Bereits in unserem letzten Wahlprogramm und auch im Koalitionsvertrag haben wir das Ziel gesetzt, Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit bis 2030 zu überwinden. Aufgrund externer Faktoren ist die Wohnungs- und Obdachlosigkeit weiter gestiegen. Vermehrt sind junge Menschen sowie Frauen und Familien betroffen. Wir dürfen daher das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Mit dem Nationalen Aktionsplan haben wir einen ersten Schritt getan für gemeinsame Strategien aller staatlichen Ebenen. Kommunen und Länder müssen die notwendigen Ressourcen erhalten, um als geeignet erkannte Maßnahmen auch durchführen zu können. Der intensive Einsatz niedrigschwelliger präventiver Hilfen vor dem Verlust der Wohnung kann oftmals Wohnungslosigkeit verhindern und die Abwärtsspirale unterbrechen. Für Menschen, die bereits von Wohnungs- oder Obdachlosigkeit betroffen sind, muss das Hilfesystem immer als würdevolles Leben und mit dem Ziel einer eigenen Wohnung verbessert werden. Notunterkünfte, die wegen ihrer Struktur mit offenen Vielbettzimmern von Betroffenen gemieden werden, sind wenig hilfreich. Wenn ihre Nutzung innerhalb des Stufensystems ein zwingender Schritt auf dem Weg zur „Wohnfähigkeit“ ist, wird das Scheitern vorprogrammiert. Deshalb schließen wir uns den Forderungen von Expert:innen nach verschließbaren Einzelzimmern an und vertreten einen Ansatz, der mit Respekt die Wohnungslosigkeit angeht, um anschließend und auf freiwilliger Basis Unterstützung bei persönlichen Problemen zu bieten. Soziale Wohnraumagenturen und vor allem der flächendeckende Ausbau von Housing-First-Projekten ermöglichen so für viele Menschen den Weg in eine eigene Wohnung. Eine große Gruppe von wohnungs- und obdachlosen Personen sind Menschen mit nicht-deutscher Staatsbürgerschaft und unklarem Aufenthaltsstatus, darunter viele EU-Bürger:innen, vor allem aus Osteuropa. Diese Gruppe muss ebenfalls mit ihren spezifischen Problemen in den Blick genommen werden und vollständigen Zugang zum Hilfesystem erhalten.
Antrag: | Einfach dabei sein – fair und bezahlbar |
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Antragsteller*in: | BAG Arbeit, Soziales, Gesundheit (dort beschlossen am: 05.01.2025) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 07.01.2025, 16:36 |