Antrag: | Wir erhalten unsere Natur |
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Antragsteller*in: | KV Oldenburg-Land (dort beschlossen am: 02.05.2017) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 14.06.2017, 12:56 |
UK-UN-01-107: Wir erhalten unsere Natur
Antragstext
Von Zeile 106 bis 108 löschen:
echte Kreislaufwirtschaft fördern. Alle, die Ressourcen nutzen, sollen für die Kosten des Recyclings mitbezahlen. Auch heute noch wird Abfall nicht ausreichend in den Kreislauf zurückgeführt. Mit einem Wertstoffgesetz, das anspruchsvolle Verwertungsquoten festschreibt,
Der Mensch ist auf sauberes Wasser, gesunde Böden und gute Luft angewiesen. Nur dann können
alle frei, unbesorgt und gesund leben, können gestalten und genießen. Natur und Umwelt zu
schützen heißt, die Grundlagen unseres Lebens zu schützen. Doch wir Menschen setzen dies mit
unserer Art, zu wirtschaften und zu konsumieren, mehr und mehr aufs Spiel. Der
zukunftsvergessene Umgang mit der uns gegebenen Natur und ihren Schätzen fällt am Ende auf
uns selbst zurück. Das Quecksilber, das die Kohlekraftwerke in die Luft pusten, der
Plastikmüll, den wir in Flüssen und Meeren „entsorgen“, die Pestizide, mit denen wir unsere
Böden und Gewässer belasten – all das löst sich nicht einfach auf. Es gelangt in unser
Trinkwasser, in unsere Atemluft und in unser Essen. Es ist allerhöchste Zeit, das zu
beenden. In einigen Bereichen haben wir heute schon längst die Belastungsgrenze unseres
Planeten überschritten. Darum stellen wir Grünen die Umwelt und den Erhalt unserer
Lebensgrundlage in das Zentrum unserer Politik.
Wer die Umwelt schützt, kämpft für eine lebenswerte und gerechte Welt für alle. Wir Grünen
wollen unser Naturerbe, die biologische Vielfalt der Erde, bewahren. Wir wollen das
Verramschen unserer Umwelt beenden. Wir wollen saubere Flüsse und Seen, ohne Gülle,
Medikamentenrückstände und Mikroplastik. Wir wollen Felder und Wiesen, auf denen Insekten
und Vögel einen Lebensraum finden. Unser Ziel ist es, eine lebenswerte Welt auch für unsere
Kinder und die kommenden Generationen zu erhalten. Dafür streiten wir mit Leidenschaft.
Kein Leben ohne Wasser
Wasser ist die Wiege allen Lebens und unser Lebensmittel Nummer eins. Wir müssen es daher
vor Verschmutzung schützen. Dabei steht die Vorsorge an erster Stelle. Wir werden deshalb
ambitionierte Schutzstandards für unsere Gewässer festlegen. Die europäischen
Verpflichtungen, überall einen guten ökologischen Zustand der Gewässer zu erreichen, nehmen
wir ernst. Zusätzliche Risiken wollen wir ausschließen. Darum lehnen wir Fracking
nachdrücklich ab. Chemikalien in den Boden zu pressen und damit das Trinkwasser zu
gefährden, nur um so auch noch den letzten Rest Erdgas und Öl zu fördern, ist
unverantwortlich.
Diesen vorsorgenden Blick nehmen wir auch beim Hochwasserschutz ein. Wir beugen vor, indem
wir Bächen und Flüssen Raum lassen, sich wieder naturnah zu entwickeln. Wir verlegen Deiche
zurück und weisen Überschwemmungsgebiete aus. Das ist gut für den Hochwasserschutz und für
eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, die in ausgedehnten Flussauen wichtige
Rückzugsräume findet. Um unser Grundwasser, unsere Flüsse und Seen vor giftigem Nitrat zu
schützen, werden wir die Güllefluten aus der industriellen Landwirtschaft eindämmen. Wir
wollen unser Wasser besser und wirksamer vor gefährlichen Schadstoffen, die auch Menschen
unfruchtbar machen können oder krebserregend sind, schützen. So können wir auch
Milliardenkosten bei der Reinigung des Trinkwassers einsparen.
Über die Flüsse gelangen Müll und Schadstoffe auch in die Meere, wo sie großen Schaden
anrichten. Medikamentenrückstände und Schwermetalle reichern sich in der Nahrungskette an.
Nitrat und Phosphat aus der Landwirtschaft befeuern die Algenblüte und schaffen Todeszonen
in den Meeren. Acht Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr in unseren Ozeanen. Wir
akzeptieren nicht, dass die Meere ein Raum ohne Leben werden, in dem es mehr Plastik als
Fische gibt. Deshalb wollen wir auch mit Mikroplastik in Kosmetikprodukten Schluss machen.
Wir fördern umweltverträgliche Kunststoffe, die im Meer rückstandsfrei zerfallen.
Das Leben in den Meeren steht auch durch zweifelhafte Fischereipraktiken, wie dem Einsatz
von Grundschleppnetzen, und zu hohen Fischereiquoten massiv unter Druck. Nach wie vor
fischen europäische Trawler die Meere vor Afrikas Küsten leer und gefährden damit nicht nur
das Meeresökosystem, sie nehmen auch den Fischern vor Ort ihre Lebensgrundlage. Darum wollen
wir die Überkapazitäten der europäischen Fangflotte abbauen und alle Fischereiabkommen
ökologisch und sozial verträglich gestalten. Nutzungsfreie Meeresschutzgebiete sollen dafür
sorgen, dass sich das Ökosystem Meer erholen kann.
Saubere Luft und gesunder Boden
Jedes Jahr sterben weltweit zehntausende Menschen, weil Stickoxide und Feinstaub die Luft
verpesten und zu Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Auch wenn sich bei uns der
Himmel über den Städten nicht gelb einfärbt wie in vielen Städten Asiens, ist auch bei uns
der Kampf für saubere Luft längst noch nicht gewonnen. Jährliche Messungen zeigen, dass
vielerorts Grenzwerte bei Feinstaub und Stickoxiden überschritten werden. Hauptursache sind
Millionen von Dieselautos, die infolge der Tricks und Manipulationen der Autoindustrie die
Grenzwerte im Alltagsbetrieb oft um ein Vielfaches überschreiten. Wir wollen, dass die
betroffenen Autos so schnell wie möglich auf Kosten der Hersteller nachgerüstet werden,
damit die Halter nicht die Leidtragenden von Fahrverboten sind, die die Bundesregierung mit
ihrer Untätigkeit zu verantworten hat. Zum Schutz der Menschen wollen wir eine blaue
Plakette einführen. Nur so kann es gelingen, die Luft in unseren Städten sauber zu bekommen.
Auch unsere Böden sind weltweit in Gefahr und brauchen dringend Schutz. Immer mehr
landwirtschaftliche und naturnahe Flächen in Deutschland werden zubetoniert. Die
Industrialisierung der Landwirtschaft überlastet unsere Böden mit Gülle und Pestiziden,
entwässert und verdichtet sie. So können sie ihre wichtige Funktion für einen
funktionierenden Naturhaushalt und als Kohlenstoffspeicher nicht erfüllen. Wir Grünen
wollen, dass künftig nicht mehr Flächen in Anspruch genommen werden, als an anderer Stelle
wieder freigelegt werden. So stoppen wir den Flächenfraß. Hektarweise liegen alte
Industrieflächen brach, die man noch nutzen kann. So ermöglichen wir wirtschaftliche
Entwicklung, ohne dabei grüne Wiesen einzuebnen.
Wir schützen Pflanzen und Tiere
Das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten, die Bedrohung der gesamten biologischen
Vielfalt, hat unabsehbare Konsequenzen für das ökologische Gleichgewicht der Erde. Der
Schutz der biologischen Vielfalt ist bei uns genauso wichtig wie in den tropischen
Regenwäldern oder in der Arktis. Jede dritte Art ist in Deutschland vom Aussterben bedroht.
Zu den Hauptgründen zählt die industrielle Landwirtschaft mit ihren Pestiziden und
Monokulturen. Heute kann man von Flensburg nach Freiburg fahren, ohne immer wieder die
Frontscheibe seines Autos von Insekten reinigen zu müssen. Das ist keine gute Nachricht.
Denn „Pflanzenschutz“ heißt in der industriellen Landwirtschaft heute vor allem
Insektenvernichtung. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der fliegenden Insekten um 80
Prozent abgenommen. Damit wird die Nahrungskette schon zu Beginn durchtrennt: Findet die
Schwalbe keine Mücke, sind auch ihre Tage gezählt. So löschen wir die “Festplatte” unserer
Natur jeden Tag ein Stück mehr und hinterlassen biologische Einöde statt blühender
Landschaften. Auch unsere Ernährung hängt von funktionierenden Ökosystemen ab: Ohne die
Bestäubungsleistung der Bienen sähen unsere Supermarktregale ganz schön leer aus.
Wir Grünen setzen dagegen auf konsequenten Natur- und Artenschutz. Damit erhalten wir nicht
nur die natürliche Vielfalt und Schönheit der Landschaft, eine intakte Natur leistet auch
unbezahlbare Dienste, zum Beispiel im Wasser-, Boden- und Luftschutz, und stellt wichtige
Grundstoffe für unzählige Produkte, etwa in der Chemie und Medizin, zur Verfügung.
Immer neue Gewerbegebiete, Straßen und Siedlungen planieren die Natur zu und zerstören die
letzten wilden Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen. Wir Grünen wollen stattdessen
Wildnis zulassen und schützen Wälder, die sich wieder zu Urwäldern entwickeln. So wie in
Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, wo unsere Landesregierungen zwei neue Nationalparks
erkämpft haben. Natur hat für uns auch dann einen Wert, wenn dieser nicht in Euro und Cent
ausgedrückt werden kann. Die Praxis der Land-, Fischerei- und Forstwirtschaft soll sich
künftig am Schutz der biologischen Vielfalt ausrichten. Bei Eingriffen in die Natur werden
wir die Ausgleichsregelungen so gestalten, dass stets der größte Nutzen für die Natur und
den Naturschutz finanziert wird.
Ressourcen schonen - Vom Müllberg zum Kreislauf
Stetig steigt die Müllflut. Einige Hersteller gestalten ihre Produkte so, dass sie nicht
reparierbar sind. Damit schaden sie der Umwelt und den Verbraucherinnen und Verbrauchern.
Ökologisch vorteilhafte Pfandsysteme werden von Getränkeindustrie und -handel mit
Unterstützung der Bundesregierung gezielt unterlaufen. Wir Grünen wollen, dass unsere
Ressourcen geschützt werden. Mit einer Ressourcenabgabe für die Produzenten wollen wir eine
echte Kreislaufwirtschaft fördern. Alle, die Ressourcen nutzen, sollen für die Kosten des
Recyclings mitbezahlen. Auch heute noch wird Abfall nicht ausreichend in den Kreislauf
zurückgeführt. Mit einem Wertstoffgesetz, das anspruchsvolle Verwertungsquoten festschreibt,
machen wir Haus- und Gewerbemüll zu einer Quelle für Neues. Wir wollen eine
Kreislaufwirtschaft, die mit neuen Produkten neue Märkte erschließt und neue Arbeitsplätze
schafft und zugleich unseren Rohstoffverbrauch entscheidend verringert.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
_________________________________________________________________________________________
Für sauberes Wasser ohne Gift und Plastik
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Damit unsere Gewässer einen guten ökologischen
Zustand erreichen, richten wir das Düngerecht an ihrem Schutz aus. Wir zeigen dem unnötigen
Einsatz von Mikroplastik in Kosmetikprodukten die rote Karte und unterstützen die
Entwicklung umweltverträglicher Kunststoffe. Hersteller von problematischen Medikamenten,
Chemikalien und Pestiziden wollen wir mit in die Verantwortung nehmen, die Schäden zu
beseitigen.
_________________________________________________________________________________________
Aus Abfall Rohstoffe machen
Um innerhalb der ökologischen Grenzen unserer Erde zu wirtschaften, sind weniger Abfall und
mehr Recycling entscheidend. Deshalb sagen wir: Schluss mit der Verschwendung! Wir werden
ein Wertstoffgesetz auf den Weg bringen, das der Wiederverwendung Vorrang einräumt und die
Müllverbrennung zu Dumpingpreisen in Kraft- und Zementwerken beendet. Mit einer
Ressourcenabgabe für die Produzenten werden wir eine Kreislaufwirtschaft fördern, die alle
Wertstoffe in den Blick nimmt und die Ressourcen schont.
_________________________________________________________________________________________
Artenvielfalt schützen
Das große Artensterben ist neben der Klimakrise die zweite existentielle Bedrohung für
unsere globalen Ökosysteme und damit auch für uns Menschen. Wir wollen unsere Natur und
unseren Artenreichtum schützen. Dazu werden wir den Naturschutz übergreifend in allen
Politikbereichen verankern. Den Biotopverbund wollen wir bundesweit ausbauen und
Wildnisgebiete aus der Nutzung nehmen. Einer der größten Artenkiller ist die
industrialisierte Landwirtschaft, besonders der flächendeckende massive Einsatz von Gülle
und Pestiziden. Wir werden deshalb Sofortmaßnahmen ergreifen, um ihn möglichst schnell
einzudämmen.
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echte Kreislaufwirtschaft fördern. Alle, die Ressourcen nutzen, sollen für die Kosten des Recyclings mitbezahlen. Auch heute noch wird Abfall nicht ausreichend in den Kreislauf zurückgeführt. Mit einem Wertstoffgesetz, das anspruchsvolle Verwertungsquoten festschreibt,
Der Mensch ist auf sauberes Wasser, gesunde Böden und gute Luft angewiesen. Nur dann können
alle frei, unbesorgt und gesund leben, können gestalten und genießen. Natur und Umwelt zu
schützen heißt, die Grundlagen unseres Lebens zu schützen. Doch wir Menschen setzen dies mit
unserer Art, zu wirtschaften und zu konsumieren, mehr und mehr aufs Spiel. Der
zukunftsvergessene Umgang mit der uns gegebenen Natur und ihren Schätzen fällt am Ende auf
uns selbst zurück. Das Quecksilber, das die Kohlekraftwerke in die Luft pusten, der
Plastikmüll, den wir in Flüssen und Meeren „entsorgen“, die Pestizide, mit denen wir unsere
Böden und Gewässer belasten – all das löst sich nicht einfach auf. Es gelangt in unser
Trinkwasser, in unsere Atemluft und in unser Essen. Es ist allerhöchste Zeit, das zu
beenden. In einigen Bereichen haben wir heute schon längst die Belastungsgrenze unseres
Planeten überschritten. Darum stellen wir Grünen die Umwelt und den Erhalt unserer
Lebensgrundlage in das Zentrum unserer Politik.
Wer die Umwelt schützt, kämpft für eine lebenswerte und gerechte Welt für alle. Wir Grünen
wollen unser Naturerbe, die biologische Vielfalt der Erde, bewahren. Wir wollen das
Verramschen unserer Umwelt beenden. Wir wollen saubere Flüsse und Seen, ohne Gülle,
Medikamentenrückstände und Mikroplastik. Wir wollen Felder und Wiesen, auf denen Insekten
und Vögel einen Lebensraum finden. Unser Ziel ist es, eine lebenswerte Welt auch für unsere
Kinder und die kommenden Generationen zu erhalten. Dafür streiten wir mit Leidenschaft.
Kein Leben ohne Wasser
Wasser ist die Wiege allen Lebens und unser Lebensmittel Nummer eins. Wir müssen es daher
vor Verschmutzung schützen. Dabei steht die Vorsorge an erster Stelle. Wir werden deshalb
ambitionierte Schutzstandards für unsere Gewässer festlegen. Die europäischen
Verpflichtungen, überall einen guten ökologischen Zustand der Gewässer zu erreichen, nehmen
wir ernst. Zusätzliche Risiken wollen wir ausschließen. Darum lehnen wir Fracking
nachdrücklich ab. Chemikalien in den Boden zu pressen und damit das Trinkwasser zu
gefährden, nur um so auch noch den letzten Rest Erdgas und Öl zu fördern, ist
unverantwortlich.
Diesen vorsorgenden Blick nehmen wir auch beim Hochwasserschutz ein. Wir beugen vor, indem
wir Bächen und Flüssen Raum lassen, sich wieder naturnah zu entwickeln. Wir verlegen Deiche
zurück und weisen Überschwemmungsgebiete aus. Das ist gut für den Hochwasserschutz und für
eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, die in ausgedehnten Flussauen wichtige
Rückzugsräume findet. Um unser Grundwasser, unsere Flüsse und Seen vor giftigem Nitrat zu
schützen, werden wir die Güllefluten aus der industriellen Landwirtschaft eindämmen. Wir
wollen unser Wasser besser und wirksamer vor gefährlichen Schadstoffen, die auch Menschen
unfruchtbar machen können oder krebserregend sind, schützen. So können wir auch
Milliardenkosten bei der Reinigung des Trinkwassers einsparen.
Über die Flüsse gelangen Müll und Schadstoffe auch in die Meere, wo sie großen Schaden
anrichten. Medikamentenrückstände und Schwermetalle reichern sich in der Nahrungskette an.
Nitrat und Phosphat aus der Landwirtschaft befeuern die Algenblüte und schaffen Todeszonen
in den Meeren. Acht Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr in unseren Ozeanen. Wir
akzeptieren nicht, dass die Meere ein Raum ohne Leben werden, in dem es mehr Plastik als
Fische gibt. Deshalb wollen wir auch mit Mikroplastik in Kosmetikprodukten Schluss machen.
Wir fördern umweltverträgliche Kunststoffe, die im Meer rückstandsfrei zerfallen.
Das Leben in den Meeren steht auch durch zweifelhafte Fischereipraktiken, wie dem Einsatz
von Grundschleppnetzen, und zu hohen Fischereiquoten massiv unter Druck. Nach wie vor
fischen europäische Trawler die Meere vor Afrikas Küsten leer und gefährden damit nicht nur
das Meeresökosystem, sie nehmen auch den Fischern vor Ort ihre Lebensgrundlage. Darum wollen
wir die Überkapazitäten der europäischen Fangflotte abbauen und alle Fischereiabkommen
ökologisch und sozial verträglich gestalten. Nutzungsfreie Meeresschutzgebiete sollen dafür
sorgen, dass sich das Ökosystem Meer erholen kann.
Saubere Luft und gesunder Boden
Jedes Jahr sterben weltweit zehntausende Menschen, weil Stickoxide und Feinstaub die Luft
verpesten und zu Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Auch wenn sich bei uns der
Himmel über den Städten nicht gelb einfärbt wie in vielen Städten Asiens, ist auch bei uns
der Kampf für saubere Luft längst noch nicht gewonnen. Jährliche Messungen zeigen, dass
vielerorts Grenzwerte bei Feinstaub und Stickoxiden überschritten werden. Hauptursache sind
Millionen von Dieselautos, die infolge der Tricks und Manipulationen der Autoindustrie die
Grenzwerte im Alltagsbetrieb oft um ein Vielfaches überschreiten. Wir wollen, dass die
betroffenen Autos so schnell wie möglich auf Kosten der Hersteller nachgerüstet werden,
damit die Halter nicht die Leidtragenden von Fahrverboten sind, die die Bundesregierung mit
ihrer Untätigkeit zu verantworten hat. Zum Schutz der Menschen wollen wir eine blaue
Plakette einführen. Nur so kann es gelingen, die Luft in unseren Städten sauber zu bekommen.
Auch unsere Böden sind weltweit in Gefahr und brauchen dringend Schutz. Immer mehr
landwirtschaftliche und naturnahe Flächen in Deutschland werden zubetoniert. Die
Industrialisierung der Landwirtschaft überlastet unsere Böden mit Gülle und Pestiziden,
entwässert und verdichtet sie. So können sie ihre wichtige Funktion für einen
funktionierenden Naturhaushalt und als Kohlenstoffspeicher nicht erfüllen. Wir Grünen
wollen, dass künftig nicht mehr Flächen in Anspruch genommen werden, als an anderer Stelle
wieder freigelegt werden. So stoppen wir den Flächenfraß. Hektarweise liegen alte
Industrieflächen brach, die man noch nutzen kann. So ermöglichen wir wirtschaftliche
Entwicklung, ohne dabei grüne Wiesen einzuebnen.
Wir schützen Pflanzen und Tiere
Das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten, die Bedrohung der gesamten biologischen
Vielfalt, hat unabsehbare Konsequenzen für das ökologische Gleichgewicht der Erde. Der
Schutz der biologischen Vielfalt ist bei uns genauso wichtig wie in den tropischen
Regenwäldern oder in der Arktis. Jede dritte Art ist in Deutschland vom Aussterben bedroht.
Zu den Hauptgründen zählt die industrielle Landwirtschaft mit ihren Pestiziden und
Monokulturen. Heute kann man von Flensburg nach Freiburg fahren, ohne immer wieder die
Frontscheibe seines Autos von Insekten reinigen zu müssen. Das ist keine gute Nachricht.
Denn „Pflanzenschutz“ heißt in der industriellen Landwirtschaft heute vor allem
Insektenvernichtung. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der fliegenden Insekten um 80
Prozent abgenommen. Damit wird die Nahrungskette schon zu Beginn durchtrennt: Findet die
Schwalbe keine Mücke, sind auch ihre Tage gezählt. So löschen wir die “Festplatte” unserer
Natur jeden Tag ein Stück mehr und hinterlassen biologische Einöde statt blühender
Landschaften. Auch unsere Ernährung hängt von funktionierenden Ökosystemen ab: Ohne die
Bestäubungsleistung der Bienen sähen unsere Supermarktregale ganz schön leer aus.
Wir Grünen setzen dagegen auf konsequenten Natur- und Artenschutz. Damit erhalten wir nicht
nur die natürliche Vielfalt und Schönheit der Landschaft, eine intakte Natur leistet auch
unbezahlbare Dienste, zum Beispiel im Wasser-, Boden- und Luftschutz, und stellt wichtige
Grundstoffe für unzählige Produkte, etwa in der Chemie und Medizin, zur Verfügung.
Immer neue Gewerbegebiete, Straßen und Siedlungen planieren die Natur zu und zerstören die
letzten wilden Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen. Wir Grünen wollen stattdessen
Wildnis zulassen und schützen Wälder, die sich wieder zu Urwäldern entwickeln. So wie in
Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, wo unsere Landesregierungen zwei neue Nationalparks
erkämpft haben. Natur hat für uns auch dann einen Wert, wenn dieser nicht in Euro und Cent
ausgedrückt werden kann. Die Praxis der Land-, Fischerei- und Forstwirtschaft soll sich
künftig am Schutz der biologischen Vielfalt ausrichten. Bei Eingriffen in die Natur werden
wir die Ausgleichsregelungen so gestalten, dass stets der größte Nutzen für die Natur und
den Naturschutz finanziert wird.
Ressourcen schonen - Vom Müllberg zum Kreislauf
Stetig steigt die Müllflut. Einige Hersteller gestalten ihre Produkte so, dass sie nicht
reparierbar sind. Damit schaden sie der Umwelt und den Verbraucherinnen und Verbrauchern.
Ökologisch vorteilhafte Pfandsysteme werden von Getränkeindustrie und -handel mit
Unterstützung der Bundesregierung gezielt unterlaufen. Wir Grünen wollen, dass unsere
Ressourcen geschützt werden. Mit einer Ressourcenabgabe für die Produzenten wollen wir eine
echte Kreislaufwirtschaft fördern. Alle, die Ressourcen nutzen, sollen für die Kosten des
Recyclings mitbezahlen. Auch heute noch wird Abfall nicht ausreichend in den Kreislauf
zurückgeführt. Mit einem Wertstoffgesetz, das anspruchsvolle Verwertungsquoten festschreibt,
machen wir Haus- und Gewerbemüll zu einer Quelle für Neues. Wir wollen eine
Kreislaufwirtschaft, die mit neuen Produkten neue Märkte erschließt und neue Arbeitsplätze
schafft und zugleich unseren Rohstoffverbrauch entscheidend verringert.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
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Für sauberes Wasser ohne Gift und Plastik
Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Damit unsere Gewässer einen guten ökologischen
Zustand erreichen, richten wir das Düngerecht an ihrem Schutz aus. Wir zeigen dem unnötigen
Einsatz von Mikroplastik in Kosmetikprodukten die rote Karte und unterstützen die
Entwicklung umweltverträglicher Kunststoffe. Hersteller von problematischen Medikamenten,
Chemikalien und Pestiziden wollen wir mit in die Verantwortung nehmen, die Schäden zu
beseitigen.
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Aus Abfall Rohstoffe machen
Um innerhalb der ökologischen Grenzen unserer Erde zu wirtschaften, sind weniger Abfall und
mehr Recycling entscheidend. Deshalb sagen wir: Schluss mit der Verschwendung! Wir werden
ein Wertstoffgesetz auf den Weg bringen, das der Wiederverwendung Vorrang einräumt und die
Müllverbrennung zu Dumpingpreisen in Kraft- und Zementwerken beendet. Mit einer
Ressourcenabgabe für die Produzenten werden wir eine Kreislaufwirtschaft fördern, die alle
Wertstoffe in den Blick nimmt und die Ressourcen schont.
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Artenvielfalt schützen
Das große Artensterben ist neben der Klimakrise die zweite existentielle Bedrohung für
unsere globalen Ökosysteme und damit auch für uns Menschen. Wir wollen unsere Natur und
unseren Artenreichtum schützen. Dazu werden wir den Naturschutz übergreifend in allen
Politikbereichen verankern. Den Biotopverbund wollen wir bundesweit ausbauen und
Wildnisgebiete aus der Nutzung nehmen. Einer der größten Artenkiller ist die
industrialisierte Landwirtschaft, besonders der flächendeckende massive Einsatz von Gülle
und Pestiziden. Wir werden deshalb Sofortmaßnahmen ergreifen, um ihn möglichst schnell
einzudämmen.
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