Höchstspannungsgleichstromleitungen (HGÜ) werden heute -anders als Wechselstromleitungen- standardmäßig als Erdkabel verlegt. Hintergrund ist, dass dies bei HGÜ technisch viel besser möglich ist und Natur und Landschaftsbild geschont werden.
Eine Umstellung auf Freileitungen wäre insbesondere im ländlichen Raum schwer vermittelbar. Während man in der Gemeinde A nicht auf Freileitungsmasten schauen muss weil dort (von der Großen Koalition) ein Erdkabel gebaut wurde, muss sich die benachbarte Gemeinde B mit neuen Stahlmasten zufrieden geben, weil die Politik zwischenzeitlich aus Kostengründen umgeschwenkt ist.
Eine Umstellung von Erdkabel zur Freileitung kann zudem zu erheblichen Verzögerungen beim Netzausbau führen, weil bereits begonne Projekte umgeplant werden müssen oder weil Neubauprojekte wegen der Unklarheit welche Technologie nun verbaut werden soll erst verzögert in die Umsetzung gehen. Diese Zeit haben wir angesichts des ohnehin zu langsamen Netzausbaus nicht.
Unbedingt zu vermeiden sind zudem Abwägungsentscheidungen wo ein Kabel und wo eine Freileitung gebaut werden soll. Dies macht Planungen langsamer und rechtlich angreifbarer und ist das Gegenteil von Planungsbeschleunigung.