Inhaltliche Begründung:
Überschuldete Privathaushalte stecken oft in einem Teufelskreis und müssen aufgrund ihres negativen Schufa-Scores bei vielen Unternehmen höhere Preise zahlen, u.a. bei Finanzinstituten. Viele Schuldner-Beratungsstellen lehnen Fälle ab, bei denen auch nur ein Teil aus gewerblichem Kontext stammt. Zudem kommen staatliche Transferleistungen bzw. indirekt über Arbeitgeber steuerfrei gewährte Boni teils nicht bei ihnen an, weil sie auf Arbeitgeberseite oder bei der Bank pfändbar sind. Dieser Aspekt geht oft unter.
Zum Thema Privatinsolvenzverfahren ist keine Forderung enthalten, da hier die Fristen zur Restschuldbefreiung in Grünem Sinne inzwischen massiv verkürzt wurden und da zunächst eine Evaluation stattfinden sollte, warum dennoch so wenige diesen Weg beschreiten (ca. 70.000 pro Jahr).
Begründung der Relevanz:
Wir haben 2,8 Millionen Arbeitslose in Deutschland (Dezember 2024), aber 5,5 Millionen über 18-jährige die überschuldet sind (Oktober 2024, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/166338/umfrage/anzahl-der-schuldner-in-deutschland-seit-2004). Während wir zum einen Thema ausführliche Aussagen im Entwurf haben, wird der größere Personenkreis gar nicht erwähnt.
Begründung der Textstelle:
Das Kapitel 2 zu bezahlbarem Leben ist leider so strukturiert, dass es keinen eindeutig guten Anklapp gibt. Falls die Antragskommission dort bessere Optionen zur Platzierung sieht, dann gerne auch dort)
Antrag: | In die Zukunft wachsen – ökologisch und ökonomisch |
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Antragsteller*in: | Marc Kersten (KV Köln) und 64 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 46%) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 07.01.2025, 09:56 |