Die Grünen sind immer dann vorn, wenn sie gemeinsam mit grünnahen sozialen Bewegungen Themen treiben können. Das neben Klima- und Umweltschutz, die Energiewende, die Agrarwende zunehmend auch die Verkehrswende als gesetzte Debatte in der Politik gilt, ist folgendem Moment geschuldet:
Die Krise der deutschen Autoindustrie, verursacht durch die Manipulationen von Abschalteinrichtungen und dem Verschlafen globaler Trends, wird verstärkt durch die geänderte Strategie der Deutschen Umwelthilfe (DUH), sich auf Feinstaubklagen zur Einhaltung der geltenden Grenzwerte zu konzentrieren. Mittlerweile sind 16 solcher Klageverfahren anhängig bzw. zu Gunsten der DUH entschieden. Parallel dazu erheben kreative Aktivist*innen ihre Stimme und formen Netzwerke, mit denen sie zum Beispiel wie in Berlin ein Volksentscheid zu einem Fahrradgesetz auf die Beine stellen, welches selbst von Initiator*innen der Fahrradstadt Kopenhagen als Maßstab heutiger Fahrrad-Kampagnen-Führung gelobt wird. Solche Initiativen breiten sich derzeit aus und prägen in positiver Weise das Bild der Mobilität von morgen mit, in der unsere Innenstädte wieder mehr durch ÖPNV und Fahrrad erschlossen werden und der Anteil an Kraftfahrzeugen zurückgeht. So entsteht mehr öffentlicher Raum, der für lebenswerte Stadtentwicklungsprojekte genutzt werden kann.
All das führt dazu, dass nicht mehr über das Ob einer Verkehrswende, sondern über das Wie dieser Tage verstärkt diskutiert wird. Solche Bewegungen sehen wir als Verbündete und wollen sie entsprechend in unserem Wahlprogramm positiv hervorheben. Im Ursprungstext bleibt die Initialzündung durch dieses Netzwerk zu undeutlich und lässt so das Fahrradgesetz mehr als eine Idee der Verkehrsverwaltung Berlin erscheinen. Eine solche klarere Ansprache der Initiativen auch in Wahlprogrammen kann solche Interessengruppen wieder stärker an grüne Politik heranführen.
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