Die CDU/CSU und rechtspopulistische Parteien versuchen mit der Diskussion um den Doppelpass ein ausländerfeindliches Klima zu erzeugen und gehen den Rechtspopulisten auf den Leim. Gerade jetzt nach dem Referendum in der Türkei die Abschaffung des Doppelpasses zu verlangen ist zynisch und zeugt von der Verachtung und Missachtung für die Menschen mit Migrationshintergrund. Es sollte den zukünftigen fünften Generationen der Einwandererfamilien überlassen werden, ob sie sich ausschließlich für den Ausweis der Bundesrepublik Deutschland entscheiden. Die Kindes- und Kindeskinder werden dies dann sicher selbstbewusst entscheiden können. Dazu bedarf keiner Optionspflicht. Die Integration der eingewanderten und geflüchteten Menschen wird insbesondere auch davon abhängen, dass sich unserer Land zu einer Einwanderungsgesellschaft mit gleichen Chancen und Rechten für Menschen mit Migrationshintergrund entwickelt. Diese Einwanderungsgesellschaft ist längst Realität und sollte endlich akzeptiert und gelebt werden. Deshalb fordern wir ja seit vielen Jahren ein Einwanderungsgesetz, das von CDU/CSU und den Rechtspopulisten abgelehnt wird. Wir verteidigen die doppelte Staatsbürgerschaft – als Ausdruck der Anerkennung und Wertschätzung der Lebensrealität von Menschen mit Migrationshintergrund - und setzen uns dafür ein, dass eingewanderte und geflüchtete Menschen auf der Grundlage unseres Grundgesetzes die gleichen Rechte und Unterstützung von Anfang an (z. B. in Kitas, Bildung, Arbeitsmarkt etc.) in unserer Gesellschaft bekommen. Gelingt diese Integration, Wertschätzung und Anerkennung – was bei vielen jungen Menschen auch bereits erfolgt, wie ich aus der Erfahrung als Lehrer an einer Berufsschullehrer erfahre, dann hat sich die Diskussion erübrigt, weil die Zweisprachigkeit und der kulturelle Hintergrund positiv wahrgenommen und als Bereicherung in unserer Gesellschaft empfunden wird. Der zweite Ausweis wird dann in der Schublade liegen und verstauben.
Antrag: | Wir gestalten unser Einwanderungsland |
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Antragsteller*in: | Klemens Griesehop (Berlin-Pankow KV) und 23 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 0%) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 25.04.2017, 10:15 |
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