| Antrag: | Wir sorgen für saubere, bezahlbare und bequeme Mobilität | 
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| Antragsteller*in: | KV Oldenburg-Land (dort beschlossen am: 02.05.2017) | 
| Status: | Geprüft | 
| Angelegt: | 14.06.2017, 13:19 | 
UK-BM-01-071-2: Wir sorgen für saubere, bezahlbare und bequeme Mobilität
Von Zeile 70 bis 73:
Straßen und Flugplätze verschwendet. Das ist ökologisch enorm schädlich. Wir wollen stattdessen Schienennetze und den Nahverkehr ausbauen. Mit dem „Zukunftsprogramm Nahverkehr“ wollen wir das Angebot und die Qualität vor Ort mit jährlich einer Milliarde Euro verbessern.Das „Zukunftsprogramm Nahverkehr“ wollen wir in einer bestimmten Region modellhaft mit einer Milliarde Euro durchführen. Außerdem wollen wir mehr in den Lärmschutz investieren.
Wir sind jeden Tag unterwegs - zur Arbeit oder zum Einkaufen, wir besuchen weit entfernte 
Verwandte und fahren in den Urlaub. Mobil zu sein gehört zu unserem Leben. Wir Grünen wollen 
es für jeden einfach machen, sein Ziel so umweltfreundlich und nachhaltig wie möglich zu 
erreichen. Verkehr 2017 heißt: Immer mehr Menschen steigen um auf Bus, Bahn und Fahrrad – 
vor allem in den Städten. Der öffentliche Nahverkehr erreicht neue Fahrgastrekorde. 
Fahrradfahren und der Verkauf von E-Bikes boomen. Carsharing meldet immer höhere 
Nutzerzahlen. Die Menschen stimmen “mit den Füßen” ab und trotzen den oft noch widrigen 
Zuständen. Verpasste Anschlusszüge, überfüllte Busse und Straßenbahnen sind genauso wie 
trostlose Bahnhöfe traurige Realität. Für viele heißt Verkehr 2017 deswegen immer noch in 
erster Linie Auto fahren, auch da es zu oft keine Alternativen gibt. Wir werden dafür 
sorgen, dass die Menschen in Zukunft sauber und umweltfreundlich fahren können.
Verkehr 2017 heißt daher auch: 70 Prozent aller klimaschädlichen Emissionen kommen in 
unseren Städten aus dem Verkehr, zwei Drittel aller Bürgerinnen und Bürger fühlen sich durch 
Verkehrslärm belästigt. Stickoxide und Feinstaub verursachen Atemwegserkrankungen. An vielen 
Kreuzungen in Großstädten übersteigt die Schadstoffbelastung die zulässigen Grenzwerte. 
Staus addieren sich im Jahr auf eine Gesamtlänge von einer Million Kilometer. Der 
Bundesverkehrsminister versagt hier komplett: Statt Verkehr zu vermeiden oder zu verlagern, 
wird Landschaft zubetoniert, werden Lärm und Abgase erzeugt und immer mehr Ressourcen 
verbraucht. Auf jeden neuen vermeintlichen Engpass reagiert der Verkehrsminister mit dem 
Aus- und Neubau von Straßen. Überteuerte Prestigeprojekte wie Stuttgart 21 graben gezielten 
Investitionen in eine verlässliche Alltagsmobilität das Wasser ab. Überflüssige 
Regionalflughäfen werden durch Millionensubventionen künstlich am Leben gehalten.
Wir Grünen wollen Mobilität neu denken – ohne Lärm, Dreck und Stau. Und dort, wo wir 
regieren, setzen wir das um. In Berlin bringt die grüne Verkehrsverwaltung gemeinsam mit den 
Radfahrerinnen und Radfahrer ein Radgesetz als Teil eines Mobilitätsgesetzes auf den Weg, 
Baden-Württemberg prescht voran beim Ausbau der Infrastruktur für die E-Mobilität. Wir laden 
alle ein, an der Verkehrswende aktiv mitzuwirken. Während die Große Koalition in den 60er 
Jahren stecken geblieben ist und ihre Verkehrspolitik weiterhin nur auf das Auto ausrichtet, 
wollen wir in ein neues, zukunftsfähiges und vielfältiges Mobilitätsangebot investieren. 
Dazu gehört für uns ein dichtes und modernisiertes Bahnnetz, das zuverlässig Pünktlichkeit 
und aufeinander abgestimmte Anschlüsse in ganz Deutschland garantiert. Ebenso gehören dazu 
sichere und schnelle Wege für Fahrradfahrer, leise Autos ohne Auspuff und mit Fahrspaß und 
die Stromtankstelle gleich um die Ecke. Unser Ziel sind nachhaltige Mobilität statt immer 
mehr Verkehr, saubere Autos und mehr Carsharing, ein besseres Zug- und ÖPNV-Angebot. Wir 
wollen mehr Raum zum Spielen und Flanieren in unseren Städten, bessere Luft zum Atmen. Und 
dass jeder ruhig schlafen kann, auch in der Nähe von Flughäfen, Bahnstrecken und 
vielbefahrenen Straßen. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern wollen wir diese 
Verkehrswende einleiten.
Erhalt vor Neubau, Schiene vor Straße, mehr Geld für Radwege
Die Bedingungen für den Verkehr in Deutschland sind derzeit einseitig auf das Auto 
ausgerichtet. Das wollen wir ändern, damit unsere Mobilität zukunftsfähig wird. Mit einem 
Bundesnetzplan anstelle des betonlastigen Bundesverkehrswegeplans beenden wir Grünen das 
derzeitige Chaos in der Verkehrsplanung. Wir setzen auf: Erhalt vor Neubau, Schiene vor 
Straße, mehr Geld für Radwege.
Außerdem schaffen wir faire Wettbewerbsbedingungen für alle Verkehrsträger. Während jede 
Lokomotive auf jedem Streckenkilometer Trassengebühren bezahlen muss, ist nur knapp ein 
Prozent des Straßennetzes mautpflichtig. Wir wollen alle LKW ab 3,5 Tonnen und schrittweise 
das gesamte Straßennetz der Bundes- und Landesstraßen in die LKW-Maut einbeziehen. Das ist 
verursachergerecht, denn ein einziger LKW verschleißt Straßen und Brücken so stark wie 
10.000 PKW. Fluggesellschaften müssen gerecht besteuert werden. Es ist nicht einzusehen, 
dass Airlines von der Kerosinsteuer und auf Auslandsflügen sogar von der Mehrwertsteuer 
befreit sind.
Damit man überall entspannt von A nach B kommt, ist es unser Ziel, die 130 Verkehrsverbünde 
so miteinander zu verbinden, das man nur ein Ticket braucht. Mit dem grünen MobilPass 
schaffen wir die Möglichkeit, die eigene Reise durch ganz Deutschland genau wie das Pendeln 
zur Arbeit mit einer einzigen Smartcard oder App zu buchen und zu bezahlen – von Tür zu Tür. 
Die Fahrgäste sollen dann auch überall in Deutschland verschiedene Verkehrsmittel vernetzt 
nutzen und kombinieren können: Busse, Bahnen, Fähren, Taxis, Carsharing und Leihräder.
Alle sollen sich grüne Mobilität leisten können, deshalb wollen wir kostengünstige und 
maßgeschneiderte Angebote für Schüler*innen und Senior*innen. Auf Länderebene gibt es häufig 
bereits Schüler- und Seniorenzeitkarten. Der Bund muss gemeinsam mit den Ländern dafür 
sorgen, dass diese Tarife flächendeckend angeboten werden. Auch alle, die wenig Geld haben, 
sollen sich über Sozialtickets Mobilität ohne eigenes Auto leisten können. Eine 
entscheidende Lebensphase ist die der Familiengründung. Junge Eltern wollen wir mit einem 
Elternzeit-Ticket unterstützen.
Gute Bahn für alle
Entscheidend für die Verkehrswende sind gute Bahnen – im Fern- und im Nahverkehr. Wir Grünen 
wollen den öffentlichen Verkehr stärken und die Fahrgastzahlen verdoppeln. Milliarden Euro 
werden derzeit in Subventionen für Diesel, Dienstwagen und Flugverkehr oder für überflüssige 
Straßen und Flugplätze verschwendet. Das ist ökologisch enorm schädlich. Wir wollen 
stattdessen Schienennetze und den Nahverkehr ausbauen. Mit dem „Zukunftsprogramm Nahverkehr“ Das „Zukunftsprogramm Nahverkehr“ wollen wir in einer bestimmten Region modellhaft mit einer Milliarde Euro durchführen. Außerdem wollen wir mehr in den Lärmschutz investieren.
wollen wir das Angebot und die Qualität vor Ort mit jährlich einer Milliarde Euro 
verbessern.
Mit dem Deutschland-Takt, einem bundesweit verknüpften Fahrplan, wollen wir Fernverkehr und 
regionalen ÖPNV optimal aufeinander abstimmen. Dann sind lange Wartezeiten auf Anschlüsse 
Vergangenheit. Wenn der Zugverkehr zuverlässig und reibungslos funktioniert, ist das 
Zugfahren für viele die erste Wahl. Wir wollen eine Bahnreform in Angriff nehmen, die die 
Interessen der Fahrgäste in den Mittelpunkt stellt und ein vielfältiges und attraktives 
Angebot auf der Schiene entstehen lässt. Das Bahnfahren soll billiger werden, dafür wollen 
wir die Trassengebühren senken. Diese Reform muss das Netz von den Transportgesellschaften 
der DB AG sauber trennen und in neutrale staatliche Verantwortung überführen. So schaffen 
wir die Voraussetzung für mehr Verkehr auf der Schiene. Auf dem Schienennetz ist 
Elektromobilität längst bewährte Praxis. Allerdings nur auf etwa 60 Prozent des Netzes. Wir 
wollen diesen Anteil mit einem Elektrifizierungsprogramm rasch erhöhen.
Das Auto der Zukunft fährt ohne Abgase
Selbstverständlich werden wir auch morgen noch mit Autos unterwegs sein – mit dem eigenen, 
mit dem gemieteten oder dem geteilten. Gerade im ländlichen Raum sind die Alternativen 
Carsharing und ÖPNV oft keine. Aber es werden insgesamt weniger Autos sein und sie werden 
mit Strom aus Sonne und Wind oder Wasserstoff statt mit Diesel und Benzin angetrieben. Mit 
abgasfreien Fahrzeugen machen wir den Autoverkehr klima- und umweltfreundlicher. Ziel muss 
es sein, einen erfolgreichen Technologiewandel einzuleiten. Nur mit innovativen Antrieben 
werden unsere Automobilhersteller wettbewerbsfähig bleiben und zugleich wertvolle 
Arbeitsplätze in der Automobilindustrie erhalten. Das wirksamste Instrument sind 
ambitionierte CO2-Grenzwerte, also Verbrauchsgrenzen, die auch auf der Straße eingehalten 
werden. Aus industrie- und klimaschutzpolitischen Gründen muss die nächste Bundesregierung 
ein klares Ziel setzen: Ab 2030 sollen nur noch abgasfreie Autos vom Band rollen. Das 
Zeitalter der fossilen Verbrennungsmotoren ist dann zu Ende. Dafür werden wir 
Elektromobilität im Straßenverkehr gezielt stärken durch eine Förderung aller Kommunen, die 
ihren innerstädtischen Logistikverkehr auf E-Fahrzeuge und Lastenfahrräder umstellen, sowie 
durch zeitlich befristete finanzielle Zuschüsse für Elektro-Nahverkehrsbusse, Elektroautos 
und Elektrolastenräder. Für eine gerechte Finanzierung wollen wir die Kfz-Steuer reformieren 
und ein Bonus-Malus-System für Neuwagen einführen. Wer viel CO2 verursacht, zahlt dann mehr, 
wer weniger Abgase ausstößt, zahlt weniger.
Unsere Autos sollen nicht nur auf dem Papier die vorgeschriebenen Grenzwerte einhalten. Was 
zählt, ist der Verbrauch auf der Straße. Anders als die Große Koalition, die den Betrug der 
Autokonzerne an Umwelt und Verbraucher*innen gedeckt und vertuscht hat, finden wir Grünen 
uns nicht damit ab, dass Abgasvorschriften für PKW nur auf dem Prüfstand eingehalten werden. 
Wir werden diesen Schwindel und die bewusst in Kauf genommene Verletzung unserer Gesundheit 
beenden. Abgas- und Verbrauchstests müssen realistisch und ihre Ergebnisse nachvollziehbar 
werden. Die Autoindustrie muss auch bereits im Betrieb befindliche Fahrzeuge ohne Nachteile 
für den Halter so umrüsten, dass diese die Grenzwerte einhalten. Wir wollen, dass 
unabhängige Institutionen wirksame Kontrollen schaffen. Kommunen brauchen zusätzlich 
Unterstützung, um Grenzwerte für bessere Luft auch durchzusetzen. Wir Grünen geben ihnen 
rechtliche Instrumente an die Hand, Umweltzonen zu stärken, zum Beispiel durch die 
Einführung einer Blauen Plakette. Zu schnelles Fahren ist kein Kavaliersdelikt sondern eine 
tödliche Gefahr, gegen die wir mehr tun müssen. Dazu fordern wir ein Tempolimit auf 
Autobahnen von 120 und erleichterte Möglichkeiten für Kommunen für Tempobeschränkungen.
Unser Straßenverkehr stößt an Grenzen. Viele Städte sind zugeparkt und leiden unter 
Luftbelastung und Verkehrslärm. Wir nehmen uns Städte wie Kopenhagen und Helsinki zum 
Vorbild und begrünen die Innenstädte. Denn ruhiger Verkehrsfluss, ausreichend Platz für 
Spiel und Bewegung sowie Natur inmitten der Stadt sprechen für eine hohe Lebensqualität. Für 
unsere Mobilität im Alltag gibt es gute Lösungen – und die Menschen wollen sie. Über 80 
Prozent der Deutschen fordern eine Verkehrsplanung, die auf mehr Fuß- und Radwege setzt, 
Carsharing-Angebote ausweitet und den öffentlichen Nahverkehr ausbaut. Bequem, bezahlbar und 
ohne Parkplatzsuche von A nach B kommen können in einer Stadt der kurzen Wege – das müssen 
Ziele einer modernen Verkehrspolitik sein.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
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Deutschlandweiter MobilPass - überallhin, alles drin
Wir wollen die grüne Mobilität voranbringen: Dafür führen wir den Mobil-Pass ein. Mit einer 
Smartcard oder App werden sämtliche Angebote des öffentlichen Verkehrs wie auch Car- und 
Bikesharing abrufbar sein. Urlaubsreisen genauso wie der Weg zur Arbeit können so aus einer 
Hand gebucht und bezahlt werden – ohne langes Studium von Tarif- und Nutzungsbedingungen. 
Nahtlos, kinderleicht und günstig. Mobilität für alle ‒ das heißt für uns: Schüler*innen, 
Senior*innen, sozial Schwächere sowie Eltern kleiner Kinder machen wir besonders günstige 
Angebote. Den Fernverkehr verknüpfen wir optimal mit den Anschlüssen des Regional- und 
Nahverkehrs – mit dem Deutschland-Takt. Dieser Taktfahrplan macht deutschlandweit alle Ziele 
nahtlos und verlässlich erreichbar.
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Ab 2030 rollen nur noch abgasfreie Autos vom Band
Wir Grünen wollen, dass weiterhin automobile Spitzentechnik in Deutschland entwickelt und 
produziert wird. Für uns Grüne ist die Entscheidung deshalb klar: Ab 2030 sollen nur noch 
abgasfreie Autos vom Band rollen. Dafür wollen wir jetzt die Bedingungen schaffen. So kann 
Deutschland die Klima- und Umweltziele erfüllen und die Industrie ihre Entwicklungsarbeit 
verlässlich auf Elektromobilität ausrichten. Wie die Große Koalition an Diesel- und 
Ottomotoren festzuhalten, ist überholt. Sie hemmt damit die Autoindustrie, sich fit für den 
Markt des 21. Jahrhunderts zu machen.
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Radverkehr ausbauen – mehr Radwege schaffen
Immer mehr Menschen nutzen das Rad, weil es schnell, preiswert und bequem ist. Wir wollen 
die Infrastruktur für Fahrräder deutlich verbessern. Der Bund muss dabei mehr Verantwortung 
übernehmen. Gemeinsam mit Ländern und Kommunen bauen wir Radschnellwege und ein bundesweites 
Netz von hochwertigen Radfernwegen. Wir wollen die Fahrradmitnahme in allen Zügen 
durchsetzen. Wir werden Kaufanreize einführen, denn elektrisch unterstützte Lastenräder 
haben im Lieferverkehr großes Potential. In der Straßenverkehrsordnung schaffen wir 
fahrradfreundliche Regeln wie den „Grünpfeil“ für Radfahrerinnen und Radfahrer.
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