- mündlich-
| Antrag: | Wir stehen ein für Frieden und Menschenrechte | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | BAG Migration und Flucht (dort beschlossen am: 29.04.2017) | 
| Status: | Geprüft | 
| Angelegt: | 06.05.2017, 20:24 | 
| Antrag: | Wir stehen ein für Frieden und Menschenrechte | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | BAG Migration und Flucht (dort beschlossen am: 29.04.2017) | 
| Status: | Geprüft | 
| Angelegt: | 06.05.2017, 20:24 | 
Korruptionsbekämpfung, Stärkung staatlicher Strukturen, Reduzierung sozialer Ungleichheit, Hungerbekämpfung und globaler Entwicklung dienen. Die Kopplung von Entwicklungshilfe an Rückübernahmeabkommen ist unredlich und keine Grundlage für eine menschenrechstbasierte Entwicklungspolitik. Die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Durchsetzung der Frauenrechte sind dabei entscheidende Faktoren. Das inzwischen fast
Wir leben 2017 in einer Zeit dramatischer Umbrüche in der Weltpolitik. Die Hoffnung auf eine 
globale Friedensordnung droht zu schwinden. Kriege und Konflikte in der Nachbarschaft der 
Europäischen Union haben sich in den vergangenen Jahren weiter verschärft.
In einer solchen Lage sind Besonnenheit, eine multilaterale Ausrichtung, die Stärkung des 
Völkerrechts sowie zivile Ansätze dringender denn je. Unsere Orientierung sind die vielen 
demokratischen Aufbrüche der vergangenen Jahre, von Indonesien über Ghana bis Tunesien. Wir 
werden alle Länder, die dies wollen, darin bestärken, sich von innen heraus zu reformieren, 
den Kampf gegen die Korruption aufzunehmen ‒ sich nachhaltig zu entwickeln und in Freiheit 
zu leben.
Leitbild unseres außenpolitischen Engagements ist es, dass Deutschland und Europa mehr 
Verantwortung für die Gestaltung einer friedlichen und kooperativen Weltordnung übernehmen 
müssen. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass durch globale Partnerschaft und 
Zusammenarbeit die Welt an vielen Stellen zu einem besseren Ort werden kann. Diesen Weg 
wollen wir Grünen entschlossen weitergehen. Wir stehen für die Stärkung des internationalen 
Rechts und einer multilateralen Politik, für eine wertegeleitete Außen-, Sicherheits- und 
Entwicklungspolitik, die fest in den Vereinten Nationen und der Europäischen Union verankert 
ist, eingebettet in die NATO und im Rahmen von regionalen Organisationen wie der OSZE und 
des Europarats agiert. Dies gilt gerade jetzt. Die Welt wird nur sicherer werden, wenn wir 
international nicht weniger, sondern enger zusammenarbeiten.
Im Mittelpunkt internationaler Politik steht für uns der Mensch mit seiner Würde, seinen 
unveräußerlichen Rechten und seiner Freiheit. Uns leiten die Wahrung von Frauen- und 
Menschenrechten und die Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen. Das schließt auch den 
Kampf für soziale Gerechtigkeit und globale Entwicklung ein sowie die Bekämpfung von 
Geldwäsche und internationaler Korruption.
Menschenrechte, Krisenprävention und Entwicklung in den Mittelpunkt
In der globalisierten Welt sind Außen- und Innenpolitik heute kaum mehr voneinander zu 
trennen. Ressourcenkonflikte, Fluchtbewegungen und die gemeinsame Herausforderung der 
Klimakrise zeigen, dass die Probleme der Welt nicht vor der eigenen Haustür Halt machen. 
Frieden, Freiheit, ein Leben in Würde und der Schutz der globalen öffentlichen Güter stehen 
allen Menschen gleichermaßen zu. Wir kritisieren scharf, dass autoritäre Regime in vielen 
Ländern ihre Macht ausbauen. Demokratische Gesellschaftsmodelle geraten zunehmend unter 
Druck. Nicht nur in Russland, China oder Ägypten, auch in der Türkei, in Indien oder Vietnam 
ist die massive Einschränkung von Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit mittlerweile 
bittere Realität. Die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen und demokratischen Bewegungen 
wird immer öfter von staatlicher Seite behindert und kriminalisiert. Das betrifft auch die 
politischen Stiftungen und ihre Förderung zivilgesellschaftlicher Strukturen vor Ort.
Entwicklungspolitik darf nicht für Abschottungsmaßnahmen oder militärische Zwecke 
missbraucht werden, sondern muss klar partnerschaftlich vereinbarten Zielen wie der 
Korruptionsbekämpfung, Stärkung staatlicher Strukturen, Reduzierung sozialer Ungleichheit, 
Hungerbekämpfung und globaler Entwicklung dienen. Die Kopplung von Entwicklungshilfe an Rückübernahmeabkommen ist unredlich und keine Grundlage für eine menschenrechstbasierte Entwicklungspolitik. Die Gleichberechtigung der Geschlechter 
und die Durchsetzung der Frauenrechte sind dabei entscheidende Faktoren. Das inzwischen fast 
50-jährige und oft wiederholte Versprechen, 0,7 Prozent unserer Wirtschaftsleistung für die 
weltweite Entwicklung bereitzustellen, müssen wir endlich einlösen, genauso wie eine 
verlässliche humanitäre Hilfe für Menschen in Not sowie ein stärkeres finanzielles und 
personelles Engagement im Rahmen der VN, der EU und der OSZE. Die Auswärtige Kultur- und 
Bildungspolitik übernimmt beim Dialog zwischen und mit verschlossenen Gesellschaften eine 
wichtige Rolle. Wir wollen sie deshalb stärken.
Trotz der akuten Krisen im Nahen und Mittleren Osten dürfen Deutschland und die EU auch eine 
Friedenslösung im Nahostkonflikt nicht aus dem Blick verlieren. Wir Grünen setzen uns 
weiterhin für eine Zwei-Staaten-Regelung ein, um den Fortbestand Israels als demokratischen 
Staat sowie die Schaffung eines souveränen, lebensfähigen und demokratischen Staates 
Palästina auf der Grundlage der Grenzen von 1967 zu gewährleisten. Wir bekennen uns zu der 
besonderen Verantwortung Deutschlands gegenüber dem Staat Israel sowie seinem Existenzrecht 
und seiner Sicherheit in gesicherten Grenzen als Eckpfeiler deutscher Außenpolitik. Zugleich 
setzen wir uns ein für das Recht der Palästinenserinnen und Palästinenser in 
Selbstbestimmung, Frieden und Sicherheit frei von Besatzung unter Wahrung ihrer 
Menschenrechte in ihrem eigenen Staat zu leben. Wir lehnen jegliche Strategien auf beiden 
Seiten ab, die Völkerrecht brechen oder auf Gewalt und Konfrontation setzen sowie auf die 
fortgesetzte Schaffung von Fakten, die der Erreichung einer stabilen Zwei-Staaten-Regelung 
entgegenstehen.
Rüstungsexporte in Krisenregionen stoppen, Abrüstung voranbringen
Der Verkauf von Waffen und Rüstungsgütern in Regionen mit Krisen und Konflikten verschärft 
diese meist, statt sie einzudämmen und zu lösen. So nähren deutsche Rüstungsexporte an 
Saudi-Arabien und andere kriegführende Parteien die Kriege im Nahen Osten, aber auch den 
sogenannten Drogenkrieg in Mexiko. Das wirtschaftliche Interesse einzelner Unternehmen 
übertrumpft dabei das humanitäre Interesse an Konfliktprävention und Konfliktlösung. Damit 
muss endlich Schluss sein. Deshalb werden wir mit dem Rüstungsexportgesetz gesetzlich 
verbindlich und restriktiv neu regeln, dass der Handel mit allen Rüstungsgütern an klare 
Kriterien geknüpft, massiv begrenzt und der Export in Staaten außerhalb von NATO und 
Europäischer Union unterbunden wird. Insbesondere Exporte in Konfliktgebiete und Länder, in 
denen schwere Menschenrechtsverletzungen stattfinden, sollen gesetzlich verboten werden. Auf 
europäischer Ebene brauchen wir sowohl eine stärker koordinierte Sicherheits- und 
Verteidigungspolitik als auch verstärkte Anstrengungen zur Rüstungskontrolle. Sie müssen 
streng und umfänglich parlamentarisch durch Bundestag und Europäisches Parlament 
kontrolliert sein.
Wer Frieden will, muss sich für weltweite Abrüstung engagieren und dabei mit eigenem 
Beispiel vorangehen. Weltweite Abrüstung muss ein Grundpfeiler der deutschen und 
europäischen Außenpolitik werden – gerade in unruhigen Zeiten. Wir kämpfen für eine Welt 
ohne Atomwaffen und dafür, sie völkerrechtlich durch eine internationale Konvention zu 
ächten. Es ist unverantwortlich, dass die schwarz-rote Bundesregierung im August 2016 gegen 
einen VN-Resolutionsentwurf zum Verbot von Atomwaffen gestimmt hat. Wir Grünen fordern den 
Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland. Wir setzen uns auch für eine internationale 
Konvention für das Verbot autonomer Waffen und Kampfroboter ein und sind gegen die 
Anschaffung bewaffneter unbemannter Fluggeräte, also sogenannter bewaffneter Drohnen, für 
die Bundeswehr.
Stärke des Rechts statt Recht des Stärkeren
Wir Grünen setzen auf die Stärke des Rechts statt auf das Recht des Stärkeren. Die 
Anerkennung des Gewaltmonopols der Vereinten Nationen ist eine Voraussetzung dafür. Die VN 
sind aber nur so stark, wie ihre Mitgliedstaaten es erlauben. Deshalb setzen wir uns dafür 
ein, dass Deutschland sich im Rahmen der VN, ihrer Unterorganisationen sowie regionaler 
Organisationen wie der OSZE stärker finanziell und personell engagiert.
Wir sind davon überzeugt, dass dauerhafter Frieden nur politisch, nicht militärisch erreicht 
werden kann. Die Anwendung militärischer Gewalt ist immer ein Übel. Deswegen sind zivile 
Konfliktprävention und zivile Konfliktbearbeitung zentrale Anliegen grüner internationaler 
Politik. Sie sind heute wichtiger denn je und gehören ins Zentrum der deutschen 
Außenpolitik.
Wir erkennen jedoch an, dass es Situationen gibt, in denen zur Eindämmung von Gewalt, zur 
Verhinderung schwerer Menschenrechtsverletzungen und zur kollektiven Friedenssicherung der 
Einsatz von Militär geboten sein kann. Das Konzept der Schutzverantwortung der VN besagt, 
dass es Aufgabe der internationalen Gemeinschaft ist, aktiv zu werden, wenn nationale 
Regierungen nicht in der Lage oder willens sind, Menschen vor schweren 
Menschenrechtsverbrechen zu schützen. Dabei geht es um die Pflicht zur Prävention, die 
Pflicht zur Reaktion sowie die Pflicht zum Wiederaufbau. An erster Stelle muss immer die 
Prävention stehen, also das Verhindern gewaltsamer Entwicklungen. Militärische Gewalt darf 
nur das äußerste Mittel zur Eindämmung von Gewalt sein. Sie darf nur dann eingesetzt werden, 
wenn alle anderen Maßnahmen keine Aussicht auf Erfolg haben und das Völkerrecht den Rahmen 
vorgibt. Der Einsatz sollte eingebettet sein in klare Konzepte für die Zukunft des 
betroffenen Staates. Ein stabiler Frieden setzt deutlich mehr als ein Ende der Gewalt 
voraus.
Die Blockade des VN-Sicherheitsrats bei zentralen Entscheidungen muss durchbrochen und das 
Gremium wieder handlungsfähig werden. Wird der VN-Sicherheitsrat nicht aktiv, sollte die 
Generalversammlung der VN das Recht beanspruchen, mit qualifizierter Mehrheit den 
Sicherheitsrat für blockiert zu erklären und an seiner Stelle friedenserzwingende Maßnahmen 
nach Kapitel VII der VN-Charta zu beschließen. Gleichzeitig sollte der Sicherheitsrat so 
reformiert werden, dass sich das Gleichgewicht zwischen den Mitgliedstaaten verbessert. Ein 
gemeinsamer europäischer Sitz wäre hier ein wichtiger Schritt.
Wir wollen auch in diesem Zusammenhang die Vereinten Nationen politisch und materiell 
stärken und unterstützen. Hierin sehen wir, neben der Landesverteidigung, auch eine wichtige 
Aufgabe der Bundeswehr. Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee. Jeder Kampfeinsatz 
erfordert ein Parlamentsmandat und darf nur im Rahmen eines Systems kollektiver Sicherheit 
stattfinden. Dieser Parlamentsvorbehalt ist eine wichtige Vorgabe unserer Verfassung und 
darf nicht relativiert werden.
Wer Grün wählt, stimmt für diese drei Projekte:
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Versprechen halten: 0,7 Prozent des BIP für die ärmsten Länder
Der Kampf gegen weltweite Armut und wirksamer Klimaschutz müssen Hand in Hand gehen. Wir 
wollen die Entwicklungsmöglichkeiten der ärmsten Länder ausbauen. Dazu gehört auch, dass 
sich diese Länder besser an die Folgen der Klimakrise anpassen können. Wir werden das Ziel, 
0,7 Prozent unseres Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen, 
endlich umsetzen. Damit Deutschland seine Zusagen bis 2021 einhält, werden wir die 
Entwicklungshilfe jedes Jahr erhöhen. Das wäre auch eine Politik, die Fluchtursachen 
bekämpft.
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Für ein Rüstungsexportgesetz ‒ keine Waffen in Krisenregionen
Wir wollen Rüstungsexporte in Krisenregionen und an Staaten mit einer hoch problematischen 
Menschenrechtslage mit einem restriktiven und verbindlichen Rüstungsexportgesetz stoppen und 
die bisherige Gesetzeslage verschärfen. Die Federführung bei Rüstungsexportgenehmigungen 
wollen wir auf das Auswärtige Amt übertragen. Über die Exportgenehmigungen soll künftig die 
gesamte Bundesregierung im Konsensprinzip entscheiden. In besonders heiklen Fällen soll der 
Bundestag vorab über anstehende Genehmigungen informiert werden. Wir wollen 
Nichtregierungsorganisationen ein Verbandsklagerecht einräumen, um genehmigte 
Rüstungsexporte durch eine Klage überprüfen zu lassen. Auf europäischer Ebene kämpfen wir 
darum, eine europaweite Rüstungsexportkontrolle voranzubringen.
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Für starke Vereinte Nationen - internationaler Schutzverantwortung gerecht werden
Wir setzen auf eine Politik, die an den Menschenrechten und am Völkerrecht ausgerichtet ist. 
Der zentrale Akteur auf globaler Ebene sind die Vereinten Nationen. In den bestehenden 
Strukturen und ihrer derzeitigen Ausstattung können sie den wachsenden globalen 
Herausforderungen nicht mehr gerecht werden. Dazu gehört die Prävention und zivile 
Konfliktlösung. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) muss angesichts der 
rasant wachsenden Flüchtlingszahlen auf der Welt lebensrettende Aufgaben besser wahrnehmen 
können. Und die internationale Gemeinschaft muss aktiv werden, wenn nationale Regierungen 
nicht in der Lage oder willens sind, ihre Bürger vor Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 
schützen. Wir wollen die Vereinten Nationen deshalb stärken, die Schutzverantwortung auch 
wirklich wahrnehmen zu können. Deshalb wollen wir Reformen in den Strukturen der Vereinten 
Nationen anstoßen und wir wollen sie besser ausstatten, personell und materiell.
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