Veranstaltung: | 43. Bundesdelegiertenkonferenz Leipzig |
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Tagesordnungspunkt: | T Tagesordnung - Formalia |
Antragsteller*in: | Reimond Hennig (Lüneburg KV) und 7 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 25%) |
Status: | Antragsteller*innen sammeln (Berechtigung: Eingeloggte) |
Angelegt: | 26.09.2018, 06:23 |
Alternatives Betriebssystem fördern
Antragstext
Die vorherrschenden US-Amerikanischen Betriebsysteme (Windows und Android) machen es dem
Anwender schwer bis unmöglich, die Kontrolle über seine Daten und seinen PC zu behalten.
Die EU-Kommission hat in der Vergangenheit gegen Microsoft und Google hohe Geldstrafen
verhängt, weil diese den Wettbewerb behinderten.
Es ist höchste Zeit, dass auf europäischer Ebene gegengesteuert wird, und nicht nur Strafen
verhängt werden, sondern alternative Betriebssysteme aktiv gefördert werden, um den
entstandenen Wettbewerbsnachteil auszugleichen sowie den Anwender dabei zu unterstützen,
seine Daten und PC-Systeme zu kontrollieren.
Nennenswerte alternative Betriebssysteme sind die vorhandenen Linuxvarianten (Ubuntu, SuSe,
Debian, Knoppix usw.).
Folgende Fördermöglichkeiten wären denkbar:
• Fördermittel für Softwareanbieter, welche ihre Programme an Linux anpassen.
• Fördermittel für Hardwareanbieter, welche Treiber für Linux anbieten.
• Fördermittel für Softwaretester.
• Fördermittel für Freiberufler, Firmen und Institutionen, welche Linux weiterentwickeln.
• Fördermittel für öffentliche Verwaltungen, Schulen und Universitäten, welche Linux
einsetzen.
Die Höhe der Fördermittel sollte sich in einem ersten Schritt an der Höhe der oben genannten
Strafzahlungen orientieren.
Zum Beispiel das Betriebssystem Ubuntu ist bereits jetzt auf dem Desktop praktikabel
einsetzbar und ist so gut wie nicht von Schadsoftware betroffen. Bestimmte, wichtige
Programme und Treiber sind aber nicht verfügbar oder nur mit Spezialwissen zu installieren.
Hier würden die oben genannten Förderungen sicherlich schnell Ergebnisse produzieren.
Begründung
Dieser Antrag ist schön konkret, wie so oft gewünscht. Für technische Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
weitere Antragsteller*innen
- Carsten Schoke (Lüneburg KV)
- Thomas Behr (Lüneburg KV)
- Egbert Bolmerg (Lüneburg KV)
- Jonas Wübenhorst (Lüneburg KV)
- Judith Holle (Lüneburg KV)
- Mark Stark (Lüneburg KV)
- Andrea Glass (Lüneburg KV)
Kommentare
Karsten Hinz:
• Fördermittel für Softwareanbieter, welche ihre Programme an Linux anpassen.
> wichtiger - ist meiner Meinung nach für mehr Nutzer zu sorgen, dann kommen die Programme automatisch
> und es sollte immer gelten: public money -> public code
• Fördermittel für Hardwareanbieter, welche Treiber für Linux anbieten.
...,welche gleichwertige opensource Treiber für Linux anbieten
• Fördermittel für Softwaretester.
• Fördermittel für Freiberufler, Firmen und Institutionen, welche Linux weiterentwickeln.
für ein breitere Nutzung von Linux - muss der Fokus auf Desktop + Mobile Nutzung sein. Es muss eine Distribution geben, die Robust, sehr Fehlerarm und intuitiv ist. Möglicherweise erreicht man dieses eher durch festlegen eines in sich vollständigen Setups und eine Förderung für alle die dieses voran treiben. Also z.B. ein Ubuntu, Gnome-oberfläche, Libre-Office, Firefox, evolution, nextcloud, ...
• Fördermittel für öffentliche Verwaltungen, Schulen und Universitäten, welche Linux
einsetzen.
Android ist auch Linux - somit wird wohl überall Linux eingesetzt - Förderungsfähig ist aus meiner Sicht erst ab 40% von Linux Rechnern für die Anwender.
Reimond Hennig:
Danke für deinen qualifizierten Kommentar. Dann lassen wir doch einfach alles so wie es ist.
Tanja Bauschke:
Jan Christoph Peinemann:
Karsten Hinz:
aber ich habe keine Ahnung was es für Eingriffs Möglichkeiten in das aktuelle System gibt. Klar sollte man Linux finanziell unterstützen, aber besser wäre es auch gleich zu nutzen.
Reimond Hennig:
Das Problem ist, dass Linux nicht benutzt wird, solange die Killerapplikationen nicht laufen. Vor Jahren waren das Drucker- und Scannertreiber (das Problem ist ja jetzt weitgehend gelöst), heute ist das Internetbanking mit den HBCI-Karten. Ich bekam das hier unter Ubuntu nicht zum Laufen - und das bei meiner Erfahrung! Das war vor Jahren auch der Grund, wieder auf Windows zurück zu wechseln.
Wir haben hier kein Henne-Ei-Problem, sondern Linux hat ganz klar noch Förderbedarf!
Karsten Hinz:
Ich als Software Entwickler hab mit Linux mehr Vorteile als mit Windows, aber trotzdem stimme ich dir zu, wir müssen Linux weiter Fördern! Und wie ich ja bereits geschrieben hab ist die maximale Förderung die ich mir vorstellen wenn man das vorhandene IT-Buget zielgerichtet nutzt. (Wenn eine Software in Auftrag gegeben wird sollte diese aus meiner Sicht immer OpenSource und (auch) unter Linux lauffähig sein).
Aber es stimmt natürlich, das zusätzlich noch dieser Antrag vorteilhaft sein kann, um neue offene Lösungen in die Marktreife zu bringen.
Reimond Hennig: