Der Import von Wildfängen für die Hobbyhaltung stellt ein erhebliches Problem für den Artenschutz dar. Gerade besonders seltene Arten werden zu hohen Preisen gehandelt und die Population im Freiland immer weiter dezimiert. Zudem stellen Gefangennahme und Transport eine erhebliche Belastung für Wildtiere dar, die viele nicht überleben. Dies ist aus Sicht des Tierschutzes nicht zu rechtfertigen, insbesondere da die Privathaltung von Wildtieren keinen nachhaltigen Beitrag zum Artenschutz leistet. Zudem belegt eine aktuelle Studie, dass das derzeitige Massensterben von Amphibien in Europa durch den Lebendtierhandel verursacht wurde. Die europäischen Salamander erliegen zu Tausenden einem Hautpilz, der in Asien weit verbreitet ist und den dort heimischen Arten nicht schadet. Durch den Tierhandel ist der Pilz in europäische Terrarien und schließlich auch in die Natur gelangt.
In anderen europäischen Ländern wurden bereits sehr erfolgreich Positivlisten für die Haltung von Wildtieren in Privathand eingeführt. Für die Vollzugsbehörden stellen Positivlisten eine erhebliche Entlastung dar, ebenso wird Rechtsklarheit für Halter*innen und Händler*innen geschaffen.
Kommerzielle Exotenbörsen stehen seit Jahren massiv in der Kritik. Sie gelten als ein Umschlagplatz für den illegalen Tierhandel und stellen für die dort in kleinen Plastikboxen feilgebotenen Wildtiere eine erhebliche Belastung dar.
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