Erläuterung:
- Die Soziale Marktwirtschaft ist ein wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Leitbild.
- Die Zielsetzung der Sozialen Marktwirtschaft ist ein größtmöglicher Wohlstand für alle, bei bestmöglicher sozialer Absicherung.
- Wirtschaft und Soziales stehen sich gleichberechtigt im „pari“ gegenüber.
- Sozial bedeutet: Soziale Sicherheit, soziale Gerechtigkeit, sozialer Fortschritt und gesicherte Freiheit.
- Ziel: Einkommens- und Vermögensunterschiede gering zu halten, um sozialen Frieden zu gewährleisten.
- Ziel: „Starker Staat“, der die Wirtschaft bei Bedarf bewusst und sozial steuern kann, soll und muss.
Begründung:
Die erste Regierung der Bundesrepublik, bestehend aus CDU/CSU/FDP/DP, hat es bei der Einführung der Sozialen Marktwirtschaft vorsätzlich unterlassen, das grundlegende Segment, Einkommens- und Vermögensverhältnisse sozialverträglich zu halten, zu verankern.
Stattdessen wurde 1952 der Lastenausgleich eingeführt, um von dieser Tatsache abzulenken und die Bevölkerung ruhig zu halten. Die Regierung hatte sehr starke Bedenken, die Bevölkerung könne sich für ein anderes Wirtschaftsmodell entscheiden.
In dieser Zeit haben die CDU/CSU/FDP/DP die Deutungshoheit an sich gezogen, was Soziale Marktwirtschaft sei. Seitdem ist eine offene und weiterentwickelnde Diskussion bezüglich der Sozialen Marktwirtschaft kaum möglich, obwohl der Erfinder dieses festgeschrieben hat und einfordert.
„Garant eines nachhaltigen Wohlstandes für alle
Die Soziale Marktwirtschaft ist gemäß ihrer Konzeption kein fertiges System, kein Rezept, das einmal gegeben, für alle Zeiten im gleichen Sinne angewendet werden kann. Sie ist eine evolutive Ordnung, in der es neben dem festen Grundprinzip, dass sich alles im Rahmen einer freien Ordnung zu vollziehen hat, immer wieder nötig ist, Akzente neu zu setzen gemäß den Anforderungen einer sich wandelnden Zeit.“
Alfred Müller-Armack, Nationalökonom und Kultursoziologe, 1956
„Es wird die zukünftige Aufgabe sein, unserer Lebensordnung den Charakter einer echten Verfassung der Sozialen Markwirtschaft zu geben.“
Zitat aus dem Buch: Genealogie der Sozialen Marktwirtschaft, Ausgewählte Werke / Alfred Müller-Armack, 1981