Wer meint, dass die Riesterrente gescheitert ist, der muss alle Altersvorsorgeprodukte für gescheitert erklären, die nach dem Äquivalenzprinzip eine garantierte Ablaufleistung garantieren.
Schließlich müssen Garantieleistungen mit sogenannten sicheren Anlagen, d.h. überwiegend mit Staatsanleihen, erwirtschaftet werden. Leider eignen sich Staatsanleihen von Gläubigern guter Bonität kaum noch zur Vermögensmehrung. Genau dieser Umstand ist für regelmässige Rechnungszinssenkungen bei Lebens- und Rentenversicherungsprodukten verantwortlich gewesen.
Auch ein Bürgerfonds muss sich den Realitäten an den Kapitalmärkten stellen. Spekulationen mit Aktien oder anderen Sachwerten werden nicht möglich sein, wenn man das Äquivalenzprinzip einhalten möchte. Geringere Verwaltungskosten werden nicht ausreichen, um den Menschen eine auskömmliche Rente in Aussicht zu stellen.
Deutschland profitiert andererseits stark als Gläubigerin von der schlechten Verzinsung der Anlagen ihrer Schuldner*innen. Es wäre gerechtfertigt die Zulagen aus den historisch günstigen Refinanzierungsmöglichkeiten zu finanzieren.
Darüber hinaus gebe ich zu bedenken, dass ein Bürgerfonds, unter der Verantwortung anderer Regierungskonstellationen, nicht zwangläufig ökologischen und ethischen Anlagegrundsätzen unterworfen sein muss.
Die letzte Rot-Grüne Bundesregierung hat die Riesterrente eingeführt. Die nächste Regierung mit grüner Beteiligung sollte das Bestehende verbessern, statt Millionen Sparern zu sagen, dass der Abschluss eines Rot-Grünen Produkts eine schlechte Entscheidung war.
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