Bei der Bundestagswahl 2009 waren 5,6 Mio. Personen mit Migrationshintergrund wahlberechtigt. 2013 waren es 5,8 Mio. Rund 200.000 Personen mehr. Diese Zahl hat sich bis jetzt deutlich erhöht und wird sich in den nächsten Jahrzehnten noch weiter erhöhen. Trotz dieser Zahlen, spielte diese Wählergruppe bei den letzten Bundestagswahlen keine besonders große Rolle. Ein Grund dafür dürfte auch die sehr geringe Wahlbeteiligung der Migrant*innen sein. Dies wird sich aber zunehmend ändern. Durch die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft der überdurschnittlich jungen Migrant*innen und der wachsenden Wahlbeteiligung dieser Wählergruppe, werden Migrant*innen für Parteien als potenzielle Wählergruppe immer wichtiger.
Viele haben Angst vor gesellschaftlicher Diskriminierung. Besonders jetzt, in einer Zeit, in der wir uns gerade befinden, in der die AFD-Chefin Frauke Petri, Marine Le Pen vom Front National, der Islamkritiker Geert Wilders von der holländischen Freiheitspartei und sogar Donald Trump, als Präsident eines Staates, der sich als Vermittler von Werten wie Menschenrechte und Moral versteht, immer stärker werden und sich offen gegen Migrant*innen aussprechen. Und umso wichtiger ist es jetzt, diese Wählergruppe für sich zu gewinnen und ihnen zeigen, dass sie durch politische Partizipation Einfluss auf politische Entscheidungen in Land und Kommune nehmen können. Diese Gelegenheit müssen wir jetzt ergreifen und dürfen es nicht der SPD überlassen.
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