Viele Menschen leiden unter seltenen Erkrankungen, die sie massiv in ihrer Lebensführung beeinträchtigen, bis hin zur Schwerbehinderung oder Arbeitsunfähigkeit. Auch wenn es hierzu bereits Forschung gibt, steht diese wie überhaupt Menschen mit Behinderung oft als erstes auf der Kürzungsliste. Hier ist zumindest eine Verstetigung wünschenswert.
Auf der anderen Seite leiden weltweit ca. 1.7 Mrd. Menschen an vernachlässigten Erkrankungen (auch bekannt als Vernachlässigte Tropenkrankheiten, Neglected tropical diseases oder neglected and poverty-related diseases). 2 Mrd. Menschen sind unmittelbar von einer Ansteckung bedroht (https://dntds.de/was-sind-ntds.html ). Es sind damit extrem häufige Erkrankungen.
Diese Erkrankungen betreffen beinah ausschließlich Menschen in Ländern des Globalen Südens und sind eindeutig armutsassoziiert. Forschung und Entwicklung zu Behandlung und Vorbeugung dieser Erkrankungen ist für profitorientierte Unternehmen unlukrativ, wird daher fast ausschließlich durch öffentliche Mitteln finanziert.
Deutschland ist ein starker Forschungs- und Wirtschaftsstandort. Wir haben die ethische Verpflichtung, durch Investitionen in F&E sowie internationale Zusammenarbeit einen Beitrag zur Bekämpfung vernachlässigter und seltener Erkrankungen zu leisten.
Aktuell ist der Deutsche Forschungsbeitrag im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich und seit 2018 sogar rückläufig. (https://www.bnitm.de/aktuelles/news/ntd-expertise).