Hier wird erneut ein typisches Problem von finanzpolitischen Debatten deutlich: die Grundmotivation wird aus dem Blick verloren. Dass die Schuldenbremse reformiert werden soll, da sind sich 99% des Diskurses einig und das steht nicht zur Frage. Aber das "Warum?" hat starke Implikationen für das "Wie?", das man am Ende bekommen wird. Die Reform soll sich ja am Ende nicht (wie die aktuelle Form der SB) daran orientieren, ob irgendeine Zahl so schön ist, wie z.B. 0,35% Strukturkomponente, oder die 60% Defizitquote, denn die Makroökonomik hat keine Naturgesetze wie Physik, Chemie, usw., sondern ist Teil eines sozialen Aushandlungsprozesses. Also sollte im Wahlprogramm auch eine klare Motivation enthalten sein (die sich 1:1 aus dem Grünen Grundsatzprogramm ableiten lässt), die die Fiskalregeln des Staates der gesellschaftlichen Realität unterwerfen (frei nach Mazzucato: mission-oriented policy) - und nicht umgekehrt.
Antrag: | In die Zukunft wachsen – ökologisch und ökonomisch |
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Antragsteller*in: | Nicolai Krybus (KV Münster) und 49 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 28%) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 23.12.2024, 13:22 |