Versorgung im Bereich Psychiatrie und Suchthilfe. Ohne einen Ausbau vor allem ambulanter Angebote für die Betroffenen kommt es hier zu Drehtüreffekten.
An all dem haben wir als Gesellschaft auch ein großes Interesse. Wissenschaftlich erwiesen ist die oft zu spät erfolgte Notfallversorgung obdachloser Personen teurer und wegen mangelnder Nachsorge ineffizienter als eine regelhafte Versorgung.