| Antrag: | Wir machen den Sozialstaat sicher und zukunftsfest | 
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| Antragsteller*in: | Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg KV (dort beschlossen am: 02.05.2017) | 
| Status: | Geprüft | 
| Angelegt: | 03.05.2017, 13:31 | 
GS-SZ-01-129-2: Wir machen den Sozialstaat sicher und zukunftsfest
Von Zeile 128 bis 130 einfügen:
verlangt die Würde des Menschen. Der Regelsatz des Arbeitslosengeldes II muss so berechnet werden, dass man menschenwürdig davon leben kann und dass er den tatsächlichen Bedarf deckt, auch den zur Teilhabe am sozialen Leben, an Bildung, Kultur und Mobilität. Die Kinderregelsätze müssen sachgerecht ermittelt werden, damit alle Kinder wirklich teilhaben können. Für die Stromkosten wollen
Gesund bleiben, auch im Alter würdig und selbstbestimmt leben, einen Platz in der 
Gesellschaft finden: All das schaffen wir nicht allein. Nur zusammen und solidarisch können 
wir einander soziale Sicherheit geben, uns bei Krankheit, Armut oder Verlust des 
Arbeitsplatzes gegenseitig zur Seite stehen. Unser Ziel: Alle Bürgerinnen und Bürger sollen 
gegen die großen Risiken des Lebens gut abgesichert sein – zu fairen und gerechten 
Bedingungen.
Unsere sozialen Sicherungssysteme leisten viel, gerade auch im internationalen Vergleich. 
Aber wir müssen dafür sorgen, dass der Sozialstaat sein Versprechen auf Sicherheit auch in 
Zukunft noch einlösen kann und dass es dabei gerecht zugeht. Viele Menschen machen sich zu 
Recht Gedanken darüber, ob die Rente für einen guten Ruhestand reicht oder ob beim 
Jobverlust Armut droht. Wenn Menschen den Abstieg fürchten, ist das Gift für den sozialen 
Zusammenhalt. Deshalb ist soziale Sicherheit eine Bedingung für den inneren Frieden. Sie ist 
auch eine Voraussetzung für Kreativität und Lebensmut. Denn wer verunsichert ist, kann nicht 
frei aufspielen. Gerade weil wir außen-, gesellschafts- und wirtschaftspolitisch in 
unruhigen Zeiten leben, ist soziale Sicherheit wichtiger denn je. Solidarität ist das 
Rückgrat unserer Gesellschaft. Doch es gibt Gruppen, die sind schlecht abgesichert: prekär 
Selbständige mit unsteten Lebensläufen, Frauen ohne eigene Rentenansprüche, niedrig 
Entlohnte ohne Geld für die Altersvorsorge. Wir müssen den Sozialstaat verbessern, damit er 
sein Sicherheitsversprechen für alle halten kann.
Wie die Rente wirklich sicher wird
Um die Rente wieder sicher und verlässlich zu machen, wollen wir alle drei Pfeiler der 
Alterssicherung stärken ‒ zuallererst die gesetzliche Rentenversicherung. Denn sie ist und 
bleibt die wichtigste Säule der Altersvorsorge. Durch die Rentenreformen der vergangenen 
Jahre ist das Rentenniveau gesunken. Eine Stabilisierung ist dringend notwendig. Das 
heutige‒ gegenüber dem Jahr 1998 bereits erheblich abgesenkte ‒ Rentenniveau sollte nicht 
weiter fallen. Dabei müssen Rentenniveau und Beitragssatz in einem angemessenen Verhältnis 
stehen, damit auch die junge Generation weiter in die gesetzliche Rente vertrauen kann. Wer 
viele Jahre eingezahlt hat, soll von seiner Rente auch leben können. Für alle Menschen, die 
den größten Teil ihres Lebens rentenversichert waren, gearbeitet, Kinder erzogen oder andere 
Menschen gepflegt haben, schlagen wir Grünen eine steuerfinanzierte Garantierente oberhalb 
des Grundsicherungsniveaus vor.
Um die gesetzliche Rente finanziell und solidarisch breiter aufzustellen, wollen wir 
versicherungsfremde Leistungen aus Steuern bezahlen und die Beschäftigungsbedingungen gerade 
für Frauen so verbessern, dass sie öfter erwerbstätig sind.
Wir wollen den ersten Schritt zur Bürgerversicherung gehen und hierfür die nicht anderweitig 
abgesicherten Selbständigen, Minijobber*innen, Langzeitarbeitslose und Abgeordnete in die 
gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen. Für die Selbständigen und insbesondere die 
Existenzgründerinnen und -gründer wird es Übergangsregelungen geben. Zudem wollen wir 
Selbständigen mit Beitragsrückständen bei der Krankenversicherung helfen und Schulden 
erlassen. In einem späteren Schritt wollen wir auch Freiberufler*innen und Beamt*innen in 
die gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen. Hierfür werden wir mit den Ländern 
zusammenarbeiten. Bereits erworbene Anwartschaften auf Versorgung und bestehende 
Beamtenverhältnisse bleiben dabei aus Gründen des Vertrauensschutzes unberührt.
Grundsätzlich halten wir an der Rente mit 67 fest. Wir wollen es Menschen aber leichter 
machen, selbst darüber zu entscheiden, wann sie in Rente gehen wollen. Dazu fördern wir eine 
echte Altersteilzeit durch eine attraktive Teilrente ab 60 Jahren, die insbesondere 
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in belastenden Berufen zugutekommt. Für Menschen, die 
länger arbeiten wollen, soll sich das lohnen. Damit sie eine höhere Rente erhalten, führen 
wir einfache Hinzuverdienstregeln ein und erleichtern es, Teilrente und Erwerbseinkommen zu 
kombinieren. So erleichtern wir es Menschen, selbst zu bestimmen, wann sie in Rente gehen. 
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nicht mehr arbeiten können, sollen nicht länger auch 
noch dafür bestraft werden, deshalb schaffen wir die Abschläge bei der 
Erwerbsminderungsrente ab.
Neben der gesetzlichen Rente wollen wir auch die private und betriebliche Altersvorsorge 
stärken. Alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollen künftig ihren Beschäftigten eine 
Betriebsrente anbieten und mit einem eigenen Arbeitgeberbeitrag unterstützen. Kleinen 
Betrieben erleichtern wir dies mit einer Änderung der Haftungsregeln. Um die private 
Altersvorsorge zu fördern, wurde die Riester-Rente entwickelt. Sie ist in ihrer bisherigen 
Form gescheitert, denn zu wenige Menschen sorgen vor und die Anlageprodukte sind nicht 
kundenfreundlich genug. Wir brauchen daher einen Neustart bei der geförderten privaten 
Altersvorsorge. Dazu wollen wir ein einfaches, kostengünstiges und sicheres Basisprodukt 
einführen. Und die Förderung für Neuverträge gezielt im Sinne von Geringverdienenden 
umgestalten. Es soll auch Einrichtungen der betrieblichen Altersvorsorge offenstehen. Der 
Bürgerfonds soll nachhaltig investieren und dabei soziale und ökologische Belange 
berücksichtigen. Die Förderung der privaten Vorsorge konzentrieren wir künftig vor allem bei 
Geringverdienerinnen und Geringverdienern.
Viele Frauen sind von Armut im Alter bedroht. Sie leisten mehr Erziehungs- und Pflegearbeit, 
arbeiten oft in Teilzeit oder in schlecht bezahlten Branchen und erwerben weniger 
Rentenansprüche. Für Frauen muss es einfacher werden, sich durch Erwerbsarbeit selbst besser 
abzusichern. Mit guten Angeboten für die Kinderbetreuung, einer Umwandlung der Minijobs in 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, einem Rückkehrrecht auf Vollzeit, einer echten 
Pflegezeit und mit gleichem Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit können wir die 
Rentenlücke für Frauen mittelfristig schließen.
Raus aus der Zwei-Klassen-Medizin ‒ Gesundheit solidarisch für alle
Leider haben wir heute in Deutschland eine Zwei-Klassen-Medizin. Gesetzlich Versicherte 
bekommen später einen Termin bei Fachärztin oder Facharzt als privat Versicherte. Ärztinnen 
und Ärzte lassen sich vor allem dort nieder, wo viele privat Versicherte wohnen. In der 
Privaten Krankenversicherung (PKV) zahlen Alte und Kranke mehr als Junge und Gesunde. Oft 
sind Versicherte durch die hohen Beiträge in der PKV schnell überfordert, doch einfach zur 
Gesetzlichen wechseln können sie nicht. Gleichzeitig verabschieden sich viele 
Gutverdienerinnen und Gutverdiener durch die PKV aus der Solidarität mit den sozial 
Benachteiligten. Das übernehmen dann die gesetzlich Versicherten, also die mit geringen und 
mittleren Einkommen. Ein solches System ist ungerecht.
Wir Grünen wollen die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen zu einer 
Bürgerversicherung weiterentwickeln. Alle Bürgerinnen und Bürger, auch Beamt*innen, 
Selbständige und Gutverdienende beteiligen sich. Auf Aktiengewinne und Kapitaleinkünfte 
werden ebenfalls Beiträge erhoben. Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen übernehmen 
wieder jeweils die Hälfte des Beitrags und die bisher allein von den Arbeitnehmer*innen 
getragenen Zusatzbeiträge werden wieder abgeschafft. Es gibt keine Unterschiede mehr bei den 
Arzthonoraren. Mit der Bürgerversicherung wäre Gesundheit stabil und fair finanziert und 
alle Kassen würden um die beste Versorgung konkurrieren.
Die Patientinnen und Patienten gehören in den Mittelpunkt, an ihren Bedürfnissen muss sich 
die Versorgung ausrichten. Wir sollten nicht erst handeln, wenn die Krankheit schon da ist. 
Das Gesundheitswesen muss Gesundheit besser fördern: Von der Kindertagesstätte über die 
Schule bis hin zum Arbeitsleben und dem Leben im Alter wollen wir den Menschen Wissen über 
eine gesundheitsbewusste Lebensweise vermitteln. Geschlechtsspezifische Aspekte müssen bei 
der Prävention und der Behandlung, aber auch in der Forschung stärkere Beachtung finden.
Wir schaffen eine Patientenstiftung und stärken wieder die unabhängige Patientenberatung. Um 
auch dünner besiedelte Regionen besser zu versorgen, brauchen Kommunen und Regionen mehr 
Einfluss. Den Personalnotstand in den Krankenhäusern werden wir bekämpfen und die 
Arbeitsbedingungen verbessern. Für alle Schwangeren muss Begleitung durch Hebammen 
gewährleistet sein. Für Hebammen in Krankenhäusern fordern wir einen ausreichend 
dimensionierten Personalschlüssel und angemessene Vergütung. Freiberufliche Hebammen 
brauchen eine dauerhafte Lösung für die hohen Beiträge der Haftpflichtversicherung durch 
einen Haftungsfonds, bevor noch mehr ihren Beruf aufgeben. Die Digitalisierung kann im 
Gesundheitswesen vieles verbessern, etwa für chronisch Kranke. Patientinnen und Patienten 
brauchen dabei selbstbestimmten Zugang zu ihren Daten.
Gute Pflege – ein selbstbestimmter und würdiger Lebensabend
Durch den demografischen Wandel steigt die Zahl der alten und hochbetagten Menschen. Sie 
alle sollen gut und selbstbestimmt im Alter leben können. Darauf ist das Pflegesystem nicht 
ausreichend vorbereitet. Zu wenige Pflegepersonen versorgen immer mehr Pflegebedürftige. Die 
Qualität der Pflege ist dadurch oft schlecht und auf Dauer ist das System nicht ausreichend 
finanziert. Wir wollen Menschen, die Verwandte oder Freunde pflegen, besser unterstützen. 
Dafür schlagen wir die dreimonatige PflegeZeit Plus und jährlich zehn Tage für akute 
Notsituationen vor. Pflegende erhalten eine Lohnersatzleistung und werden von der Arbeit 
freigestellt. Wir stärken die Pflege im vertrauten Wohnumfeld, um den Pflegebedürftigen ein 
selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Beim Aufbau von Hilfenetzen wollen wir die Kommunen 
unterstützen und ihnen mehr Rechte geben, selbst aktiv zu werden. Denn die Angebote vor Ort 
bestimmen, ob auch Menschen mit kleiner Rente die Hilfe bekommen, die sie brauchen. 
Pflegerinnen und Pfleger müssen besser bezahlt werden. Durch ausreichendes Personal wollen 
wir Überlastung vermeiden. Der Pflegeberuf muss aufgewertet werden. Wir schlagen dazu eine 
gestufte Ausbildung vor, die spezialisiertes Fachwissen erhält und die Durchlässigkeit 
zwischen den Pflegeberufen erhöht. Und wir brauchen ein neues, unabhängiges Institut für 
Qualität in der Pflege. Schließlich wollen wir auch die Pflegeversicherung zu einer 
Bürgerversicherung machen und so langfristig ausreichend finanzieren.
Schutz vor Armut, Unterstützung bei Arbeitslosigkeit
Die Grundsicherung muss das soziokulturelle Existenzminimum für alle gewährleisten. Das 
verlangt die Würde des Menschen. Der Regelsatz des Arbeitslosengeldes II muss so berechnet 
werden, dass man menschenwürdig davon leben kann und dass er den tatsächlichen Bedarf deckt, auch den zur Teilhabe am sozialen Leben, an Bildung, Kultur und Mobilität. Die Kinderregelsätze müssen sachgerecht 
ermittelt werden, damit alle Kinder wirklich teilhaben können. Für die Stromkosten wollen 
wir eine gesonderte Pauschale einführen. Die Grundsicherung werden wir zu einer 
individuellen Leistung weiterentwickeln, denn das Prinzip der Bedarfsgemeinschaften 
benachteiligt Frauen und zementiert ihre Abhängigkeit.
Wir wollen eine Arbeitsagentur als Dienstleisterin der Arbeitssuchenden und die 
Sozialgerichte von den vielen Klagen entlasten. Sanktionen gefährden die kooperative 
Zusammenarbeit zwischen Arbeitslosen und Fallmanagern in den Arbeitsagenturen, wie auch ein 
menschenwürdiges Existenzminimum. Unser Ziel ist ein Ende der Sanktionen. Besonders 
profitieren würden unter 25-Jährige, die bisher deutlich schärferen Sanktionsmöglichkeiten 
ausgesetzt sind.
Wir wollen aber nicht nur die nackte Existenz sichern, sondern Arbeitslose auch passgenau 
dabei unterstützen, einen neuen Job zu finden, etwa durch Weiterbildung, Sprachförderung, 
Eingliederungs- oder Gründungszuschüsse. Arbeit ist noch immer das wichtigste Feld der 
sozialen Teilhabe, der Anerkennung und der Sinngebung im Alltag. Deshalb wollen wir die 
Arbeitslosenversicherung zur Arbeitsversicherung weiterentwickeln, die Arbeitnehmer bereits 
im Job, aber auch bei Arbeitslosigkeit bei der Weiterbildung unterstützt (à Kapitel: Wir 
kämpfen für gute Arbeit und bessere Vereinbarkeit). Wir geben auch Langzeitarbeitslose nicht 
auf und fordern einen verlässlichen sozialen Arbeitsmarkt.
Sicherheit in der Selbständigkeit
Um die soziale und ökologische Modernisierung zu meistern, brauchen wir auch die innovative 
Kraft von Gründerinnen und Gründern. Wir wollen alle, die den mutigen Schritt in die 
Selbstständigkeit wagen, dabei unterstützen, sich besser und einfacher abzusichern. 
Gesetzlich versicherte Selbständige wollen wir bei den Kranken- und 
Pflegeversicherungsbeiträgen mit geringeren Mindestbeiträgen entlasten. Wir wollen eine 
freiwillige Arbeitsversicherung für Selbstständige, die erschwinglich, für alle 
Selbstständigen geöffnet und gerechter ausgestaltet ist. Wahltarife sollen dabei mehr 
Flexibilität für Selbstständige ermöglichen. Wir wollen alle nicht anderweitig abgesicherten 
Selbständigen in die gesetzliche Rente einbeziehen und ihnen eine größere 
Beitragsflexibilität als heute ermöglichen. Selbständige sollen in guten Zeiten höhere 
Beiträge vor- oder nachzahlen können, damit sie in schlechten Zeiten entlastet werden. Wir 
stehen ohne Wenn und Aber zur Künstlersozialkasse. Analog zu Mindestlöhnen, die nur abhängig 
Beschäftigten zustehen, wollen wir auch branchenspezifische Mindesthonorare ermöglichen.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
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Gesetzliche Rente stärken, das Rentenniveau stabil halten
Die gesetzliche Rente ist nach wie vor die zentrale Säule der Altersvorsorge für die meisten 
Menschen. Und sie ist viel besser als ihr Ruf. Das Niveau der gesetzlichen Rente sollte 
nicht weiter sinken. Wir können das schaffen und werden dabei darauf achten, dass 
Rentenniveau und Beitragssatz in einem angemessenen Verhältnis stehen, so dass auch die 
junge Generation bedacht wird. Um die gesetzliche Rente finanziell besser aufzustellen und 
solidarischer zu finanzieren, wollen wir versicherungsfremde Leistungen aus Steuergeldern 
bezahlen und insbesondere Frauen bessere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Damit 
verbessert sich auch ihre persönliche Absicherung deutlich. Mittelfristig streben wir eine 
Rentenversicherung für alle an, in die auch Beamtinnen und Beamte, Freiberuflerinnen und 
Abgeordnete einbezogen sind. In einem ersten Schritt zu einer solchen Bürgerversicherung 
wollen wir Selbständige aufnehmen und damit ihre Absicherung verbessern.
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Die Bürgerversicherung im Gesundheitssystem – Erstklassig für alle!
Wir wollen eine gerecht finanzierte Bürgerversicherung im Gesundheitssystem. Alle zahlen 
dort ein, auch Beamt*innen, Selbständige, Unternehmerinnen und Abgeordnete werden 
einbezogen. Alle werden beim Arzt oder der Ärztin auf dem gleichen hohen Niveau behandelt. 
Das Zwei-Klassen-System, in dem Privatpatientinnen und -patienten bevorzugt werden, hat ein 
Ende. Neben Löhnen und Gehältern werden auch auf Kapitaleinkünfte Beiträge erhoben. Bei den 
Löhnen zahlen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen wieder jeweils die Hälfte des 
Beitrages und die pauschalen Zusatzbeiträge werden abgeschafft. So wird Gesundheit fair 
finanziert und die Bürgerinnen und Bürger können dennoch wählen: Alle Krankenversicherungen 
bieten künftig die Bürgerversicherung an und konkurrieren über die Höhe des Beitrages, über 
den Service, das zusätzliche Leistungsangebot und die Qualität.
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Zeit für mehr – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf fördern
Wenn nahestehende Menschen pflegebedürftig werden, müssen viele Dinge geregelt werden. Dafür 
benötigt man Zeit. Viele Menschen wollen zudem ihren Angehörigen nahe sein und eine Zeit 
lang selbst die Pflege übernehmen. Das wollen wir ihnen erleichtern: Mit der PflegeZeit Plus 
gibt es erstmals einen Lohnersatz für die Zeit der Pflege. Für drei Monate ersetzen wir 
Menschen, die Angehörige selbst pflegen, ihren Lohn, genauso, wie für Eltern in der 
Elternzeit. Zudem sollen sich Pflegende zehn Tage im Jahr frei nehmen können, um sich 
besonders intensiv um eine zu pflegende Person zu kümmern. Ganz so, wie sich Eltern frei 
nehmen können, wenn ihr Kind krank ist. Wir finden, wer für einen pflegebedürftigen Menschen 
Verantwortung übernimmt, hat unsere Unterstützung und Wertschätzung verdient. Die PflegeZeit 
Plus ist unsere Antwort darauf.
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