Die im Bundestagswahlprogramm beschriebenen Positionen zur Gesundheitsprävention und speziell zu gesunder Ernährung sind sehr begrüßenswert. Dieser Änderungsantrag ergänzt dazu zwei konkrete Maßnahmen:
1. Eine Senkung der Mehrwertsteuer kann ergänzend zu genannten Einschränkungen (Schutz vor Werbung für ungesunde Lebensmittel) zu höherer Nachfrage nach gesunden Lebensmitteln führen. Die Preiselastizitäten dazu sind weitreichend wissenschaftlich untersucht (siehe bspw. Andreyeva el al., 2010: "The Impact of Food Prices on Consumption: A Systematic Review of Research on the Price Elasticity of Demand for Food").
2. Eine Verbrauchersteuer auf zuckerhaltige Getränke ("Zuckersteuer") existiert bereits in vielen Ländern und hat sich allgemein als effektive Maßnahme zur Gesundheitsprävention bewährt. Unter anderem die WHO empfiehlt das Einführen einer Zuckersteuer. Hierzu ist ebenfalls die oben zitierte Studie von 2010 relevant. Auch von verschiedenen Bundesländern wurde dies bereits gefordert - was aber bisher aufgrund der Blockade der FDP nicht aus Bundesebene umsetzbar war. Vermutlich war diese Maßnahme auch schon im vorliegenden BWP-Antrag gemeint - sie wie hier vorgeschlagen konkret zu nennen unterstreicht noch einmal das Vorhandensein konkreter Pläne und macht das Programm damit noch greifbarer und glaubhafter.
Beide Maßnahmen, Senkung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse und Zuckersteuer, werden darüber hinaus auch von Experten wir dem SVR Gesundheit empfohlen (SVR (Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen) (2024): "Fachkräfte im Gesundheitswesen. Nachhaltiger Einsatz einer knappen Ressource").