Veranstaltung: | 41. Bundesdelegiertenkonferenz Berlin |
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Tagesordnungspunkt: | UK Umwelt im Kopf |
Antragsteller*in: | Ortsverband Herten (dort beschlossen am: 26.04.2017) |
Status: | Zurückgezogen (unsichtbar) |
Eingereicht: | 27.04.2017, 10:08 |
Eigenständiger Antrag des Ortsverbandes Herten: "Verbot von Weichplastik-/Einwegflaschen bis 01.01.2021"
Antragstext
Der Ortsverband Herten beantragt mit Beschlussdatum 26.04.2017 für den Tagesordnungspunkt
"UK-UN Wir erhalten unsere Natur", der Bundesdelegiertenkonferenz 16. - 18. Juli 2017 die
Abstimmung zur Aufnahme der Forderung eines gesetzlichen Verbotes von Weichplastikflaschen.
Dieses Verbot soll bis zum 01.01.2021 bundesweite Gültigkeit erlangen.
Begründung
Bereits 2009 veröffentlichten die Ökotoxikologen Wagner, M. und Oehlmann, J. ihre wissenschaftliche Arbeit mit dem Titel „Endocrine disruptors in bottled mineral water: total estrogenic burden and migration from plastic bottles”. In dieser Studie weisen sie nach, dass Getränke (in diesem speziellen Fall Mineralwasser) massive Kontaminationen durch hormonähnlich wirkende Stoffe aufweisen und somit hormonell betrachtet die “Qualität von Kläranlagenabwasser” besitzen.1 2013 bewies Wagner zudem, dass offensichtlich noch zusätzliche, aktuell noch unbekannte hormonähnlich wirkende Stoffe auslaugen.2
Hierbei sei angemerkt, dass es mittlerweile viele Studien gibt, welche die zusätzlichen hormonähnlichen Belastungen (vor allem die durch Plastik) mit der immer früheren Geschlechtsreife von Kindern und Jugendlichen in Verbindung bringen. Es ist also anzunehmen, dass Plastikflaschen besonders den jüngsten Mitgliedern unserer Gesellschaft direkt schaden.
Während jedoch dickwandige Plastikflaschen zumindest für den Mehrweg genutzt werden (bis zu 25 mal), werden Weichplastikflaschen nach einmaliger Benutzung vernichtet. Die deutsche Umwelthilfe legte folgende Zahlen für Einwegflaschen dar3:
17 Milliarden Einweg-Plastik-Flaschen werden in Deutschland pro Jahr verbraucht
dies verursacht 1,25 Millionen Tonnen CO2
500.000 Tonnen Kunststoff werden an Müll produziert
die Produktion verschlingt 665.000 Tonnen Rohöl
benötigt werden dafür 11 Milliarden Kwh an Energie
die Quote an Einwegflaschen steigt beständig an (aktuell circa 54%)
Es ist somit für Umwelt, Klima und Gesundheit zwingend nötig, den Plastikflaschen den Kampf anzusagen. Ein generelles Verbot von Plastikflaschen ist bereits aus praktikablen Gründen kaum umzusetzen. Dünnwandige Weichplastikflaschen hingegen sind weder notwendig, noch haben sie abseits des Gewichtes irgendwelche Vorteile. Die Gewichtszunahme jedoch beläuft sich bei einer 1,5 Liter Hartplastikflasche auf circa 38 Gramm (~30g zu ~68g) und ist somit, ohne jeden Zweifel, auch als Sechserpack jedem Konsumenten zumutbar.
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