Weltweit steht die Schifffahrt für rund 5 Prozent des CO2 aber für rund 15 Prozent der Ausstöße von Schwefeldioxid und Stickoxiden. Hieran sterben in Europa jährlich mehrere zehn Tausend Menschen - auch im Inland! Während in Skandinavien seit Jahren Hybridschiffe und Elektroschiffe sowie LNG Schiffe fahren, fährt Deutschland hinterher, obwohl das technische Potenzial genau so vorhanden ist!
Flussfähren sind ein wesentlicher Bestandteil des ÖPNV und müssen wie Busse so schnell wie möglich umgerüstet werden. Die technische Machbarkeit ist hier am ehesten gegeben. Unter Aspekten der Sektorkopplung der Energiewende sind Elektroantriebe und Gleichstromnetze sowie Filter am effektivsten. Synthetische Kraftstoffe hingegen haben hier einen schlechteren Wirkungsgrad und LNG benötigt teure Infrastruktur und Gasantriebe sind schwieriger in Schiffe zu integrieren. LNG ist zudem ein viel stärkeres Klimagas als CO2, entweicht bei der Förderung und bei unvollständiger Verbrennung, dem sogenannten Methanschlupf. Als derzeitige Leuchtturmprojekte seien die Fähren auf der Puttgarden-Rødby Route genannt, die mit 4,16 MWh Batterien ausgerüstet werden oder die neu projektierten Schiffe der Hurtigrute, die gaselektrisch angetrieben werden, eine Batterie von 6 MWh bekommen sowie die Option zum Ausbau mit Brennstoffzellen haben. Hybridantriebe sparen bei Küsten- und Binnenschiffen bis zu 20 Prozent Treibstoff ein, Gleichstrombordnetze verfügen nach Forschungsarbeiten der DNV GL über ein ähnlich großes Potenzial, eignen sich aber nur für Neubauten. Das autonome Fahren auf See wird noch eher Realität werden, als an Land. Hier gilt es, international Boden gut zu machen und zu Norwegen und Finnland aufzuschließen. Norwegen hat zudem einen Greenshippingcluster mit kompletter Wertschöpfungskette aufgebaut und projektiert nahezu im Monatstakt neue Hybridfähren.
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