Steigende Personal- und Energiekosten haben den ÖPNV vor große wirtschaftliche Herausforderungen gestellt. Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Regionalisierungsmitteln ist die Finanzierung des Status quo des ÖPNV in der Fläche nicht mehr gesichert. Gleichzeitig erfordern die Klimaschutzziele gerade auch im Verkehrssektor erhebliche Anstrengungen. Ein wesentlicher Bestandteil zur Erreichung der Klimaschutzziele ist dabei der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs als Alternative zum motorisierten Individualverkehr. Bei einer angestrebten Verdoppelung der Fahrgastzahlen im ÖPNV bis zum Jahr 2030 und einer Erhöhung des ÖPNV-Angebots um mindestens 60 % handelt sich demnach um eine deutliche Wertsteigerung des ÖPNV.
Die erfolgreiche Umsetzung des Deutschlandtickets stellt den dringend benötigten zusätzlichen ein Anreiz zur Nutzung des ÖPNV dar und trägt damit zur Erreichung der Klimaschutzziele bei. Diesen Beitrag kann das Deutschlandticket jedoch nur leisten, wenn durch die Sicherung der Bestandsverkehre und durch den zusätzlichen Ausbau der Verkehrsleistung der ÖPNV attraktiv bleibt bzw. an Attraktivität gewinnt. Vor dem Hintergrund der aktuellen finanziellen Situation der Kommunen als Aufgabenträgerinnen des ÖPNV ist die für die Erreichung der Klimaschutzziele zwingend notwendige Ausweitung des Leistungsangebots nicht realisierbar. Vielmehr drohen aufgrund der vorliegenden aktuellen Finanzierungslücken in kommunalen Haushalten sogar deutliche Einschnitte im Verkehrsangebot durch Abbestellungen von Leistungen.
Vor diesem Hintergrund steht außer Frage, dass das Ziel der Verdoppelung der Fahrgastzahlen bzw. der Erhöhung des Angebots um mindestens 60 % nur mit einer nachhaltigen und auskömmlichen Finanzierung seitens des Bundes und des Landes erreicht werden kann, und dass für den Erfolg des Deutschlandtickets als Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele die Finanzierung der Bestandsverkehre sowie der zusätzliche Ausbau der Verkehrsleistungen im ÖPNV durch Bund und Länder sichergestellt sein muss.