| Antrag: | Einfach dabei sein – fair und bezahlbar | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | BAG Arbeit, Soziales, Gesundheit (dort beschlossen am: 05.01.2025) | 
| Status: | Eingereicht | 
| Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: WP-01-K2-374 | 
| Angelegt: | 07.01.2025, 16:34 | 
WP-01-K2-376: Einfach dabei sein – fair und bezahlbar
Verfahrensvorschlag zu WP-01-K2-374: Antragstext
Von Zeile 373 bis 376:
spätere Aufgabenteilung. Teilen sich Eltern ihre Elternzeit gerecht auf, setzt sich das häufig später auch in der familiären Aufgabenverteilung fort. Deshalb gestalten wir das Elterngeld attraktiverNehmen sich Väter Zeit für ihre Kinder, kehren Mütter früher und mit höherem Stundenumfang zurück in den Beruf. Das verschafft ihnen finanzielle Freiheit und sichert Fachkräfte. Die Elternzeit möchten wir deshalb so gestalten, dass mindestens jeweils ein Drittel der Zeit von jedem Elternteil genutzt werden kann. Damit setzen wir Anreize für eine partnerschaftlichere Aufteilung. Den Mindest- und Höchstbetrag, der seit der 
Die Kraft unseres Landes fußt darauf, dass alle Menschen sich selbstbewusst 
einbringen und entfalten können. Dass ihre Leistung, ihre Erfahrung und ihre 
Kompetenzen etwas zählen und sich der Einsatz lohnt. Die Kraft unseres Landes 
beruht auf den Menschen, die jeden Tag anpacken, in Fabriken und Büros, in 
Krankenhäusern und Pflegeheimen, in Kitas und Universitäten.
Es geht darum, die aktuelle Verunsicherung in neue Sicherheit zu verwandeln. 
Denn viele Menschen fühlen sich überfordert: Steigende Mieten und 
Lebenshaltungskosten machen das Leben für viele kaum mehr bezahlbar. Zu wenig 
Kitapersonal und -plätze, die aufwendige Suche nach einem Arzttermin oder 
langwierige Behördengänge machen das Leben anstrengend und kompliziert. Die 
Leute wollen gestalten, sich etwas aufbauen, für ihre Familie sorgen, aus 
eigener Kraft. Dafür haben sie gute Rahmenbedingungen verdient. Alle müssen sich 
darauf verlassen können, dass der Staat die Institutionen bereithält, die sie 
unterstützen.
Ein gutes Bildungssystem ist gleich in mehrfacher Hinsicht der Zentralschlüssel 
für eine gute Zukunft unseres Landes. Hier entwickeln sich individuelle 
Freiheit, die Möglichkeit zu persönlicher Selbstbestimmung ebenso wie die zu 
gesellschaftlicher Teilhabe. Mit der Bildung entscheiden sich die Lebenschancen 
junger Menschen: Das fängt grundlegend mit der Kita an und reicht bis zu 
Ausbildung oder Studium – und darf dort nicht enden. Und das gilt ganz gleich, 
ob man im späteren Leben im Handwerk, der Wissenschaft, im 
Dienstleistungsgewerbe oder der Industrie arbeitet. Mit der Bildung entscheidet 
sich zudem, ob wir unser Land fit bekommen für die Anforderungen der neuen Zeit. 
Wir statten die jungen Menschen mit Fähigkeiten aus, die in der neuen, digitalen 
und klimaneutralen Arbeitswelt unverzichtbar sind. Es ist an der Zeit, dem 
endlich auch in der Bundespolitik Rechnung zu tragen – Hand in Hand mit Ländern 
und Kommunen in einem modernen Föderalismus. Wir stärken unsere Bildungssysteme, 
damit sie besser als heute Kindern mit Migrationsgeschichte und aus 
sozioökonomisch benachteiligten Familien die gleichen Chancen auf Teilhabe und 
Aufstieg ermöglichen.
Gute Arbeit und faire Löhne sind die Grundlage dafür, sich etwas aufzubauen – in 
materieller Sicherheit. Arbeit ist der Ort, an dem die Menschen viel Lebenszeit 
verbringen, an dem sie ihren gesellschaftlichen Beitrag messen, an dem sie Stolz 
ausprägen – oder auch verlieren. Diesen Stolz in die Zukunft zu tragen – in 
einer Gesellschaft, in der man sich einbringen kann, in der Anstrengung 
honoriert wird und das Sicherheitsnetz für alle funktioniert. Das ist unser 
Ziel.
Die Frage des Wohnens ist entscheidend für die Umstände unseres Lebens. Die Wahl 
eines Arbeitsplatzes, die Möglichkeit einer Familiengründung und die Gestaltung 
des sozialen Umfelds hängen maßgeblich vom Wohnen ab. Es bezahlbar zu machen, 
ist also eine entscheidende soziale Herausforderung. Wir nehmen sie an, 
begrenzen effektiv Mieten, erleichtern das Bauen und den Zugang zu Eigentum.
Wir wollen für die Menschen eine angemessene und unkomplizierte soziale 
Absicherung, die die elementaren Dinge eines Lebens in Würde abdeckt. Das gilt 
für ein gutes und solidarisches Gesundheitssystem, das für alle da ist. Das gilt 
für ein Pflegesystem, das verlässlich und bezahlbar ist und allen Menschen ein 
Alter in Würde ermöglicht. Das gilt ganz besonders für Kinder und Jugendliche, 
deren Zukunft nicht von der Lotterie ihrer sozialen Umstände abhängen darf. Es 
gilt für Menschen, die unverschuldet ihre Arbeit verlieren. Und es gilt für eine 
soziale Sicherung im Alter, die Geleistetes würdigt und die Angst vor der Armut 
nimmt.
A. Starke Teilhabe: gute Arbeit, bezahlbares 
Wohnen, faire Löhne
Für gute Arbeit und faire Löhne
Gute Arbeit und faire Löhne sind entscheidend dafür, dass Menschen für sich und 
ihre Familien sorgen können, dass sie sich einbringen können und stolz auf den 
gemeinsam erreichten Wohlstand sein können. Wir wollen, dass alle Zugang zu 
guter Arbeit haben: durch eine gute Ausbildung, Fort- und Weiterbildung, durch 
bessere Integration in einen inklusiven Arbeitsmarkt sowie durch Erleichterung 
der Arbeitsaufnahme bzw. Abbau von Arbeitsverboten.
Faire Löhne verlangen nach einem fairen Mindestlohn, damit Leistung auch 
anerkannt wird. Um die Inflation der vergangenen Jahre auszugleichen, braucht es 
jetzt einen Mindestlohn von zunächst 15 Euro im Jahr 2025, der auch für unter 
18-Jährige gilt. Das entspricht auch den Vorgaben, die bei der Umsetzung der 
Mindestlohnrichtlinie der Europäischen Union (EU) einzuhalten sind. Und es 
braucht eine stärkere Tarifbindung. Denn wer nach Tarif arbeitet, verdient im 
Schnitt mehr und das unter besseren Arbeitsbedingungen. Deshalb wollen wir die 
Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen erleichtern. Durch ein 
Tariftreuegesetz werden wir öffentliche Aufträge des Bundes in der Regel an 
Unternehmen vergeben, die nach Tarif bezahlen.
Die betriebliche Mitbestimmung ist gelebte Demokratie. Sie macht die 
Beschäftigten zu aktiven Akteuren bei der Gestaltung ihrer Arbeitswelt. Wenn 
sich die Beschäftigten einmischen können, wenn sie ihre Arbeitsbedingungen 
mitgestalten können, dann entsteht auch in Zeiten von Veränderungsprozessen 
Vertrauen und Akzeptanz. Die betriebliche Mitbestimmung werden wir daher stärken 
und auf Mitbestimmungsrechte in Sachen Klima- und Umweltschutz, 
Qualifizierungsmaßnahmen sowie Gleichstellung im Betrieb erweitern. Gegen 
Scheinselbstständigkeit, etwa bei Plattformunternehmen, den Missbrauch von 
Werkverträgen und Schwarzarbeit wollen wir entschieden vorgehen. In Branchen, 
die von Schwarzarbeit betroffen sind, sorgen wir für eine digitale und 
manipulationssichere Erfassung der Arbeitszeit.
Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit: Dieser Slogan wird 
Wirklichkeit, wenn Frauen ihr Recht auf gleiche Bezahlung auch in der Praxis 
umsetzen können. Deshalb werden wir die EU-Entgelttransparenzrichtlinie zügig 
und vollständig umsetzen. Wir wollen die Regeln verbindlicher und besser 
einklagbar machen und dadurch Gleichstellung wirksam voranbringen. Die 
Erwerbsmöglichkeiten für Frauen verbessern wir durch gleiche Löhne und flexible 
Arbeitszeitmodelle und durch das Rückkehrrecht in Vollzeit. Eine gute 
Kinderbetreuung ist dabei wesentliche Voraussetzung für die Erwerbstätigkeit 
aller Erziehenden. Es kommt uns dabei darauf an, Arbeit und Familie vereinbarer 
zu gestalten und Sorgearbeit fairer zu verteilen.
Minijobs wollen wir schrittweise in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 
überführen, mit Ausnahmen für Rentner*innen, Schüler*innen und Studierende. Denn 
sie führen vor allem für Frauen und in Kombination mit dem Ehegattensplitting zu 
einer Teilzeitfalle, weil sie den Anreiz setzen, weniger und ohne soziale 
Absicherung zu arbeiten. Dies verschärft auch den Arbeitskräftemangel und die 
Altersarmut. Um mit marktwirtschaftlichen Mitteln die Gehälter am unteren Ende 
zu erhöhen, wollen wir Gehaltsangebote in Stellenausschreibungen grundsätzlich 
transparent machen.
Für bezahlbares Wohnen
Bezahlbares Wohnen ist zu einer der entscheidenden sozialen Fragen unserer Zeit 
geworden. Es ist in der vergangenen Legislaturperiode leider nicht gelungen, 
entsprechende Abhilfe zu schaffen. Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft 
stehen vor Fragen wie: Kann ich an meinem Wohnort eine Familie gründen? Kann ich 
mir dort eine Wohnung leisten, wo ich ein Jobangebot habe? Wie kann ich im Alter 
wohnen? Wir wollen, dass Menschen in Deutschland bezahlbaren Wohnraum finden und 
sich keine Ängste und Sorgen um den Verbleib in ihrer Wohnung machen müssen. Es 
braucht mehr Wohnungen, kluge und sozialverträgliche Modernisierung und den 
Schutz vor zu hohen Mietsteigerungen im Bestand.
Etwa die Hälfte der Menschen in unserem Land lebt zur Miete und gibt dafür immer 
mehr Geld aus. Die Mietpreisbremse muss verlängert werden. Sie soll Anstiege der 
Mieten über die ortsübliche Vergleichsmiete hinaus zudem stärker begrenzen. Den 
Betrachtungszeitraum zur Ermittlung der Vergleichsmiete wollen wir dafür 
deutlich verlängern. Wir wollen die Mietpreisbremse außerdem bereits auf 
Wohnungen anwenden, die älter als fünf Jahre sind. Und wir werden Schlupflöcher 
schließen, etwa wenn Wohnungen nicht zu fairen Preisen, sondern überteuert als 
möblierte Wohnung oder Ferienwohnung angeboten werden. Auch einen Stopp von 
Mietensteigerungen über die ortsübliche Vergleichsmiete hinaus wollen wir für 
sehr angespannte Wohnungslagen regional ermöglichen. Bei bestehenden 
Mietverhältnissen, auch bei Staffel- und Indexmieten, werden wir dafür sorgen, 
dass die Menschen nicht durch sehr starke Mietsteigerungen aus ihren Wohnungen 
vertrieben werden.
Obdachlosigkeit sollte in einem reichen Land wie Deutschland nicht vorkommen – 
ein eigenes Zuhause ist eine wichtige Voraussetzung für ein Leben in Würde und 
für gesellschaftliche Teilhabe. Mit dem Housing-First-Ansatz können wir 
Obdachlose direkt in eigene Wohnungen vermitteln.
Mieter*innen wollen wir besser schützen, besonders vor dem Missbrauch von 
Kündigungen wegen Eigenbedarf oder Mietschulden. Viele Menschen haben das 
Interesse, ihre Wohnung zu tauschen, weil sich ihre Lebensumstände geändert 
haben. So könnte Wohnraum besser genutzt werden. Wir wollen Menschen bei diesen 
Plänen unterstützen, indem wir rechtliche Hürden abbauen und Förderinstrumente 
anpassen und flexibilisieren.
Ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung gibt Sicherheit und Freiheit. Deshalb 
wollen wir die Chance auf ein Eigenheim leichter zur Realität werden lassen. Wir 
wollen den Kauf von selbst genutztem Wohneigentum und die Modernisierung leer 
stehender Wohnungen und Ausbauten zu günstigem Wohnraum stärker fördern. Wir 
entlasten bei den Nebenkosten wie den Makler- und Notargebühren. Eine 
Wohnungsbauprämie, deren Höhe mit der Inflation steigt und eine Klimakomponente 
beinhaltet, erleichtert auch Menschen mit geringem Einkommen den Zugang zu 
Wohneigentum. Wenn Mieter*innen gemeinschaftlich ihr Wohnhaus übernehmen wollen, 
beispielsweise durch eine Genossenschaft, wollen wir das unbürokratisch durch 
günstige Kredite oder Bürgschaften unterstützen.
Für schnelles, günstiges und klimaverträgliches Bauen
Wir wollen da, wo Wohnraum fehlt, die Rahmenbedingungen für schnelles, möglichst 
preiswertes und klimaverträgliches Bauen schaffen.
Dafür braucht es eine realistische Strategie. Der beste Weg liegt darin, 
vorhandenes Potenzial zu nutzen: bestehende Gebäude aufstocken, ungenutzte 
Büroflächen zu Wohnraum umwandeln, Dachböden ausbauen und leer stehende Gebäude 
wieder aktivieren. Mehrere Millionen Wohnungen könnten auf diesem Weg 
bereitgestellt werden. Hier muss nicht aufwendig neue Infrastruktur gelegt 
werden, was das Bauen einfacher und günstiger macht. Das scheitert bislang 
oftmals an rechtlichen Hürden und Bürokratie. Wir wollen dieses Potenzial 
nutzen. Dazu werden wir das Baurecht vereinfachen, Verfahren digitalisieren und 
bundesweit angleichen – davon profitieren alle Formen des Bauens. Übertriebene 
Anforderungen an bauliche Standards werden wir auf ein sinnvolles Maß 
zurückführen. Wir wollen es erleichtern, dass die Sanierung von Wohnungen mit 
Aufstockung oder Erweiterung verbunden wird.
Wohnraum und Bauflächen dürfen kein Spekulationsobjekt sein. Steuerschlupflöcher 
bei Immobiliengeschäften, etwa über sogenannte Share Deals, sind deshalb zu 
schließen. Stattdessen stärken wir das Vorkaufsrecht von Kommunen. Den sozialen 
und gemeinnützigen Wohnungsbau unterstützen wir, indem im Bund die Fördermittel 
für sozialen Wohnungsbau erhöht werden. Gemeinnützige und genossenschaftliche 
Wohnungsunternehmen wollen wir besonders unterstützen. Die Neue 
Wohngemeinnützigkeit wollen wir weiter stärken.
Klimaverträgliches Bauen und Sanieren nutzt nicht nur dem Klima, es reduziert 
auch zukünftige Wohnkosten. Damit diese positiven Effekte auch bei Mieter*innen 
ankommen, wollen wir klare Anreize dafür setzen, dass Vermieter*innen verfügbare 
öffentliche Fördermittel zur Sanierung auch tatsächlich nutzen. Dazu gibt es 
viele Wege: Manchmal sind es neue Technologien, manchmal der Rückgriff auf 
bewährte Bautraditionen, die den Schlüssel dazu liefern. Die Kreislaufwirtschaft 
beim Bau ist ebenfalls entscheidend, damit Bauschutt vermieden, Rohstoffe 
geschont und Material wiederverwendet werden kann. Wir reduzieren Vorschriften, 
die dem im Weg stehen. Um die Finanzierung von klimafreundlichen Sanierungen zu 
erleichtern, wollen wir sanierte Gebäude einfacher als taxonomiekonform 
anerkennen. Komfortables, preiswertes und klimaverträgliches Bauen bedarf 
technischer und rechtlicher Innovationen – es ermöglicht auch neue Formen des 
Zusammenlebens. Dieses neue Zusammenspiel sollten wir als Gesellschaft mithilfe 
des Instruments des Reallabors unkompliziert ausprobieren und daraus lernen.
Für ein gerechtes Steuersystem
Deutschland ist ein wohlhabendes Land. Vielen Menschen geht es gut. Aber es gibt 
auch diejenigen, die sich außer Miete und Lebensmitteln kaum etwas leisten 
können. Diese Menschen haben besonders unter der Inflation der vergangenen Jahre 
gelitten. Und der Wohlstand in unserer Gesellschaft ist ungleich verteilt. Das 
reichste Prozent der Deutschen besitzt mehr Vermögen als 90 Prozent der 
Gesellschaft zusammen.
Insbesondere bei der Konzentration von sehr hohen Vermögen gibt es auch im 
internationalen Vergleich große Handlungsnotwendigkeit in Deutschland. Zum 
Angehen dieser großen Gerechtigkeitslücken gehören folgende Möglichkeiten: eine 
globale Milliardärssteuer, eine fairere Erbschaftssteuer, eine gerechte 
Immobilienbesteuerung ohne Schlupflöcher oder eine nationale Vermögenssteuer. 
Wir wollen die Ziele Gerechtigkeit, Gemeinwohlfinanzierung und den Erhalt von 
Betrieben, ihren Investitionsmöglichkeiten und ihren Arbeitsplätzen 
zusammenbringen.
Das ist alles andere als einfach, aber wir möchten endlich etwas erreichen. 
Deswegen fokussieren wir uns auf folgende Maßnahmen: das effektive Angehen der 
Ausnahmen bei der Erbschaftssteuer für außerordentlich große Erbschaften, den 
aktiven Einsatz für die Einführung der globalen Milliardärssteuer sowie das 
Schließen weiterer offenkundiger Gerechtigkeitslücken im Steuersystem, vor allem 
bei der Immobilienbesteuerung wie Share Deals und beim Auseinanderklaffen der 
Besteuerung von Arbeits- und Kapitaleinkünften.
Um die Erwerbstätigen bürokratisch und finanziell zu entlasten, werden wir die 
Arbeitnehmerpauschbeträge in der Einkommensteuererklärung anheben. Wir wollen 
eine Anhebung auf 1.500 Euro. Dies wird dazu führen, dass mehr als die Hälfte 
der Arbeitnehmer*innen keine Belege für ihre Steuererklärung mehr sammeln muss. 
Wer höhere Auslagen hat, kann sie bei der Steuererklärung wie gewohnt angeben.
Um insbesondere niedrige Einkommen zielgenau und unbürokratisch zu entlasten, 
führen wir Steuergutschriften ein. Das ist ein Baustein, um die Arbeitsanreize 
im Bürgergeldsystem zu erhöhen. Alleinerziehende entlasten wir gezielt durch 
eine Steuergutschrift. Den Grundfreibetrag erhöhen wir. Den Solidaritätszuschlag 
werden wir in den Einkommensteuertarif integrieren.
B. Eine gute Bildung für gute Chancen
Für gute und verlässliche Kitas
Gute Kitas und Ganztagsbildung sind der entscheidende Grundstein für die Zukunft 
unserer Kinder. Eine gute und verlässliche Betreuungsinfrastruktur mit einem 
gestärkten Bildungsangebot bietet Kindern gleiche Chancen von Anfang an und 
ermöglicht Eltern, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Ein Gewinn für 
unsere Gesellschaft insgesamt.
Leider wird unser Land diesem Anspruch bei Weitem nicht gerecht. Kitaplätze 
fehlen in weiten Teilen des Landes. Dort, wo Eltern einen Platz für ihren 
Nachwuchs ergattern, wird der Betrieb regelmäßig wegen Personalknappheit 
eingeschränkt oder ganz eingestellt. Es fehlen schon jetzt Erzieher*innen, und 
wir wissen, dass bereits viele an oder über der Belastungsgrenze arbeiten. 
Deshalb investieren wir in gute Kitas und die Gewinnung von Erzieher*innen und 
unterstützenden Arbeitskräften. Außerdem setzen wir uns für schulgeldfreie 
Ausbildungen, berufsbegleitende Anerkennungsverfahren, schnellere Anerkennung 
ausländischer Abschlüsse und flexiblere Weiterbildungen und Umschulungen ein. 
Denn nur wenn ausreichend gut qualifizierte Fachkräfte ausreichend Zeit für ihre 
Arbeit haben, können unsere Kitas dauerhaft Bildung und Betreuung auf hohem 
pädagogischen Niveau ermöglichen.
Mit dem Kita-Qualitätsgesetz investiert der Bund derzeit jährlich rund 2 
Milliarden Euro in gute Kitas. Diesen Weg setzen wir fort, indem wir bundesweite 
Qualitätsstandards im Kitabereich gesetzlich festschreiben und im Bund die 
Investitionen in frühkindliche Bildung erhöhen und verstetigen. Ein besonderes 
Augenmerk haben wir dabei auf Kitas mit einem hohen Anteil sozioökonomisch 
benachteiligter Kinder. Dort wollen wir besonders unterstützen. Und wir werden 
steuerliche Anreize für Unternehmen einführen, die selbst oder in Kooperation 
Kitaplätze schaffen, sodass Kinder von Beschäftigten in unmittelbarer Nähe zur 
Arbeitsstelle betreut werden können.
Für starke Schulen mit starken Kindern
Schulen sind für Heranwachsende neben der Familie der Mittelpunkt ihres Lebens. 
Hier entwickelt sich die Persönlichkeit, hier wird gelebt und gelacht. Daher ist 
es so wichtig, dass jede bzw. jeder sich dort zugehörig fühlt und angenommen 
wird. Schulen befähigen Kinder und Jugendliche auch dabei, ihre selbstbestimmte 
und nachhaltige Zukunft zu gestalten. Daher hat jeder junge Mensch die beste 
Bildung verdient – ganz unabhängig von Herkunft oder Wohnort.
Den Startschuss für einen Bildungsaufbruch haben wir in der Bundesregierung 
gegeben: Als größtes Bund-Länder-Schulprogramm der Geschichte unseres Landes 
haben wir mit dem Startchancen-Programm in Höhe von 20 Milliarden Euro gemeinsam 
für einen kraftvollen Schub für mehr Bildungsgerechtigkeit gesorgt.
Aber unser Land braucht deutlich mehr: Eine gemeinsame Bildungsoffensive, um 
noch mehr Schulen, Kinder, Jugendliche und Heranwachsende zu erreichen. Mit 
einem „Zukunftsinvestitionsprogramm Bildung“ wollen wir Hand in Hand mit Ländern 
und Kommunen bundesweit für mehr Chancen- und Generationengerechtigkeit sorgen.
Dadurch sorgen wir für moderne und barrierefreie Schulgebäude mit dichten 
Dächern, funktionierenden Toiletten und digital ausgestatteten Klassenräumen. 
Wir schaffen mehr Stellen für Schulsozialarbeit, Schulpsychologie und Inklusion. 
Wir stärken die Kompetenzen und Leistungen der Kinder und legen dabei einen 
Schwerpunkt auf den Erwerb von Basiskompetenzen, die für einen erfolgreichen 
Bildungsweg unverzichtbar sind. Wir fördern die digitalen Fähigkeiten, 
Medienkompetenz, Bildung für nachhaltige Entwicklung und politische Bildung. Die 
Digitalisierung unserer Schulen begreifen wir als Daueraufgabe von Bund, Ländern 
und Kommunen, in die wir weiter investieren werden. Genau wie in den Ausbau 
guter ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote.
Diese Unterstützung soll dort ankommen, wo sie besonders gebraucht wird. Statt 
nur nach dem Königsteiner Schlüssel nach Einwohnerzahl und Finanzkraft zu 
finanzieren, wollen wir die Finanzierung stärker an den tatsächlichen Bedarfen 
ausrichten. Wir brauchen eine engere Kooperation zwischen Bund und Ländern in 
der Bildungspolitik. Wo verfassungsrechtliche Beschränkungen zuverlässige und 
notwendige Investitionen in Bildung aktuell verhindern, werden wir mit den 
Ländern gemeinsame Ziele und tragfähige Lösungen vereinbaren, um die großen 
Herausforderungen im Bildungssystem erfolgreich gemeinsam zu bewältigen und auch 
über neue Gemeinschaftsaufgaben im Grundgesetz sprechen.
Einen besonderen Schwerpunkt werden wir außerdem auf den Spracherwerb legen. 
Denn Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir wollen erreichen, dass alle 
Kinder am Ende der Grundschule sicher lesen, schreiben und rechnen können, weil 
nur wer die deutsche Sprache versteht und beherrscht, am Unterricht und der 
Gemeinschaft teilhaben, sich entfalten und lernen kann. Die Sprachförderung muss 
deshalb als durchgängiger Prozess angelegt werden, der in der Kita beginnt und 
sich in der Schule fortsetzt.
Für eine gute Bildung, die allen offensteht
Unser Land braucht weitere energische Schritte für mehr Fachkräfte – in 
Industrie und Handwerk ebenso wie in Kitas, Schulen oder in der Pflege. Nur so 
können wir den notwendigen Umbau der Wirtschaft und den demografischen Wandel 
bewältigen. Oft bleiben Ausbildungsplätze aber unbesetzt, offene Stellen können 
nicht nachbesetzt werden. Dabei stehen 2,9 Millionen junge Menschen in 
Deutschland heute ohne Berufsabschluss da.
Eine gute Ausbildung ist ein attraktives Versprechen für die berufliche Zukunft 
junger Menschen. Auf dem Weg dahin schaffen wir gute finanzielle und rechtliche 
Rahmenbedingungen für Auszubildende. Durch eine deutliche Anhebung der 
Mindestausbildungsvergütung werden wir die Attraktivität der Ausbildung erhöhen. 
Wir wollen für Azubis auch den Führerscheinerwerb fördern und eine Lösung für 
ein Azubi-Deutschlandticket finden. Mit einer solidarischen Ausbildungsumlage 
sorgen wir dabei für einen finanziellen Ausgleich, um die 
Ausbildungsbereitschaft kleiner und mittlerer Betriebe zu fördern. Zur 
Unterstützung des Handwerks erhöhen wir die Förderung der überbetrieblichen 
Lehrlingsunterweisung weiter. Außerdem stärken wir Ausbildungsverbünde, um die 
Anzahl passender Stellen für Auszubildende und Betriebe zu erhöhen.
Wir verbessern die Berufsorientierung für junge Menschen und informieren dort, 
wo junge Menschen sind, insbesondere an Schulen. Dies erfordert die aktive 
Einbeziehung von Ausbildungsbetrieben und Hochschulen, Eltern sowie Vorbildern 
aus der beruflichen Bildung. Mehr praxisnahe Angebote können helfen, den 
Horizont für die Berufswahl zu weiten.
Eine berufliche Ausbildung oder ein Studium ebnet gleichwertig einen starken Weg 
in die berufliche Zukunft. Wir wollen nicht, dass finanzielle Gründe oder die 
soziale Herkunft darüber entscheiden, welcher der beiden Wege eingeschlagen 
wird. Nach dem größten Update für das BAföG in dieser Wahlperiode machen wir es 
jetzt zukunftsfest, für Studium und berufliche Bildung: Das BAföG soll 
existenzsichernd sein, auch bei steigenden Lebenshaltungskosten. Wir erhöhen die 
Freibeträge bei den elterlichen Einkommen und öffnen das BAföG für mehr 
Menschen. Für Berufstätige, die beispielsweise einen Meister machen wollen, 
reformieren wir das Aufstiegs-BAföG und ermöglichen den Bezug in Teilzeit, die 
Förderung gleichwertiger Fortbildungsabschlüsse sowie ein vollständig 
digitalisiertes Antragsverfahren.
Für mehr bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende und Studierende möchten wir den 
Bau von neuen Wohnheimen über das von uns in der laufenden Wahlperiode 
aufgelegte Programm „Junges Wohnen“ weiter fördern.
Wir werden die Angebote der Alphabetisierung und Grundbildung ausbauen und dafür 
sorgen, dass die allgemeine Weiterbildung als wichtige Säule des 
lebensbegleitenden Lernens weiter gestärkt wird.
Für eine starke Hochschul- und Wissenschaftslandschaft
Hochschulen sind Orte der Bildung, Wissenschaft und Forschung. Sie sind 
Triebfedern unserer Gesellschaft, indem sie Ideen und Lösungen für die großen 
und die ganz konkreten Probleme unserer Zeit entwickeln. Sie sind Orte der 
freien und kritischen Debatte und der produktiven Reibung, ohne die kein 
wissenschaftlicher Fortschritt möglich ist. Gute Ausstattung und 
Arbeitsbedingungen, Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt garantieren den 
gerechten Zugang.
Mit einer „Innovationsinitiative Zukunfts-Campus“ wollen wir Hörsäle, Labore und 
Bibliotheken, die oftmals baufällig oder veraltet sind, gemeinsam mit den 
Ländern modernisieren und zu Experimentierräumen für den nachhaltigen, digitalen 
Wandel machen. Die bestehenden Bund-Länder-Pakte für Hochschule, Wissenschaft 
und Forschung wollen wir fortführen, weiterentwickeln und gezielt ergänzen.
Eine auskömmliche Grundfinanzierung stärkt die Hochschulen als Orte von Bildung, 
guter Arbeit und innovativer Forschung. Wenn sie richtig eingesetzt werden und 
die tatsächlich anfallenden Kosten abdecken, können Drittmittel zusätzliche 
Dynamiken entfachen. Damit sich Wissenschaftler*innen auf ihre eigentliche 
Arbeit konzentrieren können, wollen wir in diesem Kontext Bürokratie abbauen und 
vereinfachen.
Gute Arbeitsbedingungen sind entscheidend für eine chancengerechte, 
zukunftsfeste Wissenschaft. Wir wollen den Anteil befristet Beschäftigter 
deutlich senken, indem wir wissenschaftliche Qualifikation als Sachgrund enger 
und klarer fassen, die Tarifsperre abschaffen und gemeinsam mit den Ländern mehr 
Dauerstellen neben der Professur garantieren. Wir wollen Frauen in der 
Wissenschaft gezielt fördern und Machtmissbrauch und Diskriminierung 
entgegenwirken.
Auch in Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen wollen wir den 
internationalen Austausch der Wissenschaft fördern und vereinfachen, etwa durch 
schnellere Visavergaben, die Stärkung der Mittlerorganisationen und bessere 
Beratung für Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Wir wollen mehr Menschen 
den akademischen und beruflichen Austausch über Erasmus+ ermöglichen. 
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind die Grundlage verantwortungsbewusster 
Politik und es ist zugleich Aufgabe der Politik, die Freiheit der Wissenschaft 
zu verteidigen. Der Verächtlichmachung ganzer Forschungsfelder wie etwa der 
Klima- oder Geschlechterforschung stellen wir uns entschieden entgegen, stärken 
die Wissenschaftskommunikation und schützen Betroffene vor Anfeindungen.
C. Mitten im Leben – in jeder Lebensphase
Für starke Familien
Steigende Mieten und Energiekosten, veränderte Anforderungen in der Arbeitswelt, 
die Angst, nicht mehr mitzukommen – diese Sorgen treffen Familien in besonderem 
Maße. Und die vielerorts mangelnde Kinderbetreuung kommt als weitere Belastung 
hinzu. Alle Familien sollen sich daher auf gute und unterstützende 
Rahmenbedingungen verlassen können, die zu ihrem Leben passen. Dafür braucht es 
finanzielle Unterstützungen, die Familien fördern und in schwierigen 
Lebensphasen Sicherheit geben.
Kindergeld und Kinderfreibetrag sind die Basis für die Unterstützung von 
Familien. Mit der stärksten Erhöhung des Kindergeldes in den vergangenen 30 
Jahren und der Einführung des Kindersofortzuschlags konnten wir Millionen von 
Familien auf dem Höhepunkt der Inflation gezielt entlasten. Perspektivisch 
koppeln wir die Erhöhung des Kindergeldes an die regelmäßige Erhöhung des 
Kinderfreibetrages und sorgen dafür, dass alle Kinder das gleiche Maß an 
finanzieller Unterstützung erhalten – egal wie viel ihre Eltern verdienen.
Mit dem Start ins Familienleben stellen viele Paare bereits die Weichen für die 
spätere Aufgabenteilung. Teilen sich Eltern ihre Elternzeit gerecht auf, setzt 
sich das häufig später auch in der familiären Aufgabenverteilung fort. Deshalb Nehmen sich Väter Zeit für ihre Kinder, kehren Mütter früher und mit höherem Stundenumfang zurück in den Beruf. Das verschafft ihnen finanzielle Freiheit und sichert Fachkräfte. Die Elternzeit möchten wir deshalb so gestalten, dass mindestens jeweils ein Drittel der Zeit von jedem Elternteil genutzt werden kann. Damit setzen wir Anreize für eine 
gestalten wir das Elterngeld attraktiver
partnerschaftlichere Aufteilung. Den Mindest- und Höchstbetrag, der seit der 
Einführung des Elterngeldes unverändert ist, wollen wir auf 400 bzw. 2.400 Euro 
erhöhen.
Wir werden Vätern oder Co-Müttern die Möglichkeit geben, sich die ersten zwei 
Wochen nach der Geburt eines Kindes mit einer Lohnersatzleistung von der Arbeit 
freizustellen. So können Eltern gemeinsam ins Familienleben starten. Durch die 
Einführung eines gestaffelten Mutterschutzes wollen wir Frauen, die eine 
Fehlgeburt erleiden, besser unterstützen, wenn sie dies möchten.
Für selbstständige Frauen ist der Sprung in die Familiengründung oft mit 
besonderem Wagnis verbunden. Doch auch sie brauchen Sicherheit und Schutz bei 
der Familiengründung. Wir setzen uns dafür ein, dass auch für Selbstständige die 
Wochen rund um die Geburt durch Mutterschaftsgeld finanziell abgesichert werden. 
Hierzu sollen sich künftig auch Selbstständige an der dafür vorgesehenen 
Umlagefinanzierung beteiligen.
Auch über 2025 hinaus sollen Eltern jeweils an 15 Tagen Kinderkrankengeld 
beziehen können, Alleinerziehende an 30 Tagen.
Allein- und getrennt erziehende Familien leben in vielfältigen Konstellationen. 
Viele Alleinerziehende stemmen Kinderbetreuung, Job und Haushalt und kommen 
finanziell kaum über die Runden. Wir wollen die Steuerlast von Alleinerziehenden 
durch einen Freibetrag senken und ihnen das Kindergeld nur noch zur Hälfte auf 
den Unterhaltsvorschuss anrechnen. Damit entlasten wir Alleinerziehende und ihre 
Kinder gezielt. Insbesondere für junge Alleinerziehende mit kleinen Kindern 
wollen wir die Arbeitsmarktchancen verbessern – mit Rechtsansprüchen auf 
Beratung und Qualifizierungsmaßnahmen. Wächst ein Kind in einer Trennungsfamilie 
bei beiden Elternteilen auf, wollen wir den sogenannten Umgangsmehrbedarf im 
Steuer- und Sozialrecht berücksichtigen.
Für die Teilhabe der Jüngsten – gegen Kinderarmut
Kinderarmut bedeutet Ausgrenzung, Diskriminierung und schlechtere 
Bildungschancen. Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut oder ist 
armutsgefährdet. Wir sind fest davon überzeugt, dass es keine Rolle spielen 
darf, in welchem Elternhaus ein Kind aufwächst oder woher es kommt.
Mit der von uns angestoßenen breiten öffentlichen Debatte über Kinderarmut in 
Deutschland haben wir es geschafft, dass mehr Familien als bisher ihnen 
zustehende Leistungen wie den Kinderzuschlag auch tatsächlich beantragen und 
erhalten. Auch konnten sich Millionen von Familien über die stärkste Erhöhung 
des Kindergeldes in den vergangenen 30 Jahren und die Einführung des 
Kindersofortzuschlags freuen.
Da unsere Sozialleistungen aber weiterhin nicht von allen Anspruchsberechtigten 
abgerufen werden, müssen sie einfacher, digitaler, bürgerfreundlicher und 
transparenter werden. Das gilt insbesondere für den bisherigen Kinderzuschlag 
und die Leistungen der Bildung und Teilhabe. Das Ziel der Kindergrundsicherung 
ist deshalb klar: Wir wollen Leistungen bündeln, Antragsverfahren weiter 
verschlanken und stetig automatisieren, damit Kinder und ihre Familien die ihnen 
zustehenden Leistungen auch tatsächlich erhalten. Eltern müssen von Anfang an, 
bei Geburt ihres Kindes, über ihre Ansprüche informiert werden. Unser Ziel ist 
die Hilfe aus einer Hand, damit jede Familie nur noch eine zentrale 
Ansprechstelle für Leistungen für Familien von Bund, Land und Kommune hat, die 
sowohl digital als auch vor Ort erreichbar ist. Die Beantragung und Auszahlung 
soll, soweit möglich und kosteneffizient, pauschal und automatisiert erfolgen, 
um den Zugang zu erleichtern. Die Überwindung von unterschiedlichen 
Rechtskreisen und Zuständigkeiten der verschiedenen staatlichen Ebenen muss 
dabei im Hintergrund automatisiert stattfinden.
Diesen Ansatz wollen wir auch als Vorlage für die weitere Modernisierung unseres 
Sozialstaates nehmen. Die verschiedenen Sozialleistungen müssen besser 
aufeinander abgestimmt werden und ineinandergreifen. Dafür wollen wir die 
notwendigen rechtlichen und technischen Grundlagen schaffen.
Neben der Modernisierung der Verwaltung wollen wir weiterhin insbesondere das 
soziokulturelle Existenzminimum für Kinder neu berechnen und Alleinerziehende 
bei der Anrechnung von Unterhalt und Einkommen entlasten.
Für einen guten Start der jungen Generation
Junge Menschen haben in der Pandemie verantwortungsvoll und solidarisch mit 
älteren und vulnerablen Teilen unserer Gesellschaft zurückgesteckt und auf 
Freiheiten verzichtet – und die großen Herausforderungen der vergangenen Jahre 
besonders gespürt. Deswegen legen wir ein besonderes Augenmerk darauf, der 
jungen Generation Gehör zu verschaffen, sie zu unterstützen und zu entlasten, 
sie in ihren Rechten zu stärken und ihre Beteiligungsmöglichkeiten auszubauen.
In den vergangenen Jahren sind viele Angebote der Kinder- und Jugendarbeit vor 
Ort weggebrochen. Damit sind besonders im ländlichen Raum wichtige 
Begegnungsorte verloren gegangen. Mit einem Sonderprogramm wollen wir über zehn 
Jahre Kommunen dabei unterstützen, Strukturen für Kinder- und Jugendarbeit 
aufzubauen und zu stärken. Die Mittel des Kinder- und Jugendplans und der 
sogenannten Frühen Hilfen wollen wir aufstocken.
Migrantische Jugendverbände wollen wir gezielt unterstützen und Mehrsprachigkeit 
als eine wertvolle Kompetenz fördern und damit jungen Menschen unabhängig von 
Herkunft oder Aufenthaltsstatus faire Chancen und Teilhabe bieten.
Die psychische Gesundheit junger Menschen hat sich in den vergangenen Jahren 
verschlechtert. Das nehmen wir ernst. Mit den Mental Health Coaches und ihren 
Gruppenangeboten an weiterführenden Schulen konnten wichtige Anlaufstellen 
geschaffen werden, die wir ausbauen wollen. Bewährte Anlaufstellen wie die 
Nummer gegen Kummer und andere Beratungsstellen brauchen eine bedarfsgerechte 
finanzielle Ausstattung.
Wichtig ist, dass wir Verbesserungen für junge Menschen mit jungen Menschen 
zusammen gestalten und sie stärker beteiligen. Damit junge Menschen ihre Ideen 
und Rechte auch wirksam einbringen und einfordern können, wollen wir 
Beteiligungsgremien wie Kinder- und Jugendparlamente, insbesondere auf 
kommunaler Ebene, stärken. Parteiübergreifend wollen wir darauf hinarbeiten, die 
Kinderrechte endlich ins Grundgesetz zu schreiben und das Wahlalter auch auf 
Bundesebene auf 16 Jahre zu senken.
Mit der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe im SGB VIII sorgen wir dafür, dass 
alle Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderung eine zentrale 
Ansprechstelle haben und ganzheitlich und individuell gefördert werden. Junge 
Menschen, die die Jugendhilfe verlassen, wollen wir im Übergang ins 
Erwachsenenleben besser unterstützen und Maßnahmen der Ausbildungsbegleitung 
fördern.
Junge Menschen haben auch das Anrecht auf einen besonderen Schutz. Besonders 
wichtig sind der Schutz und ein entschiedenes Vorgehen gegen sexualisierte 
Gewalt. Wir werden die vorhandenen Strukturen zum Kinder- und Jugendschutz 
stärken und denken Maßnahmen vom Kind aus – durch einheitliche 
Kinderschutzstandards, gesetzlich geregelte Mindeststandards für 
Gutachter*innen, eine gesetzliche Grundlage für die Arbeit der Unabhängigen 
Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Strafverfolgung durch 
die Polizei im Netz und offline, bessere Meldestellen und gezielte Löschungen 
von Missbrauchsdarstellungen sowie Prävention in Schule, Jugendhilfe und 
Familie.
Für ein aktives und selbstbestimmtes Leben im Alter
Ältere Menschen stehen mitten im Leben – heute mehr denn je. Ältere sind 
wichtige Säulen in unserer Gesellschaft. In unzähligen Vereinen, 
Nachbarschaftstreffs und Initiativen teilen sie ihre Zeit, Erfahrung und 
Lebensklugheit und bringen sich durch ihr Ehrenamt ein. Großeltern unterstützen 
in der Kinderbetreuung und sorgen in vielen Familien dafür, dass Kinder und 
Beruf gut miteinander vereinbart werden können. Das schätzen und unterstützen 
wir.
Engagementstrukturen für Ältere wollen wir ausbauen, damit sich auch diejenigen 
einbringen können, die bislang schwerer Zugang finden. Und wir erleichtern den 
selbstbestimmten Übergang vom Arbeitsleben in den Rentenbezug durch flexiblere 
Übergänge und investieren in Präventions- und Rehamaßnahmen. Das ist auch ein 
wichtiger Beitrag gegen Einsamkeit im Alter. In den vergangenen Jahren ist es 
gelungen, das Thema Einsamkeit aus der Tabuecke zu holen. Mit der nationalen 
Strategie gegen Einsamkeit binden wir auch Länder, Kommunen und Verbände ein.
Mehrgenerationenhäuser sind wichtige Treffpunkte für Jung und Alt und sorgen für 
Zusammenhalt und Gemeinschaft, die wir unterstützen wollen. Doch auch das 
Mehrgenerationenwohnen, das gemeinschaftliches Wohnen mehrerer Generationen zum 
Ziel hat, wollen wir fördern.
Damit auch ältere Menschen die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Welt 
nutzen können, arbeiten wir an Strukturen, die digitale Kenntnisse vermitteln 
oder erneuern können. Mit Maßnahmen wie dem DigitalPakt Alter sorgen wir dafür, 
dass Ältere lange selbstbestimmt und aktiv am gesellschaftlichen Leben 
teilnehmen können.
D. In jeder Lebensphase abgesichert
Für eine gute Gesundheitsversorgung überall
Viele Menschen sind heutzutage bis ins hohe Alter aktiv. Zugleich sind ältere 
Menschen aber auch häufig auf Behandlungen und Pflege angewiesen. Das stellt uns 
vor eine doppelte Herausforderung: Denn wir brauchen Fachkräfte für eine 
angemessene Versorgung und würdevolle Pflege. Und wir müssen die gestiegenen 
Kosten schultern, ohne dass die Versicherten zu große Lasten tragen müssen.
Dabei wollen wir, dass die Patient*innen zur richtigen Zeit am richtigen Ort 
eine optimale Versorgung erhalten, statt lange und aufwendig nach 
Behandlungsterminen zu suchen und darauf zu warten. Deshalb wollen wir die 
Primärversorgung insbesondere durch Hausärzt*innen stärken, um eine bessere 
Behandlungsqualität zu erreichen.
Unterversorgte Gebiete wollen wir stärker unterstützen. Die Verteilung von 
niedergelassenen Ärzt*innen muss enger mit der Krankenhausplanung der Länder 
verknüpft werden. Die bestehende Trennung der Finanzierungssysteme von 
ambulanter und stationärer Versorgung wollen wir überwinden, um bessere 
Kooperation und Koordination zu fördern. Durch regionale Verbünde 
(Gesundheitsregionen) sowie gemeinsame Versorgungszentren, in denen verschiedene 
Therapie- und Pflegeberufe unter einem Dach zusammenarbeiten, sorgen wir für 
eine gute Versorgung vor Ort. Und wir wollen Maßnahmen ergreifen, um Fehl- und 
Überversorgung abzubauen.
Vertragsärzt*innen wollen wir von unnötiger Bürokratie entlasten und den 
Sprechstundenanteil für gesetzlich Versicherte erhöhen, damit Patient*innen 
schneller Termine erhalten.
Die Krankenhausreform werden wir nachbessern, zusammen mit den Ländern umsetzen 
und nicht nur die gesetzlichen, sondern auch die privaten Versicherungen an den 
Kosten beteiligen. Wir werden gemeinsam eine gute Krankenhausreform umsetzen. 
Oberste Priorität hat für uns dabei, dass für alle Menschen in unserem Land 
Krankenhäuser und bestmögliche Grundversorgung schnell erreichbar sind. Die 
Notfallversorgung, den Rettungsdienst und die Finanzierung der Apotheken wollen 
wir im Hinblick auf eine gute, flächendeckende und effiziente Versorgung 
reformieren. Für die Gesundheitsberufe wollen wir mehr Kompetenzen und so eine 
bessere Arbeitsteilung und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe erreichen. Auch in 
der Geburtshilfe wollen wir attraktive Arbeitsbedingungen für Hebammen, 
besonders im Krankenhaus.
In den ländlichen Regionen – gerade in Ostdeutschland – ist das 
Durchschnittsalter in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Darauf 
müssen wir reagieren. Daher schaffen wir zusätzliche Programme für 
Gemeindegesundheitspfleger*innen, früher die Gemeindeschwester, und „Medizin auf 
Rädern“. Auch bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen wollen wir weiter 
vorankommen. Unnötige Bürokratie, die heutzutage digital und effizienter laufen 
könnte, muss abgebaut und der Nutzen für Patient*innen erhöht werden, auch durch 
den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Die Nutzung von Daten für Forschung und 
Versorgung haben wir verbessert und werden auf diesem Wege weitergehen.
Für eine verlässliche und würdige Pflege
Alle pflegebedürftigen Menschen sollen die Pflege erhalten, die sie benötigen, 
egal ob durch Fachkräfte oder nahestehende Mitmenschen, ob zu Hause oder in 
einer Einrichtung. Wir wollen, dass Menschen sich darauf verlassen können, 
würdevoll behandelt zu werden, wenn sie der Pflege bedürfen. Wir wollen Angebote 
im Quartier, also vor Ort, fördern und so auch Pflegebedürftigkeit hinauszögern.
Für uns ist es wichtig, dass die Pflege wieder bezahlbar wird. Es ist eines 
Sozialstaates unwürdig, wenn Menschen am Ende eines langen Arbeitslebens 
aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit auf Sozialhilfe angewiesen sind. Wir haben 
die Leistungen der Pflegeversicherung erhöht und sorgen weiter für dringend 
benötigte Entlastung der Pflegebedürftigen.
Wir wollen die Situation der Menschen verbessern, die selbst Angehörige oder 
nahestehende Personen pflegen. Eine Aufgabe, die erfüllend sein kann, aber auch 
Kraft und Zeit kostet und ohne die die Versorgung der pflegebedürftigen Menschen 
in Deutschland nicht möglich wäre. Wer die eigene Arbeitszeit für die Pflege 
reduziert, braucht finanzielle Unterstützung in Form eines zeitlich begrenzten 
Ausgleichs der entgangenen Einkünfte. Die Leistung soll so ausgestaltet sein, 
dass mehrere Personen sich die Pflege teilen können. Berufliche Freistellungen 
sollen besser und flexibler möglich sein. Den Zugang zur Tagespflege wollen wir 
verbessern und Angebote ausbauen. Pflegebedürftige sollen Pflege, therapeutische 
Leistungen oder Unterstützung bei der Haushaltsführung flexibler als bisher in 
Anspruch nehmen und miteinander kombinieren können, zum Beispiel in Form eines 
Pflegebudgets.
Pflegekräfte brauchen Arbeitsbedingungen, die ihnen die Zuwendung zu ihren 
Patient*innen möglich machen. Fachkräfte, die aufgrund von Überlastung den Job 
verlassen haben, wollen wir mit einer Rückkehroffensive zurückgewinnen. 
Hunderttausende wären dazu bereit, wenn sich die Arbeitsbedingungen verbessern – 
dazu zählt auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dieses 
Potenzial wollen wir durch Beratung, die weitere Umsetzung höherer 
Personalschlüssel, mehr Kompetenzen für den Pflegeberuf und bessere 
Aufstiegschancen nutzen. Wir wollen die Ausbildungsbedingungen verbessern und 
für die Pflegeassistenz vereinheitlichen. Und wir wollen Dokumentationspflichten 
und Bürokratie in der Pflege auf ein Mindestmaß reduzieren, damit Pflegekräfte 
wieder dafür Zeit haben, wofür sie ihren Beruf gewählt haben: den Menschen.
Für eine solidarische Kranken- und Pflegeversicherung
Unser Gesundheits- und Pflegesystem ist dafür da, kranke Menschen zu heilen und 
Pflegebedürftige gut zu pflegen. In den vergangenen Jahren wurden den 
Versicherungen jedoch viele Kosten zugeschoben, die aus Steuermitteln hätten 
finanziert werden sollen. Diesen Trend wollen wir umkehren und damit die 
Versicherten und die Arbeitgeber von versicherungsfremden Leistungen entlasten. 
Dazu gehört, dass wir die Finanzierung der Rentenbeiträge von pflegenden 
Angehörigen oder die Beiträge für Empfänger*innen von Bürgergeld angemessener 
über den Staat finanzieren. Damit bleibt auch mehr Geld im System, um in gute 
Gesundheit und Pflege zu investieren.
In Zeiten steigender Pflegekosten und Versicherungsbeiträge müssen wir auch 
dafür sorgen, dass öffentliches und beitragsfinanziertes Geld in der Versorgung 
bleibt und für die Menschen arbeitet. Wir wollen den Einfluss von 
Finanzinvestoren auf unsere Gesundheits- und Pflegeversorgung begrenzen. Deshalb 
wollen wir öffentliche und gemeinnützige Träger stärken und für eine bezahlbare 
und gerechtere Kranken- und Pflegeversorgung sorgen.
Wir setzen uns für eine Finanzierung von Gesundheit und Pflege unserer 
Gesellschaft ein, die verlässlicher und gerechter ist als der Status quo. Basis 
hierfür ist eine faire Beteiligung aller Versicherten an der Finanzierung. Auf 
dem Weg hin zu einer Bürgerversicherung werden wir neben den gesetzlich 
Krankenversicherten auch die Privatversicherten in den solidarischen 
Finanzausgleich des Gesundheitssystems einbeziehen. Auch in der Pflege wollen 
wir auf dem Weg hin zu einer Pflegebürgerversicherung mit einem Ausgleich 
zwischen gesetzlicher und privater Pflegeversicherung dafür sorgen, dass sich 
alle gerecht an der Finanzierung des Pflegerisikos beteiligen. So tragen 
Versicherte mit finanziell starken Schultern stärker zur Finanzierung von Pflege 
und Gesundheit bei als solche, die nur über geringe Einkünfte verfügen. Die 
Beitragsbemessung werden wir reformieren und beispielsweise auch 
Kapitaleinnahmen zur Finanzierung unseres Gesundheits- und Pflegesystems 
heranziehen. Damit schützen wir auch Löhne und Gehälter vor höheren 
Beitragsabgaben. Um freiwillig versicherte, geringverdienende oder in Teilzeit 
beschäftigte Soloselbstständige besser abzusichern, werden wir die 
Mindestbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung reformieren.
Für die Beamt*innen werden wir die Wahlfreiheit stärken.
Für eine vorausschauende Gesundheitspolitik
Für eine gesunde Gesellschaft braucht es eine vorsorgende Politik, die die 
Ursachen von Krankheiten in den Blick nimmt und angeht. Prävention und 
Gesundheitsförderung wollen wir grundsätzlich als Querschnittsaufgabe in allen 
Politikbereichen verfolgen. Wir wollen den öffentlichen Gesundheitsdienst 
stärken und dabei vor allem Menschen in sozioökonomisch benachteiligten 
Verhältnissen in den Blick nehmen.
Seelische Gesundheit ist ein Fundament für Lebensqualität und körperliche 
Gesundheit. Es ist nicht zumutbar, dass viele Menschen in einer psychischen 
Krise monatelang auf therapeutische Hilfe warten müssen. Wir schlagen daher 
einen Bund-Länder-Pakt für mentale Gesundheit vor. Alle Menschen, insbesondere 
Kinder und Jugendliche, sollen im Bedarfsfall niedrigschwellige Zugänge zu 
passgenauen psychosozialen und therapeutischen Angeboten haben. Therapieplätze, 
Beratungsstrukturen und die Ausbildung von Fachpersonal werden wir ausbauen.
Mit Blick auf die steigende Anzahl von Betroffenen von ME/CFS und Long Covid 
müssen Projekte zur Ursachen- und Versorgungsforschung ausreichend finanziert 
und vorangetrieben werden. Betroffene wurden oft viel zu lang stigmatisiert – 
wir wollen eine bestmögliche Versorgung nach dem Stand der wissenschaftlichen 
Erkenntnisse sicherstellen.
Wir wollen unser Gesundheitswesen auf Epidemien, große Katastrophen und 
militärische Bedrohungen besser vorbereiten. Das betrifft zum Beispiel den 
Vorrat an Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie regelmäßige 
Katastrophenschutzübungen. Auch den öffentlichen Gesundheitsdienst wollen wir 
weiter stärken.
Mit dem Cannabisgesetz haben wir den Schutz von Gesundheit, Jugend und 
Verbraucher*innen in den Mittelpunkt gestellt und setzen auf Vernunft statt 
Kriminalisierung. Diesen Wechsel in der Drogenpolitik, der die Befähigung zum 
eigenverantwortlichen Umgang mit Risiken in den Mittelpunkt stellt, wollen wir 
fortführen. An dem Ziel des Verkaufs von Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften 
halten wir weiter fest und setzen uns auf europäischer und internationaler Ebene 
dafür ein, auch um damit den Schwarzmarkt und die Organisierte Kriminalität 
weiter einzudämmen. Mit Blick auf die enormen Mengen an Kokain, Crack und 
synthetischen Opioiden, die in vielen deutschen Großstädten ankommen, werden wir 
die Ressourcen der Polizei und des Zolls auch im Hinblick auf die Bekämpfung der 
dahinterstehenden Strukturen der Organisierten Kriminalität stärken. 
Gleichzeitig wollen wir die Angebote für Prävention, Therapie und 
Schadensminderung ausbauen, damit Menschen gar nicht erst abhängig werden oder 
ihnen besser geholfen werden kann, wenn sie suchtkrank sind.
Für eine zukunftsfeste und würdige Rente
Die Sicherheit ihrer Altersvorsorge ist für viele Menschen gerade in 
Krisenzeiten ein entscheidender Stabilitätsanker. Die Menschen in diesem Land 
sollen sich auf stabile Renten verlassen können. Das gilt heute und morgen, für 
aktuelle und zukünftige Generationen, also auch und erst recht für diejenigen, 
die jetzt in ihre Rentenkasse einzahlen. Gleichzeitig werden wir die Kosten des 
demografischen Wandels gerecht über die Generationen verteilen. Langjährig in 
der gesetzlichen Rentenversicherung Versicherte dürfen im Alter eine 
auskömmliche Rente erwarten, daher werden wir das gesetzliche Rentenniveau bei 
mindestens 48 Prozent halten.
Das beste Mittel für eine verlässliche Altersvorsorge und einen möglichst 
geringen Rentenbeitragssatz sind gute Löhne und eine breite Basis derer, die in 
die Rente einzahlen. Deshalb fördern wir sozialversicherungspflichtige 
Beschäftigung und verbessern insbesondere die Erwerbsmöglichkeiten für Frauen 
durch gleiche Löhne, gute Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeitmodelle, das 
Rückkehrrecht in Vollzeit und eine faire Verteilung von Sorgearbeit. Durch 
qualifizierte Zuwanderung stärken wir unsere Wirtschaftskraft und steigern die 
Beitragszahlungen in die Rente. Und wir schaffen Anreize, um ältere Beschäftigte 
gesünder und länger im Erwerbsleben zu halten. Dafür investieren wir auch in 
Präventions- und Rehamaßnahmen und ermöglichen flexible Übergänge in die 
Altersrente. Um die Renten zu stärken, werden wir auch den Mindestlohn anheben 
und prekäre Beschäftigung, insbesondere Minijobs, abbauen.
Um das Alterssicherungssystem gerechter und zukunftsfest zu machen, wollen wir 
als ersten Schritt auf dem Weg zu einer Bürgerversicherung, dass auch 
Abgeordnete und perspektivisch Beamte, unter Beibehaltung des 
Alimentationsprinzips, in die gesetzliche Rente einzahlen. Auch nicht 
anderweitig abgesicherte Selbstständige wollen wir unter fairen Bedingungen 
einbeziehen.
Wir halten an der Rente mit 67 fest. Aber wir schaffen Anreize und machen es den 
Menschen leichter, länger zu arbeiten, wenn sie dies wollen, auch über die 
Regelaltersgrenze hinaus. Wir schaffen daher einen flexibleren Übergang in 
Altersteilzeit und Vorteile, damit sich die Weiterarbeit neben dem Rentenbezug 
noch mehr lohnt. Dafür werden wir den Arbeitgeberbeitrag zur Arbeitslosen- und 
Rentenversicherung an die Arbeitnehmer*innen auszahlen, falls sie sich gegen 
freiwillige Beiträge in die Rentenversicherung entscheiden.
Wir schaffen in der gesetzlichen Rentenversicherung den Einstieg in eine 
notwendige ergänzende Kapitaldeckung – und zwar mittels Darlehen aus dem 
Bundeshaushalt und der Übertragung von Eigenmitteln vom Bund. Hierfür führen wir 
einen öffentlich verwalteten Bürger*innenfonds ein, der Nachhaltigkeitskriterien 
berücksichtigt und sich am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ausrichtet. 
Der Bürger*innenfonds soll auch in europäische und deutsche Start-ups und 
Wachstumsunternehmen investieren. Mit den daraus resultierenden Erträgen werden 
wir geringe und mittlere Renten stärken, was insbesondere Frauen und Menschen in 
Ostdeutschland unterstützt.
Darüber hinaus wollen wir, dass mehr Menschen als bisher von einer privaten 
Altersvorsorge profitieren. Auch hierfür greifen wir auf den Bürger*innenfonds 
zurück, der kostengünstig die Vorteile des Kapitalmarktes erschließt. Dafür 
werden wir die Freibeträge für Kleinsparer*innen erhöhen, sie dynamisch an die 
Inflation anpassen und die öffentliche Zulagenförderung auf niedrige und 
mittlere Einkommen fokussieren. Wer nicht teilnehmen möchte, kann widersprechen. 
Den Bürger*innenfonds öffnen wir als fairen und transparenten Weg auch für die 
betriebliche Altersversorgung, damit noch mehr Beschäftigte, insbesondere von 
kleinen und mittleren Unternehmen, von Betriebsrenten profitieren.
Auch Menschen mit geringem Einkommen unterstützen wir dabei, auskömmliche 
Rentenansprüche zu erwerben und so Altersarmut zu vermeiden.Die Grundrente 
werden wir zu einer Garantierente nach 30 Versicherungsjahren weiterentwickeln, 
die deutlich mehr Menschen als bisher einbezieht und finanziell besserstellt. 
Zur Finanzierung dieses Instruments können auch Erträge des Bürger*innenfonds 
beitragen.
Menschen, die lange in die Rentenkasse eingezahlt haben, aber aus 
gesundheitlichen Gründen nicht länger arbeiten können, verdienen unsere 
solidarische Unterstützung. Deshalb wollen wir die Erwerbsminderungsrente 
verbessern. Für besonders langjährig Versicherte wollen wir die sogenannte Rente 
mit 63 beibehalten, welche insbesondere denjenigen zugutekommt, die nach 
jahrzehntelanger, anspruchsvoller und körperlicher Arbeit ihre Belastungsgrenze 
erreicht haben.
Für verlässliche soziale Sicherung
In schwierigen Zeiten braucht es einen verlässlichen Sozialstaat, der Menschen 
unter die Arme greift, wenn sie in Not geraten. Denn jeder Mensch hat das Recht 
auf soziale Teilhabe, auf ein würdevolles Leben. Deswegen haben wir Hartz IV 
überwunden und es durch das Bürgergeld ersetzt. Es schützt vor Armut und 
ermöglicht die Teilhabe an unserer Gesellschaft. Statt arbeitslose und 
arbeitende Menschen gegeneinander auszuspielen, unterstützen wir und sorgen 
gleichzeitig für gute und auskömmliche Arbeit. Das heißt: Diejenigen, die 
arbeiten, sollen mehr haben. Zu einer verlässlichen sozialen Sicherung gehört 
für uns daher auch, den Mindestlohn zu erhöhen und prekäre Beschäftigung 
abzubauen. So stärken wir Menschen in Zeiten des Wandels, geben Sicherheit und 
eröffnen Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben.
Wir stehen dafür ein, dass Menschen existenz- und teilhabesichernde Leistungen 
so lange erhalten, bis sie in Arbeit sind. Unser Ziel ist es, so viele Menschen 
wie möglich in zumutbare Arbeit oder Selbstständigkeit zu führen. Auf dem Weg 
dahin unterstützen wir sie durch Qualifizierung, Ausbildung, Weiterbildung und 
vor allen Dingen durch schnelle und nachhaltige Vermittlung. Wir fordern dabei 
ihre aktive Mitwirkung ein. Wir wollen den Arbeitsagenturen und Jobcentern die 
Instrumente an die Hand geben, diesen Auftrag zu erfüllen.
Wir verbessern die Anreize zur Aufnahme von Arbeit und schaffen 
Arbeitsgelegenheiten, um Menschen wieder zurück an den Arbeitsmarkt 
heranzuführen. Wenn Menschen trotz Arbeit auf zusätzliche Unterstützung 
angewiesen sind, soll es sich für sie noch mehr als bisher lohnen, ihren 
Stundenumfang zu erhöhen.
Zu den staatlichen Sozialversicherungssystemen sollen alle Zugang haben – 
unabhängig davon, ob sie selbstständig oder abhängig beschäftigt arbeiten. Für 
Selbstständige vereinfachen wir daher den Zugang zur freiwilligen 
Arbeitslosenversicherung.
Original-Änderungsantrag: Antragstext
Von Zeile 375 bis 377 einfügen:
gestalten wir das Elterngeld attraktiver und setzen Anreize für eine partnerschaftlichere Aufteilung: Die Elternzeit möchten wir verlängern und so gestalten, dass jeweils ein Drittel der Zeit von jedem Elternteil genutzt werden kann. Das verbleibende Drittel kann je nach Lebenssituation flexibel aufgeteilt werden. Den Mindest- und Höchstbetrag, der seit der Einführung des Elterngeldes unverändert ist, wollen wir auf 400 bzw. 2.400 Euro
Die Kraft unseres Landes fußt darauf, dass alle Menschen sich selbstbewusst 
einbringen und entfalten können. Dass ihre Leistung, ihre Erfahrung und ihre 
Kompetenzen etwas zählen und sich der Einsatz lohnt. Die Kraft unseres Landes 
beruht auf den Menschen, die jeden Tag anpacken, in Fabriken und Büros, in 
Krankenhäusern und Pflegeheimen, in Kitas und Universitäten.
Es geht darum, die aktuelle Verunsicherung in neue Sicherheit zu verwandeln. 
Denn viele Menschen fühlen sich überfordert: Steigende Mieten und 
Lebenshaltungskosten machen das Leben für viele kaum mehr bezahlbar. Zu wenig 
Kitapersonal und -plätze, die aufwendige Suche nach einem Arzttermin oder 
langwierige Behördengänge machen das Leben anstrengend und kompliziert. Die 
Leute wollen gestalten, sich etwas aufbauen, für ihre Familie sorgen, aus 
eigener Kraft. Dafür haben sie gute Rahmenbedingungen verdient. Alle müssen sich 
darauf verlassen können, dass der Staat die Institutionen bereithält, die sie 
unterstützen.
Ein gutes Bildungssystem ist gleich in mehrfacher Hinsicht der Zentralschlüssel 
für eine gute Zukunft unseres Landes. Hier entwickeln sich individuelle 
Freiheit, die Möglichkeit zu persönlicher Selbstbestimmung ebenso wie die zu 
gesellschaftlicher Teilhabe. Mit der Bildung entscheiden sich die Lebenschancen 
junger Menschen: Das fängt grundlegend mit der Kita an und reicht bis zu 
Ausbildung oder Studium – und darf dort nicht enden. Und das gilt ganz gleich, 
ob man im späteren Leben im Handwerk, der Wissenschaft, im 
Dienstleistungsgewerbe oder der Industrie arbeitet. Mit der Bildung entscheidet 
sich zudem, ob wir unser Land fit bekommen für die Anforderungen der neuen Zeit. 
Wir statten die jungen Menschen mit Fähigkeiten aus, die in der neuen, digitalen 
und klimaneutralen Arbeitswelt unverzichtbar sind. Es ist an der Zeit, dem 
endlich auch in der Bundespolitik Rechnung zu tragen – Hand in Hand mit Ländern 
und Kommunen in einem modernen Föderalismus. Wir stärken unsere Bildungssysteme, 
damit sie besser als heute Kindern mit Migrationsgeschichte und aus 
sozioökonomisch benachteiligten Familien die gleichen Chancen auf Teilhabe und 
Aufstieg ermöglichen.
Gute Arbeit und faire Löhne sind die Grundlage dafür, sich etwas aufzubauen – in 
materieller Sicherheit. Arbeit ist der Ort, an dem die Menschen viel Lebenszeit 
verbringen, an dem sie ihren gesellschaftlichen Beitrag messen, an dem sie Stolz 
ausprägen – oder auch verlieren. Diesen Stolz in die Zukunft zu tragen – in 
einer Gesellschaft, in der man sich einbringen kann, in der Anstrengung 
honoriert wird und das Sicherheitsnetz für alle funktioniert. Das ist unser 
Ziel.
Die Frage des Wohnens ist entscheidend für die Umstände unseres Lebens. Die Wahl 
eines Arbeitsplatzes, die Möglichkeit einer Familiengründung und die Gestaltung 
des sozialen Umfelds hängen maßgeblich vom Wohnen ab. Es bezahlbar zu machen, 
ist also eine entscheidende soziale Herausforderung. Wir nehmen sie an, 
begrenzen effektiv Mieten, erleichtern das Bauen und den Zugang zu Eigentum.
Wir wollen für die Menschen eine angemessene und unkomplizierte soziale 
Absicherung, die die elementaren Dinge eines Lebens in Würde abdeckt. Das gilt 
für ein gutes und solidarisches Gesundheitssystem, das für alle da ist. Das gilt 
für ein Pflegesystem, das verlässlich und bezahlbar ist und allen Menschen ein 
Alter in Würde ermöglicht. Das gilt ganz besonders für Kinder und Jugendliche, 
deren Zukunft nicht von der Lotterie ihrer sozialen Umstände abhängen darf. Es 
gilt für Menschen, die unverschuldet ihre Arbeit verlieren. Und es gilt für eine 
soziale Sicherung im Alter, die Geleistetes würdigt und die Angst vor der Armut 
nimmt.
A. Starke Teilhabe: gute Arbeit, bezahlbares 
Wohnen, faire Löhne
Für gute Arbeit und faire Löhne
Gute Arbeit und faire Löhne sind entscheidend dafür, dass Menschen für sich und 
ihre Familien sorgen können, dass sie sich einbringen können und stolz auf den 
gemeinsam erreichten Wohlstand sein können. Wir wollen, dass alle Zugang zu 
guter Arbeit haben: durch eine gute Ausbildung, Fort- und Weiterbildung, durch 
bessere Integration in einen inklusiven Arbeitsmarkt sowie durch Erleichterung 
der Arbeitsaufnahme bzw. Abbau von Arbeitsverboten.
Faire Löhne verlangen nach einem fairen Mindestlohn, damit Leistung auch 
anerkannt wird. Um die Inflation der vergangenen Jahre auszugleichen, braucht es 
jetzt einen Mindestlohn von zunächst 15 Euro im Jahr 2025, der auch für unter 
18-Jährige gilt. Das entspricht auch den Vorgaben, die bei der Umsetzung der 
Mindestlohnrichtlinie der Europäischen Union (EU) einzuhalten sind. Und es 
braucht eine stärkere Tarifbindung. Denn wer nach Tarif arbeitet, verdient im 
Schnitt mehr und das unter besseren Arbeitsbedingungen. Deshalb wollen wir die 
Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen erleichtern. Durch ein 
Tariftreuegesetz werden wir öffentliche Aufträge des Bundes in der Regel an 
Unternehmen vergeben, die nach Tarif bezahlen.
Die betriebliche Mitbestimmung ist gelebte Demokratie. Sie macht die 
Beschäftigten zu aktiven Akteuren bei der Gestaltung ihrer Arbeitswelt. Wenn 
sich die Beschäftigten einmischen können, wenn sie ihre Arbeitsbedingungen 
mitgestalten können, dann entsteht auch in Zeiten von Veränderungsprozessen 
Vertrauen und Akzeptanz. Die betriebliche Mitbestimmung werden wir daher stärken 
und auf Mitbestimmungsrechte in Sachen Klima- und Umweltschutz, 
Qualifizierungsmaßnahmen sowie Gleichstellung im Betrieb erweitern. Gegen 
Scheinselbstständigkeit, etwa bei Plattformunternehmen, den Missbrauch von 
Werkverträgen und Schwarzarbeit wollen wir entschieden vorgehen. In Branchen, 
die von Schwarzarbeit betroffen sind, sorgen wir für eine digitale und 
manipulationssichere Erfassung der Arbeitszeit.
Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit: Dieser Slogan wird 
Wirklichkeit, wenn Frauen ihr Recht auf gleiche Bezahlung auch in der Praxis 
umsetzen können. Deshalb werden wir die EU-Entgelttransparenzrichtlinie zügig 
und vollständig umsetzen. Wir wollen die Regeln verbindlicher und besser 
einklagbar machen und dadurch Gleichstellung wirksam voranbringen. Die 
Erwerbsmöglichkeiten für Frauen verbessern wir durch gleiche Löhne und flexible 
Arbeitszeitmodelle und durch das Rückkehrrecht in Vollzeit. Eine gute 
Kinderbetreuung ist dabei wesentliche Voraussetzung für die Erwerbstätigkeit 
aller Erziehenden. Es kommt uns dabei darauf an, Arbeit und Familie vereinbarer 
zu gestalten und Sorgearbeit fairer zu verteilen.
Minijobs wollen wir schrittweise in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 
überführen, mit Ausnahmen für Rentner*innen, Schüler*innen und Studierende. Denn 
sie führen vor allem für Frauen und in Kombination mit dem Ehegattensplitting zu 
einer Teilzeitfalle, weil sie den Anreiz setzen, weniger und ohne soziale 
Absicherung zu arbeiten. Dies verschärft auch den Arbeitskräftemangel und die 
Altersarmut. Um mit marktwirtschaftlichen Mitteln die Gehälter am unteren Ende 
zu erhöhen, wollen wir Gehaltsangebote in Stellenausschreibungen grundsätzlich 
transparent machen.
Für bezahlbares Wohnen
Bezahlbares Wohnen ist zu einer der entscheidenden sozialen Fragen unserer Zeit 
geworden. Es ist in der vergangenen Legislaturperiode leider nicht gelungen, 
entsprechende Abhilfe zu schaffen. Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft 
stehen vor Fragen wie: Kann ich an meinem Wohnort eine Familie gründen? Kann ich 
mir dort eine Wohnung leisten, wo ich ein Jobangebot habe? Wie kann ich im Alter 
wohnen? Wir wollen, dass Menschen in Deutschland bezahlbaren Wohnraum finden und 
sich keine Ängste und Sorgen um den Verbleib in ihrer Wohnung machen müssen. Es 
braucht mehr Wohnungen, kluge und sozialverträgliche Modernisierung und den 
Schutz vor zu hohen Mietsteigerungen im Bestand.
Etwa die Hälfte der Menschen in unserem Land lebt zur Miete und gibt dafür immer 
mehr Geld aus. Die Mietpreisbremse muss verlängert werden. Sie soll Anstiege der 
Mieten über die ortsübliche Vergleichsmiete hinaus zudem stärker begrenzen. Den 
Betrachtungszeitraum zur Ermittlung der Vergleichsmiete wollen wir dafür 
deutlich verlängern. Wir wollen die Mietpreisbremse außerdem bereits auf 
Wohnungen anwenden, die älter als fünf Jahre sind. Und wir werden Schlupflöcher 
schließen, etwa wenn Wohnungen nicht zu fairen Preisen, sondern überteuert als 
möblierte Wohnung oder Ferienwohnung angeboten werden. Auch einen Stopp von 
Mietensteigerungen über die ortsübliche Vergleichsmiete hinaus wollen wir für 
sehr angespannte Wohnungslagen regional ermöglichen. Bei bestehenden 
Mietverhältnissen, auch bei Staffel- und Indexmieten, werden wir dafür sorgen, 
dass die Menschen nicht durch sehr starke Mietsteigerungen aus ihren Wohnungen 
vertrieben werden.
Obdachlosigkeit sollte in einem reichen Land wie Deutschland nicht vorkommen – 
ein eigenes Zuhause ist eine wichtige Voraussetzung für ein Leben in Würde und 
für gesellschaftliche Teilhabe. Mit dem Housing-First-Ansatz können wir 
Obdachlose direkt in eigene Wohnungen vermitteln.
Mieter*innen wollen wir besser schützen, besonders vor dem Missbrauch von 
Kündigungen wegen Eigenbedarf oder Mietschulden. Viele Menschen haben das 
Interesse, ihre Wohnung zu tauschen, weil sich ihre Lebensumstände geändert 
haben. So könnte Wohnraum besser genutzt werden. Wir wollen Menschen bei diesen 
Plänen unterstützen, indem wir rechtliche Hürden abbauen und Förderinstrumente 
anpassen und flexibilisieren.
Ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung gibt Sicherheit und Freiheit. Deshalb 
wollen wir die Chance auf ein Eigenheim leichter zur Realität werden lassen. Wir 
wollen den Kauf von selbst genutztem Wohneigentum und die Modernisierung leer 
stehender Wohnungen und Ausbauten zu günstigem Wohnraum stärker fördern. Wir 
entlasten bei den Nebenkosten wie den Makler- und Notargebühren. Eine 
Wohnungsbauprämie, deren Höhe mit der Inflation steigt und eine Klimakomponente 
beinhaltet, erleichtert auch Menschen mit geringem Einkommen den Zugang zu 
Wohneigentum. Wenn Mieter*innen gemeinschaftlich ihr Wohnhaus übernehmen wollen, 
beispielsweise durch eine Genossenschaft, wollen wir das unbürokratisch durch 
günstige Kredite oder Bürgschaften unterstützen.
Für schnelles, günstiges und klimaverträgliches Bauen
Wir wollen da, wo Wohnraum fehlt, die Rahmenbedingungen für schnelles, möglichst 
preiswertes und klimaverträgliches Bauen schaffen.
Dafür braucht es eine realistische Strategie. Der beste Weg liegt darin, 
vorhandenes Potenzial zu nutzen: bestehende Gebäude aufstocken, ungenutzte 
Büroflächen zu Wohnraum umwandeln, Dachböden ausbauen und leer stehende Gebäude 
wieder aktivieren. Mehrere Millionen Wohnungen könnten auf diesem Weg 
bereitgestellt werden. Hier muss nicht aufwendig neue Infrastruktur gelegt 
werden, was das Bauen einfacher und günstiger macht. Das scheitert bislang 
oftmals an rechtlichen Hürden und Bürokratie. Wir wollen dieses Potenzial 
nutzen. Dazu werden wir das Baurecht vereinfachen, Verfahren digitalisieren und 
bundesweit angleichen – davon profitieren alle Formen des Bauens. Übertriebene 
Anforderungen an bauliche Standards werden wir auf ein sinnvolles Maß 
zurückführen. Wir wollen es erleichtern, dass die Sanierung von Wohnungen mit 
Aufstockung oder Erweiterung verbunden wird.
Wohnraum und Bauflächen dürfen kein Spekulationsobjekt sein. Steuerschlupflöcher 
bei Immobiliengeschäften, etwa über sogenannte Share Deals, sind deshalb zu 
schließen. Stattdessen stärken wir das Vorkaufsrecht von Kommunen. Den sozialen 
und gemeinnützigen Wohnungsbau unterstützen wir, indem im Bund die Fördermittel 
für sozialen Wohnungsbau erhöht werden. Gemeinnützige und genossenschaftliche 
Wohnungsunternehmen wollen wir besonders unterstützen. Die Neue 
Wohngemeinnützigkeit wollen wir weiter stärken.
Klimaverträgliches Bauen und Sanieren nutzt nicht nur dem Klima, es reduziert 
auch zukünftige Wohnkosten. Damit diese positiven Effekte auch bei Mieter*innen 
ankommen, wollen wir klare Anreize dafür setzen, dass Vermieter*innen verfügbare 
öffentliche Fördermittel zur Sanierung auch tatsächlich nutzen. Dazu gibt es 
viele Wege: Manchmal sind es neue Technologien, manchmal der Rückgriff auf 
bewährte Bautraditionen, die den Schlüssel dazu liefern. Die Kreislaufwirtschaft 
beim Bau ist ebenfalls entscheidend, damit Bauschutt vermieden, Rohstoffe 
geschont und Material wiederverwendet werden kann. Wir reduzieren Vorschriften, 
die dem im Weg stehen. Um die Finanzierung von klimafreundlichen Sanierungen zu 
erleichtern, wollen wir sanierte Gebäude einfacher als taxonomiekonform 
anerkennen. Komfortables, preiswertes und klimaverträgliches Bauen bedarf 
technischer und rechtlicher Innovationen – es ermöglicht auch neue Formen des 
Zusammenlebens. Dieses neue Zusammenspiel sollten wir als Gesellschaft mithilfe 
des Instruments des Reallabors unkompliziert ausprobieren und daraus lernen.
Für ein gerechtes Steuersystem
Deutschland ist ein wohlhabendes Land. Vielen Menschen geht es gut. Aber es gibt 
auch diejenigen, die sich außer Miete und Lebensmitteln kaum etwas leisten 
können. Diese Menschen haben besonders unter der Inflation der vergangenen Jahre 
gelitten. Und der Wohlstand in unserer Gesellschaft ist ungleich verteilt. Das 
reichste Prozent der Deutschen besitzt mehr Vermögen als 90 Prozent der 
Gesellschaft zusammen.
Insbesondere bei der Konzentration von sehr hohen Vermögen gibt es auch im 
internationalen Vergleich große Handlungsnotwendigkeit in Deutschland. Zum 
Angehen dieser großen Gerechtigkeitslücken gehören folgende Möglichkeiten: eine 
globale Milliardärssteuer, eine fairere Erbschaftssteuer, eine gerechte 
Immobilienbesteuerung ohne Schlupflöcher oder eine nationale Vermögenssteuer. 
Wir wollen die Ziele Gerechtigkeit, Gemeinwohlfinanzierung und den Erhalt von 
Betrieben, ihren Investitionsmöglichkeiten und ihren Arbeitsplätzen 
zusammenbringen.
Das ist alles andere als einfach, aber wir möchten endlich etwas erreichen. 
Deswegen fokussieren wir uns auf folgende Maßnahmen: das effektive Angehen der 
Ausnahmen bei der Erbschaftssteuer für außerordentlich große Erbschaften, den 
aktiven Einsatz für die Einführung der globalen Milliardärssteuer sowie das 
Schließen weiterer offenkundiger Gerechtigkeitslücken im Steuersystem, vor allem 
bei der Immobilienbesteuerung wie Share Deals und beim Auseinanderklaffen der 
Besteuerung von Arbeits- und Kapitaleinkünften.
Um die Erwerbstätigen bürokratisch und finanziell zu entlasten, werden wir die 
Arbeitnehmerpauschbeträge in der Einkommensteuererklärung anheben. Wir wollen 
eine Anhebung auf 1.500 Euro. Dies wird dazu führen, dass mehr als die Hälfte 
der Arbeitnehmer*innen keine Belege für ihre Steuererklärung mehr sammeln muss. 
Wer höhere Auslagen hat, kann sie bei der Steuererklärung wie gewohnt angeben.
Um insbesondere niedrige Einkommen zielgenau und unbürokratisch zu entlasten, 
führen wir Steuergutschriften ein. Das ist ein Baustein, um die Arbeitsanreize 
im Bürgergeldsystem zu erhöhen. Alleinerziehende entlasten wir gezielt durch 
eine Steuergutschrift. Den Grundfreibetrag erhöhen wir. Den Solidaritätszuschlag 
werden wir in den Einkommensteuertarif integrieren.
B. Eine gute Bildung für gute Chancen
Für gute und verlässliche Kitas
Gute Kitas und Ganztagsbildung sind der entscheidende Grundstein für die Zukunft 
unserer Kinder. Eine gute und verlässliche Betreuungsinfrastruktur mit einem 
gestärkten Bildungsangebot bietet Kindern gleiche Chancen von Anfang an und 
ermöglicht Eltern, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Ein Gewinn für 
unsere Gesellschaft insgesamt.
Leider wird unser Land diesem Anspruch bei Weitem nicht gerecht. Kitaplätze 
fehlen in weiten Teilen des Landes. Dort, wo Eltern einen Platz für ihren 
Nachwuchs ergattern, wird der Betrieb regelmäßig wegen Personalknappheit 
eingeschränkt oder ganz eingestellt. Es fehlen schon jetzt Erzieher*innen, und 
wir wissen, dass bereits viele an oder über der Belastungsgrenze arbeiten. 
Deshalb investieren wir in gute Kitas und die Gewinnung von Erzieher*innen und 
unterstützenden Arbeitskräften. Außerdem setzen wir uns für schulgeldfreie 
Ausbildungen, berufsbegleitende Anerkennungsverfahren, schnellere Anerkennung 
ausländischer Abschlüsse und flexiblere Weiterbildungen und Umschulungen ein. 
Denn nur wenn ausreichend gut qualifizierte Fachkräfte ausreichend Zeit für ihre 
Arbeit haben, können unsere Kitas dauerhaft Bildung und Betreuung auf hohem 
pädagogischen Niveau ermöglichen.
Mit dem Kita-Qualitätsgesetz investiert der Bund derzeit jährlich rund 2 
Milliarden Euro in gute Kitas. Diesen Weg setzen wir fort, indem wir bundesweite 
Qualitätsstandards im Kitabereich gesetzlich festschreiben und im Bund die 
Investitionen in frühkindliche Bildung erhöhen und verstetigen. Ein besonderes 
Augenmerk haben wir dabei auf Kitas mit einem hohen Anteil sozioökonomisch 
benachteiligter Kinder. Dort wollen wir besonders unterstützen. Und wir werden 
steuerliche Anreize für Unternehmen einführen, die selbst oder in Kooperation 
Kitaplätze schaffen, sodass Kinder von Beschäftigten in unmittelbarer Nähe zur 
Arbeitsstelle betreut werden können.
Für starke Schulen mit starken Kindern
Schulen sind für Heranwachsende neben der Familie der Mittelpunkt ihres Lebens. 
Hier entwickelt sich die Persönlichkeit, hier wird gelebt und gelacht. Daher ist 
es so wichtig, dass jede bzw. jeder sich dort zugehörig fühlt und angenommen 
wird. Schulen befähigen Kinder und Jugendliche auch dabei, ihre selbstbestimmte 
und nachhaltige Zukunft zu gestalten. Daher hat jeder junge Mensch die beste 
Bildung verdient – ganz unabhängig von Herkunft oder Wohnort.
Den Startschuss für einen Bildungsaufbruch haben wir in der Bundesregierung 
gegeben: Als größtes Bund-Länder-Schulprogramm der Geschichte unseres Landes 
haben wir mit dem Startchancen-Programm in Höhe von 20 Milliarden Euro gemeinsam 
für einen kraftvollen Schub für mehr Bildungsgerechtigkeit gesorgt.
Aber unser Land braucht deutlich mehr: Eine gemeinsame Bildungsoffensive, um 
noch mehr Schulen, Kinder, Jugendliche und Heranwachsende zu erreichen. Mit 
einem „Zukunftsinvestitionsprogramm Bildung“ wollen wir Hand in Hand mit Ländern 
und Kommunen bundesweit für mehr Chancen- und Generationengerechtigkeit sorgen.
Dadurch sorgen wir für moderne und barrierefreie Schulgebäude mit dichten 
Dächern, funktionierenden Toiletten und digital ausgestatteten Klassenräumen. 
Wir schaffen mehr Stellen für Schulsozialarbeit, Schulpsychologie und Inklusion. 
Wir stärken die Kompetenzen und Leistungen der Kinder und legen dabei einen 
Schwerpunkt auf den Erwerb von Basiskompetenzen, die für einen erfolgreichen 
Bildungsweg unverzichtbar sind. Wir fördern die digitalen Fähigkeiten, 
Medienkompetenz, Bildung für nachhaltige Entwicklung und politische Bildung. Die 
Digitalisierung unserer Schulen begreifen wir als Daueraufgabe von Bund, Ländern 
und Kommunen, in die wir weiter investieren werden. Genau wie in den Ausbau 
guter ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote.
Diese Unterstützung soll dort ankommen, wo sie besonders gebraucht wird. Statt 
nur nach dem Königsteiner Schlüssel nach Einwohnerzahl und Finanzkraft zu 
finanzieren, wollen wir die Finanzierung stärker an den tatsächlichen Bedarfen 
ausrichten. Wir brauchen eine engere Kooperation zwischen Bund und Ländern in 
der Bildungspolitik. Wo verfassungsrechtliche Beschränkungen zuverlässige und 
notwendige Investitionen in Bildung aktuell verhindern, werden wir mit den 
Ländern gemeinsame Ziele und tragfähige Lösungen vereinbaren, um die großen 
Herausforderungen im Bildungssystem erfolgreich gemeinsam zu bewältigen und auch 
über neue Gemeinschaftsaufgaben im Grundgesetz sprechen.
Einen besonderen Schwerpunkt werden wir außerdem auf den Spracherwerb legen. 
Denn Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir wollen erreichen, dass alle 
Kinder am Ende der Grundschule sicher lesen, schreiben und rechnen können, weil 
nur wer die deutsche Sprache versteht und beherrscht, am Unterricht und der 
Gemeinschaft teilhaben, sich entfalten und lernen kann. Die Sprachförderung muss 
deshalb als durchgängiger Prozess angelegt werden, der in der Kita beginnt und 
sich in der Schule fortsetzt.
Für eine gute Bildung, die allen offensteht
Unser Land braucht weitere energische Schritte für mehr Fachkräfte – in 
Industrie und Handwerk ebenso wie in Kitas, Schulen oder in der Pflege. Nur so 
können wir den notwendigen Umbau der Wirtschaft und den demografischen Wandel 
bewältigen. Oft bleiben Ausbildungsplätze aber unbesetzt, offene Stellen können 
nicht nachbesetzt werden. Dabei stehen 2,9 Millionen junge Menschen in 
Deutschland heute ohne Berufsabschluss da.
Eine gute Ausbildung ist ein attraktives Versprechen für die berufliche Zukunft 
junger Menschen. Auf dem Weg dahin schaffen wir gute finanzielle und rechtliche 
Rahmenbedingungen für Auszubildende. Durch eine deutliche Anhebung der 
Mindestausbildungsvergütung werden wir die Attraktivität der Ausbildung erhöhen. 
Wir wollen für Azubis auch den Führerscheinerwerb fördern und eine Lösung für 
ein Azubi-Deutschlandticket finden. Mit einer solidarischen Ausbildungsumlage 
sorgen wir dabei für einen finanziellen Ausgleich, um die 
Ausbildungsbereitschaft kleiner und mittlerer Betriebe zu fördern. Zur 
Unterstützung des Handwerks erhöhen wir die Förderung der überbetrieblichen 
Lehrlingsunterweisung weiter. Außerdem stärken wir Ausbildungsverbünde, um die 
Anzahl passender Stellen für Auszubildende und Betriebe zu erhöhen.
Wir verbessern die Berufsorientierung für junge Menschen und informieren dort, 
wo junge Menschen sind, insbesondere an Schulen. Dies erfordert die aktive 
Einbeziehung von Ausbildungsbetrieben und Hochschulen, Eltern sowie Vorbildern 
aus der beruflichen Bildung. Mehr praxisnahe Angebote können helfen, den 
Horizont für die Berufswahl zu weiten.
Eine berufliche Ausbildung oder ein Studium ebnet gleichwertig einen starken Weg 
in die berufliche Zukunft. Wir wollen nicht, dass finanzielle Gründe oder die 
soziale Herkunft darüber entscheiden, welcher der beiden Wege eingeschlagen 
wird. Nach dem größten Update für das BAföG in dieser Wahlperiode machen wir es 
jetzt zukunftsfest, für Studium und berufliche Bildung: Das BAföG soll 
existenzsichernd sein, auch bei steigenden Lebenshaltungskosten. Wir erhöhen die 
Freibeträge bei den elterlichen Einkommen und öffnen das BAföG für mehr 
Menschen. Für Berufstätige, die beispielsweise einen Meister machen wollen, 
reformieren wir das Aufstiegs-BAföG und ermöglichen den Bezug in Teilzeit, die 
Förderung gleichwertiger Fortbildungsabschlüsse sowie ein vollständig 
digitalisiertes Antragsverfahren.
Für mehr bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende und Studierende möchten wir den 
Bau von neuen Wohnheimen über das von uns in der laufenden Wahlperiode 
aufgelegte Programm „Junges Wohnen“ weiter fördern.
Wir werden die Angebote der Alphabetisierung und Grundbildung ausbauen und dafür 
sorgen, dass die allgemeine Weiterbildung als wichtige Säule des 
lebensbegleitenden Lernens weiter gestärkt wird.
Für eine starke Hochschul- und Wissenschaftslandschaft
Hochschulen sind Orte der Bildung, Wissenschaft und Forschung. Sie sind 
Triebfedern unserer Gesellschaft, indem sie Ideen und Lösungen für die großen 
und die ganz konkreten Probleme unserer Zeit entwickeln. Sie sind Orte der 
freien und kritischen Debatte und der produktiven Reibung, ohne die kein 
wissenschaftlicher Fortschritt möglich ist. Gute Ausstattung und 
Arbeitsbedingungen, Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt garantieren den 
gerechten Zugang.
Mit einer „Innovationsinitiative Zukunfts-Campus“ wollen wir Hörsäle, Labore und 
Bibliotheken, die oftmals baufällig oder veraltet sind, gemeinsam mit den 
Ländern modernisieren und zu Experimentierräumen für den nachhaltigen, digitalen 
Wandel machen. Die bestehenden Bund-Länder-Pakte für Hochschule, Wissenschaft 
und Forschung wollen wir fortführen, weiterentwickeln und gezielt ergänzen.
Eine auskömmliche Grundfinanzierung stärkt die Hochschulen als Orte von Bildung, 
guter Arbeit und innovativer Forschung. Wenn sie richtig eingesetzt werden und 
die tatsächlich anfallenden Kosten abdecken, können Drittmittel zusätzliche 
Dynamiken entfachen. Damit sich Wissenschaftler*innen auf ihre eigentliche 
Arbeit konzentrieren können, wollen wir in diesem Kontext Bürokratie abbauen und 
vereinfachen.
Gute Arbeitsbedingungen sind entscheidend für eine chancengerechte, 
zukunftsfeste Wissenschaft. Wir wollen den Anteil befristet Beschäftigter 
deutlich senken, indem wir wissenschaftliche Qualifikation als Sachgrund enger 
und klarer fassen, die Tarifsperre abschaffen und gemeinsam mit den Ländern mehr 
Dauerstellen neben der Professur garantieren. Wir wollen Frauen in der 
Wissenschaft gezielt fördern und Machtmissbrauch und Diskriminierung 
entgegenwirken.
Auch in Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen wollen wir den 
internationalen Austausch der Wissenschaft fördern und vereinfachen, etwa durch 
schnellere Visavergaben, die Stärkung der Mittlerorganisationen und bessere 
Beratung für Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Wir wollen mehr Menschen 
den akademischen und beruflichen Austausch über Erasmus+ ermöglichen. 
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind die Grundlage verantwortungsbewusster 
Politik und es ist zugleich Aufgabe der Politik, die Freiheit der Wissenschaft 
zu verteidigen. Der Verächtlichmachung ganzer Forschungsfelder wie etwa der 
Klima- oder Geschlechterforschung stellen wir uns entschieden entgegen, stärken 
die Wissenschaftskommunikation und schützen Betroffene vor Anfeindungen.
C. Mitten im Leben – in jeder Lebensphase
Für starke Familien
Steigende Mieten und Energiekosten, veränderte Anforderungen in der Arbeitswelt, 
die Angst, nicht mehr mitzukommen – diese Sorgen treffen Familien in besonderem 
Maße. Und die vielerorts mangelnde Kinderbetreuung kommt als weitere Belastung 
hinzu. Alle Familien sollen sich daher auf gute und unterstützende 
Rahmenbedingungen verlassen können, die zu ihrem Leben passen. Dafür braucht es 
finanzielle Unterstützungen, die Familien fördern und in schwierigen 
Lebensphasen Sicherheit geben.
Kindergeld und Kinderfreibetrag sind die Basis für die Unterstützung von 
Familien. Mit der stärksten Erhöhung des Kindergeldes in den vergangenen 30 
Jahren und der Einführung des Kindersofortzuschlags konnten wir Millionen von 
Familien auf dem Höhepunkt der Inflation gezielt entlasten. Perspektivisch 
koppeln wir die Erhöhung des Kindergeldes an die regelmäßige Erhöhung des 
Kinderfreibetrages und sorgen dafür, dass alle Kinder das gleiche Maß an 
finanzieller Unterstützung erhalten – egal wie viel ihre Eltern verdienen.
Mit dem Start ins Familienleben stellen viele Paare bereits die Weichen für die 
spätere Aufgabenteilung. Teilen sich Eltern ihre Elternzeit gerecht auf, setzt 
sich das häufig später auch in der familiären Aufgabenverteilung fort. Deshalb 
gestalten wir das Elterngeld attraktiver und setzen Anreize für eine 
partnerschaftlichere Aufteilung: Die Elternzeit möchten wir verlängern und so gestalten, dass jeweils ein Drittel der Zeit von jedem Elternteil genutzt werden kann. Das verbleibende Drittel kann je nach Lebenssituation flexibel aufgeteilt werden. Den Mindest- und Höchstbetrag, der seit der 
Einführung des Elterngeldes unverändert ist, wollen wir auf 400 bzw. 2.400 Euro 
erhöhen.
Wir werden Vätern oder Co-Müttern die Möglichkeit geben, sich die ersten zwei 
Wochen nach der Geburt eines Kindes mit einer Lohnersatzleistung von der Arbeit 
freizustellen. So können Eltern gemeinsam ins Familienleben starten. Durch die 
Einführung eines gestaffelten Mutterschutzes wollen wir Frauen, die eine 
Fehlgeburt erleiden, besser unterstützen, wenn sie dies möchten.
Für selbstständige Frauen ist der Sprung in die Familiengründung oft mit 
besonderem Wagnis verbunden. Doch auch sie brauchen Sicherheit und Schutz bei 
der Familiengründung. Wir setzen uns dafür ein, dass auch für Selbstständige die 
Wochen rund um die Geburt durch Mutterschaftsgeld finanziell abgesichert werden. 
Hierzu sollen sich künftig auch Selbstständige an der dafür vorgesehenen 
Umlagefinanzierung beteiligen.
Auch über 2025 hinaus sollen Eltern jeweils an 15 Tagen Kinderkrankengeld 
beziehen können, Alleinerziehende an 30 Tagen.
Allein- und getrennt erziehende Familien leben in vielfältigen Konstellationen. 
Viele Alleinerziehende stemmen Kinderbetreuung, Job und Haushalt und kommen 
finanziell kaum über die Runden. Wir wollen die Steuerlast von Alleinerziehenden 
durch einen Freibetrag senken und ihnen das Kindergeld nur noch zur Hälfte auf 
den Unterhaltsvorschuss anrechnen. Damit entlasten wir Alleinerziehende und ihre 
Kinder gezielt. Insbesondere für junge Alleinerziehende mit kleinen Kindern 
wollen wir die Arbeitsmarktchancen verbessern – mit Rechtsansprüchen auf 
Beratung und Qualifizierungsmaßnahmen. Wächst ein Kind in einer Trennungsfamilie 
bei beiden Elternteilen auf, wollen wir den sogenannten Umgangsmehrbedarf im 
Steuer- und Sozialrecht berücksichtigen.
Für die Teilhabe der Jüngsten – gegen Kinderarmut
Kinderarmut bedeutet Ausgrenzung, Diskriminierung und schlechtere 
Bildungschancen. Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut oder ist 
armutsgefährdet. Wir sind fest davon überzeugt, dass es keine Rolle spielen 
darf, in welchem Elternhaus ein Kind aufwächst oder woher es kommt.
Mit der von uns angestoßenen breiten öffentlichen Debatte über Kinderarmut in 
Deutschland haben wir es geschafft, dass mehr Familien als bisher ihnen 
zustehende Leistungen wie den Kinderzuschlag auch tatsächlich beantragen und 
erhalten. Auch konnten sich Millionen von Familien über die stärkste Erhöhung 
des Kindergeldes in den vergangenen 30 Jahren und die Einführung des 
Kindersofortzuschlags freuen.
Da unsere Sozialleistungen aber weiterhin nicht von allen Anspruchsberechtigten 
abgerufen werden, müssen sie einfacher, digitaler, bürgerfreundlicher und 
transparenter werden. Das gilt insbesondere für den bisherigen Kinderzuschlag 
und die Leistungen der Bildung und Teilhabe. Das Ziel der Kindergrundsicherung 
ist deshalb klar: Wir wollen Leistungen bündeln, Antragsverfahren weiter 
verschlanken und stetig automatisieren, damit Kinder und ihre Familien die ihnen 
zustehenden Leistungen auch tatsächlich erhalten. Eltern müssen von Anfang an, 
bei Geburt ihres Kindes, über ihre Ansprüche informiert werden. Unser Ziel ist 
die Hilfe aus einer Hand, damit jede Familie nur noch eine zentrale 
Ansprechstelle für Leistungen für Familien von Bund, Land und Kommune hat, die 
sowohl digital als auch vor Ort erreichbar ist. Die Beantragung und Auszahlung 
soll, soweit möglich und kosteneffizient, pauschal und automatisiert erfolgen, 
um den Zugang zu erleichtern. Die Überwindung von unterschiedlichen 
Rechtskreisen und Zuständigkeiten der verschiedenen staatlichen Ebenen muss 
dabei im Hintergrund automatisiert stattfinden.
Diesen Ansatz wollen wir auch als Vorlage für die weitere Modernisierung unseres 
Sozialstaates nehmen. Die verschiedenen Sozialleistungen müssen besser 
aufeinander abgestimmt werden und ineinandergreifen. Dafür wollen wir die 
notwendigen rechtlichen und technischen Grundlagen schaffen.
Neben der Modernisierung der Verwaltung wollen wir weiterhin insbesondere das 
soziokulturelle Existenzminimum für Kinder neu berechnen und Alleinerziehende 
bei der Anrechnung von Unterhalt und Einkommen entlasten.
Für einen guten Start der jungen Generation
Junge Menschen haben in der Pandemie verantwortungsvoll und solidarisch mit 
älteren und vulnerablen Teilen unserer Gesellschaft zurückgesteckt und auf 
Freiheiten verzichtet – und die großen Herausforderungen der vergangenen Jahre 
besonders gespürt. Deswegen legen wir ein besonderes Augenmerk darauf, der 
jungen Generation Gehör zu verschaffen, sie zu unterstützen und zu entlasten, 
sie in ihren Rechten zu stärken und ihre Beteiligungsmöglichkeiten auszubauen.
In den vergangenen Jahren sind viele Angebote der Kinder- und Jugendarbeit vor 
Ort weggebrochen. Damit sind besonders im ländlichen Raum wichtige 
Begegnungsorte verloren gegangen. Mit einem Sonderprogramm wollen wir über zehn 
Jahre Kommunen dabei unterstützen, Strukturen für Kinder- und Jugendarbeit 
aufzubauen und zu stärken. Die Mittel des Kinder- und Jugendplans und der 
sogenannten Frühen Hilfen wollen wir aufstocken.
Migrantische Jugendverbände wollen wir gezielt unterstützen und Mehrsprachigkeit 
als eine wertvolle Kompetenz fördern und damit jungen Menschen unabhängig von 
Herkunft oder Aufenthaltsstatus faire Chancen und Teilhabe bieten.
Die psychische Gesundheit junger Menschen hat sich in den vergangenen Jahren 
verschlechtert. Das nehmen wir ernst. Mit den Mental Health Coaches und ihren 
Gruppenangeboten an weiterführenden Schulen konnten wichtige Anlaufstellen 
geschaffen werden, die wir ausbauen wollen. Bewährte Anlaufstellen wie die 
Nummer gegen Kummer und andere Beratungsstellen brauchen eine bedarfsgerechte 
finanzielle Ausstattung.
Wichtig ist, dass wir Verbesserungen für junge Menschen mit jungen Menschen 
zusammen gestalten und sie stärker beteiligen. Damit junge Menschen ihre Ideen 
und Rechte auch wirksam einbringen und einfordern können, wollen wir 
Beteiligungsgremien wie Kinder- und Jugendparlamente, insbesondere auf 
kommunaler Ebene, stärken. Parteiübergreifend wollen wir darauf hinarbeiten, die 
Kinderrechte endlich ins Grundgesetz zu schreiben und das Wahlalter auch auf 
Bundesebene auf 16 Jahre zu senken.
Mit der inklusiven Kinder- und Jugendhilfe im SGB VIII sorgen wir dafür, dass 
alle Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderung eine zentrale 
Ansprechstelle haben und ganzheitlich und individuell gefördert werden. Junge 
Menschen, die die Jugendhilfe verlassen, wollen wir im Übergang ins 
Erwachsenenleben besser unterstützen und Maßnahmen der Ausbildungsbegleitung 
fördern.
Junge Menschen haben auch das Anrecht auf einen besonderen Schutz. Besonders 
wichtig sind der Schutz und ein entschiedenes Vorgehen gegen sexualisierte 
Gewalt. Wir werden die vorhandenen Strukturen zum Kinder- und Jugendschutz 
stärken und denken Maßnahmen vom Kind aus – durch einheitliche 
Kinderschutzstandards, gesetzlich geregelte Mindeststandards für 
Gutachter*innen, eine gesetzliche Grundlage für die Arbeit der Unabhängigen 
Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Strafverfolgung durch 
die Polizei im Netz und offline, bessere Meldestellen und gezielte Löschungen 
von Missbrauchsdarstellungen sowie Prävention in Schule, Jugendhilfe und 
Familie.
Für ein aktives und selbstbestimmtes Leben im Alter
Ältere Menschen stehen mitten im Leben – heute mehr denn je. Ältere sind 
wichtige Säulen in unserer Gesellschaft. In unzähligen Vereinen, 
Nachbarschaftstreffs und Initiativen teilen sie ihre Zeit, Erfahrung und 
Lebensklugheit und bringen sich durch ihr Ehrenamt ein. Großeltern unterstützen 
in der Kinderbetreuung und sorgen in vielen Familien dafür, dass Kinder und 
Beruf gut miteinander vereinbart werden können. Das schätzen und unterstützen 
wir.
Engagementstrukturen für Ältere wollen wir ausbauen, damit sich auch diejenigen 
einbringen können, die bislang schwerer Zugang finden. Und wir erleichtern den 
selbstbestimmten Übergang vom Arbeitsleben in den Rentenbezug durch flexiblere 
Übergänge und investieren in Präventions- und Rehamaßnahmen. Das ist auch ein 
wichtiger Beitrag gegen Einsamkeit im Alter. In den vergangenen Jahren ist es 
gelungen, das Thema Einsamkeit aus der Tabuecke zu holen. Mit der nationalen 
Strategie gegen Einsamkeit binden wir auch Länder, Kommunen und Verbände ein.
Mehrgenerationenhäuser sind wichtige Treffpunkte für Jung und Alt und sorgen für 
Zusammenhalt und Gemeinschaft, die wir unterstützen wollen. Doch auch das 
Mehrgenerationenwohnen, das gemeinschaftliches Wohnen mehrerer Generationen zum 
Ziel hat, wollen wir fördern.
Damit auch ältere Menschen die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Welt 
nutzen können, arbeiten wir an Strukturen, die digitale Kenntnisse vermitteln 
oder erneuern können. Mit Maßnahmen wie dem DigitalPakt Alter sorgen wir dafür, 
dass Ältere lange selbstbestimmt und aktiv am gesellschaftlichen Leben 
teilnehmen können.
D. In jeder Lebensphase abgesichert
Für eine gute Gesundheitsversorgung überall
Viele Menschen sind heutzutage bis ins hohe Alter aktiv. Zugleich sind ältere 
Menschen aber auch häufig auf Behandlungen und Pflege angewiesen. Das stellt uns 
vor eine doppelte Herausforderung: Denn wir brauchen Fachkräfte für eine 
angemessene Versorgung und würdevolle Pflege. Und wir müssen die gestiegenen 
Kosten schultern, ohne dass die Versicherten zu große Lasten tragen müssen.
Dabei wollen wir, dass die Patient*innen zur richtigen Zeit am richtigen Ort 
eine optimale Versorgung erhalten, statt lange und aufwendig nach 
Behandlungsterminen zu suchen und darauf zu warten. Deshalb wollen wir die 
Primärversorgung insbesondere durch Hausärzt*innen stärken, um eine bessere 
Behandlungsqualität zu erreichen.
Unterversorgte Gebiete wollen wir stärker unterstützen. Die Verteilung von 
niedergelassenen Ärzt*innen muss enger mit der Krankenhausplanung der Länder 
verknüpft werden. Die bestehende Trennung der Finanzierungssysteme von 
ambulanter und stationärer Versorgung wollen wir überwinden, um bessere 
Kooperation und Koordination zu fördern. Durch regionale Verbünde 
(Gesundheitsregionen) sowie gemeinsame Versorgungszentren, in denen verschiedene 
Therapie- und Pflegeberufe unter einem Dach zusammenarbeiten, sorgen wir für 
eine gute Versorgung vor Ort. Und wir wollen Maßnahmen ergreifen, um Fehl- und 
Überversorgung abzubauen.
Vertragsärzt*innen wollen wir von unnötiger Bürokratie entlasten und den 
Sprechstundenanteil für gesetzlich Versicherte erhöhen, damit Patient*innen 
schneller Termine erhalten.
Die Krankenhausreform werden wir nachbessern, zusammen mit den Ländern umsetzen 
und nicht nur die gesetzlichen, sondern auch die privaten Versicherungen an den 
Kosten beteiligen. Wir werden gemeinsam eine gute Krankenhausreform umsetzen. 
Oberste Priorität hat für uns dabei, dass für alle Menschen in unserem Land 
Krankenhäuser und bestmögliche Grundversorgung schnell erreichbar sind. Die 
Notfallversorgung, den Rettungsdienst und die Finanzierung der Apotheken wollen 
wir im Hinblick auf eine gute, flächendeckende und effiziente Versorgung 
reformieren. Für die Gesundheitsberufe wollen wir mehr Kompetenzen und so eine 
bessere Arbeitsteilung und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe erreichen. Auch in 
der Geburtshilfe wollen wir attraktive Arbeitsbedingungen für Hebammen, 
besonders im Krankenhaus.
In den ländlichen Regionen – gerade in Ostdeutschland – ist das 
Durchschnittsalter in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Darauf 
müssen wir reagieren. Daher schaffen wir zusätzliche Programme für 
Gemeindegesundheitspfleger*innen, früher die Gemeindeschwester, und „Medizin auf 
Rädern“. Auch bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen wollen wir weiter 
vorankommen. Unnötige Bürokratie, die heutzutage digital und effizienter laufen 
könnte, muss abgebaut und der Nutzen für Patient*innen erhöht werden, auch durch 
den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Die Nutzung von Daten für Forschung und 
Versorgung haben wir verbessert und werden auf diesem Wege weitergehen.
Für eine verlässliche und würdige Pflege
Alle pflegebedürftigen Menschen sollen die Pflege erhalten, die sie benötigen, 
egal ob durch Fachkräfte oder nahestehende Mitmenschen, ob zu Hause oder in 
einer Einrichtung. Wir wollen, dass Menschen sich darauf verlassen können, 
würdevoll behandelt zu werden, wenn sie der Pflege bedürfen. Wir wollen Angebote 
im Quartier, also vor Ort, fördern und so auch Pflegebedürftigkeit hinauszögern.
Für uns ist es wichtig, dass die Pflege wieder bezahlbar wird. Es ist eines 
Sozialstaates unwürdig, wenn Menschen am Ende eines langen Arbeitslebens 
aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit auf Sozialhilfe angewiesen sind. Wir haben 
die Leistungen der Pflegeversicherung erhöht und sorgen weiter für dringend 
benötigte Entlastung der Pflegebedürftigen.
Wir wollen die Situation der Menschen verbessern, die selbst Angehörige oder 
nahestehende Personen pflegen. Eine Aufgabe, die erfüllend sein kann, aber auch 
Kraft und Zeit kostet und ohne die die Versorgung der pflegebedürftigen Menschen 
in Deutschland nicht möglich wäre. Wer die eigene Arbeitszeit für die Pflege 
reduziert, braucht finanzielle Unterstützung in Form eines zeitlich begrenzten 
Ausgleichs der entgangenen Einkünfte. Die Leistung soll so ausgestaltet sein, 
dass mehrere Personen sich die Pflege teilen können. Berufliche Freistellungen 
sollen besser und flexibler möglich sein. Den Zugang zur Tagespflege wollen wir 
verbessern und Angebote ausbauen. Pflegebedürftige sollen Pflege, therapeutische 
Leistungen oder Unterstützung bei der Haushaltsführung flexibler als bisher in 
Anspruch nehmen und miteinander kombinieren können, zum Beispiel in Form eines 
Pflegebudgets.
Pflegekräfte brauchen Arbeitsbedingungen, die ihnen die Zuwendung zu ihren 
Patient*innen möglich machen. Fachkräfte, die aufgrund von Überlastung den Job 
verlassen haben, wollen wir mit einer Rückkehroffensive zurückgewinnen. 
Hunderttausende wären dazu bereit, wenn sich die Arbeitsbedingungen verbessern – 
dazu zählt auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dieses 
Potenzial wollen wir durch Beratung, die weitere Umsetzung höherer 
Personalschlüssel, mehr Kompetenzen für den Pflegeberuf und bessere 
Aufstiegschancen nutzen. Wir wollen die Ausbildungsbedingungen verbessern und 
für die Pflegeassistenz vereinheitlichen. Und wir wollen Dokumentationspflichten 
und Bürokratie in der Pflege auf ein Mindestmaß reduzieren, damit Pflegekräfte 
wieder dafür Zeit haben, wofür sie ihren Beruf gewählt haben: den Menschen.
Für eine solidarische Kranken- und Pflegeversicherung
Unser Gesundheits- und Pflegesystem ist dafür da, kranke Menschen zu heilen und 
Pflegebedürftige gut zu pflegen. In den vergangenen Jahren wurden den 
Versicherungen jedoch viele Kosten zugeschoben, die aus Steuermitteln hätten 
finanziert werden sollen. Diesen Trend wollen wir umkehren und damit die 
Versicherten und die Arbeitgeber von versicherungsfremden Leistungen entlasten. 
Dazu gehört, dass wir die Finanzierung der Rentenbeiträge von pflegenden 
Angehörigen oder die Beiträge für Empfänger*innen von Bürgergeld angemessener 
über den Staat finanzieren. Damit bleibt auch mehr Geld im System, um in gute 
Gesundheit und Pflege zu investieren.
In Zeiten steigender Pflegekosten und Versicherungsbeiträge müssen wir auch 
dafür sorgen, dass öffentliches und beitragsfinanziertes Geld in der Versorgung 
bleibt und für die Menschen arbeitet. Wir wollen den Einfluss von 
Finanzinvestoren auf unsere Gesundheits- und Pflegeversorgung begrenzen. Deshalb 
wollen wir öffentliche und gemeinnützige Träger stärken und für eine bezahlbare 
und gerechtere Kranken- und Pflegeversorgung sorgen.
Wir setzen uns für eine Finanzierung von Gesundheit und Pflege unserer 
Gesellschaft ein, die verlässlicher und gerechter ist als der Status quo. Basis 
hierfür ist eine faire Beteiligung aller Versicherten an der Finanzierung. Auf 
dem Weg hin zu einer Bürgerversicherung werden wir neben den gesetzlich 
Krankenversicherten auch die Privatversicherten in den solidarischen 
Finanzausgleich des Gesundheitssystems einbeziehen. Auch in der Pflege wollen 
wir auf dem Weg hin zu einer Pflegebürgerversicherung mit einem Ausgleich 
zwischen gesetzlicher und privater Pflegeversicherung dafür sorgen, dass sich 
alle gerecht an der Finanzierung des Pflegerisikos beteiligen. So tragen 
Versicherte mit finanziell starken Schultern stärker zur Finanzierung von Pflege 
und Gesundheit bei als solche, die nur über geringe Einkünfte verfügen. Die 
Beitragsbemessung werden wir reformieren und beispielsweise auch 
Kapitaleinnahmen zur Finanzierung unseres Gesundheits- und Pflegesystems 
heranziehen. Damit schützen wir auch Löhne und Gehälter vor höheren 
Beitragsabgaben. Um freiwillig versicherte, geringverdienende oder in Teilzeit 
beschäftigte Soloselbstständige besser abzusichern, werden wir die 
Mindestbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung reformieren.
Für die Beamt*innen werden wir die Wahlfreiheit stärken.
Für eine vorausschauende Gesundheitspolitik
Für eine gesunde Gesellschaft braucht es eine vorsorgende Politik, die die 
Ursachen von Krankheiten in den Blick nimmt und angeht. Prävention und 
Gesundheitsförderung wollen wir grundsätzlich als Querschnittsaufgabe in allen 
Politikbereichen verfolgen. Wir wollen den öffentlichen Gesundheitsdienst 
stärken und dabei vor allem Menschen in sozioökonomisch benachteiligten 
Verhältnissen in den Blick nehmen.
Seelische Gesundheit ist ein Fundament für Lebensqualität und körperliche 
Gesundheit. Es ist nicht zumutbar, dass viele Menschen in einer psychischen 
Krise monatelang auf therapeutische Hilfe warten müssen. Wir schlagen daher 
einen Bund-Länder-Pakt für mentale Gesundheit vor. Alle Menschen, insbesondere 
Kinder und Jugendliche, sollen im Bedarfsfall niedrigschwellige Zugänge zu 
passgenauen psychosozialen und therapeutischen Angeboten haben. Therapieplätze, 
Beratungsstrukturen und die Ausbildung von Fachpersonal werden wir ausbauen.
Mit Blick auf die steigende Anzahl von Betroffenen von ME/CFS und Long Covid 
müssen Projekte zur Ursachen- und Versorgungsforschung ausreichend finanziert 
und vorangetrieben werden. Betroffene wurden oft viel zu lang stigmatisiert – 
wir wollen eine bestmögliche Versorgung nach dem Stand der wissenschaftlichen 
Erkenntnisse sicherstellen.
Wir wollen unser Gesundheitswesen auf Epidemien, große Katastrophen und 
militärische Bedrohungen besser vorbereiten. Das betrifft zum Beispiel den 
Vorrat an Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie regelmäßige 
Katastrophenschutzübungen. Auch den öffentlichen Gesundheitsdienst wollen wir 
weiter stärken.
Mit dem Cannabisgesetz haben wir den Schutz von Gesundheit, Jugend und 
Verbraucher*innen in den Mittelpunkt gestellt und setzen auf Vernunft statt 
Kriminalisierung. Diesen Wechsel in der Drogenpolitik, der die Befähigung zum 
eigenverantwortlichen Umgang mit Risiken in den Mittelpunkt stellt, wollen wir 
fortführen. An dem Ziel des Verkaufs von Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften 
halten wir weiter fest und setzen uns auf europäischer und internationaler Ebene 
dafür ein, auch um damit den Schwarzmarkt und die Organisierte Kriminalität 
weiter einzudämmen. Mit Blick auf die enormen Mengen an Kokain, Crack und 
synthetischen Opioiden, die in vielen deutschen Großstädten ankommen, werden wir 
die Ressourcen der Polizei und des Zolls auch im Hinblick auf die Bekämpfung der 
dahinterstehenden Strukturen der Organisierten Kriminalität stärken. 
Gleichzeitig wollen wir die Angebote für Prävention, Therapie und 
Schadensminderung ausbauen, damit Menschen gar nicht erst abhängig werden oder 
ihnen besser geholfen werden kann, wenn sie suchtkrank sind.
Für eine zukunftsfeste und würdige Rente
Die Sicherheit ihrer Altersvorsorge ist für viele Menschen gerade in 
Krisenzeiten ein entscheidender Stabilitätsanker. Die Menschen in diesem Land 
sollen sich auf stabile Renten verlassen können. Das gilt heute und morgen, für 
aktuelle und zukünftige Generationen, also auch und erst recht für diejenigen, 
die jetzt in ihre Rentenkasse einzahlen. Gleichzeitig werden wir die Kosten des 
demografischen Wandels gerecht über die Generationen verteilen. Langjährig in 
der gesetzlichen Rentenversicherung Versicherte dürfen im Alter eine 
auskömmliche Rente erwarten, daher werden wir das gesetzliche Rentenniveau bei 
mindestens 48 Prozent halten.
Das beste Mittel für eine verlässliche Altersvorsorge und einen möglichst 
geringen Rentenbeitragssatz sind gute Löhne und eine breite Basis derer, die in 
die Rente einzahlen. Deshalb fördern wir sozialversicherungspflichtige 
Beschäftigung und verbessern insbesondere die Erwerbsmöglichkeiten für Frauen 
durch gleiche Löhne, gute Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeitmodelle, das 
Rückkehrrecht in Vollzeit und eine faire Verteilung von Sorgearbeit. Durch 
qualifizierte Zuwanderung stärken wir unsere Wirtschaftskraft und steigern die 
Beitragszahlungen in die Rente. Und wir schaffen Anreize, um ältere Beschäftigte 
gesünder und länger im Erwerbsleben zu halten. Dafür investieren wir auch in 
Präventions- und Rehamaßnahmen und ermöglichen flexible Übergänge in die 
Altersrente. Um die Renten zu stärken, werden wir auch den Mindestlohn anheben 
und prekäre Beschäftigung, insbesondere Minijobs, abbauen.
Um das Alterssicherungssystem gerechter und zukunftsfest zu machen, wollen wir 
als ersten Schritt auf dem Weg zu einer Bürgerversicherung, dass auch 
Abgeordnete und perspektivisch Beamte, unter Beibehaltung des 
Alimentationsprinzips, in die gesetzliche Rente einzahlen. Auch nicht 
anderweitig abgesicherte Selbstständige wollen wir unter fairen Bedingungen 
einbeziehen.
Wir halten an der Rente mit 67 fest. Aber wir schaffen Anreize und machen es den 
Menschen leichter, länger zu arbeiten, wenn sie dies wollen, auch über die 
Regelaltersgrenze hinaus. Wir schaffen daher einen flexibleren Übergang in 
Altersteilzeit und Vorteile, damit sich die Weiterarbeit neben dem Rentenbezug 
noch mehr lohnt. Dafür werden wir den Arbeitgeberbeitrag zur Arbeitslosen- und 
Rentenversicherung an die Arbeitnehmer*innen auszahlen, falls sie sich gegen 
freiwillige Beiträge in die Rentenversicherung entscheiden.
Wir schaffen in der gesetzlichen Rentenversicherung den Einstieg in eine 
notwendige ergänzende Kapitaldeckung – und zwar mittels Darlehen aus dem 
Bundeshaushalt und der Übertragung von Eigenmitteln vom Bund. Hierfür führen wir 
einen öffentlich verwalteten Bürger*innenfonds ein, der Nachhaltigkeitskriterien 
berücksichtigt und sich am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ausrichtet. 
Der Bürger*innenfonds soll auch in europäische und deutsche Start-ups und 
Wachstumsunternehmen investieren. Mit den daraus resultierenden Erträgen werden 
wir geringe und mittlere Renten stärken, was insbesondere Frauen und Menschen in 
Ostdeutschland unterstützt.
Darüber hinaus wollen wir, dass mehr Menschen als bisher von einer privaten 
Altersvorsorge profitieren. Auch hierfür greifen wir auf den Bürger*innenfonds 
zurück, der kostengünstig die Vorteile des Kapitalmarktes erschließt. Dafür 
werden wir die Freibeträge für Kleinsparer*innen erhöhen, sie dynamisch an die 
Inflation anpassen und die öffentliche Zulagenförderung auf niedrige und 
mittlere Einkommen fokussieren. Wer nicht teilnehmen möchte, kann widersprechen. 
Den Bürger*innenfonds öffnen wir als fairen und transparenten Weg auch für die 
betriebliche Altersversorgung, damit noch mehr Beschäftigte, insbesondere von 
kleinen und mittleren Unternehmen, von Betriebsrenten profitieren.
Auch Menschen mit geringem Einkommen unterstützen wir dabei, auskömmliche 
Rentenansprüche zu erwerben und so Altersarmut zu vermeiden.Die Grundrente 
werden wir zu einer Garantierente nach 30 Versicherungsjahren weiterentwickeln, 
die deutlich mehr Menschen als bisher einbezieht und finanziell besserstellt. 
Zur Finanzierung dieses Instruments können auch Erträge des Bürger*innenfonds 
beitragen.
Menschen, die lange in die Rentenkasse eingezahlt haben, aber aus 
gesundheitlichen Gründen nicht länger arbeiten können, verdienen unsere 
solidarische Unterstützung. Deshalb wollen wir die Erwerbsminderungsrente 
verbessern. Für besonders langjährig Versicherte wollen wir die sogenannte Rente 
mit 63 beibehalten, welche insbesondere denjenigen zugutekommt, die nach 
jahrzehntelanger, anspruchsvoller und körperlicher Arbeit ihre Belastungsgrenze 
erreicht haben.
Für verlässliche soziale Sicherung
In schwierigen Zeiten braucht es einen verlässlichen Sozialstaat, der Menschen 
unter die Arme greift, wenn sie in Not geraten. Denn jeder Mensch hat das Recht 
auf soziale Teilhabe, auf ein würdevolles Leben. Deswegen haben wir Hartz IV 
überwunden und es durch das Bürgergeld ersetzt. Es schützt vor Armut und 
ermöglicht die Teilhabe an unserer Gesellschaft. Statt arbeitslose und 
arbeitende Menschen gegeneinander auszuspielen, unterstützen wir und sorgen 
gleichzeitig für gute und auskömmliche Arbeit. Das heißt: Diejenigen, die 
arbeiten, sollen mehr haben. Zu einer verlässlichen sozialen Sicherung gehört 
für uns daher auch, den Mindestlohn zu erhöhen und prekäre Beschäftigung 
abzubauen. So stärken wir Menschen in Zeiten des Wandels, geben Sicherheit und 
eröffnen Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben.
Wir stehen dafür ein, dass Menschen existenz- und teilhabesichernde Leistungen 
so lange erhalten, bis sie in Arbeit sind. Unser Ziel ist es, so viele Menschen 
wie möglich in zumutbare Arbeit oder Selbstständigkeit zu führen. Auf dem Weg 
dahin unterstützen wir sie durch Qualifizierung, Ausbildung, Weiterbildung und 
vor allen Dingen durch schnelle und nachhaltige Vermittlung. Wir fordern dabei 
ihre aktive Mitwirkung ein. Wir wollen den Arbeitsagenturen und Jobcentern die 
Instrumente an die Hand geben, diesen Auftrag zu erfüllen.
Wir verbessern die Anreize zur Aufnahme von Arbeit und schaffen 
Arbeitsgelegenheiten, um Menschen wieder zurück an den Arbeitsmarkt 
heranzuführen. Wenn Menschen trotz Arbeit auf zusätzliche Unterstützung 
angewiesen sind, soll es sich für sie noch mehr als bisher lohnen, ihren 
Stundenumfang zu erhöhen.
Zu den staatlichen Sozialversicherungssystemen sollen alle Zugang haben – 
unabhängig davon, ob sie selbstständig oder abhängig beschäftigt arbeiten. Für 
Selbstständige vereinfachen wir daher den Zugang zur freiwilligen 
Arbeitslosenversicherung.
