Liebe Freund*innen,
neben Nutzpflanzen und Nutztieren werden zunehmend auch Wildorganismen wie zum Beispiel Bäume und andere Wildpflanzen, Wildtiere, Pilze, Algen und natürlich vorkommende Mikroorganismen gentechnisch verändert, mit dem Ziel, sie in natürliche Ökosysteme freizusetzen. Aber dies würde Ökosysteme irreversibel verändern und wäre unverantwortlich im Sinne des Naturschutzes (vgl. hierzu z. B. die Publikation des BfN in Fußnote 1).
„Gene Drives“ (wörtliche Übersetzung: „Gen-Antriebe“) sind relativ komplexe gentechnische Verfahren, bei denen sich bestimmte, in der Regel nachteilige Gene in Wildpopulationen im Rahmen der Fortpflanzung bevorzugt ausbreiten sollen (Fußnote 2). So sollen gentechnisch veränderte Gene-Drives-Organismen Wildpopulationen innerhalb weniger Generationen stark dezimieren und letztendlich ihre Ausrottung bewirken.
In unserem Grundsatzprogramm haben wir uns auf Folgendes geeinigt (S. 24, zu Laden auf https://www.gruene.de/grundsatzprogrammprozess ):
„Bei Eingriffen in die Natur müssen nicht verantwortbare Risiken, wie die Ausrottung ganzer Populationen oder Arten durch gentechnische Methoden, ausgeschlossen werden.“
In unserem Bundestagswahlprogramm von 2021 (S. 42, zu Laden auf https://www.gruene.de/artikel/wahlprogramm-zur-bundestagswahl-2021 ) stand: „Bei Eingriffen in die Natur müssen nicht verantwortbare Risiken, wie die Manipulation oder Ausrottung ganzer Populationen oder Arten durch gentechnische Methoden, sogenannte Gene Drives, ausgeschlossen werden.“
Aber im Entwurf zu unserem aktuellen Bundestagswahlprogramm fehlt eine Aussage, dass wir dazu stehen, dass unsere Natur gentechnikfrei und insbesondere vor „Gene Drives“ geschützt bleibt. Bitte lasst uns diese Lücke schließen! Gerade als „Öko-Partei“ ist es wichtig, dass wir uns hierzu positionieren und uns dieses Themas annehmen.
Liebe Grüße
Matthias Henneberger
(KV Wunsiedel, Dipl.-Ing. agr.)
Literatur:
(1) https://doi.org/10.19217/pos222 und https://www.bfn.de/aktuelles/gentechnik-naturschutz-und-biologische-vielfalt-grenzen-der-gestaltung