Die Wiedervernässung trockengelegter Moorflächen in Deutschland funktioniert nur mit der Landwirtschaft, die fast 80% davon bewirtschaftet. Paludikultur, die Bewirtschaftung nasser Moorflächen, liefert eine wirtschaftliche Perspektive über die Wiedervernässung hinaus. Veraltete, unklare und zum Teil widersprüchliche gesetzliche Regelungen führen jedoch zu hohen Anforderungen, Kosten und jahrelangen Genehmigungsverfahren für den Umstieg.
Deutschland müsste jährlich weit mehr als 50.000 Hektar wiedervernässen, um die Pariser Klimaziele einzuhalten. Da aktuell maximal 2.000 Hektar pro Jahr wiedervernässt werden, wird diese Anforderung deutlich verfehlt. Genehmigungsverfahren in Deutschland dauern zu lange, um die Größe an notwendiger, wiedervernässter Fläche erreichen zu können.
Wiedervernässung lässt sich nur beschleunigen, wenn Genehmigungsverfahren zur nassen Bewirtschaftung einfacher und schneller funktionieren und Paludikultur wirtschaftlich attraktiver wird. In unserem Wahlprogramm und einer nächsten Regierungsbeteiligung sollten wir diese Stellschraube angehen, um landwirtschaftlichen Betrieben den Umstieg auf nasse, torferhaltende Landwirtschaft zu erleichtern und neue Wertschöpfung in Moorregionen zu fördern.
Antrag: | In die Zukunft wachsen – ökologisch und ökonomisch |
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Antragsteller*in: | Lucas Gerrits (KV Berlin-Mitte) und 59 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 25%) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 05.01.2025, 20:18 |