Schwerpunkt Grüner Pflegepolitik liegt im Ausbau der örtlichen Pflegeinfrastruktur zur Sicherung eines Selbstbestimmten Lebens auch bei Pflege- und Unterstützungsbedarf. Noch immer wird der Großteil der Pflege und Unterstützungsleistungen von Angehörigen aus dem familiären Umfeld erbracht. Soziale Veränderungen, Wandel im Zusammenleben und bei den Rollenbildern, eine gerechte Verteilung der Teilhabechancen für beide Geschlechter führen dazu, dass traditionelle Familienstrukturen sich grundlegend wandeln und für viele keine verlässlich Unterstützungsstruktur mehr darstellen werden. Das Gemeinwesen wird in Zukunft viel stärker als bisher Sorgeaufgaben übernehmen und verlässliche Rahmenbedingungen Versorgungssicherheit und Teilhabe schaffen müssen. Die einseitige Herausstellung der Pflegezeit Plus als primären grünen Lösungsansatz für die Sicherung eines Großteils der Pflege stellt ein rückwärtsgewandtes Pflege- und Rollenbild dar und spiegelt in keiner Weise unsere Konzepte und Antworten für eine zukünftige Pflege dar. Die PflegeZeit Plus kann lediglich komplementär eine Entlastung für pflegende Angehörige darstellen, vorrangig muss es um die Schaffung einer Pflegeinfrastruktur im kommunalen Gemeinwesen, insbesondere im ambulanten Setting, das die Angehörigen entlastet. Nur so schaffen wir auch eine Geschlechtergerechtigkeit im Berufsleben. Denn rund Dreiviertel der pflegenden Angehörigen sind Frauen.
Antrag: | Wir machen den Sozialstaat sicher und zukunftsfest |
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Antragsteller*in: | BAG Arbeit Soziales Gesundheit (dort beschlossen am: 19.03.2017) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 03.05.2017, 15:52 |
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