Es stimmt, dass die Gesellschaft heute weltoffener und aufgeschlossener gegenüber gesellschaftlicher Vielfalt ist als noch vor vielen Jahren. Und an dieser Entwicklung haben wir Grüne maßgeblichen Anteil. Zu der Analyse des Status quo gehört aber auch dazu, dass Ausgrenzung und Diskriminierung noch immer Alltag für viele Bevölkerungsgruppen sind. Der antimuslimische Rassismus nimmt weiter zu, genauso wie die Diskriminierung aufgrund des sozialen Status. Gleichzeitig wächst die Abwertung von Geflüchteten, Muslim*innen und Sinti und Roma. Rechte Übergriffe auf Geflüchtete und ihre Unterkünfte erreichen erschreckende Ausmaße. Und obwohl die Forderung nach Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule inzwischen eine deutliche gesellschaftliche Mehrheit hinter sich hat, wird eine politische Umsetzung fortwährend blockiert. Zudem haben viele Menschen nach wie vor grundsätzliche Vorbehalte, wenn sexuelle Vielfalt öffentlich sichtbar gelebt wird, zum Beispiel, wenn sich zwei Männer küssen.
Es reicht daher nicht, unsere Demokratie und die offene Gesellschaft zu verteidigen, sondern Bürger*innenrechte und ein diskriminierungsfreies Leben für alle Mitglieder unserer Gesellschaft müssen weiterhin erkämpft und durchgesetzt werden.
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