| Antrag: | Wir sorgen für gesunde Lebensmittel ohne Gift und Tierquälerei | 
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| Antragsteller*in: | KV Fürth-Stadt (dort beschlossen am: 27.04.2017) | 
| Status: | Geprüft | 
| Angelegt: | 29.04.2017, 09:16 | 
UK-GL-01-022: Wir sorgen für gesunde Lebensmittel ohne Gift und Tierquälerei
Von Zeile 21 bis 22 einfügen:
bestimmte, industrielle Form der Landbewirtschaftung zum größten Naturkiller unserer Zeit geworden. Die Landwirtschaft kommt auch unter Druck, weil immer mehr landwirtschaftliche Flächen durch den Bauboom und Flächenfraß verloren gehen.
Unser Ziel ist eine Landwirtschaft, die ohne Gift, Gentechnik und Tierquälerei gesundes 
Essen für alle erzeugt. Eine Landwirtschaft, die die Leistungen unserer Landwirtinnen und 
Landwirte würdigt und ihnen ein gutes Auskommen verschafft. Die unsere Versorgung mit 
gesunden und bezahlbaren Lebensmitteln sichert. Die unserem Klima nützt, statt ihm zu 
schaden. Die mit der Natur arbeitet und nicht gegen sie. Eine Landwirtschaft, die die Würde 
unserer Mitgeschöpfe achtetund nicht Tiere durch Amputationen an die Industriehaltung 
anpasst. Und die für faire Entwicklungschancen sorgt, damit afrikanische Kleinbäuerinnen und 
Kleinbauer nicht mit hochsubventionierten europäischen Agrarfabriken konkurrieren müssen.
Viele Bäuerinnen und Bauern haben sich mit uns bereits auf den Weg gemacht zu einer 
nachhaltigen Landwirtschaft. Doch leider sieht es auch oft noch anders aus: Industrielle 
Massentierhaltung im Stall, Glyphosat und Bienengift in ausgedehnten Agrarwüsten ohne Baum 
und Strauch – das alles ist nicht nachhaltig. Diese Art der Landwirtschaft vernichtet ihre 
eigenen Grundlagen durch Monokulturen von Mais und Raps auf den Äckern und eine Beschränkung 
auf wenige Hochleistungs-Tierrassen. Das ist weder gut für die Verbraucher*innen noch für 
die Bäuer*innen, die in großer Zahl ihre Höfe aufgeben müssen. Damit gehen zum Teil 
jahrhundertealte Traditionen verloren. Übrig bleiben industrielle Agrarfabriken. Eine solche 
Landwirtschaft richtet unsere wertvollen Naturräume zu Grunde. Immer tödlichere Gifte auf 
den Feldern sorgen dafür, dass Vögel inzwischen in jeder Großstadt mehr Nahrung finden als 
auf dem Land. Deshalb stellt auch das Umweltbundesamt fest: Die industrielle Landwirtschaft 
ist eine Sackgasse. Außer der Agroindustrie kennt sie nur Verlierer. Damit ist eine 
bestimmte, industrielle Form der Landbewirtschaftung zum größten Naturkiller unserer Zeit 
geworden. Die Landwirtschaft kommt auch unter Druck, weil immer mehr landwirtschaftliche Flächen durch den Bauboom und Flächenfraß verloren gehen.
Dabei leisten unsere Landwirtinnen und Landwirte viel. Sie arbeiten hart und versorgen uns 
zuverlässig mit Lebensmitteln. Doch anders als es uns die Agrarindustrie glauben machen 
will, gelingt das trotz und nicht wegen der vermeintlichen Innovationen aus Genlabor, 
Giftschrank und Zuchtanstalten. All das spricht dafür, die Agrarwende so schnell wie möglich 
durchzusetzen – immer mehr Landwirt*innen und Verbraucher*innen sind dabei auf unserer 
Seite. In den Ländern zeigen wir, dass es zusammen geht. So unterstützt Niedersachen auf 
Initiative der Grünen die Bäuerinnen und Bauern finanziell, die ihren Schweinen nicht die 
Ringelschwänze abschneiden. Und damit Milch-Bäuerinnen und Milch-Bauern wirtschaftlich 
überleben können, kämpfen unsere Landwirtschaftsministerinnen und -minister in den Ländern 
für einen fairen Milchpreis.
Der ökologische Landbau bleibt unser Leit- und Vorbild. Wir Grünen fördern den Ökolandbau 
mit einer Milliarde Euro in den nächsten sieben Jahren. Aber auch für die konventionelle 
Landwirtschaft gilt: Die landwirtschaftliche Produktion muss auf der gesamten Fläche 
umweltverträglicher werden. Wir wollen bäuerlich wirtschaftende Betriebe schützen, die im 
Einklang mit der Natur produzieren und unsere gewachsenen Kulturlandschaften- von den Knicks 
in Schleswig-Holstein bis zur Almbewirtschaftung in Bayern- bewahren.
Raus aus der industriellen Massentierhaltung
Wir Grünen wollen die Art und Weise, wie wir unser Essen produzieren, verändern. Bei unserem 
Einsatz für eine zukunftsfähige Landwirtschaft wissen wir uns unterstützt von vielen 
Verbraucherinnen und Verbrauchern, die möglichst gut und gesund essen wollen. Sie verstehen 
nicht, warum der Exportweltmeister Deutschland ausgerechnet bei der Versorgung mit 
Biolebensmitteln auf Importe angewiesen ist. Und warum regionale Produkte in Supermärkten 
Mangelware sind. Am schlimmsten ist die Entwicklung bei der industriellen Massentierhaltung 
aus dem Ruder gelaufen. Zusammen mit der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger wollen wir es 
nicht akzeptieren, dass gequälte Geschöpfe zusammengepfercht vor sich hin vegetieren und 
Schmerzen leiden müssen, ohne je die Sonne zu sehen. Wir wollen, dass die Tiere ein besseres 
Leben haben: mehr Platz in den Ställen, Zugang zu frischer Luft und Tageslicht, kein 
Kükenschreddern, keine Amputationen und Qualzuchten, tiergerechte Fütterung und deutlich 
weniger Antibiotika. Wir wollen die industrielle Massentierhaltung in den nächsten 20 Jahren 
beenden. Das fördern wir mit einem Pakt für faire Tierhaltung, damit sich tier- und 
umweltgerechte Haltung auch wirtschaftlich rechnet. Die Gutachten - selbst die der 
Bundesregierung - zeigen: Man kann schon mit wenigen Cents beim Fleischpreis dafür sorgen, 
dass Tiere weniger leiden müssen und Verbraucherinnen und Verbraucher besseres Fleisch auf 
den Tisch bekommen.
Für eine Landwirtschaft ohne Gift
Der flächendeckende massive Einsatz von Pestiziden hat verheerende Folgen für den 
Artenreichtum und den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Doch statt die zahlreichen Warnungen 
aus Forschung und Wissenschaft ernst zu nehmen, verschließt die Große Koalition beide Augen 
und kämpft kräftig für die chemische Keule auf den Äckern. Wir Grünen wollen eine 
Lebensmittelproduktion, an der die Bäuerinnen und Bauern verdienen und nicht die chemische 
Industrie. Darum beenden wir den Einsatz von besonders schädlichen und 
gesundheitsgefährdenden Stoffen wie Glyphosat und Neonicotinoiden. Wir legen ein Programm 
auf, das den Pestizideinsatz eindämmt und eine Pestizidabgabe enthält. Wir stärken die 
Forschung für den nicht chemischen Pflanzenschutz, zum Beispieldurch robuste Sorten, 
vielseitige Fruchtfolgen und die Förderung von Nützlingen. Die Zulassung neuer chemischer 
Wirkstoffe in der EU wollen wir einschränken und aus dem Einflussbereich der Hersteller 
herausholen. Nur was wirklich unbedenklich ist, darf auf den Markt gelangen.
Ein solcher Nachweis wird für gentechnisch veränderte Organismen jedoch bis heute nicht 
erbracht. Gen-Food braucht kein Mensch. Wir halten an unserem Standpunkt fest: Pflanzen aus 
den Laboren der Agroindustrie haben auf unseren Äckern in Deutschland und Europa nichts 
verloren. Dabei ist es egal, ob sie mit Verfahren der „alten“ oder der „neuen“ Gentechnik 
geschaffen wurden. Wir werden ein Gentechnikgesetz auflegen, das unsere Äcker und unsere 
Teller garantiert gentechnikfrei macht. Und wir setzen uns dafür ein, dass die 
Verbraucherinnen und Verbraucher dank einer umfassenden Kennzeichnung auch erkennen können, 
wenn ihr Fleisch, ihre Milch oder ihre Eier mit Hilfe von Gen-Futtermittel produziert 
wurden.
Klare Kennzeichnung
Unsere wichtigsten Verbündeten auf dem Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft sind die 
Verbraucherinnen und Verbraucher. Doch die Lebensmittelindustrie macht es ihnen schwer, eine 
bewusste Kaufentscheidung zu treffen. Wir Grünen wollen, dass die Lebensmittelverpackung 
sagt, was in ihr steckt. Darum werden wir eine eindeutige Kennzeichnung von Fleisch 
einführen, die deutlich macht, wie die Tiere gehalten wurden - so wie bei der Kennzeichnung 
von Eiern. Und wir führen die Kennzeichnung auch für verarbeitete Produkte ein. Dann können 
Konsument*innen beim Einkaufen Tierquäler*innen die rote Karte zeigen. (à Kapitel: Wir 
machen Verbraucherinnen und Verbraucher stark)
Mehr Geld für grüne Landwirtschaft
Wir Grünen wissen: eine tier- und umweltfreundliche Landwirtschaft ist nicht umsonst zu 
haben. Der Umbau kostet Geld. Wir wollen mit den Bäuerinnen und Bauern zusammenarbeiten, die 
sich mit uns auf den Weg machen. Wir wollen, dass sie wieder von ihrer Arbeit leben können. 
Die notwendigen Gelder mobilisieren wir durch eine Umschichtung der europäischen 
Agrarmittel. Bislang wird nur der Besitz von Flächen belohnt, unabhängig davon, wie sie 
bewirtschaftet werden. Allein in Deutschland werden jedes Jahr mehr als sechs Milliarden 
Euro aus diesem Topf verteilt. Doch 20 Prozent der Betriebe erhalten 80 Prozent der Mittel. 
Verantwortlich hierfür ist die verantwortungslose Agrarpolitik der Großen Koalition, die 
nicht für das Gemeinwohl arbeitet, sondern der Agrarindustrie-Lobby hörig ist.
Wir wollen für die Agrarförderung das Prinzip „öffentliches Geld für öffentliche Leistung“ 
durchsetzen. Unser Ziel ist eine europäische Agrarpolitik, die bei Lebensmitteln Klasse 
statt Masse fördert. Die dafür sorgt, dass es den Tieren in den Ställen besser geht. Die die 
Artenvielfalt erhält und Klima, Wasser und Boden schützt. Wir wollen bäuerliche, ökologische 
Wirtschaftsweisen unterstützen - und nicht die industrielle Landwirtschaft. Die europäische 
Agrarpolitik darf nicht mehr zu Lasten anderer gehen. Wir wollen das Recht auf Nahrung und 
Ernährungssouveränität weltweit sichern.
Tierschutz stärken
Auch außerhalb der Landwirtschaft wollen wir den Tierschutz stärken. Tiere empfinden 
Schmerzen, Leid und Angst. Deshalb kämpfen wir Grünen dafür, Tiere um ihrer selbst willen 
und aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Lebewesen zu schützen. Das 
Staatsziel Tierschutz, das wir nach langem Kampf erreicht haben, muss endlich mit Leben 
gefüllt werden. Deshalb wollen wir das Tierschutzgesetz gründlich überarbeiten. Für mehr 
Tierschutz gibt es einen breiten gesellschaftlichen Konsens, den die Bundesregierung dreist 
ignoriert.
Eine Mehrheit der Menschen in unserem Land will wie wir keine Pelzfarmen dulden und das Leid 
von Wildtieren im Zirkus und von Delfinen in Gefangenschaft beenden. Wir Grünen wollen so 
schnell wie möglich aus den quälerischen Tierversuchen aussteigen. Dafür wollen wir 
Alternativmethoden und tierfreie Testverfahren stärken. Die wichtige Arbeit der Tierheime 
soll endlich entsprechend finanziert werden. Aus Tier- und Artenschutzgründen wollen wir den 
Handel mit exotischen Tieren besser regulieren. Illegaler Tierhandel muss wirksamer 
unterbunden werden. Um den Tierschutz effektiver durchsetzen zu können, werden wir ein 
bundesweites Verbandsklagerecht für Tierschutzorganisationen schaffen.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
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Kein Gift in der Landwirtschaft
Wir wollen eine giftfreie Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel auf unseren Tellern. Eine 
Landwirtschaft, die ohne Glyphosat und Bienengift arbeitet. Denn Glyphosat ist der größte 
Killer der Artenvielfalt im ländlichen Raum. Neonicotinoide verursachen massenhaftes 
Bienensterben. Darum werden wir sie verbieten. Für alle anderen Stoffe ändern wir das 
Zulassungsverfahren so, dass wirklich nur für Mensch und Natur unbedenkliche Stoffe 
eingesetzt werden.
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Ausstieg aus der Massentierhaltung
Tiere brauchen mehr Platz für Auslauf, Rückzug und zum Ausleben arteigener Verhaltensweisen. 
Wir beenden die Qualzucht auf Kosten der Tiergesundheit und den Missbrauch von Antibiotika. 
Lebendtransporte begrenzen wir auf ein Minimum. Gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern 
wollen wir den Strukturwandel zu einer Landwirtschaft schaffen, die besser mit Tieren 
umgeht. Wir wollen sämtliche - auch verarbeitete -Tierprodukte verlässlich kennzeichnen, 
damit Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkauf bewusst entscheiden können.
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Alternativen zu Tierversuchen fördern
Jedes Jahr werden Millionen Tiere in Tierversuchen regelrecht verbraucht. Dabei sind Mensch 
und Tier so verschieden, dass auf diesem Wege gewonnene Erkenntnisse nur bedingt auf den 
Menschen übertragbar sind. Nützliche Substanzen kommen nicht zur Anwendung wenn sie im 
Tierversuch versagt haben. Tierversuche sind daher ein ethisches Problem, und auch ein 
wissenschaftliches. Wir wollen das Tierschutzrecht stärken und zügig Alternativen zu 
Tierversuchen, wie zum Beispiel Organchips, bei denen der menschliche Organismus im 
Kleinstmaßstab simuliert wird, voranbringen.
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